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McMoneysack91
Gast
Liebe Freunde,
paradoxerweise erstelle ich diesen Thread, obwohl ich schon seit guten 3 Jahren auf Linux unterwegs bin und ALLES aber auch wirklich ALLES an Distros vor und zurück durch habe. Sogar Blogs, YouTube Kanäle etc habe ich dazu. Und dennoch.... möchte ich eure Erfahrungen und Meinungen einholen, denn der größte Dummkopf ist der, der glaubt selbst alles zu wissen.
Linux war eine lange Zeit mein daily driver. Und zwar wirklich daily driver (es war Debian 10). Und die meisten Dinge im Leben konnte ich mit Bravour meistern. Allerdings haben mich gewisse Dinge des Alltags dann doch "eingeholt" und ich musste Windows zumindest kurz anschmeißen. Ich hatte zufällig einen gesponserten MiniPC hier stehen, auf dem noch WIndows lief und benutze den, um mir nicht einzugestehen, dass Linux seine Grenzen hatte.
Seit einiger Zeit hatte ich wieder mit Windows Frieden geschlossen und ließ Win10 auf allen meinen Geräten laufen, und JA ich gestehe dass Windows in vielen Bereichen Freiheit bietet (auf eigene Gefahr) und auch an sich meinem Workflow nicht hinderlich ist (mag den FileManager, mag das Umbenennen von Dateien etc. etc.), doch irgendwie traue ich MS nach wie vor nicht und das Abgreifen von persönlichen Daten wird immer aggressiver und aggressiver.
Sollte ich also jetzt doch zu Linux zurückwechseln möchte ich vorher sicherstellen, dass alles in trockenen Tüchern ist und habe eine Art "Checkliste", die ich durchgehe, um später böse Überraschungen zu vermeiden.
Hier sind meine Kriterien und die Gedankengänge dazu. Vielleicht fällt euch ja was ein.
1. Welche Distro?
a) Big Players. Nach Zahlreichen Abenteuern ganz klar: eine mit viel Dev-Power und Finanzen dahinter und eine, die garantiert bleibt. Mein heiliges Trio ist Ubuntu (Canonical), OpenSUSE (SuSE GmbH) und Fedora/RHEL (IBM/RH). Diese Distros sind die kalte, wirtschaftlich starke Basis für so vieles und so vieles an Software wird für diese Formate hergestellt. Keine Derivate von Derivatn von Derivaten welche von 3 Mann entwickelt werden und nächste Woche wieder eingestampft werden. Nah an den Wurzeln ist hier die Prämisse. Mit Ubuntu Pro (kostenlos für bis zu x Geräten) und RHEL (ebenfalls kostenlos auf bis zu x Geräten) wäre man sogar im Enterprise-Bereich. OpenSUSE Leap (Zwillingsbruder von SuSE Linux Enterprise) soll ja leider eingestampft werden.
b) Ökosystem. Fakt ist auch, dass ich diesmal EIN Ökosystem aus derselben Distro haben möchte. Früher war ich sehr gestreut. Ubuntu auf dem Main-Tower, Manjaro auf dem Lappi, Debian auf dem Zweit-PC im Keller, MX-Linux auf dem uralten Netbook etc. Mir gefällt aber mittlerweile diese Apple'sche "Environment" Denken. Da sehe ich eher Ubuntu. Wobei RHEL/Fedora da auch womöglich was zaubern können.
2. Welche Aufgaben müssen gemeistert werden?
a) Steuererklärung. DAS war der Punkt, der mich immer noch zu Windows forcierte. Ich mache meine Steuererklärungen immer in WISO Steuer Sparbuch. Bis letztes Jahr nutzte ich dafür noch das Standalone Programm. Es war natürlich Windows-Only, wenn ich mich nicht täusche. Diesmal aber entdeckte ich die Browser-Version und sie hat wunderbar funktioniert. Alles im Browser erledigt, völlig egal, welches OS man im Kasten hat. Sprich der Punkt ist schonmal vom Tisch.
b) Drucken/Scannen. Linux hat per se schon eine gute Druckererkennung. Aber gewisse Funktionen gibt's ja, die müssen auch in die andere Richtung laufen. Und hier haperts noch. Mein Drucker ist der EPSON ET-M3170 und das Ding ist FANTASTISCH! Ich liebe den. Ihn anzusteuern ist in keinem Betriebssystem problematisch. Alles super. Scannen geht auch unter Linux, wenn ich am PC den Scanauftrag anstoße. ABER man kann ja auch vom Gerät aus einen Scanauftrag anstoßen und am Gerät den Ziel-PC wählen. Sehr praktisch, wenn der Drucker irgendwo zentral steht und man viele Scans hat. Dann muss man nicht immer zum PC rennen. Und hier macht Linux noch Probleme. Die offizielle Software von EPSON gibt es in der Tat als .deb und .rpm Paket und die Installation war tadellos. Doch wenn ich am Drucker diese Scanfunktion bediene, werden meine Linux-Maschinen nicht erkannt/angezeigt sondern lediglich der Windows-Rechner. Auch das Deaktivieren der Firewall brachte keine Lösung. Sprich da sind noch Abstriche. Zugegeben, diese Funktion nutze ich einmal alle Jubeljahre, aber dennoch ein Einschnitt.
c) Gaming. Eher zu vernachlässigen. Gewisse Spiele (WoW 3.3.5a z.B.) laufen nicht nur besser unter Linux, sie laufen sogar dann, wenn sie unter Windows gar nicht erst starten. Außerdem bin ich kein richtiger Gamer sondern daddel meine uralten Gothic 2, Oblivion etc. Titel rauf und runter. Alles gut.
d) Kommunikation mit Windows-Maschinen im lokalen Netzwerk. Wir wollen uns gerne einen kleinen NAS-Server im neuen Haus aufbauen, der Filme, Spielstände, Fotos etc etc beinhaltet. Gefüttert soll er aber werden von allen möglichen Systemen, auch Windows-Maschinen. Ich hätte gerne, dass alle Geräte des Hauses auf den Server problemlos zugreifen können und es keine Clashes bezüglich File-Systems (ext4, FAT32, NTFS etc) gibt sondern jeder alles sehen, ziehen, einlagern, öffnen etc kann.
Haltet ihr diese Checkliste für valide oder zu unausgereift? Sind da noch Stolperfallen?
Könnt ihr aus den oben genannten "big players" eine Empfehlung geben? Ich tendiere zu Ubuntu, möchte aber gerne LTS, sprich ich bin geneigt, bis zum April 2022 (Release von Ubunbu 24.04LTS) entweder Fedora oder RHEL eine Chance zu geben.
Und wenn wir schon von RHEL sprechen: wie verhält es sich mit den kostenlosen Lizenzen? Wenn ich jetzt sagen wir ein Gerät mit RHEL ausstatte und zum April zu Ubuntu wechsle, kann ich diese Lizelz wieder "abmelden" oder "freigeben"? Oder ist sie für immer und ewig für meinen Account verbraucht und ich habe nur noch x-1 Geräte die ich ausstatten kann, bis auch sie irgendwann durch Deinstallation oder Wechsel aufgebraucht sind und mir nichts mehr übrig bleibt, als RHEL kostenpflichtig zu nutzen?
Ich bin für jede Resonanz und Meinung dankbar.
paradoxerweise erstelle ich diesen Thread, obwohl ich schon seit guten 3 Jahren auf Linux unterwegs bin und ALLES aber auch wirklich ALLES an Distros vor und zurück durch habe. Sogar Blogs, YouTube Kanäle etc habe ich dazu. Und dennoch.... möchte ich eure Erfahrungen und Meinungen einholen, denn der größte Dummkopf ist der, der glaubt selbst alles zu wissen.
Linux war eine lange Zeit mein daily driver. Und zwar wirklich daily driver (es war Debian 10). Und die meisten Dinge im Leben konnte ich mit Bravour meistern. Allerdings haben mich gewisse Dinge des Alltags dann doch "eingeholt" und ich musste Windows zumindest kurz anschmeißen. Ich hatte zufällig einen gesponserten MiniPC hier stehen, auf dem noch WIndows lief und benutze den, um mir nicht einzugestehen, dass Linux seine Grenzen hatte.
Seit einiger Zeit hatte ich wieder mit Windows Frieden geschlossen und ließ Win10 auf allen meinen Geräten laufen, und JA ich gestehe dass Windows in vielen Bereichen Freiheit bietet (auf eigene Gefahr) und auch an sich meinem Workflow nicht hinderlich ist (mag den FileManager, mag das Umbenennen von Dateien etc. etc.), doch irgendwie traue ich MS nach wie vor nicht und das Abgreifen von persönlichen Daten wird immer aggressiver und aggressiver.
Sollte ich also jetzt doch zu Linux zurückwechseln möchte ich vorher sicherstellen, dass alles in trockenen Tüchern ist und habe eine Art "Checkliste", die ich durchgehe, um später böse Überraschungen zu vermeiden.
Hier sind meine Kriterien und die Gedankengänge dazu. Vielleicht fällt euch ja was ein.
1. Welche Distro?
a) Big Players. Nach Zahlreichen Abenteuern ganz klar: eine mit viel Dev-Power und Finanzen dahinter und eine, die garantiert bleibt. Mein heiliges Trio ist Ubuntu (Canonical), OpenSUSE (SuSE GmbH) und Fedora/RHEL (IBM/RH). Diese Distros sind die kalte, wirtschaftlich starke Basis für so vieles und so vieles an Software wird für diese Formate hergestellt. Keine Derivate von Derivatn von Derivaten welche von 3 Mann entwickelt werden und nächste Woche wieder eingestampft werden. Nah an den Wurzeln ist hier die Prämisse. Mit Ubuntu Pro (kostenlos für bis zu x Geräten) und RHEL (ebenfalls kostenlos auf bis zu x Geräten) wäre man sogar im Enterprise-Bereich. OpenSUSE Leap (Zwillingsbruder von SuSE Linux Enterprise) soll ja leider eingestampft werden.
b) Ökosystem. Fakt ist auch, dass ich diesmal EIN Ökosystem aus derselben Distro haben möchte. Früher war ich sehr gestreut. Ubuntu auf dem Main-Tower, Manjaro auf dem Lappi, Debian auf dem Zweit-PC im Keller, MX-Linux auf dem uralten Netbook etc. Mir gefällt aber mittlerweile diese Apple'sche "Environment" Denken. Da sehe ich eher Ubuntu. Wobei RHEL/Fedora da auch womöglich was zaubern können.
2. Welche Aufgaben müssen gemeistert werden?
a) Steuererklärung. DAS war der Punkt, der mich immer noch zu Windows forcierte. Ich mache meine Steuererklärungen immer in WISO Steuer Sparbuch. Bis letztes Jahr nutzte ich dafür noch das Standalone Programm. Es war natürlich Windows-Only, wenn ich mich nicht täusche. Diesmal aber entdeckte ich die Browser-Version und sie hat wunderbar funktioniert. Alles im Browser erledigt, völlig egal, welches OS man im Kasten hat. Sprich der Punkt ist schonmal vom Tisch.
b) Drucken/Scannen. Linux hat per se schon eine gute Druckererkennung. Aber gewisse Funktionen gibt's ja, die müssen auch in die andere Richtung laufen. Und hier haperts noch. Mein Drucker ist der EPSON ET-M3170 und das Ding ist FANTASTISCH! Ich liebe den. Ihn anzusteuern ist in keinem Betriebssystem problematisch. Alles super. Scannen geht auch unter Linux, wenn ich am PC den Scanauftrag anstoße. ABER man kann ja auch vom Gerät aus einen Scanauftrag anstoßen und am Gerät den Ziel-PC wählen. Sehr praktisch, wenn der Drucker irgendwo zentral steht und man viele Scans hat. Dann muss man nicht immer zum PC rennen. Und hier macht Linux noch Probleme. Die offizielle Software von EPSON gibt es in der Tat als .deb und .rpm Paket und die Installation war tadellos. Doch wenn ich am Drucker diese Scanfunktion bediene, werden meine Linux-Maschinen nicht erkannt/angezeigt sondern lediglich der Windows-Rechner. Auch das Deaktivieren der Firewall brachte keine Lösung. Sprich da sind noch Abstriche. Zugegeben, diese Funktion nutze ich einmal alle Jubeljahre, aber dennoch ein Einschnitt.
c) Gaming. Eher zu vernachlässigen. Gewisse Spiele (WoW 3.3.5a z.B.) laufen nicht nur besser unter Linux, sie laufen sogar dann, wenn sie unter Windows gar nicht erst starten. Außerdem bin ich kein richtiger Gamer sondern daddel meine uralten Gothic 2, Oblivion etc. Titel rauf und runter. Alles gut.
d) Kommunikation mit Windows-Maschinen im lokalen Netzwerk. Wir wollen uns gerne einen kleinen NAS-Server im neuen Haus aufbauen, der Filme, Spielstände, Fotos etc etc beinhaltet. Gefüttert soll er aber werden von allen möglichen Systemen, auch Windows-Maschinen. Ich hätte gerne, dass alle Geräte des Hauses auf den Server problemlos zugreifen können und es keine Clashes bezüglich File-Systems (ext4, FAT32, NTFS etc) gibt sondern jeder alles sehen, ziehen, einlagern, öffnen etc kann.
Haltet ihr diese Checkliste für valide oder zu unausgereift? Sind da noch Stolperfallen?
Könnt ihr aus den oben genannten "big players" eine Empfehlung geben? Ich tendiere zu Ubuntu, möchte aber gerne LTS, sprich ich bin geneigt, bis zum April 2022 (Release von Ubunbu 24.04LTS) entweder Fedora oder RHEL eine Chance zu geben.
Und wenn wir schon von RHEL sprechen: wie verhält es sich mit den kostenlosen Lizenzen? Wenn ich jetzt sagen wir ein Gerät mit RHEL ausstatte und zum April zu Ubuntu wechsle, kann ich diese Lizelz wieder "abmelden" oder "freigeben"? Oder ist sie für immer und ewig für meinen Account verbraucht und ich habe nur noch x-1 Geräte die ich ausstatten kann, bis auch sie irgendwann durch Deinstallation oder Wechsel aufgebraucht sind und mir nichts mehr übrig bleibt, als RHEL kostenpflichtig zu nutzen?
Ich bin für jede Resonanz und Meinung dankbar.