Also, ich muss sagen, das ich mittlerweile richtig im Elite Dangerous Fieber bin.
Gestern habe ich allerdings meine erste Bodenmission in VR gemacht, danach war ein paar Stunden Pause angesagt. Ich hab beim Losfahren mit dem Buggy schon bemerkt, dass man besser die "lock horizontal view" Option anschaltet, womit die Kopfposition/Blickrichtung erhalten bleibt. Das ist bei mir in dem super wackeligen Buggy sowieso ein muss, weil das Fahrwerk einfach null dämpft und man permanent über felsiges Geröll rumpelt. Mit Horizontal View Lock aktiv fühlt man sich wie in einem super-gedämpften Sitz, musste spontan an Trucker/Busfahrer denken - oder halt ein schwebender Sitz im Energiefeld, wir sind immerhin in der Zukunft. Mit 50km/h durch Planetenkrater zu rasen, mit dem Geschützturm rumzuballern und ab und an dank wenig Gravitation mit den Düsen 100m hoch zu springen macht schon echt Laune und hat mir soweit keine Probleme bereitet - nur, dass ich mich kaum getraut habe, full speed zu fahren
Als ich dann an der Zielbasis angelangt war, in der ich den Generator zerstören sollte, fingen die Probleme aber an. Beim ersten Stoppen in der Basis wurde mir schon mulmig, weil diese Vorwärtsbeschleunigung beim Bremsen von Schrittgeschwindigkeit auf 0 gefehlt hat. Generell hat der Buggy das Problem, dass wenige mm am Schubregler reichen, diesen sprunghaft von 0 auf 5-6km/h beschleunigen zu lassen und dieser um "nahe-Null-Bereich" generell extrem ruppig/sprunghaft reagiert, wenn man fein navigieren möchte ("einparken" quasi). Besonders interessant fand ich dabei, dass ich mich mit dem Buggy mehrmals überschlagen oder Loopings gemacht habe und das gar kein Problem war. Bin sogar einmal vorher nach einer Bruchlandung einen Hang runtergekugelt - das war zwar unangenehm, aber mir wurde nicht übel. Nach zwei, drei Dreipunktwendungen in der Basis hatte ich aber wegen dem sprunghaften Anfahrverhalten sofort schwitzige Hände und mir wurde langsam übel, also hab ich sofort die Vive abgesetzt und den Buggy per Monitor zurück zum Schiff gefahren.
Auf dem Rückweg fiel mir dann am Monitor mal wieder auf, wie unfassbar VR eigentlich das Spielerlebnis verändert. Da bin ich permanent mit Vollgas gefahren und alles kam mir so schnöde und langsam vor. Schon krass.
Naja, danach hab ich mich kurz auf die Couch gelegt und mich echt elend gefühlt. Dann gab's erstmal ein Stück Ingwer zum Kauen, eine längere Pause, hab Essen gekocht etc., später abends ging's dann weiter
tl;dr:
Motion Sickness ist eine lustige Sache. Unrealistisch krasse Beschleunigungen (Crashes, mehrfaches überschlagen, Flugzeugabsturz) kann mein Gehirn vermutlich mangels Erfahrung abstrahieren. Bei langsame(re)n Beschleunigungen wie z.B. Anfahren im Auto oder langsame Kurve im Flugzeug fehlt aber das über Jahr(zehnt)e bekannte Feedback und durch den sensorischen Widerspruch wird mir sehr schnell sehr übel.