Klassikfan schrieb:
Welches TDP-Limit? Es gibt doch keins mehr! Das wurde von Intel auf die Müllhalde gekippt. Jetzt baut man "Energiespar"-CPUs mit dem Kennzeichen "T" im Namen, die bei 35 Watt TDP schon im Normalfall einer Auslastung aller Kerne über 60 Watt ziehen , und in Extremsituationen sogar über 80!
Also welches Limit soll da noch gelten, wenn die Grunddefinition, nach der die TDP die maximal wegzukühlende Energie darstellt, eh nur noch Lüge ist?
Das alte Relikt TDP wird seit je her falsch interpretiert. Es bezeichnet nicht die maximale Leistungsaufnahme einer CPU auf einer Plattform, sondern die Dimensionierung des Kühlsystems. Also vergiss die TDP, die taugt nicht als Indikator. Aktuell wird die Kühlung in Notebooks komplett überfordert, weil die Kühlung ansich durch die Trägheit der Wärmeabgabe kurzzeitig das vielfache der Dauerkühlleistung packt - und dies wird halt rigoros ausgenutzt.
Die maximale Leistungsaufnahme wird durch das UEFI der Plattform, auf welcher die CPU eingesetzt wird, bestimmt. Dies führt dazu, dass bei Notebooks die Leistung der gleichen CPUs auf unterschiedlichen Geräten sehr stark variieren kann, und das nicht nur abhängig von der Dimensionierung des Kühlsystems. Ein Hersteller baut eine Platine ( = "Notebook-Mainboard"), die zum Beispiel auf 30W maximale Power ausgelegt ist, das UEFI lässt also max. 30W zu. Ein anderer Hersteller baut ein ähnliches Notebook, lässt aber nur 25W zu. Die darauf eingesetzten gleichen CPUs ( hier beispielsweise irgendeine mit 15W TDP Angabe) takten dann also ziemlich unterschiedlich. Und da ist die Dimensionierung der Kühlung noch gar nicht berücksichtigt! In aktuellen Notebooks limitiert eigentlich immer die Kühlung...
Um den Bogen zu meinem vorherigen Post zu spannen: unabhängig des Einsatzzweckes - also Portable (Notebook, Tablet) oder stationär (Desktop, Workstation, Server) - die TDP Angaben sind seit jeher kein Indiz für die Leistungsaufnahme einer Plattform, sondern das UEFI begrenzt die Leistungsaufnahme, nicht die CPU.
Die Leistungsfähigkeit aktueller CPUs hängt am Kühlsystem und an der Plattform - und wird dynamisch durch die Taktraten auf das jeweilige Maximum gestellt.
Die Maximale Taktangabe von Intel - hier zum Beispiel 4,7 GHz - ist eigentlich nur eine formale Deckelung, was maximal möglich wäre. Entscheidend ist Temperature- und Powertarget der eingesetzten Plattform. Ein ziemlich komplexes Thema, das in bestimmten Konstellationen sogar dazu führen kann, dass vermeintlich langsamere CPUs schneller als ihre höhertaktenden Geschwister sein können, siehe dazu die Leistungsproblematik bei den Surface Pro /Surface 4 Pro.
Dies führt unweigerlich dazu, dass man sich nur auf Testvergleiche verlassen kann, Taktraten werden (analog zur TDP
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) zur Nebensächlichkeit. Bei Smartphones werden ja auch schon standardmäßig Benchmarks in Dauerschleife laufen gelassen und dann geschaut, wieviele Frames pro Sekunde noch anliegen. Genau dieses Prinzip haben wir auch schon längst im Desktop- und Serverumfeld.
ChrisMK72 schrieb:
Für mich als Zocker interessiert nur die Spieleleistung.
Für mich heißt das Leistung in Games checken und dann schauen, ob einem der aufgerufene Preis das wert ist.
Ganz einfach.
Und genau darauf läufts hinaus
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