Creeed schrieb:
Aber das ist jetzt weit vom Thema weg. Ich denke man muss die Behördenseite der Bundeswehr dringend komplett entsorgen und mit neuen Leuten besetzen. Die Typen dort denken wie mein alter Zugführer. Das machen wir seit 30 Jahren so, warum sollten wir es jetzt ändern. Man fordert immer noch eierlegende Wollmilchsäue, am besten flugfähig. Obwohl eigentlich seit dem Starfighter weiß dass so etwas böse in die Hose gehen kann. Kujat bezeichnete es entsprechend als Goldrandlösungen die der Bund immer fordert.
Das liegt daran, dass man sich seit jeher keine Speziallösung leisten will. Dass am Ende dann doch was viel teureres dabei rauskommt ist ziemlich egal, weil ist ja schon (über)übernächste Legislaturperiode.
Nicht umsonst wird gewitzelt, dass die Struktur(reformen) der BW sich immer an der Anzahl der gewünschten Pöstli orientiert.
Nehmen wir den A-400. Man wollte unbedingt ein europäisches Flugzeug, obwohl die USA entsprechende ausgereifte Modelle im Angebot hat. Airbus plante mit kanadischen Triebwerken die günstig und zuverlässig waren. Auch das wollte man nicht, man wollte europäische Triebwerke. Die einzigen die in Europa passende Triebwerke produzieren sind Russland und die Ukraine. Also entwickelte man ein Triebwerk selbst. Angeblich soll alleine die Steuersoftware dieser Triebwerke umfangreicher sein als die der Turbinen für den A380.
Ganz anderes Problem!
Die Komplexizität der Steuersoftware bei einer solchen Turboprop ist schon (mindestens halbwegs) nachvollziehbar. Die Trent eines A380 brauchen schonmal keine Blattverstellung z.B., ganz abgesehen von der enorm anderen Einsatzbandbreite.
Und nein, die C-130J ist kein passender Ersatz für den A400M. Aber dass man sich jetzt dauern von den Polen und Niederländern (nachdem die Ukrainer beschäftigt sind) Transportmaschinen mieten muss, weil die C-160 halt zu klein und zu alt sind *seufz*.
Nein, des wahren Problems erster Teil ist die Beschaffung durch die Politik. Von verschiedensten Stellen werden da Anforderungen erstellt usw., auf eine Art, die dann beim Auftragnehmer und Auftraggeber keiner mehr so recht durchblickt (zig Anhänge und inkludierte Normen etc.) - die Leute bei EADS Defense/Cassidan hätten sich zwar natürlich denken können, dass der A400M im Flug die Heckklappe aufmachen muss...
Dazu kommt immer das dümmliche Sparen, indem die Stückzahlen immer weiter verringert werden. Dadurch werden die einzelnen Geräte halt teurer, die Entwicklungskosten bleiben. Wartung und Ersatzteile wollen auch erledigt werden.
Die Firmen vertraglich auf Termine festnageln samt Konventionalstrafe? Macht keiner, außerdem würde es nichts bringen, weil ja der Kunde immer mit Änderungswünschen ankommt.
Zweiter Teil des Problems ist: mangelnde Konkurrenz. Die USA schreiben einfach aus, da gibt's dann (mittlerweile nur noch) zwei Vorschläge. Die Prototypen werden getestet, verbesser usw. und am Ende entscheidet man sich für die bessere Mühle.
Hier hat man praktisch keine Chance, EADS bekommt den Auftrag. Und das wissen die auch. Da kann man sich schon mal Fehler leisten wie verschiedene Softwareversionen an verschiedenen Standorten zu haben, die natürlich inkompatibel sind.
Die Franzosen hängen bei der EADS auch mit drin. Eurofighter (damals noch Jäger 90) verzögern, aber dann die Rafale kaufen... Aber immerhin haben sie so weitaus früher einen JaBo der Generation 4+.
Dabei hätte man für die Ausgaben beim Eurofighter auch grad noch das Geld gehabt, wie die Briten in den JSF einzusteigen
Genauso mit dem Eurohawk: was glaubst du, wie viel das kostet den Recce-pod für den Eurofighter um-zuentwickeln? für die Kohle hätte man leicht auch die Zulassungsfähigkeit in der EU erreicht.
Oder aber den Tiger, während die Deutschen weiterhin einen Panzerjäger für riesige Panzerschlachten wollten kauften die anderen, etwas fortschrittlicher denkenden, Streitkräfte schon mal einen angepassten Helikopter. Als sich herausstellte dass es Probleme mit den Kabelbäumen gab wartete man in Berlin auf eine Lösung von Eurocopter. Die Franzosen hingegen haben die Kabelbäume einfach neu verlegt und an problematischen Stellen die Kabel mit einem Schutz gegen durchscheuern versehen. Deren Tiger fliegen ohne Probleme.
Die Fertigungsqualität bei Eurocopter ist eh ein Witz.
Aber auch hier waren die Franzosen schlauer und haben sich das sehr nützliche drehbare MG geleistet. Die Deutschen müssten oft ihre Mühle drehen und immer teure Raketen verschießen...
Ähnlich beim Eurofighter: da verzichtet man halt mal auf Fähigkeiten um im Einkauf erst mal ein paar Cent zu sparen.
TheDoe schrieb:
Aber was mich noch mehr aufregt sind das bei mir z.B Leute in der EInheit sind vorm Bund Ausbildung fertig gemacht haben zum KFz Mechatroniker aber jetzt anstatt in der Instandsetzung irgendwo in Fernmeldetrupps rumlaufen und den Kabelbongo machen.
Oder dass ausgebildete Sanitäter ihren Job nicht machen dürfen, sondern nur mit Bürokratie beschäftigt werden.