DerOlf
Admiral
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Genau das sehe ich eben auch in den Reaktionen der Impfverweigerer in meinem Bekanntenkreis (ich kenne eineige, die wirklich jegliche Impfung ablehnen), wenn ich ihnen erzählt habe, dass ich mich habe Impfen lassen.mykoma schrieb:Das muss in dem Zusammenhang nicht Mal sinnvoll oder logisch begründet sein, bei einigen genügt der Zwang, um die Protestreaktion hervorzurufen.
Das Argument pro-Impfung, welches die noch gerade so nachvollziehen können, ist "wenn es Beschränkungen für Ungeimpfte gibt (wovon ich mom. leider ausgehen muss), dann lasse ich mich impfen, um diesen Beschränkungen dann wenigstens nicht zu unterliegen".
Bei einigen kommt dann zurück, dass die NSDAP die Deutschen damals auf ähnliche weise "auf Linie" gebracht hätte ... die SED nebenbei auch.
Ich habe mich impfen lassen, und gelte denen daher als "Mitlläufer". Ob ich mir das mit der Impfung gut überlegt habe, ist denen vollkommen egal. Ich mache mit, und wäre in deren Augen daher auch mitverantwortlich für das "4. Reich" oder die "DDR 2.0".
Bei der Maskenpflicht habe ich das ähnlich erlebt ... die Maske schützt vor einer grassierenden Krankheit, aber bei den werten Massnahmenkritikern schützt sie primär vor Bußgeldern.
Natürlich ist das alles in meinen Augen absoluter Quatsch, aber diese Menschen glauben da nunmal genauso fest dran, wie ich daran glaube, dass ich bei Regen nass werde.
Das Problem bei strafbewährten Pflichten ist immer, dass der eigentlich sehr vernünftige Grund für eine Aktion in den Hintergrund tritt, was man an der aktuellen Debatte doch auch wunderbar sehen kann (zumindest wenn man nicht in seiner "oh mein Gott, wir werden alle sterben, weil 3 sich nicht haben impfen lassen"-Blase festhängt).
Hier wird von einigen so getan, dass die Welt definitiv untergehen wird, wenn wir keine Impfquote von mindestens 120% erreichen. Ich kann mich noch recht gut daran erinnern, was die Basisreproduktionszahl R0 darüber aussagt, wie hoch die Imopfquote bei einem Erreger sein muss, damit Herdenimmunität besteht.
Liegt der Wert bei ~3, dann ist bei 60-70% Herdenimmunität erreicht, denn wenn 2 von 3 möglichen "opfern" immun sind, dann liegt der R-Wert (tatsächliche Reproduktionsrate) eben auch ohne Masken und Abstand bei ~1.
Bei Masern (als Beispiel) brauchen wir für eine Herdenimmunität deswegen eine sehr hohe Impfquote (mindestens 90%) weil dieser Erreger je nach Quelle eine Basisreproduktionszahl zwischen 12 und 18 hat.
Aktuell sind 52,6% der Bundesbürger voll geimpft (zweite Dosis erhalten) und 61,8% haben die erste Impfung erhalten. Gestern (2.8.2021) wurden über eine Viertelmillion Impfdosen verabreicht ... wenn es in dem Tempo weitergeht, dann kann man sich ausrechnen, wann die nötigen 60-70% Impfquote erreicht sein werden ... und das wird nicht erst nächsten Sommer sein, sondern noch dieses Jahr.
Danach bekommt man es so langsam mt der Verhältnismäßigkeit zu tun. Ein weiterer Lockdown ist dann genau wegen der erwähnten wirtschaftlichen Schäden einfach unverhältnismäßig.
https://impfdashboard.de/
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