Klassikfan schrieb:
Da gab es ja in letzter Zeit einige interessante Infos, daß so gut wie alle Intel-Boards die CPUs von Hause aus moderat übertakten, und man diese Funktionen erst im Bios/Uefi deaktivieren müßte, damit die CPU mit default-Werten betrieben wird. Damit sind Intel-PCs schneller und gewinnen tendenziell mehr Tests als die Konkurrenz.
Das ist doch nicht auf Intel beschränkt, AMD macht es genauso, wie Du ja selbst auch weißt:
Klassikfan schrieb:
Das Geheimnis war dann der im Bios aktivierte "Precision Turbo Boost". Dieser war praktisch ständig irgendwie aktiv - und somit forderte die CPU vom Board auch andauernd die Höchstspannung ab, was sich in entsprechenden Mehrverbräuchen äußerte.
Auch sind gerade Precision Boost 2 und XFR2 die Neuerungen der 400er Chipsätze, die genau dies bewirken, nämlich den Takt anzuheben solange die Temperaturen dies erlauben.
Das Übertakten durch die Boardhersteller per Default kann man auch schon bei den ersten AM4 Boards sehen, so
braucht das ASUS Prime B350 Plus in Idle weniger und unter Last mehr Strom also die anderen beiden Boards im Test, schafft bei
den CPU Benchmarks wie Cinebench aber auch am meisten Punkte. Wie wenn nicht durch eine leichter Übertaktung in der Defaulteinstellung ist dies wohl zu erklären? Mit AMD oder Intel hat dies also nichts zu tun.
Suteki schrieb:
War das nicht früher in den Folien von Intel auch mal der Kerngedanke bei der Einführung des Turbos?
Ja, die CPUs sollen bei kurzen Lasten höher takten um diese schneller abarbeiten zu können, damit das System spontaner reagiert und dann wieder runtertakten, wenn sie zu warm wird, was aber eben von der Kühllösung abhängt. Die meisten Reviewer testen aber halt mit sehr groß dimensionierten Kühlern, leider finde ich im Test keinen Hinweis auf den verwendeten Kühler, aber der dürfte sicher weit mehr als 35W abführen können. Die Boards sind auch für CPUs ausgelegt die weit mehr Leistung ausnehmen können, kommen also bei 35W auch noch lange nicht an ihre Grenzen und erlauben den CPUs daher den Turbo dauerhaft zu halten, damit der Rechner schneller ist, wobei er dann allerdings auch mehr verbraucht. Die Kunden wollen aber eben vor allem Rechner die schnell sind und die Bordhersteller möchten nicht das die Kunden wegen der schlechten Performance des Rechners mit ihrem Boards unzufrieden sind. Die Übertakten die CPU per Default ja auch extra damit sie bei den Reviews mehr Performance als die anderen haben, weil viele Leser dann deswegen dies Board kaufen und den Trick gar nicht durchschauen.
Suteki schrieb:
Dass der Turbo nun bei den meisten Boards dauerhaft greift und die Kunden dann denken "woah ist der schnell und das bei nur 35Watt!!" ist nebenbei eine nette Masche. Aber da steht Nvidia ja auch drauf.
Und AMD genauso, die machen alle und es ist ja auch nicht schlecht, weil die Rechner dann eben mehr Leistung haben, der Fehler ist nur die TDP mit der realen Leistungsaufnahme zu verwechseln. Wer wirklich einen sparsamen (und dafür dann lahmeren) Rechner will, der muss die Einstellungen im BIOS per Hand darauf optimieren, dies ist das Einzige was man daran kritisieren könnte.
Köf3 schrieb:
Stelle ich mir bei den bekannten 90W-Netzteilen für superkompakte PCs (was ja prinzipiell für so ein System lt. TDP ausreichen müsste) sehr lustig vor.
Wenn das System nicht in der Lage ist mehr Leistungsaufnahme zu vertragen, dann muss man die passenden Einstellungen im BIOS vornehmen und die OEMs machen dies auch. Nur wer selbst etwas zusammenbaut, der muss dann eben wie gesagt auch die passenden Einstellungen vornehmen, wenn er die Spannungsversorgung so knapp dimensioniert hat.
Freiheraus schrieb:
Der Test steigert die Attraktivität des 65W TDP Ryzen 7 2700 noch mehr.
Wieso?
Hier im Review nahm das System mit dem R7 2700 im Idle 47W, bei Cinebench 125W und bei Prime sogar 146W, davon dürften also auch weit mehr als die 65W der TDP auf die CPU entfallen. Das ist bei allen Herstellern von CPUs und Boards gleich und allenfalls bei OEM Systemen anders, aber dies steht ja eigentlich so auch im Test.