stummerwinter schrieb:
Ich ergänze: ...und gleichzeitig alle sonstigen Maßnahmen weg fallen lässt.
Deswegen ja ungehinderte Ausbreitung.
stummerwinter schrieb:
Auch das ist bekannt, nur dass nach derzeitigem Stand die Übertragungswahrscheinlichkeit reduziert ist...
D.h. weniger infektiös als ein Ungeimpfter, aber infektiös? Dann sind wiederum die Fragen: Wie groß ist der Unterschied? Über welche Dauer nach der Impfung gibt es diesen? Verhalten sich die unterschiedlichen Impfstoffe gleich/ähnlich?
Jelais schrieb:
Deine Argumentation wäre zutreffend, wenn jede Bevölkerungs- und Altersgruppe das gleiche Hospitalisierungsrisiko tragen würde. Dem ist aber nicht so. Die Impfqoute der über 60 jährigen ist ziemlich hoch. In dieser Alterskohorte ist auch die Impfbereitschaft am höchsten.
Diejenigen die das größte Risiko tragen sind weitgehend durchgeimpft bzw. hatten bereits ein Impfangebot. Daher ist die Inzidenz heute auch völlig anders zu bewerten. Das auch jüngere Menschen an corona schwer erkranken können ist unbestritten, sind aber wie bei anderen Erkrankungen auch statistisch gesehen die Ausnahme.
Klar ist die Inzidenz anders zu bewerten, genau das habe ich ja geschrieben mit "die Impfung wirkt". Deswegen hat man die Regelungen bspw in Baden-Württemberg mWn auch bereits geändert.
Genauso habe ich geschrieben, dass man dadurch inzwischen die Möglichkeit hat, die "heftigsten" Maßnahmen aufzuheben.
Bloß alles aufmachen und so tun als wie zuvor, wird nicht helfen, denn trotz des bedeutend höheren Anteils jüngerer Menschen bei den Infektionen und ohne Impfung liegt die Hospitalisierungsquote derzeit laut aktuellem Wochenbericht des RKI um die 5%.
Machen wir uns mal den Spaß und kauen das durch anhand des Wochenberichts des RKI:
Laut aktueller Alterspyramide und den Inzidenzen haben wir insgesamt
3306+4230+3381+3024=10941 Fälle bei den 15-34 Jährigen
Gleichzeitig liegen im Krankenhaus knapp 220 Personen dieser Altersgruppe, was einer Hospitalisierungsquote von ca. 2% entspricht. Wobei diese ja durchaus 1-2 Wochen nachlaufen kann.
Um das Ganze richtig beurteilen zu können, bräuchte man jetzt natürlich noch den Anteil Ungeimpfter an den Corona-Fällen. Da habe ich im Wochenbericht leider auf die Schnelle nichts zu gefunden.
Dennoch bleibt festzuhalten: Grob 2% Chance bei einer Infektion im Krankenhaus zu landen steht eine bedeutend geringere Wahrscheinlichkeit schwerer Impfnebenwirkungen gegenüber. Bspw. 128 zu 2 Millionen oder 0,0064% bei 12-17-jährigen Jungen eine Herzmuskelentzündung zu erleiden und die sind dafür schon am gefährdetsten (CDC Daten).
Aber wenn Menschen rational nach Statistik vorgehen würden statt nach Gefühl, dann hätte die Glücksspielbranche ja ein riesiges Problem.
Vektorfeld schrieb:
Es ist verwerflich aus politschen/idelogischen Gründen populistisch Stimmung gegen "die Impfung" zu machen. Nicht nur im Bezug auf SARS-CoV2.
Noch verwerflicher finde ich es, wenn dann Lügen bzw. Einzelfälle genutzt werden, um den Menschen Angst zu machen.
Aber was für den guten Donald oder bei Flüchtlingen funktioniert hat, funktioniert halt auch bei Corona.