Infektionsumfeld der Ausbruchsfälle im zeitlichen Verlauf Bei Betrachtung der Ausbruchsfälle im zeitlichen Verlauf lassen sich von der 9. KW 2020 bis zur 29. KW 2020 durchgehend Ausbruchsfälle erkennen, die privaten Haushalten zugeordnet wurden. Demgegenüber steigt die Zahl und der Anteil an Ausbruchsfällen in Alten- und Pflegeheimen ab der 13. KW deutlich an, um dann bis zur 22. KW wieder zurückzugehen. Ein ähnliches Muster zeigen Ausbrüche in Krankenhäusern und Reha-Einrichtungen. Ausbruchsfälle mit wahrscheinlichem Infektionsumfeld am Arbeitsplatz wurden insbesondere in der 25. KW und den Folgewochen übermittelt und sind unter anderem mit mehreren großen Ausbruchsgeschehen in der fleischverarbeitenden Industrie zu erklären. Ebenfalls bemerkenswert sind die nur in den Wochen 11 bis 13 vermehrt übermittelten Ausbruchsgeschehen im Rahmen von Übernachtungen, z.B. in Hotels. Größe einzelner Ausbrüche Bei 5.568 Ausbrüchen (71 %) waren zwei bis vier Fälle, bei 86 % der Ausbrüche waren weniger als zehn Fälle dem Ausbruch zugeordnet. Eine Aufschlüsselung nach dem jeweiligen Infektionsumfeld zeigt Tabelle 2. In vielen Fällen, insbesondere im familiären Umfeld bzw. im Haushalt, handelt es sich um kleinere Ausbrüche. Ausbrüche mit zehn oder mehr Fällen (14 % der Ausbrüche, die aber etwa 61 % der Fälle ausmachen) wurden vor allem in Alten- und Pflegeheimen, im Krankenhaus, in Flüchtlings-/Asylbewerberheimen sowie im Arbeitsumfeld von den Gesundheitsämtern ermittelt. Aus administrativen bzw. organisatorischen Gründen wurden teilweise „Ausbrüche“ mit großen Fallzahlen (>100) von den Gesundheitsämtern zusammengefasst, ohne dass hier ein konkretes und direkt für alle enthaltenden Fälle zusammenhängendes Ausbruchsgeschehen zugrunde lag. Der größte Ausbruch, der sich einem speziellen Ausbruchgeschehen zuordnen lässt, wurde aus dem Landkreis Gütersloh (Ausbruch im fleischverarbeitenden Gewerbe) übermittelt. Auch das u. a. auf eine Karnevalsveranstaltung zurückgehende Geschehen im Landkreis Heinsberg wurde zu einem großen Ausbruch zusammengefasst und unter dem Infektionsumfeld „Freizeit“ angelegt. Je nach Vorgehen der Gesundheitsämter können aber auch Ausbruchsfälle, die sich über viele verschiedene Haushalte ausdehnen, als ein Ausbruch im Infektionsumfeld „privater Haushalt“ zusammengefasst werden.