Hui, hier ging es ja die letzten Tage in verschiedenen Themen echt rund und ich bin überrascht - wobei eher weniger - wie leicht man die politische Gesinnung mancher anhand sogar ihrer Beschwerden erkennen kann. Ich nehme gleich auch etwas Bezug zu einem Thema, in man sich über Zensur hier beschwert.
Erst mal zu unserem Herrn
@dergraf1 . Weiterhin versuschst du dem einen Journalisten eine Aussage anzudichten, die er nicht getätigt hat, beschwerst dich im gleichen Atemzug über Fakenews und wirfst anderen alternative Wahrheiten vor. Ich hoffe ehrlich gesagt, dass du die Ironie deiner Beiträge auch nur im Ansatz erkennst. Du bedienst dich einer beliebten Propagandataktik, die seit Jahrhunderten verwendet wird und hast damit hier selbst eine wunderbare altnerative Wahrheit geschaffen oder nutzt due den Begriff "alternative Fakten"? Ich habe da etwas den Überblick verloren.
Der liebe nette Journalist - in dem Fall meine ich es durchaus ironisch - hat nie davon gesprochen, dass Rauchen, Fluchen, Küssen oder der Konsum von Alkohol in der Türkei verboten ist, dass ist deine Interpretation in dem du den gesamten vorherigen Text unterschlägst und den Kontext den er da eröffnet. Ehrlich gesagt - und
@phil. und
@TheManneken mir sei diese Wortwahl nun auch verziehen - ist dein Versuch hier ein Skandal herbei zureden plump und durchschschaubar. Und warum? Weil du so blöd warst die Quelle zu verlinken und dazu noch unfähig warst dein eigenes Zitat anzupassen:
dergraf1 schrieb:
"Rauchen, Alkoholkonsum, fluchen, zu lange Kuss-Szenen oder Beischlaf verboten.."
Klar, der durchschnittliche Nutzer wird deine Aussage nicht hinterfragen, nur hier hast du es nicht mit durchschnittlichen Nutzern zutun, sondern Nutzern, die deine Quellen aufrufen und auch prüfen und dann stellt mal sehr schnell Fest, dass der Journalist nicht davon spricht, dass diese Tätigkeiten in der Türkei verboten sind, sondern die Darstellung in den Medien. Oder anders gesagt: Er spricht in dem ganzen Interview nur davon, dass Erdogan die Medien zensieren lässt und dass gewisse Darstellungen zur Zensur führen, genau so ihm unliebsame Meinungen.
Ob der Vorwurf der Zensur gerechtfertigt ist oder nicht, dass kann ich von hier nur durch Informationen aus dritter Hand beurteilen, nur geht man mal durch die "Medien" findet man genug Indizien, die die Aussagen des Journalisten unterstützen:
https://www.zeit.de/politik/ausland/2019-08/tuerkei-digitale-medien-zensur-online-inhalte
https://www.faz.net/aktuell/feuille...ft-kontrolle-ueber-das-internet-16330193.html
https://www.faz.net/aktuell/feuille...ft-kontrolle-ueber-das-internet-16330193.html
https://www.welt.de/politik/ausland...ogan-gerade-jetzt-auf-Konfrontationskurs.html
https://www.handelsblatt.com/untern...ml?ticket=ST-8217061-5kSYedDggKGq6bvsTLeW-ap3
Mal Meldungen von Nachrichtenprotalen, die man unterschiedlichen politischen Strömungen zuordnen kann, wichtig für den weiteren Verlauf! Nicht die Handlungen sind in der Türkei verboten und das hat er auch nie gesagt, sondern nur deren Darstellung. Ob und in wieweit der Journalist nun übertreibt, steht erst mal auf einen anderen Blatt, nur was du hier versuchst hast, ist genau das, was du den deutschen Medien vorwirfst. Du schaffst Fake-News und damit alternative Fakten. Das mag bei einigen funktionieren, eben nicht bei allen.
Netter Versuch, nur das Regelbuch solltest du beim nächsten mal genauer lesen und nicht nur Regel 1: Kürzen Sie Zitate um einen Skandal zu erzeugen.
Dir hätte noch Regel 2 geholfen: "Zitat möglichst subtil verfälschen um keine Anhaltspunkte zu bieten."
Und dazu Regel 3: "Verschleiern Sie ihre Quelle, damit es keiner einfach nachprüfen kann."
Und damit ein kleiner Ausflug zum anderen Theme und dem Vorwurf der Zensur auf CB. Es ist interessant, dass der Vorwurf von Zensur meistens von den Leuten hier laut wird, die anderen Leuten meinen erklären zu müssen, dass deren Meinungen auf falschen Fakten basieren, sie zu doof wären die Wahrheit zu erkennen oder sie irgendwelcher Propaganda erliegen. Oft ließt man von diesen Personen nur, dass man ja Fakenews erliegt und nur sie alleine die Wahrheit kennen, verlinken dann oft aber auf Seiten, die -
@dergraf1 wichtig, lesen, dann klappt das mit den besseren alternativen Fakten - bewusst Aussagen von Politikern und anderen Menschen verfälschen und nur ganz selten eine Quelle angegeben und all zu oft auf angebliche Augenezeugen verwiesen, was man natürlich überhuapt nicht nachprüfen kann. (Regel Nummer 4: Verweise auf angeblich Augenzeugen/Beteiligte.)
Das wäre ja ansich nicht mal wirklich schlimm, denn man sollte Medien gegenüber kritisch sein, aber auch hier kann man immer wieder eine gewisse Ironie erkennen. Denn während man den etablierten Medien misstraut und pauschal von Manipulation der Massen ausgeht und dass die anderen ja nur dummgehalten werden, vertraut man den eigenen Medien blind und nimmt alles für bare Münze, was dort publiziert wird. Oder anders gesagt: Man hält sich für schlauer als alle anderen.
Die psychologischen Grundlagen für dieses Verhalten kommt im Studium der Kommunikations-, Informations- und Medienwissenschaften spätestens im zweiten Vorlesungstermin vor (ich übertreibe bewusst!) und noch in den Vorbereitungskurse fürs Psychologiestudium: Meinungen und Fakten die dem eigenem Weltbild nicht entsprechen müssen Falsch sein. Der Mensch glaubt in der Regel nur das, was er glauben will, alles andere ist falsch. Dazu kommt dann noch ein gewisser Herdentrieb mit dazu. Früher sagte man dazu auch gerne: Es kann nicht sein, was nicht sein darf!
Und damit kommen wir zum vorletzten Teil und auch zu dir
@Mariane : Deine Wortwahl ist interessant und lässt relativ tief blicken. Vorallem wenn man deine Sätze mal genau analyisiert und deine politischen Ansichten mit einfließen lässt, die du hier erkennen lässt und jetzt solltest du sehr genau lesen, was ich schreibe!
Du selbst hast hier bereits bestimmte Medien, die nicht deiner Meinung entsprechen, in gewisse Richtungen geschoben - also Schubladen gesteckt - und unterstellst, dass diese ja nur Propaganda senden. Wenn man so etwas macht, muss man sich nicht wundern, wenn man selbst in Schubladen gesteckt wird, denn mit deiner Ausdrucksweise hast du diesen Angriff bereits provoziert. Du erwartest eine differenzierte Betrachtung gewisser Sachverhalte, wirfst aber der anderen Seite vor von Propaganda verblendet zu sein. Ein toller Start in eine wirklich differenzierte Diskussion - nicht!
Wer nicht in Schubladen gesteckt werden will, der sollte andere nicht in Schubladen stecken. Du bedienst dich hier dann gleichzeitig eines beliebten Mittels, wenn man Opfer seiner eigenen Taktik wird: Man fängt an sich als Opfer darzustellen. So etwas ist peinlich und Scheinheilig.
Hättest du hier gewisse Begriffe weggelassen, hätte man durchaus auch darüber reden können, dass gewisse Blätter gewisse politische Färbungen haben und dass andere Stimmen daher in diesen Blättern zu kurz kommen. Stattdessen werden von dir direkt Kampfbegriffe aus gewissen Kreisen verwendet, alle die anders denken als du werden denunzierst und beleidigt.
Hier haben wir aber auch wieder das Problem: Nur weil die Meinung und die politische Färbung gewisser Medien nicht deinem GEschmack entsprechen, sind diese weder weniger noch mehr wert als deine Meinung und deine Medien. Nur - und hier kommen wir num zum Kasusknaktus: Du verlangst von uns, dass wir deine Meinung und Medien aktzeptieren, bist aber in keinsterweise dazu bereit unsere Meinung und MEdien zu aktzeptieren. Du diffamierst uns.
Und damit zum abschließenden Teil: Differenzierz zu sein, bedeutet, dass man die Meinungen ander sich anhört und diese auch akzeptiert. Man muss sie nicht gut finden, wenn man denkt, dass der andere falsch liegt, dann versucht man den anderen von seiner Ansicht zu überzeugen mit Argumenten die auf Fakten aber auch Hypothesen und Vermutungen basieren und versucht sein eigenes Denken dem anderen zu erläutern. Am Ende kann man dann einen gemeinsamen Kontext finden oder man findet ihn nicht. Man sollte siuch aber immer bewusst sein, dass die Meinungen des anderen genauso viel Wert sind wie die eigenen.
Nur lassen viele hier - und überwiegend die, deren Beiträge all zu oft im Aquarium verschwinden - viele Grundlagen einer guten Diskussion und einer guten Debatte vermissen. Sie greifen andere oft persönlich an, verbitten sich aber persönliche Angriffe. Sie denunzieren die Meinungen und Fakten andere, weil sie nicht dem eigenen weltbild entsprechen, verbitten sich es aber bei der eigenen Meinung und den eigenen Fakten. Man wirft anderen vor, dass sie verblendet sind und oft zeigen sie damit nur, dass sie selbst verblendet sind.
Meinungsfreiheit bedeutet immer, dass man andere Ansichten mit einem gewissen Respekt begenget, das lassen hier aber viele - gerade aus einer bestimmten Ecke - oft vermissen, denn gewisse Kampfbegriffe werden von diesen Leuten verwendet und die andere Meinung wird nicht respektiert, sondern diffamiert und damit kommen wir zu etwas, was mir mein Vater seit Kindheitstagen eingebläut hat: "Wenn du respektvoll behandelt werden willst, musst du andere erst mal respektvoll behandeln." Respekt beruht auf Gegenseitigkeit und DAS sollten sich hier einige mal hinter die Ohren schreiben - und ich spreche hier nicht von "Höfflichkeit".
Und damit zum Abschluss: Das die verschiedenen Medienhäuser eine gewisse politische Färbung haben ist normal und auch selbstverständlich. Deswegen sollte man immer auch mehr als nur eine Informationsquelle nutzen. Oft ist ein weitere Blick auf eine Sachlage hilfreich um wirklich etwas einschätzen zu können. Ob einem die Meinung der Journalisten eines Medienhauses gefällt oder nicht, steht dann auf einem anderen Blatt, nur sind diese Meinungen eben nicht weniger Wert als die eigene Meinung.
Und damit: Gehabt euch wohl fürs Wochenende, eine schöne Arbeitswoche und ein schönen 3. Oktober!