DJMadMax schrieb:
Ein (für mich) optimales Netzteil hat in den von mir benötigten Leistungsbereichen eine optimale Energieeffizienz, arbeitet zudem leise und kühl. Dafür gebe ich auch gerne mehr Geld aus, als ich durch die Nutzungsdauer einsparen könnte, sofern es im Rahmen bleibt. Schließlich hilft der höhere Wirkungsgrad einerseits zu weniger Umweltbelastung bei, andererseits habe ich den Vorteil, dass mein gesamtes System kühler und somit leiser agiert. Selbst mit einer dritten 9800GTX+ würde ich mir nicht mehr als ein 700w-Netzteil zulegen, hier wurde schon zu Genüge aufgezeigt, dass der Durchschnitts-PC sich die meiste Zeit im Idle bzw. Niedriglastbereich befindet, wo Schaltnetzteile bekanntermaßen einen absolut bescheidenen Wirkungsgrad vorweisen.
Ja, die maximale Effizienz ist eigentlich unwichtig. Wichtig ist, wie effizient das Netzteil unter den gebrächlichsten Anwendungsszenarien ist - bei den meisten Leuten ist das niedrige Last beim Internet surfen, Filme anschauen, Textverarbeitung usw.
Das Argument mit dem "leiser" lasse ich so einfach nicht gelten. Wie bereits geschrieben: bei einem High-End-System welches 600W unter Last veraucht macht es sicher einen Unterschied ob nun 120W oder 60W Abwärme abgeführt werden müssen.
Aber bei den meisten handelsüblichen PCs und deren Energieverbräuchen? Da reden wir von vielleicht 15 Watt Abwärme hoch oder runter und das ist sicher NICHT der entscheidende Faktor bezüglich Geräuschentwicklung.
Ein praktisches Beispiel: in meinem Uralt-Rechner (P4 2.4 GHz) stecke bis vor kurzen ein halbwegs neues 350W LC Power mit 120mm Lüfter und das hat GEBLASEN WIE SAU. Sehr laut. Vor 3 Wochen konnte ich dann kostenlos ein 4 Jahre (!) altes 350W Zalman NT von einem Bekannten abstauben, mit einem 80mm Lüfter.
Beide Netzteile sind wohl ähnlich effizient (Idle-Verbrauch LC: 71W, Zalman 70W - unter Last kein Unterschied - was für das LC Power doch recht erbärmlich ist, da der Vergleich ein 4 Jahre altes Netzteil ist), aber das Zalman ist flüsterleise. Somit hat die Geräuschentwicklung in diesem Falle NULL mit der Abwärme zu tun (die ist bei beiden Netzteilen wohl identisch), sondern mit dem verbauten Lüfter und der Lüftersteuerung.
Und ich nehme ganz stark an, dass sich das bei anderen Netzteilen ganz ähnlich verhält. Wie gesagt, im High-End-Bereich ist Hitzeentwicklung und die Auswirkung auf die Lautstärkeentwicklung sicherlich in Thema. Beim Low-End oder Mid-Range Rechner ist der Unterschied in der abzuführenden Abwärme zu gering als das sich ein paar mickrige Prozentpunkte in der Effizienz der Netzteils bei der Kühlung bemerkbar machen würden. Da sind dann Faktoren wie Lüfter und Lüftersteuerung 100x wichtiger.
Zumal es bereits jetzt schon Netzteile gibt, die so leise sind, dass sie von anderen Komponeten übertönt werden. Mein Corsair HX520 ist nicht hörbar - Graka-Lüfter, Gehäuselüfter und Festplatten übertonen das Lüftergeräusch des Netzteils. Was würde es mir bzgl. Der Lautstärke also bringen, wenn der Lüfter aufgrund höherer Effizient des NTs 200 RPM langsamer drehen würde? Da würde sich an der Gesamtgeräuschkulisse nichts ändern.
Mich würde mal interessieren, wie es mittlerweile im Billigsegment mit der Lautstärke aussieht. Vor ein paar Jahren war das noch ein Jammertal, aber mittlerweile gibt es im Preissegment von €25-35 auch vermeintliche "Qualitätshersteller" (Antec, Chieftec, HEC, FSP) in der 300-400W Klasse.