LAZZARUS schrieb:
Es ist ein OPEN World Game und kein Doom!
Ich frage mich echt was man für Vorstellungen haben muss, was machbar ist.
Das ist das reale Leben und kein Sci Fi Movie...wir haben keine fliegenden Autos, und keine Quantum CPUS
Bis man in einem open world game eine komplette Stadt mit allen Einwohnern und allen Geschäften die man sieht auch betreten kann, simulieren können wird, werden noch 20 Jahre vergehen (ins Blaue geraten, who knows).
Glaubst du den ernsthaft wenn es nicht machbar wäre, würden sie es auch tun.
Nur bezweifle ich das es eine CPU für den Consumermarkt gibt, welche diese games auch in Echtzeit berechnen könnte.
Diese "offene Welt" ist eine Welt auf Schienen und an vielen Stellen einfach lieblos gestaltet und tot, aber halt auf Hochglanz poliert – quasi das Spiele-Pendant zu Chart-Musik: keine echte Tiefe in Story und Ausführung, nur oberflächlicher Bombast (wie wir es bei vielen anderen großen Titeln wie Assasins Creed usw. ja schon kennen). Natürlich erwarte ich keine Unmöglichkeiten in der Form einer völligen Freiheit wie du sie schilderst, aber deswegen schrieb ich ja ... dann halt mal lieber "kleinere Brötchen" backen und dafür mehr Liebe in Details stecken. Warum muss es denn immer gleich eine
komplette Stadt sein – wenn man dann eh nur von einer Fetch-Quest zur nächsten rennt und stets die Immersion zerbröselt wird, weil man gegen derart scharfkantige "Leitplanken" im Design des gesamten Spiels läuft?
Und man braucht auch keine Monster-CPU, sondern einen Fokus auf das Wesentliche – den Spieler. Ein paar entsprechende unmittelbare Folgen auf Dialogoption oder ein paar Event-Trigger innerhalb eines Abschnitts sind doch kein Hexenwerk. Wenn ich für geschlagene 5 Minuten einen NPC belagere und anstupse, kann der doch mal in irgendeiner Weise überraschend reagieren? Weshalb muss ich mich wie in einem billigen Spiel aus den 90ern erstmal hinsetzen, damit der Dialog weitergeht und darf andernfalls einen NPC mit seine 1-2 Sätzen in Endlosschleife bewundern? Weshalb kann man nicht hier und da mal etwas platzieren, das die Welt weniger tot und gescripted wirken lässt?
Hier auch mal ein Artikel zu ähnlichen Beobachtungen:
https://www.pcgamer.com/the-more-time-i-spend-in-cyberpunk-2077s-world-the-less-i-believe-in-it
Sorry, aber selbst 10-20 Jahre alte Spiele wie Mass Effect oder Half Life(2) zeigen bessere Interaktion mit der Spielewelt und bauen ihre Story eleganter auf. Und wie weiter oben schon bzgl. Doom Eternal ausgeführt: Selbst völlig lineare Spiele kriegen es durch perfekte Spielmechaniken (die ja hier auch eher "clunky" ist, wie bei leider so vielen modernen Titeln) hin mehr Immersion und mehr "Freiheit" zu suggerieren. Wenn man so oft die "Suspension of Disbelief" des Spielers strapaziert, hat man als Dev-Team einfach den Fokus in einem "Open world"-Game nicht auf die richtigen Dinge gelegt.
Statt "krasse" Autos für die GTA-Kids anzupreisen, hätte man sich wohl lieber ein paar mehr Grafiker, Level-Designer und Story-Schreiber rangeholt (oder den vorhandenen mal mehr Freiraum gegeben).
[Edit:] Und kurz noch dazu:
cor1 schrieb:
Das ist auch nur ein Beispiel gewesen und nur die Spitze des Eisbergs. Teilweise wurde hier von einigen behauptet, schon GTA3 hätte ein immersiveres Open-World-Erlebnis zu bieten. Da frag ich mich schon, ob die Leute in letzter Zeit mal GTA3 überhaupt gespielt haben.
Mein Punkt ist: Viele Hater hier haben nicht nur völlig überzogene Erwartungshaltung, sondern auch noch die rosarote Nostalgie-Brille auf was alte Spiele angeht und argumentieren daher völlig an der Realität vorbei.
Nee, ich hatte ehrlich gesagt überhaupt keine großen Erwartungen, da ich weder großartig das Drama um die Verschiebungen verfolgt habe noch sonderlich viele Trailer gesehen habe.
Im Gegenteil: ich habe schon vorher befürchtet, dass es einige Schwächen von anderen OpenWorld games reproduzieren wird. Denn auch GTA5 und RDR2 sind oft zu sehr gelobt worden, denn auch da sind viele Immersionskiller, die oft der Konsolenherkunft und der Monetarisierung über Kids geschuldet (
hust online gambling
hust) sind. Die sind aber oft entschuldbar, da insbesondere bei RDR2 halt die gesamte Spielewelt sehr "rund" wirkt.
Dass es aber selbst hinter diese älterne Spiele zurückfällt und sich eher spielt wie ein mittelmäßiges Spiel aus den 90ern, fand ich dann doch sehr enttäuschend.
Ich würde mal umgekehrt behaupten: Wirklich beeindruckt sein kann man von dem Spiel wohl nur, wenn man kaum Erfahrung mit Spielen hat oder eher ein Casual Gamer ist, den halt viele Dinge einfach nicht auffallen/stören. Das fängt schon bei Basics wie präzisem Movement und Waffenhandling an, sowas bricht bei mir ungemein schnell die Immersion, während andere gar nicht bemerken, wenn da etwas hakelt, schwammig ist oder keine ordentlichen Rückmeldungen gibt (Hauptsache die Textur auf der Waffe is bunt).
Wie gesagt: Der Vergleich zum Chart-Radio ist ganz passend. Während manche schon nach wenigen Minuten, ob der Plattheit/Monotonie wahnsinnig werden würden, hören andere das den ganzen Tag lang gern AC/Dudelfunk und sind begeistert, wenn etwas "Neues" in die Heavy Rotation rutscht.
An sich auch kein Problem, denn Geschmäcker sind verschieden, aber wenn es kritiklos als das beste seit geschnitten Brot bejubelt wird und Reviewer und zu viele Käufer es nur bejubeln, entwickeln sich daraus eben Trends, die die ganze Branche negativ beeinflussen, da die Entwickler merken, dass man problemlos halbfertige Durchschnittskost zum Vollpreis abliefern kann und trotzdem damit durchkommt.