News Corona-Pandemie: Google lässt 200.000 Mitarbeiter im Home-Office

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Bad Horse schrieb:
Bei uns (Ö, ~200 MA) besteht die Leitung darauf das ich täglich ins Büro fahre obwohl der Lockdown gezeigt hat, dass ich alle Arbeiten von Zuhause aus erledigen kann…
Willkommen in der Welt der alten Geschäftsführer, die von 2020 noch nichts gehört haben und lieber den 80er-Jahren nachtrauern.
 
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Genoo schrieb:
Ich finds ehrlich gesagt gut, ich spar mir jeden Tag 2 Std. Anfahrt ( hin & retour ), bin viel entspannter beim arbeiten als im Großraumbüro und dadurch auch produktiver und spare mir auch immens viel Geld .. Ich war seit Mitte März erst 1x tanken :freak:
same here, bis letztes Jahr immer im Büro, seit letztem Jahr 2 Tage Homeoffice, seit Februar/Corona 5 Tage.
Ich habe noch nie so entspannt gearbeitet wie aktuell.
Morgens schlafe ich ne Stunde länger, Abends bin ich trotzdem eine eher "zuhause".
Statt einst 30.000km pro Jahr jetzt aktuell vielleicht noch 3.000.
Rasen mähen? Ging vorher nur Samstags wenn man keine Krach nach 8 machen wollte, heute easy in der Mittagspause.
Meine Frau will nachmittags was machen? Vorher immer ein Problem weils Kind versorgt werden muss, heute pass ich halt ne Stunde auf die auf und keinen stört es.

MotDaRi schrieb:
Man kann schon immer Internet als Werbungskosten ansetzen. Ich mache seit Jahren den Höchstbetrag von 240€ (20€ im Monat), allein mit der Begründung ab und zu HO zu machen.
Wo begründest du das?
Begründet wird doch erst bei Nachfrage oder wenn die das nicht akzeptieren.
Die Frage ist dann natürlich wie viele Tage du bei der Entfernungspauschale angibst.
Das könnte natürlich dann für Fragen sorgen wenn du da alle Tage angibst und beim Internet mit HO argumentierst.
Ich habe aber auch mein Handy incl. Vertrag bei der Steuer angegeben (ohne Begründung) weil ich das für die Rufbereitschaft nutze und da nur eine Pauschal vom AG bekomme (die allerdings wiederum versteuert wird).

jedoch die Kopplung als Werbungskosten nicht. Da wäre eine Gehaltsunabhängige pauschale fairer
In wiefern würde das was ändern. Eine fixe Pauschale führt am Ende des Tages auch zu verschiedenen Werten weil die Pauschale ja nur das zu versteuernde einkommen mindert.
Vielverdiener profitieren auch in dem Fall.

Strom läppert sich bei viel HO natürlich auch, da soll ja aber ein pauschaler HO Freibetrag eingeführt werden.
Mal von 50-100 Watt ausgehend (Notebook + TFT) kommen am Tag Region 20 Cent für Strom zusammen, im Winter vielleicht was mehr (Licht und Heizung).
Das sind doch wirklich Peanuts verglichen mit der Zeitersparnis und den Pendlerkosten wenn man nicht zufällig 500Meter vom Büro entfernt wohnt.

GrinderFX schrieb:
Funktioniert nur bei denen ohne Kinder.
Korrekt, Kinder können echt ätzend sein.
Theorie: "Wenn die Türe zu ist arbeitet Papa, dann gehst du nicht rein." -> Telko, Kind kommt rein und macht Lärm.
2h Schnappi Dauerschleife im Nachbarzimmer ist auch teilweise sehr förderlich.
Aber seitdem die Kita wieder teilweise offen ist, geht es echt weil die Langeweile weniger den Tag bestimmt.

SheepShaver schrieb:
Der grosse Vorteil von Homeoffice ist die geographische Unabhaengigkeit. Von daher hoffe ich sehr, dass sich das Modell etablieren wird mit maximal einem Präsenztag pro Woche.
Ein Präsenztag und geographische Unabhaengigkeit beißen sich aber auch wenn ich sagen wir mal in Barcelona leben möchte und einmal die Woche nach Hamburg muss. ;)
 
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Blutschlumpf schrieb:
Korrekt, Kinder können echt ätzend sein.
Theorie: "Wenn die Türe zu ist arbeitet Papa, dann gehst du nicht rein." -> Telko, Kind kommt rein und macht Lärm.
2h Schnappi Dauerschleife im Nachbarzimmer ist auch teilweise sehr förderlich.
Aber seitdem die Kita wieder teilweise offen ist, geht es echt weil die Langeweile weniger den Tag bestimmt.

Die Kinder sind aber meistens nicht komplett überschneidend in der Kita und ich habe nun genug erlebt, was das Homeoffice für solche Leute kaum möglich macht.
 
k0ntr schrieb:
Man kann nicht 100% Home Office machen, da ist keine Teambildung nix. Es öffnet neue Tore und das finde ich gut! Das Modell mit 100% Büro ist eh veraltet und braucht kein Mensch. Man kann die Arbeit genauso von daheim aus machen. Jedoch braucht es einen guten Mix.
Na, dann frag dazu mal GitLab. Die Firma hatte nie ein Büro für ihre MA, seit Gründung arbeiten da alle 100% Remote. Oder Großprojekte in der Wissenschaft, z.B. LHC, Ice Cube oder so. Die Teams machen auch quasi nie Team-Meetings. Da trifft man sich höchstens mal auf einer Konferenz, aber dann eben immer nur ein paar Leute.

Wirklich 100% Remote geht natürlich nur bei wenigen Jobs, häufig muss man ja doch mal was vor Ort machen - egal ob Kundenkontakt, Werkstatt oder sonstwas.
Aber reine Bürojobs, alles was rein um digitalen Content geht usw. kann da theoretisch mitmachen.

Muss natürlich nicht, ich stelle mir für meine Zukunft da idealerweise sowas wie 3 Tage HO, 2 Tage vor Ort vor. Aber nicht, weil ich meine Arbeit schlechter machen könnte, wenn ich zuhause bin, sondern weil die sozialen Kontakte schön sind. Wobei aktuell halt auch dazu kommt, dass man sich im Privaten auch nicht so viel trifft oder auf so vielen Veranstaltungen ist wie sonst. Vielleicht würde ein normales Privatleben mir schon reichen.

Ich hoffe vor allem, dass aus der aktuellen Sache gelernt wird, dass man sich nicht halbjährlich in jedem Projekt Face-to-Face treffen muss. Damit würde dann eine ganze Menge sinnloser Reiseverkehr wegfallen.
Aktuell ist mein Eindruck, dass die Remote-Meetings für die Inhalte genauso gut funktionieren, und weil man mehr Rede- und Diskussionsdisziplin einhalten muss, geht's sogar schneller. Mancher jammert, dass halt das tolle Abendessen wegfällt oder so, aber dem ganzen erzwungenen "socializen" konnte ich da eh nie was abgewinnen. Um mit jemandem gut zusammenzuarbeiten, muss ich nicht mit ihm essen oder was über seine Kinder hören.

Aber da sind die Leute auch einfach verschieden.
Ergänzung ()

Blutschlumpf schrieb:
Mal von 50-100 Watt ausgehend (Notebook + TFT) kommen am Tag Region 20 Cent für Strom zusammen, im Winter vielleicht was mehr (Licht und Heizung).
Das sind doch wirklich Peanuts verglichen mit der Zeitersparnis und den Pendlerkosten wenn man nicht zufällig 500Meter vom Büro entfernt wohnt.

Es ist ja nicht nur Strom. Man muss auch einen Arbeitsplatz vorhalten, und den kann man steuerlich nur geltend machen, wenn man dafür ein eigenes Zimmer hat, mit dem man auch nichts anderes macht. Bei mit ist gerade der Wohnzimmertisch jetzt dauerhaft ein Schreibtisch. Wenn sich das über Jahre verfestigt, brauche ich schlicht eine Wohnung mit einem Zimmer mehr, Kostenpunkt sind dann schnell 200€ / Monat.

Und 500m? Im Allgemeinen lässt sich mit einem (E-)Bike alles im Umkreis von 10km recht bequem erreichen. Ich hab 4km zur Arbeit, fahre die immer mit dem Fahrrad. Kosten sind also quasi null (gut, bisschen Reifen- und Bremsbelagabrieb am Rad), und die Zeitersparnis durch HO ist auch nix, weil die 30min Fahrrad am Tag schonmal eine Grundportion Sport waren, die ich jetzt jeden Morgen nochmal extra mache. Ist auch ein Vorteil für den AG, dann bin ich deutlich wacher, wenn ich in die Arbeit starte.

Vorteil durch HO für mich in der Perspektive also genau 0, Extra-Kosten aktuell durch Strom & Wasser, im Winter auch Heizung. Und auf Dauer paar Hundert € / Monat weil extra Zimmer nötig.

Für viele ist HO sicher ein Konstenvorteil. Aber es gibt eben auch die Gruppe, für die es ein Nachteil ist.
 
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@Autokiller677

man muss schon eine genaue Auswertung machen um wirklich zu sehen ob es alleine mit HO klappen würde. Wie lange sind die Mitarbeiter in der Firma, wie wichtig sind soziale Interaktionen, seit wann gibt es die Firma, wie sicher ist das bestehen der Firma und noch vieles mehr.

Ich finde auch bei reiner Büroarbeit braucht es sozialen Kontakt. Etwas LIVE vor sich haben ist immer anders.
 
Ich bin bereits seit einigen Jahren im Homeoffice und möchte das auch nicht wieder hergeben. Klar ist dadurch viel Disziplin erforderlich. Sei es nur der pünktliche Arbeitsbeginn oder auch die Tatsache, sich nicht permanent ablenken zu lassen. Ich erhalte keine zusätzlichen Zuwendungen dafür. Trotzdem überwiegen für mich die Vorteile - und letztlich auch für das Unternehmen, da allein die Bereitschaft für Mehrarbeit ohne Fahrtweg deutlich höher ist.

In den letzten Wochen habe ich jedoch auch gemerkt, dass nicht jeder damit umgehen kann. Zum Teil ist die Arbeitsleistung im Kollegium deutlich eingebrochen. Das macht es natürlich schwer für den Arbeitgeber, Vertrauen aufzubauen. Homeoffice bleibt daher bei uns auch "nach Corona" die Ausnahme.

Trotzdem finde ich die Entwicklung national und international gesehen äußerst positiv und hoffe, dass sich das stärker durchsetzen wird. Traurig ist jedoch, dass es dafür erst solch eine Krise gebraucht hat.
 
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k0ntr schrieb:
@Autokiller677

man muss schon eine genaue Auswertung machen um wirklich zu sehen ob es alleine mit HO klappen würde. Wie lange sind die Mitarbeiter in der Firma, wie wichtig sind soziale Interaktionen, seit wann gibt es die Firma, wie sicher ist das bestehen der Firma und noch vieles mehr.

Ich finde auch bei reiner Büroarbeit braucht es sozialen Kontakt. Etwas LIVE vor sich haben ist immer anders.
Natürlich sollte man jetzt nicht blind eine gut laufende Firma in 100% Home-Office auf Dauer schicken. Und es ist auf jeden Fall eine Umstellung und Prozesse & Arbeitsweisen müssen darauf umgestellt werden, das braucht auf jeden Fall Vorbereitung und geht nicht mal nebenbei. Gitlab hat dazu auch mal was geschrieben: https://about.gitlab.com/company/culture/all-remote/
Aber es gibt eben Firmen - vor allem in Software Bereich - die vormachen, dass es geht.
Ich nur deiner vorherigen pauschalen Aussage widersprechen, dass man 100% Home-Office nicht erfolgreich machen könnte.

Es ist denke ich auch ein großer Unterschied, ob alle remote sind, oder ob nur ein paar zu Hause sind und der Rest eben im Büro. Wenn alle Remote sind, kann man z.B. auch Remote die Mittags / Kaffepause machen per Videocall. Oder mal einen Spieleabend und sowas. Wenn nur ein paar Remote sind, ist die Gefahr natürlich groß, dass die den Anschluss verlieren.

Hier an der Uni sind im Moment viele Institute auch komplett im Home-Office - also alle, und dauerhaft. Da haben sich sehr schnell verschiedene offene Channels in Slack gebildet, in denen man dann die Non-Work Sachen posten kann, die man sonst dem Kollegen mal so zeigt. Auch ein dauerhaft offenen Videocall ("Cafeteria") zur Kaffeepause gibt es, wenn man gerade Pause macht guckt man einfach rein, wenn jemand da ist, kann man quatschen.

Bei meinem AG dagegen sind wieder 80% vor Ort und im Home-Office ist man dann eben echt außen vor. Aber dann sitzt man halt wieder zu dritt im Büro (was eigentlich eh als zweier-Büro geplant wurde), dauernt latschen Leute rein, keiner trägt ne Maske oder denkt an Abstand. Öhm, ne danke.
 
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Das hängt einfach auch vom Team und dem Teamchef ab. Ich bin es gewohnt das einige Kollegen immer nur online verfügbar waren, da anderer Standort, Außendienst oder sie arbeiten einfach lieber zu Hause. Dazu kommt, dass in Großraumbüros die Anwesenheit nur wenig Unterschied macht. Man sitzt manchmal nichtmal in der Nähe... Natürlich trifft man sich in Meetingräumen, aber das kann man auch online machen.

Da bei uns meist der Chef selber unterwegs war, hat sich schon lange eine Online Mentalität eingebürgert. Manche kommen gar nicht mehr zu den Meetings, auch wenn sie vor Ort sind sondern nehmen auf ihrem Platz teil. Nachteile sieht man da eigentlich keine. Jetzt läuft eben alles online ab und es gab so gut wie keinen Unterschied.
 
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GrinderFX schrieb:
Die Kinder sind aber meistens nicht komplett überschneidend in der Kita und ich habe nun genug erlebt, was das Homeoffice für solche Leute kaum möglich macht.
Aber es gibt auch um 17 Uhr noch einen deutlichen Unterschied zwischen:
Kind A steht um 9/10/11 Uhr auf, gammelt den ganzen Tag rum, guckt Fernsehen, langweilt sich in der Bude, macht irgendwelchen Mist (eine Packung Kaba Vanille passt übrigens nicht in ein 0,3l Glas Milch und klebt sehr schön wenn man es doch probiert)
Kind B steht um 6:30 Uhr auf, ist von 8 bis 16Uhr in der Kita und kommt dann nach Hause.

Autokiller677 schrieb:
Es ist ja nicht nur Strom. Man muss auch einen Arbeitsplatz vorhalten ...
Alles korrekt. Dann sollte man aber nicht mit Strom argumentieren weil der im Endeffekt eine fast vernachlässigbare Position ist.

Wenn sich das über Jahre verfestigt, brauche ich schlicht eine Wohnung mit einem Zimmer mehr, Kostenpunkt sind dann schnell 200€ / Monat.
Wobei man dann auch andersrum argumentieren kann, dass sich das Leben außerhalb der Stadt dann viel mehr lohnt.
85m² 50 km außerhalb von $deutsche_großstadt sind idR sogar deutlich günstiger als 70m² in $deutsche_großstadt, das Leben drumrum in vielen Punkten auch.

Kosten sind also quasi null (gut, bisschen Reifen- und Bremsbelagabrieb am Rad)
Milchmädchenrechnung, ein brauchbares ebike kostet sicher seine 2k Euro und hält bei 20km pro Tag auch nicht das ganze Leben.
Aber ja, günstiger als Auto oder ÖPNV bleibst du sicherlich.

die Zeitersparnis durch HO ist auch nix, weil die 30min Fahrrad am Tag schonmal eine Grundportion Sport waren
Die Argumentation funktioniert nicht.
Dass du die Zeit, die du als Freizeit dazugewinnst, fürs Fahrradfahren nutzt ändert nichts dran, dass du nun die Wahl hast, vorher aber nicht hattest.
Aber halten wir fest: HO macht sicherlich im Schnitt auf Dauer dicker. ;)

Ist auch ein Vorteil für den AG, dann bin ich deutlich wacher, wenn ich in die Arbeit starte.
Da bist du vermutlich aber ein Ausnahmefall, die meisten werden die Fahrt zur Arbeit eher als Belastung/Stress aufnehmen und dadurch schlechter arbeiten.
 
100% Homeoffice finde ich persönlich schrecklich. Und ich habe keine Kinder o.Ä. die mir während der Arbeit auf die Nerven gehen könnten.
Für mich ist das einfach ein Punkt von sozialem Miteinander, der mir auch wichtig ist. Wie oft habe ich/wir schon Probleme an der Kaffeemaschine, zwischen Tür und Angel oder beim Mittagessen auf kürzestem Weg geklärt. Wenn jetzt jeder im HO rumeiert, fällt das komplett weg. Ich muss jeden Kollegen wegen jeder Frage erst einmal anrufen/anschreiben und auf eine Antwort warten. Auch das Schwätzchen über sonstige (private) Themen fällt größtenteils weg. Neue Kollegen lernt man erst garnicht mehr kennen. Für mich nichts, was ich für erstrebenswert halte.
Die Vorteile von HO sind natürlich klar und wurden schon oft genug genannt. Ich fand die Zeit im HO durchaus auch sehr interessant und fände ein partielles Arbeiten dort durchaus sinnvoll.
Für mich ist es aber ein Lösungsansatz für sehr viele, unterschiedliche Probleme. Das sind Themen wie der Individualverkehr, den man dadurch von heute auf morgen um (mMn) locker 20% reduzieren könnte. Auch Betreuungsprobleme lassen sich besser lösen (gerade bei Kindern die alt genug sind um sich selbst zu beschäftigen aber zu Jung um alleine zuhause zu sein) oder die Platzprobleme in machen Firmen mit dem Wegfall exklusiver Plätze. (Das Thema Shared Work area wurde ja schon angeschnitten)

Für mich ideal und gut Praktikabel wäre ein individual schwankender Anteil zwischen 20 und 50% Ho-Anteil. Dabei soll der MA zu einem guten Stück selbst entscheiden können, ob und wann er es für Notwendig ansieht, in der Firma anwesend zu sein oder wann es Termine erforderlich machen.
Das setzt aber auch eine gewisse Offenheit und Vertrauen der Führungskräfte voraus. Ebenso, dass die MA im HO sich nicht mit dem Laptop auf die Couch legen und die Arbeit liegen lassen.

Letztlich wird die Sache mit HO nur für jene funktionieren, die ihren Alltag nahezu 100% nur am PC verbringen. Ich pers. Habe auch solche Tage, an anderen Tagen bin ich aber weniger als 20% am PC und den Rest der Zeit in der Produktion unterwegs. Gerade aber die Tage, an denen ich ohnehin nur stumpfe PC-Arbeit verrichte, könnte ich diese auch ohne weiteres zuhause erledigen. Dabei dann z.T. deutlich entspannter, denn man mag es kaum glauben, aber nicht jeder kann sich im Großraumbüro konzentrieren, wenn gleichzeitig 2 Leute telefonieren und 2 in Onlinemeetings ohne Headset sitzen und sich noch eine 4-Gruppe an der Kaffeemaschine unterhält.

Nichts desto trotz würde es mir fehlen, mich nicht ab und an mal mit einem Kollegen aus einer komplett anderen Abteilung über ein Thema auszutauschen wodurch man oft unerwartete Hinweise und Tipps bekommt. Im HO würde ich diese sicher nicht erhalten.
 
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Blutschlumpf schrieb:
Wobei man dann auch andersrum argumentieren kann, dass sich das Leben außerhalb der Stadt dann viel mehr lohnt.
85m² 50 km außerhalb von $deutsche_großstadt sind idR sogar deutlich günstiger als 70m² in $deutsche_großstadt, das Leben drumrum in vielen Punkten auch.
Würde ich so pauschal auch bestreiten. Erstmal bräuchte ich aufm Land dann auch noch ein Auto (nochmal locker 200€ / Monat, wenn man alle Kosten rechnet), und würde dann zu diversen Aktivitäten deutlich mehr Fahrzeit haben als aktuell. Aktuell wohne ich in einer kleinen Großstadt am Rand der Innenstadt, ruhig, direkt an einem Wald auf 50m² für 450€ (inkl. allem - Strom, Gas, Internet usw.)
Ist natürlich auch eine Ausnahme & ich hatte Glück mit der Wohnung. Aber solange ich nicht > 40 Minuten Fahrzeit pro Richtung wegziehe, wird es einfach kaum billiger, habe ich schon gesucht. In dem Radius, in dem man halbwegs schnell mit ÖPNV oder Auto in die Stadt kommt, fällt der Preis fast gar nicht. Erst wenn man deutlich weiter rauszieht, fällt es spürbar.

Milchmädchenrechnung, ein brauchbares ebike kostet sicher seine 2k Euro und hält bei 20km pro Tag auch nicht das ganze Leben.
Aber ja, günstiger als Auto oder ÖPNV bleibst du sicherlich.
Da war die Unterscheidung in meinem Post vielleicht nicht perfekt deutlich. Ich habe bewusst geschrieben, dass ich mit dem Fahrrad zur Arbeit fahre - nicht E-Bike. Beim E-Bike sind die Kosten natürlich nicht nur Bremsbeläge & Reifen, sondern auch durch den Akku, und auch der Antriebsstrang wird durch den Motor stärker belastet als beim "manuellen" Treten.
Auch beim normalen Rad muss man natürlich alle Jubeljahre mal die Kette wechseln, und vielleicht auch mal ein Zahnrad. Aber die Kosten liegen wohl auch bei < 5€ / Monat, meinen Antrieb hab ich glaube ich das letzte Mal vor 3 Jahren erneuern lassen, und bisher läuft weiter alles so gut, dass es keinen Grund gibt, es bald wieder zu tun. Beim Fahren in der Stadt mit wenig Staub ist da die Abnutzung auch nicht so stark.


Die Argumentation funktioniert nicht.
Dass du die Zeit, die du als Freizeit dazugewinnst, fürs Fahrradfahren nutzt ändert nichts dran, dass du nun die Wahl hast, vorher aber nicht hattest.
Aber halten wir fest: HO macht sicherlich im Schnitt auf Dauer dicker. ;)
Ziel der Argumentation war nur zu zeigen, dass die Zeitersparniss schnell eben keine ist, außer man gibt eben z.B. den so gewonnenen Sport auf. Es ist aber eben kein "plötzlich mehr Zeit, sonst hat sich nix geändert".
Und ob HO dicker macht liegt eben auch an einem selbst. Ich hab eher etwas abgenommen, weil man nicht dauernd Kekse, Buffets und mehrfach große Mahlzeiten am Tag hat, wenn man Kunden zu Gast hat / bei Kunden ist.

Da bist du vermutlich aber ein Ausnahmefall, die meisten werden die Fahrt zur Arbeit eher als Belastung/Stress aufnehmen und dadurch schlechter arbeiten.

Das mag insgesamt sein, dass ich keine Mehrheit stelle. Ich habe halt nur bemerkt, dass viele Leute quasi davon ausgehen, dass man durch Home-Office nur gewinnt und deshalb eben z.B. keinen Ausgleich durch Gehaltserhöhung bekommen sollte. Und wollte zeigen, dass das halt nicht für alle so ist.

Khaotik schrieb:
100% Homeoffice finde ich persönlich schrecklich. Und ich habe keine Kinder o.Ä. die mir während der Arbeit auf die Nerven gehen könnten.
Für mich ist das einfach ein Punkt von sozialem Miteinander, der mir auch wichtig ist. Wie oft habe ich/wir schon Probleme an der Kaffeemaschine, zwischen Tür und Angel oder beim Mittagessen auf kürzestem Weg geklärt. Wenn jetzt jeder im HO rumeiert, fällt das komplett weg. Ich muss jeden Kollegen wegen jeder Frage erst einmal anrufen/anschreiben und auf eine Antwort warten. Auch das Schwätzchen über sonstige (private) Themen fällt größtenteils weg. Neue Kollegen lernt man erst garnicht mehr kennen. Für mich nichts, was ich für erstrebenswert halte.
Naja, wie schon geschrieben, muss man eben dann darauf umstellen, dass sowas weiter stattfindet. Also z.B. Kaffepausen in die Videokonferenz verlegen. Wissen muss eher schriftlich festgehalten werden.

Das "klären zwischen Tür und Angel" z.B. ist in dem Moment immer schön, aber sobald ein neuer MA in das Projekt kommt, eher hinderlich, weil dann Entscheidungen oder Prozesse nicht dokumentiert sind und der Neue es nicht nachverfolgen kann.
Da kann ich mir vorstellen, dass es sogar einen Gewinn für Dokumentation & Prozesse bringt, wenn man einfach etwas mehr gezwungen ist, sich an den offiziellen Weg zu halten, stattt dran vorbei zu arbeiten.

https://about.gitlab.com/company/culture/all-remote/
Hier stehen eben genau so Sachen wie
"Writing down and recording knowledge over verbal explanations."
"Written down processes over on-the-job training."
usw.

Aus Sicht der Firma in Sachen Qualitätssicherung, Qualitätsmanagement etc. durchaus ein Vorteil.

Aber wie ich auch schon geschrieben hatte, es ist sicher nicht für jeden was, weil manche einfach wirklich direkten sozialen Kontakt auch mit den Kollegen brauchen. Ohne Video oder sonstiges. Aber die Anforderung sollte man dann eben auch identifizieren und nicht so Sachen wie "Anrufen ist zu aufwändig" vorschieben. Anrufen ist häufig aus Arbeits / Produktivitätssicht wahrscheinlich schneller, weil man nicht zum Büro laufen muss, weniger wahrscheinlich für Smalltalk hängen bleibt usw. Und bei nicht dringenden Sachen ist asynchrone Kommunikation sowieso sinnvoller, weil damit das Gegenüber nicht hart in ihrer aktuellen Aufgabe unterbrochen wird, sondern sich nach Abschluss eines Arbeitsschrittes der neuen Anfrage annehmen kann.
Dafür muss natürlich im Team die Disziplin vorhanden sein, schon zügig zu antworten und das nicht 2 Tage liegen zu lassen oder so.
 
Wenn du zufrieden in nem winzigen Studentenkabuff zu Mietkonditionen der 90er Jahre lebst, kommst du natürlich billiger weg.
Ich weiß auch nicht was ne "kleine Großstadt" für dich ist, wenn ich beispielweise in Hamburg 40-50m² suche, liegen die meisten in Region 600-800 Euro kalt.

Wenn du von zu Hause aus arbeitest, kannst du ja durchaus in die Gegend mit der lausigen Verlehrsanbindung ziehen, die halt dann günstiger ist.
Ich hatte auch eher an ne Familie mit entsprechend großer Wohnung angenommen und keinen Single (die erwähnten 70m² habe ich jetzt mal als kleine, aber gängige Größe für Eltern + 1 Kind angenommen).
oder nochmal weiter gesponnen:
Ich hab mir z.B. 2014 139m² DHH mit Keller, Wintergarten und Garage für unter 300k Euro gekauft, in Düsseldorf (50km von hier) oder Köln (60-70km) hätte ich da eher Richtung ne Million für hingelegt.
Homeoffice macht so Städte außerhalb deutlich interessanter weil halt die Fahrzeit und die Kosten an Bedeutung verlieren.

Beim Fahrrad meinte ich eher, dass man sich alle paar Jahre ein neues kauft (egal obs jetzt Verschleiß, Defekt, Diebstahl oder schlichtweg der Wunsch nach was neuerem ist) und nicht die Kosten für das Kettenfett und den Mantel für 15 Euro im Baumarkt. ;)
Ich hab jedenfalls nicht mehr das Fahrrad was ich vor 20 Jahren hatte (weils geklaut wurde).
 
@Blutschlumpf
Naja, wenn du als Student 50m² hattest... da hatte ich 18.

Und wie oben schon gesagt mit der Verkehrsanbindung: Wenn die Lausig wird, brauch ich ein Auto. Kostet auch paar hundert € / Monat...

Falls man eine Familie will / hat, ist ein Haus bisschen außerhalb natürlich schön, Auto braucht man mit Kindern wahrscheinlich eh usw., dann hat man eine völlig andere Ausgangslage. Aber gibt halt nicht nur Eltern, die Arbeiten.
Die "kleine Großsstadt" ist ganz in deiner Nähe, es ist Aachen.

Und klar kann man alle paar Jahre ein neues Rad kaufen, wenn man Spaß hat. Erzeugt halt unnötig Müll und kostet effektiv mehr Geld. Diebstahl kann natürlich ein Problem sein, ich kann mein Rad zum Glück in den Keller stellen & bei der Arbeit gibt's einen Käfig. Da ist der Diebstahl ziemlich unwahrscheinlich.
 
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k0ntr schrieb:
Jedoch braucht es einen guten Mix.
Sehe ich ähnlich. Aber Teambuilding lässt sich auch ohne büro bewerkstelligen. Wenn die Mitarbeiter nicht in verschiedenen Staaten wohnen, geht das schon mit monatlichen Meetings. Die könnten dann sogar im Restaurant sein. Dann natürlich VKs, Betriebsausflüge etc. Das Büro als solches ist nicht zwingend notwendig.
 
Unser Unternehmen hat im März alle etwa 1.600 Mitarbeiter (europaweit) ins Home Office geschickt und der aktuelle Stand ist, dass diejenigen, die lieber im Büro arbeiten wollen (die soll es tatsächlich geben), dies nach vorheriger Ankündigung tun können.
Allerdings dürfen aus Sicherheitsgründen nicht mehr als maximal 25% der Belegschaft gleichzeitig in der Firma und auch die jeweiligen Büros nicht voll besetzt sein.

Ich bin ebenfalls gespannt auf die Entwicklung 'nach Crorona'.
Leider kann man auf Grund der vollkommen unterschiedlichen baurechtlichen Bestimmungen aus Büroflächen nicht so ohne Weiteres (in Großstädten dringend benötigte) Wohnungen machen.
Da wird in Zukunft so Einiges an Bedarf wegfallen.

Ich gehe davon aus, dass der Trend zum Home Office jetzt erst so richtig in Fahrt kommt, wo die Arbeitgeber erkennen, dass die Angestellten ihre Jobs auch ohne den Zwang, im Büro zu sitzen, locker schaffen.
Und es entlastet, besonders in den Städten, sowohl den öffentlichen Nahverkehr als auch die Straßen.
 
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