Marvolo schrieb:
Es fĂ€ngt erst an zu lahmen, nachdem oder wĂ€hrend VC versucht sie zu mounten. HeiĂt das nicht, dass die Platte an sich vielleicht noch OK ist, aber vielleicht nur das Dateisystem, das VC nun mounten will, irgendwie fehlerhaft ist?
Das Dateisystem ist fehlerhaft, weil die Stelle der Platte, auf der dieses StĂŒck Dateisystem gespeichert ist, kaputt ist. Deshalb blockiert Windows dann und erst dann, wenn es auf diese Bereiche zugreifen will. Aus diesem Grund klappt das Mounten (der VC-Header und die MFT oder wie das bei NTFS heiĂt existieren), aber sobald du auf was zugreifen willst, fĂ€llt das Kartenhaus zusammen und die Platte verschwindet irgendwann wieder, weil Windows nur unsinnige Daten zurĂŒck bekommt.
Bei einem Image wĂ€ren diese Bereiche dann wahrscheinlich nur Nullen. Das sind zwar auch "kaputte" Daten, aber weil die nicht von einem Lesefehler begleitet werden, bleibt Windows nicht hĂ€ngen und schmeiĂt auch nicht das gemountete Image raus.
Marvolo schrieb:
Ist das hier das richtige Programm und der richtige Weg?
Wie schon erwĂ€hnt nein, dd macht einfach nur eine binĂ€re Kopie von vorn bis hinten. ddrescue fĂ€ngt Lesefehler besser ab, ĂŒberspringt die Bereiche und schreibt erstmal Nullen ins Ziel.
Marvolo schrieb:
Uff... Das klingt aber nicht sehr ermutigend. Liegt das jetzt am HDD-Defekt?
Die intakten Bereiche werden bei einer Datenrettung genauso schnell ausgelesen wie sonst auch. Aber sobald ein defekter Sektor angetroffen wird, versucht die Platte intern, die Daten auszulesen. Das kann ewig dauern (und das OS blockiert solange). Die Software bekommt dann irgendwann eine Fehlermeldung und versucht es u.U. nochmal, und nochmal. Und dann wird jedes Mal aufs Neue auf die Festplatte gewartet.
Das ist ĂŒbrigens auch der Unterschied zu Serverplatten: die melden direkt nen Lesefehler und blockieren aber nicht, weil bei Servern i.d.R. RAID und Ă€hnliches eingesetzt wird, was solche Fehler kompensiert, damit der Betrieb aufrecht erhalten bleibt.
kieleich schrieb:
ddrescue bleibt gerne mal zu lange an defekten stellen hĂ€ngen daher, beim ersten durchgang grosszĂŒgig skippen (neustart mit offset)
Skippen macht ddrescue schon von sich aus im ersten Durchgang. Ich habe letzte Woche eine DVD mit groĂem sichtbaren Kratzer damit ausgelesen, da konnte man schön sehen, wie es bei Sektorfehlern SprĂŒnge von 10 oder 100 MB gemacht hat bis es wieder intakte Bereiche gefunden hat. Da braucht es dann auch ewig fĂŒr einen Sektor von 2 kiB, sodass eine DVD dann gerne mehrere Tage dauern kann bei Fehlerbereichen von mehreren 100 MB Umfang.
@Marvolo die Anleitung, die du suchst, findest du auch in der Dokumentation des zu verwendenden Programms. Ich habe jetzt keine Ahnung von ddrescue unter Windows, aber wenn du sowas findest, sollte der erste Blick auf die Webseite des Programms gehen und dort auf die Dokumentation.