Die deutsche Presse- welche Medien bevorzugt ihr?

Welche Medien bevorzugt ihr?

  • Der Spiegel

    Stimmen: 95 34,1%
  • Frankfurter Allgemeine Zeitung

    Stimmen: 110 39,4%
  • Süddeutsche Zeitung

    Stimmen: 96 34,4%
  • Handelsblatt

    Stimmen: 36 12,9%
  • Die Welt

    Stimmen: 71 25,4%
  • Focus

    Stimmen: 23 8,2%
  • Stern

    Stimmen: 11 3,9%

  • Umfrageteilnehmer
    279
Die Umfrage ist doch gar nicht von CB? Nich mal den Eingangspost lesen können, aber Unterstellung bringen.
 
Die Umfrage hat ein User gestellt und der hat auch die Auswahlmöglichkeiten vorgegeben. Das hat CB absolut nichts mit am Hut...
 
Snoopy69 schrieb:
Beantwortet auch nicht die Frage, warum es nicht den von mir oben genannten Punkt gibt
Dann beantworte ich sie eben (Achtung, Forschungmethodik incoming):

Eine Kategorie "sonstiges" bzw. "unentschieden" hat einen gewissen Effekt auf das Abstimmverhalten. Am besten wird das Bei "Likert Skalen" sichtbar. Das ist die sicher bei allen bekannte Form der Meinungsabfrage, bei der eine Aussage getroffen wird, und der befragte ihr Zustimmen, oder Widersprechen muss.
eine 5er Teilung (z.B. "Stimme zu", "Stimme eher zu", "ist mir egal", "Stimme eher NICHT zu" und "stimme NICHT zu" ) verleitet unentschiedene natürlich zu "ist mir egal".
Verwendet man hingegen eine 4-stufige Skale ohne die "egal"-Option, so zwingt man den Befragten dazu, mindestens eine Meinungstendenz anzugeben (man kann sich allerdings bestens drüber streiten, ob das dann nicht auch die Ergebnisse verfälscht).
In der Methodik-Forschung nennt man das erste "Drang zur Mitte/Neutralität" ... natürlich gibts die nur bei ungeraden Stufenanzahlen.
Der Nachteil: Da es um ein Meinungsbild geht, macht dieses "egal" eigentlich keine Aussage.
Das zweite ist sozusagen das Gegengift.

Genau das selbe wäre hier zu befürchten, wenn man den Befragten die Möglichkeit einer unklaren Aussage gibt ... und das nutzen Menschen einfach etwas zu gerne.

Wer an einem klaren Meinungsbild über die zur Verfügung gestellten Items interessiert ist, der DARF quasi keine Sammelkategorien verwenden. "Sonstige" oder "keins der genannten" ist aber genau so eine Sammelkategorie.
Die haut dann nachher in den Häufigkeitsverteilungen richtig rein ... ohne eine verwertbare Aussage zu treffen.

Klar wünscht man sich das, wenn man mit den genannten Optionen nunmal nix anfangen kann.

Dadurch, dass der TE die Umfrage ohne Sammelkategorie gestaltet hat, kann er die genannten Medien in eine klare Reihenfolge bringen ... ein Ranking.

Momentan sieht das so aus.
P1 - FAZ
P2/P3 - Spiegel und SZ (gleich auf)
P4 - Die Welt
P5 - Handelsblatt
P6 - Focus
P7 - Stern

Gabe es "sonstige", dann wäre genau das die einzige Kategorie mit Chancen auf P1 ... aber welches Blatt verbirgt sich hinter dem Abstimmverhalten derer, die "sonstige" angeklickt haben? Dahinter wird sich ein ganzeer Blumenstrauß auf Basis der Daten vollkommen undifferenzierbarer Blätter verbergen.

Dass der TE das vermeiden wollte, kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich habe nur keine Ahnung, ob der sch dabei solche Gedanken gemacht hat.

Hätte man jeden Befragten die Option seiner Wahl geben wollen, dann hätte diese Liste die Grundlage der Kategrienbildung sein müssen.
Schaut man sich die Auflagenzahlen der Zeitungen in der Liste bei Wikipedia an, dann wundert man sich aber schon, weshalb der TE gerade diese 7 Blätter ausgewählt hat ... einen mathematisch nachvollziehbaren Grund kann ich für diese Auswahl jedenfalls nicht sehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
DerOlf schrieb:
Wer an einem klaren Meinungsbild über die zur Verfügung gestellten Items interessiert ist, der DARF quasi keine Sammelkategorien verwenden. "Sonstige" oder "keins der genannten" ist aber genau so eine Sammelkategorie.
Die haut dann nachher in den Häufigkeitsverteilungen richtig rein ... ohne eine verwertbare Aussage zu treffen.
Na ja, kein (Print-)Medienforscher der bei Verstand ist, wird neben der obigen schmalen Auswahl einen Punkt "sonstige" hinzufügen. Dann kann er die Ergebnisse gleich in die Tonne kloppen. Schon aus Eigeninteresse wird er den Punkt "sonstige" versuchen möglichst klein zu halten. Bei Nennung der sonstigen Medien handelt er sich sonst nur nen Haufen Zusatzarbeit ein, da ihm manuelle Auswertung droht via Erstellung von Codeplänenen und anschließender Vercodung, vor Verarbeitung. Und manuelle Zusatzarbeit bei Telefonumfragen oder direkter Eingabe sind ein elender Zeit- und Kostenfaktor. Also vermeiden und Fragen möglichst so gestaltet sind, dass der Anteil zu vernachlässigen ist, bzw. nur absehbar geringen Aussagewert hat. Irrt er hier an einem zentralen Punkt, hat er ein Riesenproblem. Empirie verhindert das aber so gut wie immer. So'n Mist baust nur an der Uni und der Prof hat dann viel Spass!
 
K-BV schrieb:
So'n Mist baust nur an der Uni und der Prof hat dann viel Spass!
Leider nein.
Son Mist baust du auch in der freien Wirtschaft, wenn der Auftraggeber das eben so haben will.
Forscher leben nicht von Validität, Reliabilität, Objektivität und Übertragbarkeit, sondern von Geld und davon, dass der Kunde wiederkommt.

Wenn du bisher dachtest, es ginge dabei vor allem um belastbare Ergebnisse, dann gewöhn dir den Gedanken lieber schnell ab ... wenn du in Forschungsprojekten involviert bist, bei denen die wissenschaftlichen Gütekriterien wirklich die Hauptrolle spielen, dann bist du ein Glücksschwein ... denn da landen höchsten 10% der Empiriker.
Der Rest macht Fließbandforschung ohne besonderen Anspruch oder ist halt arbeitslos oder fachfremd unterwegs.
 
Zuletzt bearbeitet:
DerOlf schrieb:
Son Mist baust du auch in der freien Wirtschaft, wenn der Auftraggeber das eben so haben will.
Aber nicht in der (Print-) Medienforschung Wenn die Media Analyse so ähnlich arbeiten würde, würde sie kein Mensch ernst nehmen. Danach werden aber Anzeigenpreise festgelegt.

DerOlf schrieb:
Wenn du bisher dachtest, es ginge dabei vor allem um belastbare Ergebnisse, dann gewöhn dir den Gedanken lieber schnell ab
Das werde ich garantiert nicht tun! Denn an den Sachen, für die ich verantwortlich oder teilverantwortlich gezeichnet habe kann ich die Hand für ins Feuer legen. Gepfuscht wird aber, das ist richtig! Seriöse Institute haben aber den entsprechenden Draht zu ihren Kunden, ihnen den größten Blödsinn auszureden. Wer eine vernünftige Basis für unternehmerische Entscheidungen/Erfolge haben will, der ist auch bereit Geld dafür auszugeben. Im eigenen Interesse. Ich kenne einen Fall, da hat eine Agentur etwa 50.000 € ausgegeben für eine Untersuchung, weil sie sich mit ihrem Kunden nicht auf ein Keyword einer Werbekampagne, nur in D, einigen konnte. Und es standen nur 2 in der engeren Auswahl. Die Kampagne lief gut, hat sich gelohnt. Im Gesamtetat waren das nur Peanuts.

Schnelle Umfragergebnisse, billig zusammen geschustert für ein bisschen PR kannst eh in der Pfeife rauchen. Die wichtigen Sachen bekommt eh keiner zu Gesicht außer dem Auftraggeber und dem Institut. Und da wird entgegen deiner Einschätzung schon Wert auf Qualität gelegt.
 
OK, in der Medienforschung kenne ich mich nun nicht so besonders gut aus ... bei mir waren das meist eher Meinungsumfragen ... und da wird gepfuscht, dass es nicht mehr feierlich ist ... auch von großen Instituten.
Leider, wie man sagen muss, denn dadurch ist der Ruf der Meinungsforschung weitaus mieser, als er eigentlich sein müsste.
Ich habe schon Umfragen gesehen, bei denen die bisherigen Ergebnisse gleich daneben standen ... hier kann man die zwar auch einsehen, aber da wurden sie einem ohne Nachfrage einfach vor den Latz geknallt.
Das die Leute den Hang zur Mitte gewohnheitsmäßig ignorieren, ist für mich nichts neues ... die meisten Likert-Skalen haben 3, oder 5 Stufen ... also auch die Sammelkategorie "egal".

Ich hatte auch schon seltsame Situationen, wo man dann mit einem 3 köpfigen Team damit beauftragt wird, einen Fragebogen zu entwickeln, und diesen auch zu testen (ggF mit anschließenden Modifikationen und erneutem Testlauf). Und 2 Wochen vor Termin fällt dem Auftraggeber dann ein, dass wir ja die Umfrage auch gleich komplett durchführen könnten. Mehr Personal oder Zeit wollte er dafür aber nicht bereitstellen.
Anforderung war N=1.000 ... mit einer online-Umfrage hätten wir das eventuell noch schaffen können ... aber die hatte der Auftraggeber kategorisch ausgeschlossen ... der wollte, dass Fussgänger befragt werden.
Nicht nur dass von der Durchführung im Projektvertrag nichts stand, der Typ wurde auch noch pampig, als man ihn darauf hingewiesen hat.
Wer sich auch nur ein bisschen Mit Projekmanagement auskennt, bei dem sollten die Alarmglocken mittlerweile ohrenbetäubend sein ... ignorierter Scopefreeze ... ignorierter Projektvertrag ... ignorierte Expertenmeinungen.
Sowas kann sich allenfalls ein gewisser Flughafen leisten, und sogar der fliegt einem dabei gerne mal um die Ohren.

Der Laden, bei dem das passiert ist (ist schon ein paar Jahre her) könnte mir 200 EUR die Stunde zahlen, ich würde trotzdem sagen, dass ich nicht für sie tätig werde. Ich will nicht nochmal so verarscht werden.
Das war dann der erste Eintrag in meine Blacklist ... leider ist es nicht der einzige Eintrag geblieben.
 
Am ehesten noch die "Welt online", wobei die mittlerweile auch gleichgeschaltet wurde. Schon erstaunlich, wie sich die Presse selbst zensiert und auf Linie bringt. Davon kann so mancher Despot nur träumen.
 
Die o.g. Auswahl ist natürlich inhomogen und unvollständig (Zeit, TAZ, FR.....BILD) aber gut, ist hier eh nur Spielerei.

Letztlich kenn' ich nicht alle wirklich gut. Aber als Frankfurter natürlich die FAZ. Wie man die, wie Eingangs des Threads, als ziemlich rechtslastig einstufen kann, ist mir ein völliges Rätsel. Sie ist als führende Wirtschaftszeitung in Deutschland, je nach Auslegung wirtschaftskonservativ oder wirtschaftsliberal. Vom Wirtschaftsteil abgesehen aber eher liberal.
Was ich über viele Jahre sehr geschätzt habe, ist, dass Zahlen und "Fakten" hier immer stimmen. Absolut verlässlich. Beim früheren linksliberalen Gegenpol, der Frankfurter Rundschau, war das leider nicht immer so.
Des weiteren ist Zeitung und Verlag selbständig und unabhängig und finanziell ordentlich aufgestellt. Also keine Einflussnahme von oben/anderswo etc.

Kann man mit der Ausrichtung leben, ist man hier auf einem hohen Niveau gut informiert. Ist aber auch nicht gerade billig.
 
Es scheint als ob noch niemand in tatsächlich von Despoten regierten Staaten war, der behauptet, dass es in Deutschland auch nur ansatzweise ähnlich ist.
 
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Idon schrieb:
Es scheint als ob noch niemand in tatsächlich von Despoten regierten Staaten war, der behauptet, dass es in Deutschland auch nur ansatzweise ähnlich ist.
Lass gut ein, die Leute werden nicht auf dich hören.

Für bestimmte Nutzer hier geht es nicht wirklich um Fakten oder Wahrheiten, sondern darum, dass die Berichterstattung als auch Fakten nicht ihrem Weltbild entsprechen und das kann natürlich nicht sein!

Da viele der etablierten Medien nicht darüber berichten wie böse Flüchtlinge sind, welches Chaos sie anrichten, wie schlecht und böse doch die EU ist und sie nicht die vermeintliche Wahrheit der deutschen Umvolkung berichten, nehmen diese Menschen an, dass die Medien gleichgeschaltet sind und eh alle von linksgrünversiften Gutmenschen und Volksfeinen geführt werden.

Ich wollte dazu was längeres schreiben, aber ehrlich gesagt: Ich glaube kaum, dass das Sinn hat, denn die Leute, die es erreichen müsste, wird es nicht erreichen, die bleiben so wie sie sind und für und andere ist es im Endeffekt auch nur eine Bestätigung dessen, was wir bereits denken.
 
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Gerade in demokratischen Marktwirtschaften wird man wohl damit leben müssen, dass Medien nicht völlig unvoreingenommen schreiben. Jeder Mensch hat bestimmte Tendenzen ... und als Verleger würde ich halt auch einen Blick darauf werfen, WIE in meinen Blättern über was berichtet wird.
Und manchmal würde ich wohl auch den Wunsch äussern, dass man in der einen oder anderen Sache etwas schärfer formuliert, oder etwas weniger differenziert (je nach Interesse).
In einer freien Marktwirtschaft ist das normal, denn hier hat jeder Geldgeber eben auch das Recht ztu sagen, "euch gebe ich jetzt kein Geld mehr".
Wer sich mal mit freien Journalisten unterhalten hat, der weiß wie die Bezahlung aussieht ... und dass man eben darauf angewiesen ist, regelmäßig Artikel einzureichen, die dann auch veröffentlicht werden.

Letztlich ist es aber egal, wer da beeinflusst ... da es meist Privatpersonen sind, bleibt dabei die Vielfalt gewahrt.
Eine Medienlandschaft ganz ohne Beeinflussung wäre am ende doch nur möglich, wenn es wirklich unabhängige Kontrollinstanzen gäbe, die tendenziöse Arikel rigoros aussortieren ... egal in welche Richtung die Tendenz läuft.

Aber gerade das wäre dann ja wieder auch nicht OK ... denn wer tendenziöse Berichterstattung erwartet oder für neutral hält, der wird sich gerade über so eine Regelung beschweren.
Irgendwer wir immer die Unabhängigkeit anzweifeln ... und alles was es dafür braucht, ist etwas Unsicherheit, das wissen um die Beeinflussungsmöglichkeiten einer "Zensurbehörde", und jemand der diese Gefühlslage auszunutzen versteht.

Ich halte eine unabhängige Presse für sehr wichtig ... und diese Unabhängigkeit hängt auch daran, dass Jurnalisten, Redakteure und Geldgeber eben auch eine Meinung haben, und diese auch in ihre Presseabeit einfließen lassen.

Das reine Fakten runterrattern bringt einen in Deutschland nicht zu hohen Auflagen ... denn das ist zwar informativ und neutral, dafür aber ziemlich wenig unterhaltend.
Warum hat BILD so einen hohen Marktanteil? ... und der ist auch noch sehr stabil (konstant über 50%). Liegt das an der neutralen Berichterstattung? Wohl eher nicht.
An Lisa (23) oder Chloe (19) auf der Rückseite wird es zumindest dann nicht liegen, wenn man BILD-Leser direkt fragt.
BILD ist so erfolgreich, weil es seichte Unterhaltung mit Aufrege-Faktor bietet ... und das ist eben genau das, was der deutsche neben der Arbeit, der Familie und all dem anderen Stress gerade noch so verarbeiten kann.
Ausserdem bietet BILD beim Überfliegen der Überschriften fast den selben Informationsgehalt, wie beim Lesen der Artikel.
BILD ist die Fahrstuhl- oder Einkaufsmusik unter den deutschen Printmedien.
 
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Üblicherweise nehmen Verleger nicht durch Vorgabe Einfluss, sondern so simpel, wie jede Firma: Durch Einstellen bestimmter Personen.

Das ist auch sinnvoller, denn so lassen sich die ganzen Vorwürfe über Voreingenommenheit leicht entkräften.


Jeder, der möchte, kann in Deutschland ein Medium eröffnen und betreiben. Und genau das ist einer der wesentlichen Unterschiede zu nahezu allen (de facto) Diktaturen.
 
Teralios schrieb:
Lass gut ein, die Leute werden nicht auf dich hören.
...Ich glaube kaum, dass das Sinn hat, denn die Leute, die es erreichen müsste, wird es nicht erreichen, die bleiben so wie sie sind

Ich frag' mich ja immer wer ist eigentlich "die Leute"!
Was ist das bloß für ein komisches Volk?

Ist es überhaupt ein Volk?

An allem sind die irgendwie schuldig. Die machen nix richtig, kapieren nix, kriegen alles in die Schuhe geschoben (sie müssen sehr große Schuhe haben), tun immer das Falsche, und wenn sie mal das Richtige tun, ist es trotzdem falsch.

Warum ergreift man nicht entsprechende Maßnahmen gegen "die Leute". Sie kriegen ja offensichtlich gar nix auf die Reihe und schaden dem gesunden Volksempfinden indem sie einfach nur Dinge tun.

Geht gar nicht!

Oder doch?

Mmh!
 
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@K-BV da ich weiß, worauf du hinaus willst erst mal ein Like.

Aber hast du einen bessere Erklärung, wie du eine bestimmte Gruppe von Menschen zusammen fassen kannst, ohne dass du da irgendjemand fälschlicherweie in den selben Sack steckst?

Das Problem hier ist doch, dass gewisse Nutzer bestimmte Medien kritisieren und das primär, weil die Art der Berichterstattung als auch die Inhalte der Berichterstattung gegen ihr Weltbild verstößt. Wenn man dann hier ließt, dass die Medien ja eh alle gleich geschaltet sind und mancher Despot so etwas nicht könnte oder man wegens einer politischen Ansicht hier bereits als Volksfeind hingestellt wird, wie soll man dann darauf hier noch reagieren?


@DerOlf
erst mal: Alles richtig was du schreibst. Nur damit wir uns da nicht verheddern gleich.

Das Problem ist, dass Unabhängigkeit als auch Neutralität oft von Menschen erst mal persönlich definiert werden und man dann seine persönliche Definition anwendet. Man sieht es ja hier schön an CB, dass es Leute gibt, die wegen jeder Überschrift direkt von Click-Bait ausgehen, während andere es nicht so empfinden.

Man muss immer damit Leben, dass ein Mensch in seine Arbeit auch bis zu einem gewissen Punkt seine Subjektivität mit einfließen lässt. Das ist auch gut so. Denn kalte objektive Fakten lesen sich recht langweilig. Dessen muss man sich aber auch immer bewusst sein: Berichte, Artikel und News werden von Menschen geschrieben und damit kann man mit der Zeit gewisse Tendenzen erkennen, diese muss man selbst dann herausfiltern.

Aber wie wir es hier nun auch drehen und wenden, für mich ist es erschreckend, wie weit manche sich hier äußern und was sie "bekämpfen" wollen, nur weil die dortige Bericht erstattung nicht ihrem Weltbild entspricht.
 
Idon schrieb:
Jeder, der möchte, kann in Deutschland ein Medium eröffnen und betreiben.
Klar kann das jeder machen ... er muss dann aber je nach Tendenz auch damit rechnen, von staatlichen Organen beobachtet zu werden, nur wenig Leser zu erreichen oder eben auch mal negative Presse aushalten zu müssen.

Für mich ist das kein Problem, denn ich glaube schon irgendwie daran, dass meine Meinungen auf der Basis unserer Grundordnung stehen ... Blätter die meine Meinung vertreten finde ich in Deuschland auf ganz normalem Wege ... ich muss für meine Zeitungen nicht an den "Giftschrank".
Bei anderen sieht das anders aus ... aber auch die werden von diesem seltsamen Glauben verfolgt, auf der Basis der Grundordnung unseres Staates zu stehen (eventuell denken die dabei abereher an Verfassungen von 1871 oder 1919, als an die aktuell Gültige).

Die Bezeichnung "demokratiefeindlich" ist exklusiv Anderen vorbehalten ... niemand bezeichnet sich selbst als Demokratiefeind (nichtmal Diktatoren).

Ich sehe die Vielfalt in unserer Medienlandschaft heute nicht mehr gefährdet, als vor 30 Jahren ... entweder war das damals schon Murks, oder es ist auch heute noch alles in Ordnung. Beides gleichzeitig geht nicht.

Das, was einige als "Linksruck" betrachten, sehe ich (als Linker) eher als Abkehr vom jahrzehntelangen regelmäßigen Rechtsruck. Ich begrüße das.
Andere Nicht ... und die tatsache, dass wir dennoch relativ friedlich nebeneinander leben können, und uns beiden "gute" Informationsquellen zur Verfügung stehen, zeigt doch, dass die Vielfalt weiterhin gegeben ist.
Bei mir sind es eventuell Jungle World und TAZ ... bei anderen eben die Neue Freiheit.
Wer sich einen völkischen Beobachter wünscht, der schaut halt in die Röhre (oder sucht im Ausland) ... ich finde das sehr gut und richtig.

Die entsprechenden Quellen tauchen halt nur nicht in dieser Umfrage auf ... mit Befragungen in denen mMn was fehlt, muss ich aber wohl oder übel leben, solange ich nicht selber eine "bessere" Studie bieten kann.
 
Nun, den Ausfluss positiver Meinungsfreiheit, aber auch negativer Meinungsfreiheit (= ich muss mir nicht alles anhören/ansehen/beachten/glauben/unterstützen etc.) findet man überall im Leben, auch wenn insbesondere der negative Ausfluss wenig(er) bekannt zu sein scheint.
 
"Negative Meinungsfreiheit" ist eine zwingende Folge aus Meinungsfreiheit.
Wenn es mit erlaubt ist, meine Meinung offen auszusprechen, dann muss ich mir auch jede andere abweichende Meinung wenigstens anhören können.

Es steht mir in einer Gesellschaft, die Meinungsfreiheit ernst nimmt, nur frei, auf Meinungen anderer zu reagieren, wie ich das für richtig halte (möglichst im Rahmen der geltenden Gesetze ... oder ich muss mit den Konsequenzen leben).

Du musst dir nicht alles reinziehen ... aber dank Meinungsfreiheit steht es dir offen das zu tun, es steht dir sogar offen, abweichende Meinungen einfach zu ignorieren.

Ich muss nicht jede Meinung teilen, ich muss aber auch nicht jede Meinung unkommmentiert lassen.
Und wenn ich eine Meinung kommentiere, dann sollte das auch nicht so interpretiert werden, dass ich dem Gegenüber den Mund verbieten will ... ich habe nur eine andere Meinung, und mache von meinem Recht Gebrauch, diese auch zu äussern.
Mein Gegenüber hat das selbe Recht ... sogar die Umstände, unter denen eine offene Meinungsäusserung Konsequenzen haben kann, sind ziemlich ähnlich.
 
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