hotzenplot schrieb:
auch bringt ihnen das schöne home Office recht viel, wenn sich die techniker der internetanbieter sich zu hause eingeschlossen haben , anstatt wartung usw an den Kästen und co zu betreiben
Man muss auch mal betrachten, dass nicht jeder der gleichen Ansteckungsgefahr ausgesetzt ist. Mal ein paar subjektive Vergleiche (Ich weiß nicht, ob das schonmal fundiert untersucht wurde - daher nur meine Vermutung)
Als Büromitarbeiter kommt man täglich mit vielen Kolleg(inn)en zusammen. Toilette, Kaffeemaschine, Kühlschrank, einfach auf dem Gang oder für eine Besprechung. D.h. da ist der Kontakt im Grunde unvermeidlich. Dazu meist nur ein Mindestmaß an Schutz möglich. Keiner desinfiziert vor jeder Benutzung erstmal Kaffeemaschine, Drucker und die Türklinken.
Nehme ich jetzt z.B. einen Facharbeiter im Metallbau dazu, wird die Sache etwas anders. Hier arbeitet man oft weniger direkt mit anderen Mitarbeitern zusammen. Auch hier sind wieder die größten Kontaktpunkte die Sozialbereiche und die allgemein verfügbaren Geräte. Vorteil wäre hier, dass man relativ gut Handschuhe tragen kann bzw. dies sogar muss und sich dadurch besser schützen kann.
Der von dir zitierte Servicetechniker ist aus meiner Sicht nochmal ungefährdeter. Angenommen, er bekommt seine Aufträge Online direkt aufs Tablet und fährt nicht erst zum Firmensitz. Dann ist er den Tag über draußen zumeist allein unterwegs. Wenn er nun tatsächlich nur an externen Kästen arbeitet und somit keinen direkten Kundenkontakt hätte, wäre seine Gefährdung mMn deutlich geringer. Im direkten Kundenkontakt ist das natürlich wieder ganz anders.
Prinzipiell sinkt die Gefahr je weniger Menschenkontakt man hat. Ein Forstarbeiter ist den Großteil des Tages auf sich selbst gestellt oder nur mit 1-2 Kollegen unterwegs. Also noch geringeres Risiko. Homeoffice ist da aber selbstredend relativ schwierig.
Also ist letztlich das Gefährdungspotential bei jedem Anders. Und jedes Risiko, das man vermeiden kann, sollte man in solchen Situationen auch vermeiden. Nur weil für viele Homeoffice berufsbedingt nicht geht, heißt das nicht, dass nicht zumindest die, bei denen es umsetzbar ist, es nicht machen sollten.
Es wird auch Personengruppen geben, die für den Erhalt der grundsätzlichen Infrastruktur benötigt werden und die man einem Risiko aussetzen muss. Im Verhältnis zur Gesamtmasse lassen die sich aber auch einigermaßen gut schützen durch entsprechende Schutzkleidung und Maßnahmen.
Im Fall der Fälle gibt auch jetzt schon Berufsgruppen, die ohne größere Auswirkungen ihrer Arbeit fernbleiben könnten (Bei dem Ziel, primär die Grundversorgung erstmal weiter sicherzustellen)
Dazu zählt für mich sämtliches Personal für Veranstaltungen (Sport, Disko, Allgemeines), Musiker, Lehrer und Schüler/Studenten, Berater in Einkaufsläden etc. Wenn sich die ganze Geschichte noch weiter ausbreitet, sollte mMn auch erwogen werden, den internationalen Flugverkehr für Privatpersonen stillzulegen. Das wird aber selbstredend gravierende, wirtschaftliche Folgen haben. Aber ich persönlich ziehe die Gesundheit der Menschen die der Wirtschaft erstmal vor. Sowas wird dann sicherlich auch betriebsbedingte Kündigungen oder Freistellungen ohne Bezahlung nach sich ziehen. Für einzelne Personen kann das sicherlich sehr problematisch werden. Gerade dann, wenn die Existenz auf Kante genäht ist und keine Rücklagen vorhanden sind.
In solchen Situationen muss es aber aus meiner Sicht einen gesamtgesellschaftlichen Erhaltungstrieb geben. Nur leider ist der Mensch doch eher darauf gepolt, sich um sein eigenes Leben anstatt dem Überleben der Spezies zu sorgen.