Coronavirus - welche Bedeutung hat das Thema für Euch?

Wirst du dich impfen lassen und welcher Impfstoff wäre dir am liebsten? (2 Stimmen)

  • Nein

    Stimmen: 174 22,6%
  • Ja (Biontech & Pfizer)

    Stimmen: 236 30,6%
  • Ja (Astra Zeneca)

    Stimmen: 10 1,3%
  • Ja (Sputnik V)

    Stimmen: 7 0,9%
  • Ja (Moderna)

    Stimmen: 48 6,2%
  • Ja (Johnson & Johnson)

    Stimmen: 20 2,6%
  • Ja (Impfstoff egal)

    Stimmen: 111 14,4%
  • Anderes (Antwort im Thread)

    Stimmen: 12 1,6%
  • 1. Impfung erfolgt

    Stimmen: 97 12,6%
  • 2. Impfung erfolgt

    Stimmen: 321 41,6%
  • 3. Impfung erfolgt

    Stimmen: 28 3,6%

  • Umfrageteilnehmer
    771
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Scrypton schrieb:
Dann bitte ich dich, diese angeblichen konkreten Fälle auch vorzulegen.
Habe ich doch. Glaubst du ich poste hier private Korrespondenz und interne Dokumente oder was? Was erwartest du bitte? Wir sind hier in einem öffentlichen Forum und nicht vor Gericht und ich mag meinen Job. Den setze ich sich nicht aufs Spiel, damit du feststellen kannst, dass in der Realität nicht immer alles nach Plan verläuft.

Scrypton schrieb:
Zumal... es vereinzelte Fehler immer geben kann - und auch wird. An diese braucht man sich nicht(!) dran aufhängen.
Das erklärst du denjenigen, die durch diese, wie heißt es doch so schön, "bedauerlichen Einzelfälle" zu Schaden kamen/kommen, abgemacht?
 
Also meine Frau arbeitet als Lehrerin in Niedersachsen an einer IGS. In 2 Klassen gab es Coronafälle. Klassen und Lehrer wurden für ca. 10 Tage in Quarantäne geschickt. So weit, so gut...
 
Moep89 schrieb:
Nein; du hast wie gehabt nur Behauptungen von dir gegeben...

Moep89 schrieb:
Das erklärst du denjenigen, die durch diese, wie heißt es doch so schön, "bedauerlichen Einzelfälle" zu Schaden kamen/kommen, abgemacht?
Nö, weshalb sollte ich?
Es wird auch in der Medizin respektive bei Operationen immer Behandlungsfehler geben; auch das werde ich den Betroffenen nicht "erklären" - gibt es überhaupt keinen Grund für. ;)
 
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Scrypton schrieb:
Nein; du hast wie gehabt nur Behauptungen von dir gegeben...
Genau wie du, wenn du sagst, es liefe alles nach Vorschrift und mit den maximal möglichen Maßnahmen. :rolleyes:

Aber um aus deinen eigenen Links mal zu zitieren:

Was gilt für Lehrkräfte, die mit infizierten Kindern in Kontakt standen?

Nach einem positiven Testergebnis müssen auch die Lehrer vorerst in Quarantäne, bis geklärt ist, ob sie zu Kategorie 1 oder 2 gehören. Werden sie vom Gesundheitsamt der Kategorie 1 zugeordnet, so gilt auch für sie die zweiwöchige Quarantäne. "Von der Quarantäne sind unter bestimmten Umständen Ausnahmen möglich"

und weiter

Wann müssen Schüler in Quarantäne?

Gibt es in einer sogenannten Kohorte – in der Regel einer Jahrgangsstufe – einen positiven Coronatest, so müssen alle Schüler und Lehrer vorsorglich zuhause bleiben. Das Gesundheitsamt untersucht dann, wer wie intensiv mit der infizierten Person in Kontakt stand. Wie lange das dauert, hängt laut Lukas Fuhrmann, dem Sprecher des Gesundheitsressorts, vom Einzelfall ab. Je genauer die Angaben von der Schule seien, desto schneller laufe die Einschätzung ab.

Wie lange dauert die Quarantäne?

Das hängt vom Ergebnis der Untersuchung des Gesundheitsamtes ab. Entscheidend ist, in welche Kontakt-Kategorie die Schüler vom Gesundheitsamt einsortiert werden. Kontakte der Kategorie 1 müssen für zwei Wochen in Quarantäne – und können diese nicht verkürzen. Für die Kategorie 2 gilt keine Quarantäne. Sobald ein Schüler als Kontakt der Kategorie 2 geführt wird, kann er wieder in die Schule.

Wie werden die Kontakt-Kategorien bestimmt?

"Kategorie 1 ist, wer ein höheres Infektionsrisiko hat – und das entscheidet das Gesundheitsamt im Einzelfall", sagt Lukas Fuhrmann. "Beispielsweise wegen Face-to-Face-Kontakt." Es sei darüber hinaus davon auszugehen, "dass in einem beengten Raum innerhalb von 30 Minuten die Aerosolbelastung so angestiegen ist, dass ein höheres Infektionsrisiko bei allen im Raum vorliegt". Allerdings hänge die Entscheidung der Einordnung in jedem Einzelfall neu von der konkreten Einschätzung des Gesundheitsamtes ab. "Das ist eine umfangreiche und intensive Arbeit."

Oder aus Bayern:
Was passiert bei einem bestätigten Corona-Fall in der Klasse?
Wird bei einem Schüler Covid-19 nachgewiesen, wird seine gesamte Klasse für bis zu 14 Tage vom Unterricht ausgeschlossen. Zudem ordnet die zuständige Kreisverwaltungsbehörde eine Quarantäne an. Die Schüler werden während der Quarantäne einmal getestet, vorzugsweise am fünften bis siebten Tag. Welche Lehrkräfte getestet werden, entscheidet das Gesundheitsamt je nach Einzelfall.

Ich habe die interessanten Stellen mal markiert.
Die Gesundheitsämter haben die Entscheidungshoheit und entscheiden für jeden Fall. Eine grundsätzliche und generelle Anweisung, dass alle Schüler einer Klasse oder gar Kohorte grundsätzlich in Quarantäne gehen und bleiben ist genau so wenig vorhanden, wie eine Regelung, dass Lehrkräfte einer Klasse mit positivem Fall grundsätzlich in Quaranäne gehen und bleiben.

So viel zu den "Beweisen", die meinen Ausführungen nicht widersprechen. Hast du deine Links denn selbst gelesen?
 
Moep89 schrieb:
Es ging nicht um die Mechanismen sondern die Tragweite.
Die Tragweite von Maßnahmen geht aber auch in beide Richtungen. Natürlich sollte der Schutz des individuellen Leben sehr weit oben stehen. Im Grunde unterliegen Entscheidungen von solcher Tragweite zum Teil auch dem moralischen Dilemma des Trolley-Problems. Habe ich den Fokus auf individuelle Schicksale oder die Gesellschaft als Kollektiv oder versuche ich einen Mittelweg zu gehen. Jede Entscheidung die man trifft hat Nachteile die sich direkt (z.B. durch falsche oder keine Maßnahme) oder indirekt (z.B. Verschlimmerung der Situation durch verringerte Disziplin oder fehlende Akzeptanz auf Grund von dauerhaft zu strikten und auch nicht effektiven Maßnahmen) negativ auf die Zielsetzung auswirken können.
Moep89 schrieb:
Und einzelne Maßnahmen isoliert zu betrachten ist ohnehin nicht sinnvoll. Die Kombination bringt die "großen" Senkungen.
Welche Situationen sind es denn, wo Menschen ohne Maske zusammenkommen? Hauptsächlich im privaten Bereich, wo wiederum andere Maßnahmen wie die Kontaktbeschränkungen aktiv sind.
Eigentlich ist die isolierte Betrachtung der einzelnen Maßnahmen der einzige Weg individuelle Maßnahmen zu evaluieren und ausschließlich sinnvolle/wirkungsvolle Maßnahmen zu implementieren. Gerade weil eine sinnvolle Implementierung auch Ressourcen benötigt, welche endlich sind, muss man priorisieren. Lieber wenige wirkungsvolle und gut kontrollierte Maßnahmen als viele Maßnahmen, welche nicht sinnvoll implementiert/kontrolliert sind und somit oft in der Summe wirkungsloser sind. Das ist übrigens nicht gerade für die gesellschaftliche Disziplin.
Moep89 schrieb:
Wobei ich ganz klar dafür bin die Maskenpflicht (mit richtigen Masken) rigoros auszuweiten auf alle Situationen außer im Privatbereich des eigenen Haushaltes. Ich setze meine Masken auf, sobald ich die Wohnung verlasse (vom Müllrausbringen mal abgsehen) und erst ab, wenn ich wieder drin bin. Der Eingriff ist in Sachen Einschränkung so minimal, dass es keinen Grund gibt, der dagegen spricht.
Es gibt aber auch keinen Grund, der dafür spricht, Masken immer und überall zu tragen. Was bringt es dir die Maske beim Spazieren aufzusetzen und wenn keine anderen Menschen in der Nähe sind? Das verringert das Risiko in keiner Weise. Wenn ich alleine in meinem Büro bin, benötige ich auch keine Maske.
Moep89 schrieb:
Und persönliche Meinung zu Kontakten? So wenig wie möglich, aber vor allem nur was wirklich zum Aufrechterhalten des Tagesablaufs (Beruf, Kinderbetreuuung, Einkauf) notwendig ist. Dazu ggf. noch ein anderer Haushalt, der ebenfalls so handelt und mit dem man quasi eine Art "Päärchen" bildet. Dass das ungewohnt und schwierig ist, ist klar. Ich habe ein kleines Kind, dass in seinem Leben viele (auch nähere) Verwandte noch nie getroffen hat. Aber so ist das nunmal. Im Vergleich zu Herausforderungen die andere Menschen täglich haben, ein Witz. Und noch dazu ein absehbar temporärer.
Und über welche Dauer stellst du dir diese Maßnahmen vor und mit welchem Ziel? Das Virus wird trotz dieser Maßnahmen nicht verschwinden. Das wird erst über Jahre passieren, wenn eine Immunisieren (z.B. durch Impfung) eines Großteils der Bevölkerung stattgefunden hat.
Und ich halte das Aufziehen meines Kindes in den ersten 2-3 Jahren in Familienisolation nicht für akzeptabel. Und andere Kinder können wir als Eltern eben nicht ersetzen.
Ribery88 schrieb:
Der Sommerurlaub hat aber dafür gesorgt, dass die Disziplin flöten gegangen ist
In meinen Augen hat eher die Konzeptlosigkeit zu der fehlenden Disziplin geführt. Wenn von Anfang an klar kommuniziert wird, dass eine Lockerung (welche gerade was Veranstaltungen angeht zu groß ausgefallen ist) nur temporär stattfinden wird und man frühzeitig/proaktiv sinnvolle Maßnahmen ergreift, dann hätte man nicht mit der Brechstange kommen müssen und wäre in meinen Augen auch auf mehr Verständnis gestoßen.
Scrypton schrieb:
Nein; du hast wie gehabt nur Behauptungen von dir gegeben...
Wenn Behauptungen bzw. Erfahrungswerte aufzeigen, dass Regelungen anscheinend lückenhaft sind und anscheinend mit einem Spielraum bzw. nicht ausreichenden Kontrollen implementiert wurden, dann sind das für diese Diskussion durchaus relevante Informationen, die bei der Einschätzung der Maßnahmen relevant sind.
 
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Seppuku schrieb:
Was bringt es dir die Maske beim Spazieren aufzusetzen und wenn keine anderen Menschen in der Nähe sind?
Dabei konkret nicht viel. Aber es schadet auch nicht. Das Problem mit dem "gezielten" Aufsetzen ist, dass nicht alles geplant ist. Dann trifft man jemanden und quatscht, oder geht doch irgendwo hin wo es enger wird usw. Ist die Maske auf, muss ich nicht dran denken. Es ist wie mit dem Licht am Auto. Klar brauche ich es in einigen Situationen nicht, wenn aber die Situation sich plötzlich ändert, dann besteht die Gefahr, dass ich einfach nicht dran denke. Daher: Auto an, Licht an, fertig. Die "Kosten" sind zu vernachlässigen und wiegen den Vorteil nicht annähernd auf.

Seppuku schrieb:
Eigentlich ist die isolierte Betrachtung der einzelnen Maßnahmen der einzige Weg individuelle Maßnahmen zu evaluieren und ausschließlich sinnvolle/wirkungsvolle Maßnahmen zu implementieren.
Für eine Betrachtung, die nur diese Maßnahme im Fokus hat vllt. Aber wir wollen im Moment nicht wissenschaftliche Studien zu einzelnen Maßnahmen machen, sondern mit allen Maßnahmen zusammen konkrete Wirkungen erzielen. Und manche Dinge verändern ihre Charakteristik auch je nach Umständen und Kombinationen. Vorallem lohnt es sich in meinen Augen nicht, Maßnahmen aufwändig unter die Lupe zu nehmen, die mit geringem Aufwand und geringen Kosten umsetzbar sind. Nicht weil's nicht interessant wäre, sondern weil es jetzt, im Krisenfall, einfach keine Priorität hat. Das ist dann die Aufgabe für die ruhigeren Zeiten bis zur nächsten Pandemie. Und zu diesen Maßnahmen zähle ich die Masken eindeutig dazu.


Seppuku schrieb:
Und über welche Dauer stellst du dir diese Maßnahmen vor und mit welchem Ziel?
Das lässt sich beides zusammen beantworten: Bis die Zahl der Infizierten und der Neuinfektionen auf ein sehr niedriges Maß gesunken sind. Wenn das der Fall ist, können uns die anderen Maßnahmen (Abstand, Hygieneregeln, Masken etc) helfen, diese Zahlen auch zu halten. Ggf. in Kombination mit leichten Einschränkungen bei Kontakten zu gewissen Anlässen oder in bestimmten Umgebungen. Wenn dann in naher Zukunft auch die Impfungen dazukommen, sehe ich unsere Chancen recht positiv.
 
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Moep89 schrieb:
Das Problem mit dem "gezielten" Aufsetzen ist, dass nicht alles geplant ist.
Wenn ich rausgehe, habe ich grundsätzlich (mindestens) eine Maske dabei ... und tatsächlich dauert es selten länger als 5 Sekunden, die aufzuziehen.
Wenn mir auf dem Bürgersteg jemand entgegen kommt, dann sitzt die Maske meist mit einem Handgriff über Mund und Nase.
So problematisch finde ich das nach nunmehr 10 Monaten eigentlich nicht mehr. Natürlich ist es blöd, wenn man keine Maske dabei hat, und an Orte will, wo man eine bräuchte ... aber wo ist bitte das Problem? ... diese Orte sind auch noch da, wenn man sich eine Maske besorgt hat.
In Bielefeld ist das momentan kein Problem, denn in nahezu jedem Kiosk (die gibts hier gefühlt alle 50m) kann man für ca. €1,- einen Einweg-MNS kaufen.
Nichtmal "ups, habe ich zuhause vergessen" zieht da noch als Ausrede.

Meiner Meinung nach ist man ja auch irgendwe selbst schuld, wenn man ohne Maske aus dem Haus geht ... es kann immer sein, dass man sie spontan dann doch braucht. Wem das regelmäßig passiert, der sollte eventruell mal an seinen Planungskompetenzen arbeiten.
 
Zuletzt bearbeitet:
@DerOlf

Ständiges Auf- und Absetzen ist aber eher nicht sinnvoll. Und die Maske korrekt zu verstauen ist auch nicht so einfach. Sie z.B. die ganze Zeit irgendwie um den Hals baumeln zu lassen ist keine gute Idee. Da ist sie zu Hause nach dem Händewaschen korrekt aufgesetzt deutlich besser untergebracht als baumelnd, in Taschen gestopft usw.
Und dann muss man im Zweifelsfall auch gar nicht überlegen ob es jetzt vllt. sinnvoll wäre sie aufzusetzen oder nicht.
Wa spricht dagegen sie beim Verlassen des Hauses direkt aufzusetzen? Dass man immer eine Maske dabeihaben sollte, darin sind wir uns ja einig. Warum also nicht auch aufsetzen?
 
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Moep89 schrieb:
@DerOlf
Wa spricht dagegen sie beim Verlassen des Hauses direkt aufzusetzen? Dass man immer eine Maske dabeihaben sollte, darin sind wir uns ja einig. Warum also nicht auch aufsetzen?
Wenn es für dich in Ordnung ist, spricht nichts dagegen. Ich trage sie dann immer am Handgelenk, weil wenn ich sie besonders jetzt draußen aufsetzte, wenn es so kalt ist, beschlägt meine Brille.
 
wie haben jetzt seit 4 wochen diesen lockdown light und die zahlen steigen weiterhin, vor allem in passau und hildburghausen. warum? was ist dort schief gelaufen? auf jeden fall hätten die gaststätten und die hotels wohl nicht schließen müssen, denn die hatten ja schon vor dem lockdown gute hygienekonzepte.
 
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Moep89 schrieb:
Es ist wie mit dem Licht am Auto. Klar brauche ich es in einigen Situationen nicht, wenn aber die Situation sich plötzlich ändert, dann besteht die Gefahr, dass ich einfach nicht dran denke. Daher: Auto an, Licht an, fertig. Die "Kosten" sind zu vernachlässigen und wiegen den Vorteil nicht annähernd auf.
Masken helfen nur bei einer bestehenden Infektion und einer relevanten Expositionsdauer und Expositionsintensität die Infektionswahrscheinlichkeit zu verringern. Welchen deutlichen Effekt in welchen Situationen erwartest du durch eine allgemeine Maskenpflicht mit FFP2/FFP3-Masken im öffentlichen Raum? Die meisten Ansteckungen finden im privaten und auf Veranstaltungen mit vielen Leuten auf engem Raum statt, an denen sowieso keine Masken getragen werden. Wäre es nicht deutlich viel sinnvoller die tatsächlichen Ansteckungsszenarien zu identifizieren und gegen diese gezielt vorzugehen? Wie kann es zum Beispiel sein, dass zum wiederholten Mal in fleischverarbeitenden Betrieben größere Coronaausbrüche verzeichnet werden? Wäre nach den Erkenntnissen von Tönnies nicht konkrete Maßnahmen (z.B. FFP2/3-Masken) in z.B. diesen Betrieben sinnvoller als ein Gießkannenprinzip?
Abgesehen von der Effektivität dieser Maßnahmen gab bereits einen Engpass was einen "normalen" Mundschutz angeht (man erinnere sich an das Frühjahr), ohne dass es eine grundlegende Tragepflicht in der Öffentlichkeit gegeben hat. Die Implementierung einer landesweite FFP2/FPP3-Maskenpflicht in der Öffentlichkeit unabhängig von der Situation wäre von der Logistik deutlich schwerer umsetzbar und zudem würde es noch mehr an der Akzeptanz von Maßnahmen kratzen, weil sie in vielen Situationen des Alltags schlicht und ergreifend keinen Nutzen hätte.
Moep89 schrieb:
Vorallem lohnt es sich in meinen Augen nicht, Maßnahmen aufwändig unter die Lupe zu nehmen, die mit geringem Aufwand und geringen Kosten umsetzbar sind. Nicht weil's nicht interessant wäre, sondern weil es jetzt, im Krisenfall, einfach keine Priorität hat.
Ich glaube du unterschätzt die Einführung selbst von kleinen Maßnahmen was die Ressourcen (sowohl logistische als auch Kontrollinstanzen) angeht. Hinzukommt der oben erwähnte Einfluss auf die Akzeptanz Maßnahmen.
Meine (berufliche) Erfahrung hat mir aber gezeigt, dass es gerade wenn man unter Zeitdruck komplexe Probleme in interdisziplinären Teams lösen muss, es meist sinnvoller ist, am Anfang etwas langsamer voranzugehen und seine Hausaufgaben gründlich zu machen. Das was man am Anfang an Zeit und Ressourcen "verliert", holt man später wieder rein, wenn man auf Grund des erreichten generierten Wissen gezielter und somit ressourcenschonender vorgehen kann und weniger Diskussionen hat, weil man mit Fakten und weniger mit Meinungen argumentiert. Natürlich darf man auch nicht in akademischen Fragestellungen verlieren und sich in den Details verlieren.
Moep89 schrieb:
Das lässt sich beides zusammen beantworten: Bis die Zahl der Infizierten und der Neuinfektionen auf ein sehr niedriges Maß gesunken sind. Wenn das der Fall ist, können uns die anderen Maßnahmen (Abstand, Hygieneregeln, Masken etc) helfen, diese Zahlen auch zu halten.
Das ist ja im Grunde das, was man aktuell auch versucht.
Da du sehr radikale Kontaktbeschränkungen angedeutet hast und ich dein Infektionszahlenziel als sehr gering interpretiert habe, hat es mich interessiert wie, welche und über welche Dauer du Maßnahmen aufrechterhalten und kontrollieren würdest. Wir sprechen ja nicht von ein paar Wochen, sondern ohne Impfstoff über Monate und Jahre. Sobald du etwas lockerst, werden die Zahlen wieder ansteigen, was die nächste Phase der extremen Restriktionen bedeuten würde. Bald würden es dann nicht nur Querdenker, linksautonome/rechtsradikale/Hooligans,... sein, die auf die Straße gehen.
 
Moep89 schrieb:
Wa spricht dagegen sie beim Verlassen des Hauses direkt aufzusetzen? Dass man immer eine Maske dabeihaben sollte, darin sind wir uns ja einig. Warum also nicht auch aufsetzen?
Die Verkeimung der Maske nimmt auch dann zu, wenn man sie permanent trägt. Deshalb sollten durchfeuchtete Masken gewechselt werden. Deiner Idee nach müssten die Leute also ggf. Reservemasken mitführen, was die Akzeptanz sicher nicht steigen lässt, wenn man weiß, dass es im Freien ausreicht, Abstand zu halten, dazu eine Maske griffbereit zu haben und auf Handhygiene zu achten. Hinzu kommen Menschen, für die ein ständiges Maskentragen eine gesundheitliche Herausforderung ist. Das ultimative Rezept für den richtigen Umgang mit MNS-Masken im zivilen Alltag gibt es nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Seppuku schrieb:
Wie kann es zum Beispiel sein, dass zum wiederholten Mal in fleischverarbeitenden Betrieben größere Coronaausbrüche verzeichnet werden? Wäre nach den Erkenntnissen von Tönnies nicht konkrete Maßnahmen (z.B. FFP2/3-Masken) in z.B. diesen Betrieben sinnvoller als ein Gießkannenprinzip?
Auch Arbeitsplätze gehören für mich zu den Orten, wo Masken getragen werden sollten. Egal ob Tönnies oder sonstwo. Natürlich sind bei Massenveranstaltungen die Risiken weit größer, aber wenn wir andere, gravierendere Einschränkungen reduzieren können indem wir mehr und bessere Masken nutzen, dann ist das in meinen Augen sinnvoll. Selbst Besuche von Theatern, Kinos etc. wären mit FFP2/FFP3 Masken und einigen weiteren Anpassungen möglich ohne das Risiko in extreme Höhen schnellen zu lassen. Wo keine Viren in ausreichender Menge in die Luft gelangen, ist eine Infektion nunmal nahezu unmöglich. Und da man oft nicht weiß ob man infiziert ist und es sogar völlig symptomfreie aber ansteckende Verläufe gibt, muss man aktuell jeder Person als potenziell ansteckend ansehen.


Seppuku schrieb:
Das was man am Anfang an Zeit und Ressourcen "verliert", holt man später wieder rein,
Was spricht dagegen schnell, konsequent UND bedacht zu handeln? Gerade bei Maßnahmen, die eben nicht so extrem sind wie Schließungen, Lockdowns usw.? Die "Masken"pflicht ist das perfekte Beispiel. Sofort eingeführt hätte sie viele Infektionen vermeiden können, weil sie die Virenlast in der Luft stark reduziert hätte. Und das zum Nulltarif, weil ja ohnehin alles erlaubt war, was nur irgendwie nach Stoff aussah.

Pym schrieb:
Deiner Idee nach müssten die Leute also ggf. Reservemasken mitführen, was die Akzeptanz sicher nicht steigen lässt,
Seien wir ehrlich: Reservemasken müsste man sehr oft mitführen. Die Maske wird z.B. beim Shopping ja auch sehr lange getragen. Und die Akzeptanz fehlt ohnehin hauptsächlich dort, wo weder Logik noch Wissenschaft eine Rolle spielen. Vernünftige Menschen haben kein Problem mit den Masken, weil sie eben keine wirklichen Einschränkungen darstellen. Ein Problem haben die, die daraus irgendwelche Unterdrückungssymbole fabulieren oder glauben man wird vom Tragen einer Maske blöd. (Welch Ironie, denn selbst wenn es stimmte, wäre bei diesen Leuten ja eh kein Verlust mehr zu erwarten :lol: ).

Seppuku schrieb:
Da du sehr radikale Kontaktbeschränkungen angedeutet hast und ich dein Infektionszahlenziel als sehr gering interpretiert habe,
Wie kommst du auf beides? Ich sehe keine allzu großen Probleme mit temporären Kontektbeschränkungen, aber extrem radikale habe ich nie gefordert. Ebenso auch keine unrealistisch geringen Ziele.
Nur unsinnige Lockerungen wegen Weihnachten und Co. habe ich kritisiert. Dass da "Spielraum" bestünde wenn wir die Wochen vorher ganz brav wären. Das sehe ich absolut nicht so. Diesen Cartoon fand ich da sehr passend: https://www.harmbengen.de/toonpool/2020 11 25 Ausblick_Jahresende-FARBE.jpg
 
Der Vorschlag mit FFP 2/3 Masken scheitert daran, das es Deutschland nicht hinbekommt, in ausreichendem Maße Masken herzustellen oder zu besorgen.

In allen Krankenhäusern, mit denen ich kontakt habe, sind FFP Masken den Risikobereichen (Intensiv, Isolation, Notaufnahme) vorbehalten und selbst da werden teilweise unter strengen Auflagen die Masken zugeteilt.

Meiner Frau auf einer großen interdisziplinären Intensivstation stehen zwei Masken pro Schicht zur Verfügung, das waren auch mal mehr, das wurde aber bei einem Engpass bereits auf eine einzige reduziert.
Und da sind Patienten, bei denen aktiv virusbelastete Aerosole im Zimmer verteilt werden: Covid-19 Infizierte mit nicht-invasiver Beatmung.

Für einen flächendeckenden Einsatz von FFP 2/3Masken fehlen schlicht die Masken.
 
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Moep89 schrieb:
Auch Arbeitsplätze gehören für mich zu den Orten, wo Masken getragen werden sollten.
Aber warum sollte man pauschal Masken tragen, wenn das keinen Nutzen hat? Welchen konkreten Nutzen hat es die FFP2/3 Maske in meinem Einzelbüro tragen? Masken (sofern die Logistik dahinter geklärt ist auch FFP2/3 Masken) sollten dort getragen werden, wo es auch einen Sinn ergibt und nicht pauschal.
Moep89 schrieb:
Was spricht dagegen schnell, konsequent UND bedacht zu handeln? Gerade bei Maßnahmen, die eben nicht so extrem sind wie Schließungen, Lockdowns usw.? Die "Masken"pflicht ist das perfekte Beispiel. Sofort eingeführt hätte sie viele Infektionen vermeiden können, weil sie die Virenlast in der Luft stark reduziert hätte. Und das zum Nulltarif, weil ja ohnehin alles erlaubt war, was nur irgendwie nach Stoff aussah.
Ein schnelles und bedachtes Handeln bedarf immer vorheriger reiflicher Überlegung, welche man entweder durch vorherige Erfahrung besitzt (was hier nicht der Fall ist) oder bei der Konzepterstellung durchgeführt werden muss. Je komplexer das Szenario ist, desto länger dauert der Prozess. Die Infektionszahlen im Frühjahr hatte man doch mit den eingeführten Maßnahmen in den Griff bekommen. Aktuell haben wir überall wo es relevant ist, eine Maskenpflicht. Und trotzdem sind die Positivquote (erstmals in KW47) leicht höher als im Frühjahr. Was bringt dich zum Schluss, dass die Maskenpflicht viele Infektionen vermeiden hätte können?
capitalguy schrieb:
wie haben jetzt seit 4 wochen diesen lockdown light und die zahlen steigen weiterhin, vor allem in passau und hildburghausen. warum? was ist dort schief gelaufen? auf jeden fall hätten die gaststätten und die hotels wohl nicht schließen müssen, denn die hatten ja schon vor dem lockdown gute hygienekonzepte.
Und genau in solchen Orten gilt es zu verstehen, warum die Infektionsrate so hoch ist.
Sind es individuelle Verstöße gegen die aktuellen Maßnahmen? Gibt es eine Korrelation mit Veranstaltungen oder Alltagsaktivitäten? Liegt die Ursache im privaten? Oder kann ich das alles schon nicht mehr Nachverfolgen, weil die Kontaktverfolgung der lokalen Behörden überfordert ist?

Anbei der Verlauf der Positivenquote in Deutschland gemäß der aktuellste RKI Zahlen (weil sonst immer nur von absoluten Zahlen gesprochen wird):
1606642559399.png
 
Seppuku schrieb:
Welchen konkreten Nutzen hat es die FFP2/3 Maske in meinem Einzelbüro tragen?
Da sicherlich keinen, aber Einzelbüros sind eher selten. Mir geht es eher um Arbeitsplätze im Allgemeinen. Konkreter überall, wo sich mehr als ein Mensch aufhält.
Seppuku schrieb:
Ein schnelles und bedachtes Handeln bedarf immer vorheriger reiflicher Überlegung,
Das ist zwar nicht gänzlich falsch, aber doch eher Phrasendrescherei. Es gibt/gab Dinge, die relativ klar sind: Z.B. dass Masken und ähnliches die Tröpfchen bremsen oder gar stoppen. Oder dass Abstände das Infektionsrisiko senken.
Für erste, schnelle Maßnahmen muss man nur Grundkenntnisse haben. Die Erweiterung und Verfeinerung kann dann später sukzessive erfolgen. Und Grundkenntnisse hatten wir. Coronaviren sind nicht unbekannt. Auch wie Tröpfcheninfektionen ablaufen wissen wir.
 
@Moep89
Aber genau das wird doch gemacht, dass in Situationen, in denen der Abstand nicht eingehalten werden kann und sich mehrere Personen aufhalten, Maskenpflicht herrscht. Wie ich dich verstehe, geht es dir um eine Ausweitung abseits der beschriebenen Situationen.
Da es unter anderem mein täglich Brot ist komplexe Probleme in interdisziplinären Teams im Rahmen von Troubleshootings unter Zeitdruck zu lösen, kann ich zumindest auf Grund meiner Erfahrung sagen, dass es alles andere als Phrasendrescherei ist. Jede Maßnahme, und scheint sie auf den ersten Blick noch so trivial, ist deutlich komplexer.
Was du komplett in meinen Augen unterschätzt, ist der Umstand, dass die Definition der Maßnahme alleine nichts bringt, wenn sie nicht vernünftig implementiert ist. Und das bedeutet, dass die Akzeptanz, die Logistik, die konkrete Umsetzung und auch das Vorhandensein von sinnvollen Kontrollinstanzen gegeben sein muss.
Wie man aktuell sieht, ist sind Maskenpflicht und verschärfte Kontaktbeschränkungen auch nicht in der Lage die Infektionsraten seit Anfang November deutlich zu senken.
 
Hallo

Moep89 schrieb:
Und zur Frage nach dem Konzept: Sinnvolle Kontaktbeschränkungen, Hygienemaßnahmen (Hände waschen, lüften usw.) und vor allem Masken! FFP2/FFP3 Masken.
Die Idee ist nett, in der Realität funktioniert das mit FFP2/3 Masken für alle aber nicht.

Wie @mykoma schon schrieb, es gibt nicht genug FFP2/3 Masken für alle, es gibt noch nicht einmal genug FFP2/3 Masken für die Mitarbeiter im Gesundheitswesen.
Bei uns im Krankenhaus gibt es FFP2/3 Masken auch nur in den Risikobereichen (OP, Intensiv, Isolation, Notaufnahme), der Rest bekommt nur einfache OP Masken.
Selbst die einfachen für den Klinikbetrieb zugelassenen OP Masken sind knapp und viele in nicht sensiblen Bereichen bekommen nur nicht zugelassene OP Masken (die nur aussehen wie OP Masken).
Das nächste Problem ist, unter den viel zu wenigen FFP2/3 Masken sind viel zu viele mangelhaft verarbeitete und gefälschte Masken, wir haben schon tausende unbrauchbare FFP2/3 Masken entsorgt.
Da waren/sind FFP2/3 Masken dabei...
...die einen so schlechten Sitz haben das man die Dinger nur halbwegs dicht bekommt wenn man die mit Pflastern fixiert/anklebt, was auf Dauer zu Rötungen/Ausschlag führt.
...wo sich die Nähte und/oder Gummis/Bänder lösen, das ist wirklich toll wenn das in der Nähe von Infizierten passiert.
...die keine Kennzeichnung/Zertifizierung haben und somit für unsere Krankenhaushygiene keine FFP2/3 Masken sind.

Ich hatte im März/April ein paar Tage gehofft das wir aus Corona etwas lernen, das wir zumindest einen Teil der Produktion von Schutzausrüstung nach Deutschland oder in die EU zurück holen.
Wir haben aus Corona gar nichts gelernt, wir bleiben weiter in der Abhängigkeit von asiatischer Produktion und was die uns teilweise an unbrauchbarem Müll liefern ist kaum zu glauben.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
@Tomislav2007 Ja man hat den Sommer nicht genutzt. Statt vorzusorgen hat man einfach weitergepennt.

Allerdings dürfte die Versorgungssituation aktuell besser sein als im Frühjar. Die FFP3 Masken, die ich schon seit Jahren nutze kann ich problemlos kaufen. Selbst der Preis ist noch auf Normalniveau. Das sah im Frühjahr ganz anders aus. Da habe ich im April zwar noch welche bekommen, aber danach war Schluss. Die Ersatzfilter, die sich damals bestellt habe kamen vor 3 Wochen erst an. Im Moment sind sie lagernd.
 
Hallo

Moep89 schrieb:
Allerdings dürfte die Versorgungssituation aktuell besser sein als im Frühjar.
Nicht wirklich, die Nachfrage hat sich nur eingependelt, die Produktion steht auf den gleichen wackeligen Standbeinen wie im Frühjahr,...

Moep89 schrieb:
Ja man hat den Sommer nicht genutzt. Statt vorzusorgen hat man einfach weitergepennt.
...weil sich wie du schon selber festgestellt hast nichts geändert/verbessert hat.

Die USA haben aus "America first" wenigstens etwas gelernt, die haben das Angebot von Dräger angenommen und eine Dräger Produktionsstätte in den USA mitfinanziert und gebaut.
Deutschland hat das gleiche Angebot abgelehnt, Dräger wollte/will finanzielle Unterstützung beim Bau, weil Dräger die Produktiosstätte abseits der Corona Pandemie nicht benötigt.

Moep89 schrieb:
Die FFP3 Masken, die ich schon seit Jahren nutze kann ich problemlos kaufen.
Was soll uns das jetzt sagen, abgesehen davon das sich nur die Nachfrage eingependelt hat ?
Eine Poduktionskapazität für FFP2/3 Masken für alle ist nicht vorgesehen und existiert nicht, woher sollen FFP2/3 Masken für alle herkommen ?

Grüße Tomi
 
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