News Datenbanken: Microsoft kündigt SQL Server für Linux an

schrotti12 schrieb:
ich finds gut dass MS sich so entwickelt. Ist auf jeden Fall eine Alternative zu MariaDB und MySQL.

Nichtmal im Ansatz!
Die Lizenzen für MsSQL sind so teuer, dass du dir davon nen größeren Cluster an OpenSource RDBMs bauen kannst.

Und PostgreSQL wäre vergleichbarer mit MsSQL als MySQL/MariaDB 😉
 
ice-breaker schrieb:
Nichtmal im Ansatz!
Die Lizenzen für MsSQL sind so teuer, dass du dir davon nen größeren Cluster an OpenSource RDBMs bauen kannst.

Und PostgreSQL wäre vergleichbarer mit MsSQL als MySQL/MariaDB 😉

das ändert alles nichts dran, wenn der software hersteller, von dem du abhängig bist, dir die wahl zwischen oracle und mssql stellt. und das ist nun mal vielfach bei kommerziellen Produkten der fall.
 
MOM2005 schrieb:
das ändert alles nichts dran, wenn der software hersteller, von dem du abhängig bist, dir die wahl zwischen oracle und mssql stellt. und das ist nun mal vielfach bei kommerziellen Produkten der fall.
Das ist vollkommen korrekt. Ich bezog mich ja auch darauf MsSQL mit MySQL zu vergleichen, das sind einfach 2 himmelweit verschiedene Produkte. MySQL/MariaDB ist verglichen mit MsSQL/Oracle einfach ein Sandkasten.
 
kaikuwe schrieb:
Danke an die Redmonder! Damit wird wohl Schwung in das Lizenzgebahren von Oracle kommen!

Oracle dürfte schon einigen Druck durch das kostenlose PostgreSQL erfahren. Vor nicht allzu langer Zeit wurde bei Elster (unsere Steuerdaten bei der Bayrischen Finanzdirektion) von Oracle zu PostgreSQL migriert. Das ist beim Datenumfang und den Anforderungen (Verschlüsselung, Replizierung,...) durchaus eine Ansage.

Es gibt zahlreiche Funktionen, die in den letzten PostgreSQL Releases aus den Kinderschuhen herausgewachsen sind (z. B. die out-of-the-box Replikation). Während man bei Oracle ordentlich Geld auf dem Tisch legen muss gibt es das bei PostgreSQL kostenlos im Standard-Paket.
Die JSON bzw. JSONB Erweitung inkl. der Indizierungsmöglichkeiten (alles auf Basis von HSTORE das schon "ewig" Teil von PostgreSQL ist) ermöglichen durch die Kombinierbarkeit von Relationalen Datenbankstrukturen mit NoSQL-Funktionalität eigentlich alles was man benötigt (Key=Value in Form von HSTORE oder aber als Document Format mittels JSON/JSONB).
Die Wahl sich zusätzlich noch reine NoSQL Lösungen ins Haus zu holen sollte man gründlich überdenken, denn sie sind in der Regel nicht nötig (auch PostgreSQL kann problemlos Terabyte große Datenbanken verwalten) und steigern außerdem die Komplexität und Fehleranfälligkeit des Gesamtsystems.

Ich kenne einige Unternehmen die gerne Oracle gegen PostgreSQL austauschen würden, weil Oracle denen schlicht zu teuer geworden ist. Teuer ist auch nicht immer ein Qualitätsmerkmal (weder bei der DB noch beim Support...wenn z. B. der Oracle Support Mitarbeiter mehrmals einen Systembefehl aufruft der beim 3.(?) mal in einer Reihe dazu führt das die gesamte Datenbank neu startet - "unangekündigt" waren da mal eben verschiedene Discounter in ganz Europa "offline" gestellt die an dem System angeschlossen sind).
Zumindest ein Unternehmen war dumm genug Leib und Leben an den Teufel (Oracle) zu verkaufen indem sie zusätzlich zur Oracle DB z. B. auch noch Oracles APEX nutzen. Da wird eine Migration also noch schmerzhafter.
Bei Microsoft wäre das vermutlich Lightswitch. Am Anfang sieht alles so einfach aus...etwas klicken und schon ist die Anwendung fertig. Dann kommt die Komplexität und plötzlich kommt die Erkenntnis, das man es doch besser "zu Fuss" mit C# oder Java umgesetzt hätte.

Ich habe schon mit allem zu tun gehab vom durch Microsoft aufgekauftem FoxPro, dem späteren Visual Proxpro, SQL Server, Oracle, DB2/UDB, MySQL und PostgreSQL.
In letzter Zeit konzentiert es sich auf PostgreSQL, MS SQL Server, Oracle und gelegentlich MySQL. Wie man es sicher schon gemerkt hat, bereitet mir PostgreSQL (positiv) am meisten Spaß.

Der einzige Vorteil von MS SQL Server und Oracle sind unbestritten die herstellerseitigen Tools, die einem das eine oder andere erleichtern und für die man z. B. bei PostgreSQL ein Tool eines Drittherstellers verwenden muss oder sich selber eine Lösung erstellt weil ggf. das Gesuchte nicht existiert.

Was die DB-Funktionalitäten angeht ist PostgreSQL den anderen Datenbanken ebenbürtig wenn nicht gar voraus. Vieles ist schlicht "elegant" gelöst, wo man beim SQL Server oder auch Oracle die Hände über dem Kopf zusammen schlägt.
MySQL lassen wir lieber gleich raus. Es ist und bleibt ziemlicher Mist, ich werde es nie verstehen, wieso man es noch verwendet wenn man eine deutlich bessere kostenlose Alternative mit gleichem Installationsaufwand nutzen kann (von Aufwand kann man nicht mal sprechen).
Schwieriger ist PostgreSQL im Vergleich zu MySQL auch nicht. Das Gegenteil ist der Fall...man bricht sich weniger die Finger bei dem Versuch einfache Lösungen mit "Standard-SQL" zu erschlagen. Die PostgreSQL Volltextsuche, die Möglichkeit sich eigene Datentypen zu definieren, Arrays, GIS-Funktionalitäten Dank PostGIS. Alles was das Herz begehrt ist bis auf PostGIS ohne Installation eines Zusatzmoduls verfügbar. Vieles andere kommt mit dem DB-Kern und muss nur noch per CREATE EXTENSION in die Datenbank aufgenommen werden.

Die einzige nachvollziehbare Begründung für MySQL statt PostgreSQL lautet:
Die Software XY kann nix anderes als MySQL. Aber dann sollte man sich zumindest mal die Mühe machen, zu prüfen ob es nicht eine Alternative zum aktuellen Produkt gibt.
 
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Worauf sollte der SQL-Server denn in Zukunft auch sonst laufen, wenn nicht auf Linux? Schaut man sich Produktvorstellungen der Serverhersteller an, findet man immer öfter nur 3 offiziell unterstützte Betriebssysteme: RHEL, SLES, OracleLinux ... also ***Überraschung*** 3 mal Linux.

Windowsserver sterben aus. Wenn MS nicht sämtliche Serveranwendungen aus eigenem Haus gleich mit beerdigen will, bleibt gar nichts außer dem Support von Linux. Das sind weder "Liebesgrüße aus Redmond" an Linux, wie @fethomm anderswo schrieb, noch eine freiwillige "Öffnung für OpenSource" seitens MS sondern der reine Überlebenskampf der Serversparte bei MS.
 
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xmarsx schrieb:
Oracle dürfte schon einigen Druck durch das kostenlose PostgreSQL erfahren. Vor nicht allzu langer Zeit wurde bei Elster (unsere Steuerdaten bei der Bayrischen Finanzdirektion) von Oracle zu PostgreSQL migriert. Das ist beim Datenumfang und den Anforderungen (Verschlüsselung, Replizierung,...) durchaus eine Ansage.

...

Ich habe solch Entwicklung, von Oracle zu PostgreSQL, MySQL MaxDB, ... aber bisher immer nur im Bereich "Eigenentwicklung" gesehen. Auch Elster wird ja dazu gehören.
Im Bereich Standardsoftware, egal ob ERP-, BI-, oder was auch immer -System habe ich es bisher nicht als ernste Konkurrenz gesehen.
Daher glaube ich das Oracle hier den Druck bisher deutlich zu wenig spürt. SQL Server ist in diesem Bereich aber ein ernster Konkurrent, was ja auch der Marktanteil zeigt.

Daher begrüße ich es das MS sich hier Linux öffnet! Auch wenn ich persönlich dem SQL Server bisher nichts abgewinnen konnte.


xmarsx schrieb:
Zumindest ein Unternehmen war dumm genug Leib und Leben an den Teufel (Oracle) zu verkaufen indem sie zusätzlich zur Oracle DB z. B. auch noch Oracles APEX nutzen.
Da kann ich dir etliche Unternehmen nennen, wo Apex als strategisches Tool eingesetzt wird. ;-) Wo es aber durchaus bei der vorhandenen IT Struktur auch Sinn macht.
Aber die Migration zu was auch immer wird dadurch natürlich deutlich komplexer.

xmarsx schrieb:
Die JSON bzw. JSONB Erweitung inkl. der Indizierungsmöglichkeiten ...

Ja, JSON hat Oracle zu lange ignoriert. Aber mit dem aktuellen 12c Release hat es endlich nativ Einzug gehalten.
Siehe:
https://docs.oracle.com/database/121/ADXDB/json.htm#ADXDB6246
https://docs.oracle.com/database/121/SQLRF/functions091.htm#SQLRF56718

xmarsx schrieb:
Es gibt zahlreiche Funktionen, die in den letzten PostgreSQL Releases aus den Kinderschuhen herausgewachsen sind (z. B. die out-of-the-box Replikation). Während man bei Oracle ordentlich Geld auf dem Tisch legen muss gibt es das bei PostgreSQL kostenlos im Standard-Paket.
Replikation gibt es seit 10g (man möge mich korrigieren falls bereits eher) auch bei Oracle nativ und kostenlos.
Streams heißt die Lösung.
Allerdings ist es mit 12c als "deprecated" markiert worden, da Oracle einem hier tatsächlich GoldenGate als Produkt aufzwingen möchte. Was wirklich gut, aber auch wirklich teuer ist mit 17500$ für eine CPU Lizenz.
Was hier Postgre im Vergleich bietet, weiß ich gar nicht.



Nichts desto trotz ist das aktuelle Lizenzgebahren von Oracle und auch die Lizenzkosten eine bodenlose Frechheit gegenbüber den Kunden. Vor allem wenn ich Stichworte wie DB Optionen, VMware bzw. Virtualisierung generell, Standard Edition 2 in den Raum werfe...wird sich 100%ig bei jedem Oracle Kunden jemand finden, der sich gerne sofort auskotzen würde. ;)
 
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