@krOnicLTD
ich bin 32 und demnach auch mit diablo 1 und 2 aufgewachsen. der unterschied zw. leuten wie dir und mir ist jedoch nur der folgende:
ich hab mich weiterentwickelt und bin fähig neues nicht direkt abzustoßen während du/ihr dazu nicht fähig seid. das sehe ich beinah täglich im inet zu fast allen games die auch in den 90ern schon serienableger hatten. nix neues.. naja du darfst genauso wie ich deine meinung vertreten, daher viel spaß bei deinem diablo 2. von mir aus kannst du für immer und ewig bei diablo 2 bleiben und jedes neue abstoßen. derweil werde ich vermutlich noch hunderte bis tausende stunden weiteren spielspaßes genießen
Ich bin jetzt 29 und werde 30, ich habe Diablo1 gespielt, dann Diablo2 und Diablo3 habe ich ausgelassen. Warum? Das ist ganz einfach:
Blizzard hatte sich weiterentwickelt. Sie haben mit Diablo2 getestet, was der damals normale Spieler so alles über sich ergehen lässt, bis er das Spielen aufhört. Dazu hat Blizzard bei Diablo2 erst LoD herausgebracht, welches 2 Charaktere dazupackte, gleichzeitig jedoch Juwele und Runen dazupackte. Außerdem gab es dann die Zauber, es gab den Sockelquest, es gab den Uber-Diablo und das Hellfire Quest.
Das alte Diablo 2 konnte man sehr gut mit Party spielen, aber auch die Balance als man alleine gespielt hat, war in Ordnung. Man war in der Lage mit einer Woche spielen das gesamte Spiel inkl. aller Gegenstände in der Hand zu halten, wenn man denn genug Stunden gespielt hat.
Mit Patch 1.10 war damit nun Ende. Überall rannten die Paladine herum, Hammerdine, die sich auch noch dank Teleport durch die Maps porteten und die Gegner umbrachten. Die Dropquote wurde niedriger eingestellt, nicht jedes Item war mehr wie früher nach einer gewissen Zeit auffindbatr. Runen wurden die neue Währung und Bots begannen das Spiel zu erfarmen.
Das führte zu einer neuen Währung: Geld. Die Runen und Items wurden auf Ebay angeboten und die Leute kauften es. Warum? Na weil Bots das schneller erfarmen konnte, als man selbst. 40 Stunden spielen oder 1-2 Euro ausgeben. Und so zerstörte es den Spielspaß. So war jeder auf sich gestellt, Partys wurden immer weniger, wurden sie doch nun überhaupt nicht mehr gebraucht. Jeder mit genügend Ausrüstung konnte durchs Spiel durch. Die Ausrüstung erfarmt oder gekauft.
Das war der Startschuss für Diablo3. Bei welchem von vorne herein klar war, dass es ein Auktionshaus gibt. Dieses Auktionshaus wird mit Echtgeld bezahlt. Diesmal aber an Blizzard direkt und an Paypal, die sich ne Scheibe davon abschnitten und Provisionen verlangten. Was also aus Diablo2 geworden war, konnte man an Diablo3 perfekt sehen.
Und dies war einer der Gründe, warum sich dermaßen viele Leute gegen dieses Spiel gesträubt haben. Nämlich: Spielspaß, Party und Looten war weg. Wer keine Zeit investieren wollte, der kaufte einfach. Dementsprechend viele Leute rannten auch so ausgerüstet herum. Erfolg war also nicht mehr am Spieler geknöpft, an seine Leistung, sondern nur Leistung = Geld oder Zeit. Hunderte Stunden farmen jedoch wurde durch Geld ersetzt. In Diablo2 erprobt, in Diablo3 ausgeführt.
Später dann entfernte Blizzard diese Funktion.
Jetzt könnten die alten Fans, zu denen ich mich auch zähle, mit Diablo3 beginnen.
Und jetzt kommst DU, und sagst, wir passen uns nicht an? Wir sind nicht zeitgemäß? Wer von uns lässt sich denn von Blizzard schröpfen? Wer lässt sich manipulieren und kauft ein Spiel, welches als Ziel nicht für den Kunden den Spielspaß, sondern die Maximale Gewinnquote erbringen soll? Ein Porsche ohne Motor. Potential ist da. Der Bastler bastelt, aber wie lange benötigt er zum Auffinden aller Teile? Und die anderen kaufen einfach. Wenn also Fortschritt bedeutet, sich von allen das Geld aus der Tasche ziehen zu lassen (oder lass mich raten: Ist doch egal, wird nur vom Konto abgebucht [dicht gefolgt von: Du MUSST das ja nicht kaufen]), dann hast du uns überwunden, und ich lasse mich gerne als jemand von gestern betiteln. Weil es damals halt noch besser war vor dem ganzen LoD; 1.10er Quark. Anpassen bedeutet aber nicht zu resignieren und jeden Mist zu schlucken, sondern auch mal zu sagen: Nein, das ist nicht mehr das, was es mal war, ich kaufe es nicht, weil ich meine Gründe habe. Das als Stillstand zu vorverurteilen (das prangerst du ja selber an) ist blanker Hohn an die wahren Fans des Spiels.
Für mich wird Diablo2 eine Erinnerung bleiben. Ich werde es auch nach einer Grafikverbesserung nicht mehr spielen. Evtl. werde ich mir jetzt, falls ich doch mal einen Computer zusammenbastel, mal D3 spielen. Weil es eben kein Echtgeld AH gibt (außer wahrscheinlich wieder Ebay). Möglicherweise finde ich ein paar Spieler, ansonsten spiel ich es alleine. Der Story wegen.