Die Lage wird vielerorts immer prekärer:
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https://www.n-tv.de/panorama/Intensivstationen-stossen-an-ihre-Grenzen-article22916276.html
Heute stieg die Zahl der Corona-Intensivpatienten um 84 auf insgesamt 2616. Bundesweit sind laut DIVI-Intensivregister mehr als 85 Prozent der Intensivbetten belegt. Fast die Hälfte der Intensivstationen läuft im "eingeschränktem Betrieb".
Wenn das in dem Tempo so weiter geht, und das ist angesichts weiter exponentiell steigender Fallzahlen bei zurückgefahrenen Testungen leider zu erwarten, kommen wir hierzulande wirklich in Bedrängnis. Wir sind es im Grunde jetzt schon:
"Die Überlastung ist jetzt schon da", sagt der Mediziner. "Die Leute können einfach nicht mehr."
Und für die nächsten Wochen:
Und auch Intensivmediziner warnen: Es sei nur "eine Frage von Wochen", bis die Intensivstationen an ihr Limit geraten würden und "das Personal physisch und psychisch überlastet" sei, heißt es bei der Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN).
Haupt-ursächlich dafür sind leider die vielen Ungeimpften:
Regional gibt es allerdings große Unterschiede in der Auslastung. Vor allem in Bayern, Sachsen und Thüringen ist die wachsende Zahl der Intensivpatienten alarmierend. Hier ist mittlerweile im Schnitt jeder sechste Intensivpatient an Covid-19 erkrankt - in Thüringen sogar mehr als jeder fünfte. Auch die Impfquote liegt in allen drei Ländern zum Teil deutlich unter dem Bundesdurchschnitt.
Ja, ich weiß, der sich verschärfende Pflegekräftemangel trägt dazu bei, dass nicht die Anzahl an Intensivbetten betrieben werden kann, wie wir sie noch vor einem Jahr zur Verfügung hatten. Allerdings sind viele von ihnen gegangen, weil sie eben die extrem starke Belastung durch Corona-Patienten nicht mehr verkraftet haben:
Erschwerend kommt für die Kliniken die lange Liegezeit von Corona-Patienten hinzu. Während andere Patienten, beispielsweise nach einer Operation oder einem Unfall, in der Regel nur einige Tage auf der Intensivstation bleiben, müssen schwer erkrankte Covid-19-Patienten dort oft mehrere Wochen behandelt werden, ein Monat oder mehr ist dabei keine Seltenheit.
Und jeder, der sich nun weiter gegen das Impfen entscheidet, trägt mit dazu bei, dass diejenigen, die uns noch geblieben sind, wieder und weiterhin über die Maßen strapaziert werden.
Wer den Pflegenotstand als "Argument" heranzieht, sich nicht impfen lassen zu wollen, weil ja die prekäre Lage in den Kliniken schließlich am Pflegenotstand liege, der verwendet dies als nichts anderes als eine spott-billige Ausrede, um sich vor der Verantwortung zu drücken, die er moralisch, gesellschaftlich, ja, im Speziellen allen medizinischen, allen Pflegekräften in Klinken, Pflegebereichen vulnerabler Gruppen, usw. gegenüber hat!
Es ist unterm Strich einfach nur ein Schachzug, um "um die Impfung herumzukommen", dies aber gleichzeitig noch einigermaßen gut begründet aussehen zu lassen. Dabei ist es vielmehr ganz übel, 1.) die hohe Belastung im Pflegebereich selbst zu kritisieren, 2.) diese dann als Argument für dem Impfverzicht zu verwenden, 3.) damit am Ende aber selbst eine nochmal höhere Belastung mit herbeizuführen.