Taron
Captain
- Registriert
- Dez. 2013
- Beiträge
- 3.270
Mittlerweile verfolge ich nach anfänglichem Interesse das Corona-Thema kaum noch, denn es geht hier aus meiner Sicht nicht mehr (hauptsächlich) um die Pandemie und den Erreger, sondern um gesellschaftliche Auswirkungen und die leider kaum abzuwendenden negativen Folgen. Und es zeigt sich bei manchem der wahre Charakter, die wahre Art und Weise wie man mit anderen Menschen und Gruppen umgeht, unabhängig von dem was wir als sozial angemessen bezeichnen.
Und auch wenn es gewisse Personalien (sowohl in Foren als auch Medien/Politik) gibt, die glauben echte dubiose Inhalte wie Verschwörungstheorien oder Leugnung in die Welt setzen zu können, muss man sich damit beschäftigen und den Leuten zuhören, auch wenn die Gedankengänge vorerst "seltsam" oder gleich "dubios" erscheinen können.
Egal, wie es für so manchen Entscheider und "Berater" scheint. Hauptsache man bleibt im Gespräch, mit der Hoffnung, irgendwie Bestätigung für die eigene Wahrnehmung zur Corona-Problematik zu bekommen und vielleicht auch in der Wahrnehmung in der Öffentlichkeit zu bleiben. Dann entstehen auch so wirre Überlegungen wie ein "Kontakt-Tagebuch", welche schon aus ganz naheliegenden Überlegungen schlicht nicht umsetzbar ist - abgesehen vom fraglichen Nutzen, da bei den allermeisten Kontakten eh nicht klar ist, wie da nun der epidemiologische Stand ist, ob infiziert oder eben nicht.
Maßnahmen dienen nicht mehr (nur) dem Infektionsschutz, bzw. sind sowieso je nach Situation recht fragwürdig, wie jetzt bspw. die Maskenpflicht im Unterricht, die ich sehr kritisch sehe. (Warum? Nach dem Unterricht gehts dann schön in kleinen Gruppen zum Spielen oder "abhängen" nach Hause, ohne Abstand und Maske. Kann man Kindern nicht verübeln.)
Mittlerweile habe ich den Eindruck, dass es hier zumindest zu einem größeren Teil auch um Aktionismus geht. "Seht her, wir tun was für die Bevölkerung" kann ich da kaum erkennen, eher geht es darum sich als Politiker selbst als "Krisenmanager" darzustellen wie es Söder versucht hat. Momentan ist er mit dieser Strategie recht erfolgreich, dass er es für die kommende Wahl tut ist aber offensichtlich und allein das missbillige ich, denn eine Situation wie eine Pandemie sollte niemals für eigene (niedere) Belange missbraucht werden dürfen.
Aber am Ende ist es doch immer so... solange man selbst davon profitiert, ist jedes Mittel recht, die Bevölkerung (die die Regeln am ehesten betreffen) spielt in Meinung und Wahrnehmung keine große Rolle bzw. wird am Ende mit einem Schulterzucken wahrgenommen. Und als Politiker möchte man auch bloß keine Verantwortung übernehmen, wenn Fehler gemacht wurden oder irgendwelche "Events" mit in der Folge steigenden Zahlen bekannt werden. Dann lieber Verordnungen per Gießkanne auskippen und pauschal auf alles anwenden, weil "viel hilft viel" und <hier bitte Standard-Argument pro Maßnahmen einfügen>.
Dass die MSM die Situation noch befeuern, kommt da hinzu. Ein sachlicher Diskurs ist in den gängigen (also etablierten und gern gesehenen) Medien kaum noch möglich. Kommentare und "Meinungen" sind mittlerweile Standard - herrlich, weil man da als Autor unverblümt eigene (z.T. seltsame) Ansichten verbreiten kann - und das Anhören von externen Personen beschränkt sich mittlerweile auf eine absolute Handvoll, was die Bandbreite der Aussagen und transportierten Messages erheblich schmälert. Alternative Meinungen mit fundiertem Background gibt es kaum, und wenn, dann eher wohldosiert. Nach wie vor werden Zahlen völlig zusammenhangslos und unreflektiert als Headlines verbreitet, eine sachliche Aufschlüsselung der Datenbasis und Unsicherheiten findet gar nicht (mehr) statt, zudem muss der Leser am Ende selbst mit der Datenlage zurecht kommen, eine Aufklärung darüber was diese Zahlen bedeuten gibt es ja leider auch kaum noch.
Der Ton wird untereinander immer rauher, nicht nur hier, nicht nur in der Politik, nicht nur in den MSM. Abweichende Ansichten zu gesellschaftlich relevanten Problemen und Fragen rund um Corona werden emotional beantwortet oder direkt mit immer fort gleichen "Killerphrasen" abgewiegelt (Klassiker: "Willst du dass deine Angehörigen auf der Intensiv ums Überleben kämpfen?"), um auf moralischer Ebene per Angst des Gegenübers für die eigene Meinung zu werben anstatt den Perspektivwechsel zu vollziehen und sich mit dem Misstrauen und den ebenfalls vorhandenen Ängsten des Gegenübers auseinanderzusetzen.
Beliebt ist auch die immerfort gleiche (meist sehr unfreundliche) Aufforderung, doch "gefälligst Quellen zu präsentieren", häufig aber nur für eine Aussage, die der eigenen Meinung zuwider läuft oder diese direkt in Frage stellt, beispielsweise das Thema "Können MNS auf Dauer schädlich sein". Sonst ist das meist kein Thema, seltsamerweise, da für die Wahrnehmung der Masse halt keine Quelle gebraucht wird, scheinbar.
Wenn aber dann tatsächlich Quellen mitgeteilt werden, werden diese nicht einfach zur Kenntnis genommen oder ein sachlicher Diskurs diesbezüglich umgesetzt, nein. Es wird direkt bewertet und auf den Wahrheitsgehalt der Informationen heruntergebrochen ("dieses unseriöse Medium?"), direkt als unglaubwürdig bezeichnet ("ach diese Studie, ist doch eh schon längst überholt") oder einfach ignoriert. Ich habe noch nie in einem Forum erlebt - egal wo - dass sich User mit anderen Ansichen davon überzeugen lassen und sich gar eingestehen, da möglicherweise eine andere oder überholte Ansicht zu haben. Eher scheint mir das Brüllen nach "Quellen!!1elf" in den allermeisten Fällen ein Ding der Schuldumkehr zu sein, denn schlussendlich ist es doch so: egal was du machst und was du lieferst, es ist eh bereits vorbestimmt falsch und eine perfekte Möglichkeit noch mal auf den User verbal einzuschlagen.
Dass die Begriffe "Fake-News", "Whataboutism", "Hate/Bashing" und "Verschwörungstheoretiker" inflationär sogar mittlerweile von etablierten Medien für eigentlich alles genutzt werden und überhaupt keine Relevanz mehr haben, macht einen sachlichen Austausch nicht einfacher, sondern verschlimmert die Situation eher. Klar, bei solchen Worthülsen würde ich auch irgendwann nur noch auf Abwehr und gleichzeitig Angriff wechseln anstatt offen für andere Meinungen zu sein.
Wen wundert da eine aggressive Reaktion einer Minderheit, wenn so mit ihr umgegangen wird?
Mittlerweile habe ich seit den Demos den Eindruck, dass ironischerweise gerade die Corona-Maßnahmen-Verteidiger immer lauter und emotionaler werden und sich auch nur noch eben davon leiten lassen, das wurde vor allem nach der letzten Anti-Corona-Maßnahmen-Demo deutlich. Ich vermute dahinter vor allem Angst und dementsprechend irrationales Handeln, Angst durch die Bilder aus dem Ausland ("bitte nicht das gleiche wie bei uns") und die extrem schwammige und nach wie vor z.T. widersprüchliche Datenlage rund um die Krankheit und den Erreger. Die fehlende Sichtbarkeit des Virus macht die Sache nicht einfacher, das schafft nur zusätzliche Angst.
Die Verwendung von (fragwürdigen) Begrifflichkeiten wie "Covidioten" macht die Sache ebenso nicht besser, es ist halt nie eine gute Idee ggf. problematische Meinungen direkt per Beleidigung abzukanzeln und sich nicht damit auseinanderzusetzen. Genau das muss aber hier passieren, denn die Demos zeigen, dass eben nicht alles von Hildmann und Co. beeinflusst wurde sondern auch Ängste und Vertrauensverluste eine Rolle spielen und das Thema gesellschaftlich diskutiert gehört, breiflächig, mit der Politik. den Medien und der Bevölkerung zusammen.
Ja, der Virus ist real (was auch sonst?) und kann töten, eine Eigenschaft die solchen Erregern nun mal zu Eigen ist und sich durch so ziemlich alle Krankheitserreger zieht. Schicksale gibt es, aus allen Bevölkerungsschichten, erhöhte Risiken für bestimmte Gruppen sind bekannt und es liegt an der Gesellschaft diesen zu begegnen und eben auch alle Bevölkerungsgruppen zu schützen. Soweit es eben geht.
Nur wird diese Frage nie diskutiert. Wie weit kann man gehen, was ist vernünftig, welche Folgen für die allgemeine Gesellschaft sind tragbar, wie bekommt man das alles unter einen Hut und hilft allen Menschen die genauso unter der Situation leiden? Wie geht man mit der Bevölkerung um, wie sieht Krisenmanagement aus, was ist angemessen und was sollte man lieber unterlassen? Moralische und ethische Fragen, die aber kaum bis gar nicht gestellt werden.
Und das finde ich schade.
Und auch wenn es gewisse Personalien (sowohl in Foren als auch Medien/Politik) gibt, die glauben echte dubiose Inhalte wie Verschwörungstheorien oder Leugnung in die Welt setzen zu können, muss man sich damit beschäftigen und den Leuten zuhören, auch wenn die Gedankengänge vorerst "seltsam" oder gleich "dubios" erscheinen können.
Egal, wie es für so manchen Entscheider und "Berater" scheint. Hauptsache man bleibt im Gespräch, mit der Hoffnung, irgendwie Bestätigung für die eigene Wahrnehmung zur Corona-Problematik zu bekommen und vielleicht auch in der Wahrnehmung in der Öffentlichkeit zu bleiben. Dann entstehen auch so wirre Überlegungen wie ein "Kontakt-Tagebuch", welche schon aus ganz naheliegenden Überlegungen schlicht nicht umsetzbar ist - abgesehen vom fraglichen Nutzen, da bei den allermeisten Kontakten eh nicht klar ist, wie da nun der epidemiologische Stand ist, ob infiziert oder eben nicht.
Maßnahmen dienen nicht mehr (nur) dem Infektionsschutz, bzw. sind sowieso je nach Situation recht fragwürdig, wie jetzt bspw. die Maskenpflicht im Unterricht, die ich sehr kritisch sehe. (Warum? Nach dem Unterricht gehts dann schön in kleinen Gruppen zum Spielen oder "abhängen" nach Hause, ohne Abstand und Maske. Kann man Kindern nicht verübeln.)
Mittlerweile habe ich den Eindruck, dass es hier zumindest zu einem größeren Teil auch um Aktionismus geht. "Seht her, wir tun was für die Bevölkerung" kann ich da kaum erkennen, eher geht es darum sich als Politiker selbst als "Krisenmanager" darzustellen wie es Söder versucht hat. Momentan ist er mit dieser Strategie recht erfolgreich, dass er es für die kommende Wahl tut ist aber offensichtlich und allein das missbillige ich, denn eine Situation wie eine Pandemie sollte niemals für eigene (niedere) Belange missbraucht werden dürfen.
Aber am Ende ist es doch immer so... solange man selbst davon profitiert, ist jedes Mittel recht, die Bevölkerung (die die Regeln am ehesten betreffen) spielt in Meinung und Wahrnehmung keine große Rolle bzw. wird am Ende mit einem Schulterzucken wahrgenommen. Und als Politiker möchte man auch bloß keine Verantwortung übernehmen, wenn Fehler gemacht wurden oder irgendwelche "Events" mit in der Folge steigenden Zahlen bekannt werden. Dann lieber Verordnungen per Gießkanne auskippen und pauschal auf alles anwenden, weil "viel hilft viel" und <hier bitte Standard-Argument pro Maßnahmen einfügen>.
Dass die MSM die Situation noch befeuern, kommt da hinzu. Ein sachlicher Diskurs ist in den gängigen (also etablierten und gern gesehenen) Medien kaum noch möglich. Kommentare und "Meinungen" sind mittlerweile Standard - herrlich, weil man da als Autor unverblümt eigene (z.T. seltsame) Ansichten verbreiten kann - und das Anhören von externen Personen beschränkt sich mittlerweile auf eine absolute Handvoll, was die Bandbreite der Aussagen und transportierten Messages erheblich schmälert. Alternative Meinungen mit fundiertem Background gibt es kaum, und wenn, dann eher wohldosiert. Nach wie vor werden Zahlen völlig zusammenhangslos und unreflektiert als Headlines verbreitet, eine sachliche Aufschlüsselung der Datenbasis und Unsicherheiten findet gar nicht (mehr) statt, zudem muss der Leser am Ende selbst mit der Datenlage zurecht kommen, eine Aufklärung darüber was diese Zahlen bedeuten gibt es ja leider auch kaum noch.
Der Ton wird untereinander immer rauher, nicht nur hier, nicht nur in der Politik, nicht nur in den MSM. Abweichende Ansichten zu gesellschaftlich relevanten Problemen und Fragen rund um Corona werden emotional beantwortet oder direkt mit immer fort gleichen "Killerphrasen" abgewiegelt (Klassiker: "Willst du dass deine Angehörigen auf der Intensiv ums Überleben kämpfen?"), um auf moralischer Ebene per Angst des Gegenübers für die eigene Meinung zu werben anstatt den Perspektivwechsel zu vollziehen und sich mit dem Misstrauen und den ebenfalls vorhandenen Ängsten des Gegenübers auseinanderzusetzen.
Beliebt ist auch die immerfort gleiche (meist sehr unfreundliche) Aufforderung, doch "gefälligst Quellen zu präsentieren", häufig aber nur für eine Aussage, die der eigenen Meinung zuwider läuft oder diese direkt in Frage stellt, beispielsweise das Thema "Können MNS auf Dauer schädlich sein". Sonst ist das meist kein Thema, seltsamerweise, da für die Wahrnehmung der Masse halt keine Quelle gebraucht wird, scheinbar.
Wenn aber dann tatsächlich Quellen mitgeteilt werden, werden diese nicht einfach zur Kenntnis genommen oder ein sachlicher Diskurs diesbezüglich umgesetzt, nein. Es wird direkt bewertet und auf den Wahrheitsgehalt der Informationen heruntergebrochen ("dieses unseriöse Medium?"), direkt als unglaubwürdig bezeichnet ("ach diese Studie, ist doch eh schon längst überholt") oder einfach ignoriert. Ich habe noch nie in einem Forum erlebt - egal wo - dass sich User mit anderen Ansichen davon überzeugen lassen und sich gar eingestehen, da möglicherweise eine andere oder überholte Ansicht zu haben. Eher scheint mir das Brüllen nach "Quellen!!1elf" in den allermeisten Fällen ein Ding der Schuldumkehr zu sein, denn schlussendlich ist es doch so: egal was du machst und was du lieferst, es ist eh bereits vorbestimmt falsch und eine perfekte Möglichkeit noch mal auf den User verbal einzuschlagen.
Dass die Begriffe "Fake-News", "Whataboutism", "Hate/Bashing" und "Verschwörungstheoretiker" inflationär sogar mittlerweile von etablierten Medien für eigentlich alles genutzt werden und überhaupt keine Relevanz mehr haben, macht einen sachlichen Austausch nicht einfacher, sondern verschlimmert die Situation eher. Klar, bei solchen Worthülsen würde ich auch irgendwann nur noch auf Abwehr und gleichzeitig Angriff wechseln anstatt offen für andere Meinungen zu sein.
Wen wundert da eine aggressive Reaktion einer Minderheit, wenn so mit ihr umgegangen wird?
Mittlerweile habe ich seit den Demos den Eindruck, dass ironischerweise gerade die Corona-Maßnahmen-Verteidiger immer lauter und emotionaler werden und sich auch nur noch eben davon leiten lassen, das wurde vor allem nach der letzten Anti-Corona-Maßnahmen-Demo deutlich. Ich vermute dahinter vor allem Angst und dementsprechend irrationales Handeln, Angst durch die Bilder aus dem Ausland ("bitte nicht das gleiche wie bei uns") und die extrem schwammige und nach wie vor z.T. widersprüchliche Datenlage rund um die Krankheit und den Erreger. Die fehlende Sichtbarkeit des Virus macht die Sache nicht einfacher, das schafft nur zusätzliche Angst.
Die Verwendung von (fragwürdigen) Begrifflichkeiten wie "Covidioten" macht die Sache ebenso nicht besser, es ist halt nie eine gute Idee ggf. problematische Meinungen direkt per Beleidigung abzukanzeln und sich nicht damit auseinanderzusetzen. Genau das muss aber hier passieren, denn die Demos zeigen, dass eben nicht alles von Hildmann und Co. beeinflusst wurde sondern auch Ängste und Vertrauensverluste eine Rolle spielen und das Thema gesellschaftlich diskutiert gehört, breiflächig, mit der Politik. den Medien und der Bevölkerung zusammen.
Ja, der Virus ist real (was auch sonst?) und kann töten, eine Eigenschaft die solchen Erregern nun mal zu Eigen ist und sich durch so ziemlich alle Krankheitserreger zieht. Schicksale gibt es, aus allen Bevölkerungsschichten, erhöhte Risiken für bestimmte Gruppen sind bekannt und es liegt an der Gesellschaft diesen zu begegnen und eben auch alle Bevölkerungsgruppen zu schützen. Soweit es eben geht.
Nur wird diese Frage nie diskutiert. Wie weit kann man gehen, was ist vernünftig, welche Folgen für die allgemeine Gesellschaft sind tragbar, wie bekommt man das alles unter einen Hut und hilft allen Menschen die genauso unter der Situation leiden? Wie geht man mit der Bevölkerung um, wie sieht Krisenmanagement aus, was ist angemessen und was sollte man lieber unterlassen? Moralische und ethische Fragen, die aber kaum bis gar nicht gestellt werden.
Und das finde ich schade.