Sehr sinnvoll, beim Wiederaufbau direkt auf Glasfaser zu setzen.
Nur schade, dass die Telekom das nicht grundsätzlich bei allen neuen Anschlüssen so handhabt.
Ich hatte kürzlich den Fall, dass ich für ein altes Lagerhaus, welches bislang keinen Telefonanschluss hatte, bei der Telekom einen neuen Hausanschluss beantragen wollte. Also nicht nur im Haus Dose neu setzen oder ähnlicher Kleinkram, sondern wirklich draußen in der Straße Graben baggern und bis zum nächsten Telekom-Kasten ein paar hundert Meter Kabel neu verlegen. Dabei habe ich gefragt, ob ich denn FTTH bekommen könnte. Antwort: Geht nicht, weil "keine Ausbaugebiet".
Ist jetzt kein riesen Drama, weil an dem Ort VDSL mit 250 Mbit/s verfügbar ist, was auch dicke ausreicht. Trotzdem finde ich es unverständlich, wieso man bei einem komplett neu erstellten Anschluss heute noch immer Kupfer verlegt. Glaube kaum, dass die Telekom dabei großartig was sparen kann. Baggern muss man in dem Fall so oder so. Und in dem Telekom-Kasten, wo das neu verlegte Kupferkabel eingeklemmt wird, liegt sicher auch schon eine passende Glasfaser als Zuleitung, sonst würde das VDSL nicht funktionieren. Das einzige Bauteil, was in dem Fall vermutlich fehlen wird, wäre eine passende Verteilung, um die ankommende Glasfaser nicht nur für das VDSL zu nutzen, sondern eben auch direkt auf Hausanschlüsse verteilen zu können. Und ob diese Verteilung so teuer ist, dass es sich lohnt, heute Kupfer zu verlegen, nur um das Zeug eventuell in in paar Jahren dann doch wieder rauszureißen, weil dann irgendein Manager ausgewürfelt hat, die Region als "Ausbaugebiet" zu definieren? Ich weiß ja nicht...
Ich denke, es wäre besser, sich zumindest bei den neu erstellten Anschlüssen endlich mal von der Einzelfallbetrachtung mit der mehr oder weniger willkürlich definierten "Ausbaugebieten" zu verabschieden. Wäre gut, wenn man dazu mal eine Grundsatzentscheidung treffen würde, wonach bei neu erstellten Anschlüssen prinzipiell, ohne Ausnahme, einfach immer Glasfaser verlegt werden sollte.
Klar, für die Sanierung oder Aufrüstung von bereits bestehenden Altanschlüssen, wird man noch lange Zeit am bisherigen Vorgehen festhalten müssen und weiterhin Ausbaugebiete definieren müssen. Aber wenn zumindest schon mal die Verlegung neuer Kupferleitungen gestoppt wird, wäre das doch auch schon mal ein erster Ansatzpunkt und langfristig ein Schritt in die richtige Richtung.