Bericht Coffee Lake: Wie schnell der Core i7-8700 ist, kommt ganz drauf an

Jan

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tl;dr: Wie schnell ist der Intel Core i7-8700? Tests von ComputerBase zeigen: Das kommt ganz auf die Plattform an. Lässt sie dem Prozessor freien Lauf, sind Ergebnisse auf dem Niveau des Core i7-8700K das Resultat. Bremst der OEM, fallen Takt und Leistung hingegen deutlich. Hintergrund ist irgendwie auch die TDP.

Zum Bericht: Coffee Lake: Wie schnell der Core i7-8700 ist, kommt ganz drauf an
 
Wichtig und erwähnenswert allerdings beschreibt ein kleiner abschnitt die situation sehr gut: die meisten anwender eines solchen fertigPC's werden sich wirklich über die lautstärke freuen und die 10% nicht merken.
 
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Erst die Geschichte mit den Z370 Chipsätzen die zwingend für Coffeelake sein sollen und jetzt das. Ich habe langsam den Eindruck das Intel zur Zeit etwas am Kunden vorbei entwickelt bzw. nicht versucht ihn mitzunehmen. So läuft man ja Gefahr nicht die Leistung zu kaufen die man erwartet - der Aldi-PC ist ja der beste Beweis dafür.

Danke CB für die gute und investigative Arbeit in diesem Zusammenhang :daumen:
 
Hätte die Überschrift nicht "OEM i5 8700 langsamer als retail i5 8700" heißen müssen? So wird die Überschrift der Brisanz dieses Artikels gar nicht gerecht.

Tatsächlich ist dies eigentlich ein Fall für die Abmahnung von allen OEMs, die den 8700 Bewerben ohne Hinweis darauf, dass dieser nach unten gerichtete Leistungswerte entfaltet. Sollte es tatsächlich zu treffen, dass der Prozessor unter Last mehr verbraucht als die Max TDP angibt und dadurch die OEMs entsprechend drosseln, ist der Weg zur Abmahnung gegenüber Intel gegebenenfalls auch offen. Habt ihr den Fall schon an eine Verbraucherzentrale gemeldet?
 
Wie sieht das bei der Konkurrenz aus? Gibt's da auch Boards auf denen einen 1700er Ryzen zb die 65W hält und welche wo nicht? Oder auch der 1800X, denke da ist ja auch etwas Spielraum da ob da nun 8x3,4 GHz base anliegen oder eben drüber gefahren wird.

Prinzipiell ist die Sache mit dem Turbo über die TDP heraus hervorragend, um zb die Wärme Trägheit des Kühlers zu nutzen (gerade bei NBs wichtig).

Problem wirds erst dann wenn man dauerhaft ohne Rücksprache mit dem Anwender drüber fährt.

@badfallenangel

Das hat mit OEM oder retail doch erstmal nix zu tun. Der OEM steuert eben wie bei dem Board auch was an Leistung aufgenommen werden darf. Es wird sicher auch genug OEM Modelle davon geben die wie auf dem CB Mainboard auf die TDP nix geben solange die CPU kühl genug ist. Auch denk ich nicht dass das hier was wirklich neues is noch dass es irgendwie auf Intel beschränkt ist.
 
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Ist ja fast wie früher, wo man regelmäßig Mainboard Benches im Auge haben muss.. Aber rein vom Papier her fand ich den 8700 ziemlich interessant.
 
Die "hochkomplexe Arbeitslast" ist vermutlich der Intel XTU Stresstest. Also maximale Last ohne AVX.
 
OEMs werden bei den hohen Stückzahlen sicher keine teure Kühler verbauen, wie einen Macho140, zudem müsste das Kühlkonzept geändert werden für Tower Kühler. Es ist da immer noch üblich, einen Top Blow Kühler zu verbauen, der die Luft über das Seitenteil einsaugt. Da überfährt Intel die OEMs mit einer CPU, die die TDP nur noch auf dem Papier hat. Intel will aber nicht ehrlich sein und auch den i7-8700 mit 95 Watt TDP angeben, da sie bei strikter Umsetzung den K gefährden, der dann nicht schneller wäre.
Da spart man doch glatt 100€.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hätte die Überschrift nicht "OEM i5 8700 langsamer als retail i5 8700" heißen müssen? So wird die Überschrift der Brisanz dieses Artikels gar nicht gerecht.

Tatsächlich ist dies eigentlich ein Fall für die Abmahnung von allen OEMs, die den 8700 Bewerben ohne Hinweis darauf, dass dieser nach unten gerichtete Leistungswerte entfaltet.

Zweimal nein. Erstens kann ich auf Basis meiner Recherchen noch keine Allgemeingültigkeit ableiten und zweitens verhalten sich die CPUs in beiden Umfeldern gemäß ihrer Spezifikationen, sie takten zwischen Basis und max Turbo. Das ist nicht abmahnwürdig.
 
einfach dat ding selbst zusammenschrauben, dann weiß man was man hat. würde den non-k sowieso mit "multicore enhancement" betreiben, sprich voller turbotakt auf allen kernen unter last. sollte idr kein problem sein, zumal man ja beim selbstbau pc ein paar der gespaarten euronen in einen vernünftigen kühler packen kann.
 
KillerPlauze090 schrieb:
zumal man ja beim selbstbau pc ein paar der gespaarten euronen in einen vernünftigen kühler packen kann.
Trifft nicht auf den Aldi PC zu. Wenn du den 1:1 nachbaust, kommst du keinen Cent günstiger weg. Bei anderen OEMs stimmt die Aussage aber wahrscheinlich.
 
Schnitz schrieb:
[...]So läuft man ja Gefahr nicht die Leistung zu kaufen die man erwartet - der Aldi-PC ist ja der beste Beweis dafür.

Danke CB für die gute und investigative Arbeit in diesem Zusammenhang :daumen:

Prinzipiell ist das natürlich erwähnenswert, allerdings glaube ich, dass die betroffene Zielgruppe kaum größer als 5 Personen ist.
Wer sich in den einschlägigen Foren herum treibt und die Plattform -auch via Benchmark- bis zum äußersten Maximum ausreizen will, wird sich tendenziell eher einen PC komplett selber zusammenbauen und der '0815 Aldi Kunde' wird auch ohne die letzten ~12% Leistung nie in ein CPU Bottleneck laufen.
 
Das "Problem" ist, dass die Leute sich dran gewohnt haben, den maximalen (Allcore) Turbo als neuen Basistakt wahrzunehmen. Dies mag für einen selbst zusammengestellten Rechner sicherlich zu 90% zutreffen - jedoch sollte man halt in OEM Büchsen nicht davon ausgehen.
 
Das ist halt die Schattenseite der modernen, dynamisch taktenden CPUs. Es ist nicht mehr wie in alten Tagen, wo man sagen konnte, dass CPU X mit Takt Y immer die selbe Leistung liefert. Heute hängt es von vielen Umgebungsbedingungen ab. Temperatur/Kühlung, Stromversorgung und nicht zuletzt auch Einstellungen im BIOS.

Bei GPUs kam diese Problematik ja schon etwas früher auf. Da gab es plötzlich große Diskussionen, wie man Grafikkarten heutzutage überhaupt testen muss. Offenes Testbett oder doch realitätsnäher im Gehäuse und wenn ja, wie belüftet usw.?
 
Gute Recherchen, das bringt Licht ins Dunkel. Damit dürfte auch egaler(!) sein, ob man einen Intel Kühler verwendet oder einen alternativen.

Ein Basistakt von 3,2 bzw 3,7 ist folglich derart krass niedrig, kein Hersteller muss Angst haben, diese im TDP bzw. Watt Limit zu erreichen.
Im Prinzip kennen wir das bereits von den GPUs.
 
Korrigiert mich .. aber es ist doch gut so, dass der OEM zur Sicherheit die thermischen Spezifikationen einhält. Die verbauen billige Box- oder Standard-Kühler und entsprechende "billige" Bretter, der Anwender der OEM kauft möchte das das Ding auch noch nach Jahren im verstaubten Zustand richtig läuft. Wer selber baut greift vermutlich zum K-Modell und kauft auch die Kühlung entsprechend.
 
@Jan
Sie wurde bereits im Test des OEM-PCs verarbeitet, das Thema ist aber wichtig und kommt deshalb auch noch einmal separat zur Sprache
Was "wichtig" ist, sollte jeder Leser selbst entscheiden. Würde den Satz umbauen, derzeit klingt es nach Suggestion.
 
badfallenangel schrieb:
Tatsächlich ist dies eigentlich ein Fall für die Abmahnung von allen OEMs, die den 8700 Bewerben ohne Hinweis darauf, dass dieser nach unten gerichtete Leistungswerte entfaltet. Sollte es tatsächlich zu treffen, dass der Prozessor unter Last mehr verbraucht als die Max TDP angibt und dadurch die OEMs entsprechend drosseln, ist der Weg zur Abmahnung gegenüber Intel gegebenenfalls auch offen.

Wieso willst du pauschal alle OEMs abmahnen? Verklagst du wegen der VW Dieselaffäre alle Autohersteller einschließlich Tesla?

Und auch Intel kann man mMn nicht dafür abmahnen, weil das Verhalten nicht der Definition der TDP widerspricht.

Die ersten i7 wurden mit Basistakt und einem zusätzlichen Turbo für bestimmte Lastsituationen beworben. Heute werden die PCs eher mit "bis zu X,Y GHz" beworben, was aber nicht den maximalen Takt garantiert, schon garnicht über einen längeren Zeitraum.

Wenn die CPU den Basistakt ohne AVX nicht halten kann, dann könnte man vielleicht über eine Abmahnung nachdenken. Bei Notebooks kommt das manchmal bei hoher Last vor, mir ist aber kein Fall von Abmahnungen bekannt.
 
danke für die Recherche! Trotz meiner beschränkten OC Erfahrung finde ich es spannend...
 
Ist doch vollkommen klar, was hier abgelaufen ist. Intel lässt die Mobo-Hersteller die TDP-Grenzen absichtlich einreißen um um jeden Preis vor den Ryzens rauszukommen. Gäbe es Ryzen nicht, gäbe es die aufgeweichten TDP-Grenzen nicht. Wenn man ganz böse ist, würde man schreiben, dass Medion sich eigentlich an die Specs hält, die sicherlich für OEMs auch gelten, und ganzen Mobo-Hersteller und Intel selber aber eben nicht. Da Intel aber die Specs macht, läuft da auch formal nix falsch. Und um die ganze "Cheaterei" weniger problematisch zu machen änderte man kurzerhand die Sockelspezifikation eines vorhandenen Sockels, damit mehr Saft abgegriffen werden kann, was dann ganz praktischerweise auch für jeden Kunden ein neues Mobo-bedeutet.

Fazit ist also: Nicht er OEM bremst, sondern Intel übertaktet. Genau das sollte auch im Fazit stehen. Eigentlich müssten alle Intel-CPUs mit einer TDP von 112W angegeben sein, das tut man aber nicht, genau da liegt die Täuschung.
 
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