tatsächlich habe ich wikipedia als quelle herangezogen, wenn auch nur oberflächlich. und im grunde stützt es eher meine theorie als das es ihr widerspricht. der von meinem aktuellen standpunkt aus gesehene logikfehler liegt hier in dem beispiel zur lorentztransformation.
ich möchte hier das beispiel aus wikipedia zitieren (das ganze gedankenbeispiel findet sich
hier):
Für den Beobachter in der Mitte des Zuges stellt sich die Situation aber ganz anders dar: Der Lichtblitz vom Anfang des Zuges erreicht ihn früher als der Lichtblitz vom hinteren Ende des Zuges, da er dem vorderen Lichtblitz entgegen fährt und sich gleichzeitig vom hinteren Lichtblitz entfernt. Da das „hintere“ Ereignis (das Zugende passiert das hintere Bahnsteigende) für ihn später eintritt als das „vordere“ (der Zuganfang passiert das vordere Bahnsteigende), schließt er, dass der Zug länger ist als der Bahnsteig, denn schließlich war das Zugende noch gar nicht am Bahnsteig angekommen, als der Zuganfang ihn schon wieder verlassen hat.
die schlussfolgerung ist falsch. zwar stimmt die beobachtung des beobachters auf dem bahnsteig, die beobachtung des zugfahrgastes ist aber schlicht falsch, da er die entfernung zu lichtquelle 1 von einer anderen position vermist als zu lichtquelle 2. dass er den zug als länger erachtet ist ein simpler vermessungsfehler.
sagen wir mal der bahnsteig und zug sind 20 meter lang. der fahrgast steht zum zeitpunkt der blitzauslösung in der mitte, also 10 m zu jeder lichtquelle. das licht entgegen der fahrtrichtung des zuges erreicht den fahrgast nach 1 m, distanz zu dem zeitpunkt der messung also 9 m. das licht in fahrtrichtung erreicht ihn später. zu dem zeitpunkt hat sich der zug also nicht um 1 m sondern bereits um 3 m bewegt. distanz zu lichtquelle 2 also 13 m. der zugfahrgast stellt also fest: 9 m + 13 m = 22 m. tatsächlich hat er aber die erste distanz von einem anderen punkt aus gemessen als die zweite. die länge des zuges ist defacto 20 m. der fahrgast muss aus seiner rechnung noch die 2 meter, die er sich zwischen den messungen bewegt hat rausrechnen, dann kommt er auf den korrekten wert und dann stimmt seine beobachtung auch mit der beobachtung des mannes vom bahnsteig überein.
die weiteren beispiele und folgerungen bauen auf diesen messfehler auf und somit sind alle folgerungen um genau den faktor falsch. tatsächlich bewegt sich der schaffner tempo zug + eigengeschwindigkeit, weil der wagon eben nicht 2 meter länger wird wie das beispiel behauptet. die wagons haben physikalisch immer die gleiche länge, ganz unabhängig von der beobachtung und darum ist die geschwindigkeit des schaffners unabhängig vom beobachter auch eine feste größe. vom beobachter am bahnsteig addiert sich die geschwindigkeit des zuges dazu. in seiner wahrnehmung wirkt es aber anders, weil sich die position des schaffners unabhängig von seinem eigenen tempo zum beobachter verschiebt, da auch der zug in bewegung ist. damit wird die information über die position des schaffners bis zum erreichen am auge des betrachters auf dem bahnsteig einfach immer älter. würde man diese messverzögerung rausrechnen, wäre das beobachtete ergebnis von beiden beobachtern aus absolut identisch.
es ergibt sich aus sicht der beobachter also nur der anschein einer unterschiedlichen geschwindigkeit.
ich war bisher davon ausgegangen, dass das beispiel in wikipedia falsch war, aber wenn du es ebenfalls so siehst, bestärkt mich das in meiner ansicht. die srt beschreibt also nur die beobachtung, nicht die physikalischen begebenheiten. unter dem aspekt ist mein beispiel leicht zu lösen. da lichtstrahl 2 zwei lichtjahre von lichtstrahl 1 entfernt ist, sehe ich nach einem jahr die position von lichtstrahl 2 auch mit einem jahr mehr verzögerung als die sonne selbst. ich beobachte also nach einem jahr die position des anderen lichtstrahls, wie sie vor einem jahr war. damit kann ich in meiner beobachtung niemals c überschreiten. alles was über c hinausgeht, bekomme ich dementsprechend später zu sehen, sodass sich in der beobachtung c nicht überschritten werden kann. das beobachtete entspricht aber damit nicht der realität weil die zeit aus der das beobachtete stammt ignoriert wird.
bsp entfernte sterne: viele sterne, die wir heute beobachten sind seit jahrtausenden schon nicht mehr existent. weil uns das licht heute erreicht, existiert der stern nicht plötzlich wieder. wenn man so will blicken wir in die vergangenheit. wir sehen, was mal war als das licht sich dort befand. den heutigen istzustand sehen wir erst in tausenden von jahren.
jetzt erwarte ich kein "naiv" und "das ist aber anders, du hast ja keine ahnung" sondern eine erklärung, was anders ist als von mir geschildert und warum es naiv und falsch ist.