kaikuwe schrieb:
Danke an die Redmonder! Damit wird wohl Schwung in das Lizenzgebahren von Oracle kommen!
Oracle dürfte schon einigen Druck durch das kostenlose PostgreSQL erfahren. Vor nicht allzu langer Zeit wurde bei Elster (unsere Steuerdaten bei der Bayrischen Finanzdirektion) von Oracle zu PostgreSQL migriert. Das ist beim Datenumfang und den Anforderungen (Verschlüsselung, Replizierung,...) durchaus eine Ansage.
Es gibt zahlreiche Funktionen, die in den letzten PostgreSQL Releases aus den Kinderschuhen herausgewachsen sind (z. B. die out-of-the-box Replikation). Während man bei Oracle ordentlich Geld auf dem Tisch legen muss gibt es das bei PostgreSQL kostenlos im Standard-Paket.
Die JSON bzw. JSONB Erweitung inkl. der Indizierungsmöglichkeiten (alles auf Basis von HSTORE das schon "ewig" Teil von PostgreSQL ist) ermöglichen durch die Kombinierbarkeit von Relationalen Datenbankstrukturen mit NoSQL-Funktionalität eigentlich alles was man benötigt (Key=Value in Form von HSTORE oder aber als Document Format mittels JSON/JSONB).
Die Wahl sich zusätzlich noch reine NoSQL Lösungen ins Haus zu holen sollte man gründlich überdenken, denn sie sind in der Regel nicht nötig (auch PostgreSQL kann problemlos Terabyte große Datenbanken verwalten) und steigern außerdem die Komplexität und Fehleranfälligkeit des Gesamtsystems.
Ich kenne einige Unternehmen die gerne Oracle gegen PostgreSQL austauschen würden, weil Oracle denen schlicht zu teuer geworden ist. Teuer ist auch nicht immer ein Qualitätsmerkmal (weder bei der DB noch beim Support...wenn z. B. der Oracle Support Mitarbeiter mehrmals einen Systembefehl aufruft der beim 3.(?) mal in einer Reihe dazu führt das die gesamte Datenbank neu startet - "unangekündigt" waren da mal eben verschiedene Discounter in ganz Europa "offline" gestellt die an dem System angeschlossen sind).
Zumindest ein Unternehmen war dumm genug Leib und Leben an den Teufel (Oracle) zu verkaufen indem sie zusätzlich zur Oracle DB z. B. auch noch Oracles APEX nutzen. Da wird eine Migration also noch schmerzhafter.
Bei Microsoft wäre das vermutlich Lightswitch. Am Anfang sieht alles so einfach aus...etwas klicken und schon ist die Anwendung fertig. Dann kommt die Komplexität und plötzlich kommt die Erkenntnis, das man es doch besser "zu Fuss" mit C# oder Java umgesetzt hätte.
Ich habe schon mit allem zu tun gehab vom durch Microsoft aufgekauftem FoxPro, dem späteren Visual Proxpro, SQL Server, Oracle, DB2/UDB, MySQL und PostgreSQL.
In letzter Zeit konzentiert es sich auf PostgreSQL, MS SQL Server, Oracle und gelegentlich MySQL. Wie man es sicher schon gemerkt hat, bereitet mir PostgreSQL (positiv) am meisten Spaß.
Der einzige Vorteil von MS SQL Server und Oracle sind unbestritten die herstellerseitigen Tools, die einem das eine oder andere erleichtern und für die man z. B. bei PostgreSQL ein Tool eines Drittherstellers verwenden muss oder sich selber eine Lösung erstellt weil ggf. das Gesuchte nicht existiert.
Was die DB-Funktionalitäten angeht ist PostgreSQL den anderen Datenbanken ebenbürtig wenn nicht gar voraus. Vieles ist schlicht "elegant" gelöst, wo man beim SQL Server oder auch Oracle die Hände über dem Kopf zusammen schlägt.
MySQL lassen wir lieber gleich raus. Es ist und bleibt ziemlicher Mist, ich werde es nie verstehen, wieso man es noch verwendet wenn man eine deutlich bessere kostenlose Alternative mit gleichem Installationsaufwand nutzen kann (von Aufwand kann man nicht mal sprechen).
Schwieriger ist PostgreSQL im Vergleich zu MySQL auch nicht. Das Gegenteil ist der Fall...man bricht sich weniger die Finger bei dem Versuch einfache Lösungen mit "Standard-SQL" zu erschlagen. Die PostgreSQL Volltextsuche, die Möglichkeit sich eigene Datentypen zu definieren, Arrays, GIS-Funktionalitäten Dank PostGIS. Alles was das Herz begehrt ist bis auf PostGIS ohne Installation eines Zusatzmoduls verfügbar. Vieles andere kommt mit dem DB-Kern und muss nur noch per CREATE EXTENSION in die Datenbank aufgenommen werden.
Die einzige nachvollziehbare Begründung für MySQL statt PostgreSQL lautet:
Die Software XY kann nix anderes als MySQL. Aber dann sollte man sich zumindest mal die Mühe machen, zu prüfen ob es nicht eine Alternative zum aktuellen Produkt gibt.