@downunder4two
Die Formulierung war provokativ gewählt, gebe ich zu. Mir ist es allerdings ein völliges Rätsel, wie weit die Theorie und Praxis der Digitalisierungsstrategien in Deutschland in den letzten zehn Jahren auseinanderliegen. Von dem kurzzeitigen, lebensnotwendigen Hoch während der Pandemie mal abgesehen, ist Deutschland leider sehr konservativ (im Grunde stagnierend) in Sachen Bildungsausgaben. Einerseits betonen Studien, Verbände, Praktiker und nicht zuletzt auch politische Amtsträger schon zig Jahren die Notwendigkeit von Investitionen in digitale Infrastrukturen und Weiterbeildungen. Andererseits sieht man, dass es vielerorts immer noch an ganz elementaren Dingen wie etwa einer stabilen Internetanbindung hapert, sowie, dass der deutsche Lehrbetrieb im internationalen Vergleich immer noch viel zu zögerlich und skeptisch auf digitale Technologien schaut, die Potenziale nicht gut genug erkennt und verwandelt (
Beispiel). In manchen Bundesländern liegt die ü50-Quote der Lehrenden derzeit bei rund 60%. Und eben diese (sich noch im Dienst befindlichen) Lehrkräfte haben häufig einfach grundsätzliche Schwierigkeiten mit neueren Technologien, da sie schlichtweg keine Digital Natives sind und in einer bis Corona nun mal sehr konservativen Bildungspolitik eben kaum äußere Anreize gesehen haben, sich mit diesen Themen tiefgreifend auseinanderzusetzen.
Davon abgesehen arbeite ich selbst in einer großen Bildungseinrichtung und kann daher aus erster Hand bestätigen, dass sich seit der Pandemie in den Köpfen durchaus einiges bewegt hat. Es gibt - trotz theoretischen Willens - jedoch immer noch immense strukturelle, politische und behördlich Hürden sowie einen gewissen Kreis an Angestellten beziehungsweise Honorarkräften, bei denen ich den Zug in Sachen Digitales schlichtweg als abgefahren ansehe. Und wie es der Zufall so will, sind das leider mehrheitlich Personen älteren Semesters, die ohnehin in wenigen Jahren in den Ruhestand gehen. Daher auch nicht all zu verwunderlich, dass hier keine äußerordentlich hohe Begeisterung für strukturelle Änderungen vorliegt.
Auch deine Euphorie in allen Ehren. Aber ich denke nicht, dass man in Deutschland derzeit flächendeckend die Voraussetzungen erfüllt sowie überhaupt die erforderlichen Ressourcen vorweisen kann, um Schüler und Studierende wirklich nachhaltig fit für die Zukunft machen zu können. Und dabei reden wir wie gesagt nicht nur über das Personal.
Das Thema "schreibende KI" wird von nun an jedenfalls zur Daueraufgabe. Und das in einem immer schneller drängenden Tempo.
downunder4two schrieb:
Diese Aussage von einem Moderator disqualifiziert diesen vollständig von diesem Job
By the way: Welchen "Job" meinst du eigentlich? Ich bin kein Angestellter der Computerbase GmbH.
Solltest du irgendwelche Beschwerden oder Vorschläge in Sachen Forenmoderation anzumelden haben, dann kannst du diese gerne im Bereich
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Danke dir.