Die deutsche Presse- welche Medien bevorzugt ihr?

Welche Medien bevorzugt ihr?

  • Der Spiegel

    Stimmen: 95 34,1%
  • Frankfurter Allgemeine Zeitung

    Stimmen: 110 39,4%
  • Süddeutsche Zeitung

    Stimmen: 96 34,4%
  • Handelsblatt

    Stimmen: 36 12,9%
  • Die Welt

    Stimmen: 71 25,4%
  • Focus

    Stimmen: 23 8,2%
  • Stern

    Stimmen: 11 3,9%

  • Umfrageteilnehmer
    279
Teralios schrieb:
@K-BV da ich weiß, worauf du hinaus willst erst mal ein Like.
Ich bewerte es mal als erwiesene Fähigkeit, Ironie ohne Smilies zu erkennen. Dafür muss man "heutzutage" ja fast schon dankbar sein.
Teralios schrieb:
Aber hast du einen bessere Erklärung, wie du eine bestimmte Gruppe von Menschen zusammen fassen kannst, ohne dass du da irgendjemand fälschlicherweie in den selben Sack steckst?
Man könnte sie ja tatsächlich in verschiedene Säcke stecken. Z.B. rote, schwarze, braune, rosa, gelbe (nicht zu verwechseln mit dem gelben Sack....oder vielleicht doch..!?) und.....was fehlt noch......ach ja, grüne. Stellt sich nur die Frage der Durchlässigkeit. Andererseits hätten wir dann braune Säcke oder gar grüne Säcke (Fischer wirds freuen, Roth weniger), das mag der eine oder andere als Beleidigung auffassen.
Gemäß der politischen Farbenlehre ist aber doch eigentlich gar keine Unterscheidung nötig, da nach mancher Ansicht, alle in einen Sack und drauf sowieso immer den richtigen trifft.
Das Problem dabei ist nur, leere Säcke machen eben auch keine Politik. Aktiv nicht und als Krakeeler im Netz schon gleich gar nicht, denn die wissen meist nur was ihnen nicht passt, aber aktiv an der Besserung arbeiten oder mitarbeiten passt auch nicht.
Man kann also kaum Gruppen bilden, ohne sie konkret zu benennen!

In der FAZ stand vor der Sachsenwahl ein kleiner Bericht des ortsansässigen Mitarbeiters, der sich einer sehr prägnanten Aussage eines Gesprächspartners erinnerte. Der meinte, er hätte jetzt wirklich schon alle durch bei Wahlen. Und alle hätten ihn bitter enttäuscht. Jetzt wählt er die AfD, und er weiß ganz genau, dass auch die ihn wieder bitter enttäuschen werden. Das ist in der Tat ziemlich frustrierend!
Es gibt aber auch das Gegenmodell. Ich hab noch nicht alle durch, obwohl ich schon etwa 40 Jahre wahlberechtigt bin. Ich hatte die Auswahl gemäß meiner politischen Präferenzen und ich bin nicht enttäuscht worden, oder zumindest nicht allzu oft. Mein persönlicher Kosmos stimmt, wirtschaftlich wie politisch.
Der Unterschied? Ich wohne in Rhein-Main am Rand von Frankfurt in einer wirtschaftlich starken Region, in der Multikulti schon sehr lange eher als Bereicherung denn als Gefahr wahr genommen wird. Hier muss niemand weg ziehen wegen des Jobs, wenn du nicht gerade Matrose oder Skilehrer werden willst.

Was ich damit sagen will. Die Zufriedenheit mit der Politik wächst mit den Rahmenbedingungen. Von daher stellen solche Anmerkungen.....
Teralios schrieb:
Da viele der etablierten Medien nicht darüber berichten wie böse Flüchtlinge sind, welches Chaos sie anrichten, wie schlecht und böse doch die EU ist und sie nicht die vermeintliche Wahrheit der deutschen Umvolkung berichten, nehmen diese Menschen an, dass die Medien gleichgeschaltet sind und eh alle von linksgrünversiften Gutmenschen und Volksfeinen geführt werden.
.....für mich eine fast schon bösartige Verunglimpfung meiner Lebensleistung dar. Denn hier wurde ordentlich gearbeitet, halbwegs vernünftige Politik gemacht und halbwegs vernünftig berichtet in immerhin 3 seriösen Tageszeitungen mit unterschiedlicher politischer Ausrichtung. Positiv wie negativ. Darüber hinaus brauche ich das nur begrenzt, obwohl eifriger Zeitungsleser, denn ich seh ja vor Ort was Sache ist.
Man kann z.B. auf die Flüchtlinge fluchen oder auf sie zugehen und versuchen für beide Seiten das beste draus zu machen. Gelingt nicht immer, aber oft genug. Bedarf an Arbeitsplätzen gibt es hier ja genug. Das Hindernis sind aber oft genug nicht "die Leute", sondern die chaotische Gesetzeslage.
Ich kenne hier einige Redakteure der verschiedenen Zeitungen, aber keiner hat von irgendwelchen Direktiven berichtet von oben. Man merkt eher deren subjektive Einstellung durchschimmern, aber stets mit der Bemühung objektiv rüber zu kommen.

Soll man daraus jetzt schliessen, dass sie dem hiesigen Volk trotzdem nach dem Maul reden um deren alles in allem gute Lebensumstände besser nicht schlecht zu reden oder ihnen sogar das soziale Gewissen zu vermiesen. Möglich aber nicht wahrscheinlich.

Die Dinge stellen sich also regional und individuell unterschiedlich da. Die Regionen sind aber zu groß für Säcke. Versuche es also erst gar nicht, entsprechende Säcke aufzutreiben. Selbst mit kleinen individuellen Säcken funktioniert die Pauschalisierung nicht, was ich versucht haben an obigen Beispielen darzustellen.
"Die Leute" gibt es also gar nicht!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
K-BV schrieb:
"Die Leute" gibt es also gar nicht!
Was aber leider nichts daran ändert, dass politische Meinungsmache mit einem diffusen Feindbild nunmal am besten funktioniert. Am leichtesten kann man diese Feindbilder (aller Richtungen) in einem einfachen Begriff zusammenfassen "Die (Anderen)".
Das nennt man im englischsprachigen Raum "Othering" ... es spielt eine bedeutende Rolle in jeder Bewegung, die sich auf eine Gefährdung des eigenen Genpools begründet.
"Wir" alle "andern" um uns selbst zu erkennen und uns einem "Wir" zuzordnen, denn auch dieses "Wir" ist nicht einfacher zu definieren, als das "Die".

Und das nutzen nicht nur Politiker von den Rändern, sondern auch viele aus der selbst eingemessenen politischen "Mitte".

Eigentlich sollte man das nicht überbewerten ... man sollte die politische Brisanz aber gerade in Deutschland auch nicht unterschätzen.
Das letzte mal, als die Rede von der "Umvolkung" und der Gleichschaltung der Medien in Deutschland salonfähig war, ist das ganz schön übel in die Hose gegangen ... und führte dann zu einer tatsächlichen "Gleichschaltung zwecks Umvolkung".

Viele, die das damals haben erleben müssen, werden heute wieder aktiv, weil sie Parallelen sehen ... und das kommt auch nicht von ungefähr. Leider sind das eben in den letzten Jahren immer weniger geworden ... und nicht ganz wenige der Überlebenden wollen mit Deutschland auch einfach nichts zu tun haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
DerOlf schrieb:
Das letzte mal, als die Rede von der "Umvolkung" und der Gleichschaltung der Medien in Deutschland salonfähig war, ist das ganz schön übel in die Hose
Aber so was von!


DerOlf schrieb:
Viele, die das damals haben erleben müssen, werden heute wieder aktiv, weil sie Parallelen sehen ... und das kommt auch nicht von ungefähr. Leider sind das eben in den letzten Jahren immer weniger geworden ... und nicht ganz wenige der Überlebenden wollen mit Deutschland auch einfach nichts zu tun haben.
Na komm! Da wird keiner mehr groß aktiv.
Bewusst erlebt heißt, mindestens Jahrgang 37 und älter. Da rufst im Normalfall nicht den Wiederstand auf, sondern kümmerst dich um deinen zunehmend maroden Körper.
 
K-BV schrieb:
Da rufst im Normalfall nicht den Wiederstand auf, sondern kümmerst dich um deinen zunehmend maroden Körper.
Einige hält das aber nicht ab, dennoch in Schulen zu gehen, und ihre Erfahrungen mit den Schülerinnen und Schülern zu teilen.
Leider sind es eben viel zu wenige, die noch jemanden erreichen können.
Die Wenigsten sind mit über 80 noch fit genug dafür .... die große Mehrheit der Zeitzeugen ist mittlerweile sicherlich schon tot.

Es geht auch nicht darum, den Widerstand aufzurufen. Es geht nur darum, die Jugend zu informieren ... das mit dem Widerstand ist dann sehr oft ein Selbstläufer ... zumindest habe ich das so erlebt.
Ich bin zwar in den 1980ern und 90ern zur Schule gegangen, aber an einer Schule, die regelmäßig Holocaust-Überlebende eingeladen hat.
Mir ist die regelmäßige Beschäftigung mit dem 3. Reich zeitweise richtig auf die Nerven gegangen (und ich war damit sicherlch nicht allein), aber spätestens zum Abitur hatte ich dann auch kapiert, warum das so wichtig war.
Und auch damit war ich scheinbar nicht alleine.

Es geht darum, die Erinnerung lebendig zu halten ... einfach damit extreme politische Richtungen in Deutschland nie wieder eine solche Machtfülle erreichen können.
Und das gilt nicht weniger für die sozialistische Diktatur in Teilen des Landes ... auch die Erinnerung daran muss lebendig bleiben, damit so etwas keine erneute Chance bekommt.

Eine Presse, in der auch linke oder rechte Interpretationen ihren Platz haben, regt auch immer wieder dazu an, sich mit der Geschichte der einzelnen politischen Richtungen zu beschäftigen ... nachzudenken, was man darüber weiß, welche Folgen es bereits hatte, und wie es eventuell auch dazu kam. Den einen oder anderen regt es vielleicht sogar an, sich mal näher mit den letzten 150 Jahren in Europa zu beschäftigen.
Die Blätter sollten allerdings auf dem Boden des Grundgesetzes sowie des deutschen Presserechts stehen und allgemein die Gesetze des Landes nicht verletzen.
Und vor allem sollten sich die extremen Äusserungen auch ohne Zensurähnliches quantitativ in Grenzen halten ... alles andere sollte als Warnsignal für gesellschaftliche Schlagseite gewertet werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
DerOlf schrieb:
Ich bin zwar in den 1980ern und 90ern zur Schule gegangen, aber an einer Schule, die regelmäßig Holocaust-Überlebende eingeladen hat.
Ich in den 60er und 70ern, und unser Klassenlehrer hatte die SS-Runen unterm Oberarm.
 
K-BV schrieb:
Ich in den 60er und 70ern, und unser Klassenlehrer hatte die SS-Runen unterm Oberarm.
Zunächst ist der Klassenlehrer nicht unbedingt gleichzeitig auch der Geschichtslehrer.

Die Frage ist, ob das für seine politische Einstellung stand (da es unterm Arm war, nehme ich an, ja) und ob er das in den Unterricht eingebracht hat ... und z.B. auf Inhalte verzichtet, Tatsachen anders dargestellt oder auch die Verbrechen des 3. Reichs heruntergespielt hat.

Hat er den Unterricht so organisiert, dass ihr euch selbst eine Meinung bilden konntet/musstet?
 
Ich könnte darüber einen Roman schreiben (bzw. hab ich so was ähnliches schon gemacht), das führt hier aber zu weit und wäre eh recht OT und ich schreibe nicht um des Schreibens Willen.

Ach ja, der Klassenlehrer hat Deutsch, Geschichte, Biologie, Geografie, Werken, Sport und temporär Religion unterrichtet......!?
 
K-BV schrieb:
Ach ja, der Klassenlehrer hat Deutsch, Geschichte, Biologie, Geografie, Werken, Sport und temporär Religion unterrichtet......!?
Oh, das klingt fast nach Grundschullehrer ... kann alles ... aber nix richtig :lol:

Ich wollte eigentlich sowieso darauf hinaus, dass es wichtig sein kann, dass in Zeitungen freie Meinungsäusserungen zu lesen sind ... auch aus politischen Lagern, denen man eventuell kritisch gegenübersteht.
Eine Presse, welche Äusserungen von Meinungsminderheiten nicht zulässt, darf sich mMn auch nicht als frei bezeichnen.
Denn: Freiheit ist (auch) immer die Freiheit des Andersdenkenden.
 
DerOlf schrieb:
Oh, das klingt fast nach Grundschullehrer ... kann alles ... aber nix richtig
Nein, war es nicht! Damals noch Realschule bei mir, bevor ich (viel) später noch mal ein Gymnasium von innen gesehen habe. Bei mir 6.-10. Klasse. Also schon "prägend" und keine nur kindliche Phase.
Das war aber nichts ungewöhnliches in der Nachkriegszeit. Man hat dringend Lehrer gebraucht, da es aus den bekannten Gründen einen Mangel gab. Und so hat man die Bewerber auf die Schnelle mit einem Hauptfach und diversen Nebenfächern fit gemacht. Heute unvorstellbar, aber besondere Umstände erfordern besondere Maßnahmen.

Was die damals für den Werken-Unterricht qualifizierte, keine Ahnung. War vermutlich wie bei den Mädels im Koch-Unterricht, die natürlich eine Lehrerin hatten. Und als Frau hat man gefälligst Kochen zu können und Basta.

O.K. genug OT dazu!
 
Glauben im Sinne er eine Religion oder wie soll man an das correctiv.org glauben? Oder meinst du die Glaubwürdigkeit? Es wäre gut, wenn du deine Frage präzisieren würdest.
 
Es st doch immer wieder nett, wenn Leute auf eine Frage mit
Mustis schrieb:
nur mit
Snoopy69 schrieb:
Antworten.
Das ist eigentlich keine Antwort auf eine Entscheidungsfrage.

Eine Präzisierung wäre meiner Meinung nach angebracht.
Oder wolltest du (@Snoopy69) mit deinem "ja" nur derm Wunsch nach Präzisierung zustimmen?
Eventuell wolltest du damit auch nur bestätigen, dass es dir um die Glaubwürdigkeit geht ... so richtig klar wird das nicht.

Ich habe jetzt auf den Seiten von correctiv.org ein wenig gestöbert ... ich kann es nicht wirklich einschätzen und bin auch noch nicht so sehr zum Lesen gekommen.
Bisher scheint mir das jedoch schon OK zu sein (das heißt aber nichts, nach mximal 30 Minuten stöbern) ... mal sehen, was ich in ein oder 2 Wochen so drüber denke. Manchmal ändern sich Einschätzungen ja auch mal, und gerade etwas zweifelhafte Seiten geben sich besonders gerne ein Saubermann-Image ... und so eines hat correctiv.org definitiv. Mir ist nur noch nicht so klar, ob das eher Saubermann oder eher Image ist.

Uneingeschränkt vertrauen würde ich keiner einzelnen Quelle, völlig unabhängig von ihrem Ruf.
 
Zuletzt bearbeitet:
Snoopy69 schrieb:
btw:
Gibt es hier Leute, die an correctiv.org glauben?

Nicht mehr oder weniger als allen anderen auch.
Wenigstens weiß man bei denen recht genau, woher das Geld kommt. Leider bietet das angebliche Arbeitsziel auch extremes Manipulationspotential: Wenn man vorrangig darüber recherchiert, was gerade opportun ist, ist man nicht besser als die anderen.
 
Kritik ist immer angebracht, solange die Texte von Menschen recherchiert, geschrieben und gelesen werden.

Fehler passieren überall ... und so lange die nicht von allen anderen stumpf übernommen werden, sind sie nichtmal schlimm.
 
DerOlf schrieb:
Fehler passieren überall ... und so lange die nicht von allen anderen stumpf übernommen werden...

Das Tragische ist ja genau das: Es wird recht gerne übernommen und dadurch werden Fehler, manchmal sogar über Jahrzehnte hinweg, weitergereicht. Bei anderen Dingen hat man als Leser den Eindruck, dass es sogar ein systematisches Fehlermachen gibt. Dabei geht es nicht um den einen übernommenen Sachverhalt, der sich als falsch herausstellt, sondern um eine ganze Konstruktion, die in unzähligen verschiedenen Fällen, bei verschiedenen Menschen zu den immer gleichen Fehlern führt.

Wie kann man eigentlich einen Journalisten noch ernst nehmen, der ständig "Erkenntnisse" der Bertelsmann Stiftung kritiklos weiterverbreitet und so tut als wären das wissenschaftlich fundierte Forschungsergebnisse?

Dass bei all den Fehlern und Problemen der dt. Presse bzw. Medienlandschaft dann auch noch auffällig viele Journalisten mit der AfD symphatisieren oder ihr gleich beigetreten sind, was man offiziell lieber nicht so gerne laut sagt, verwundert da nicht mehr wirklich. Hier einige Details mit Namen. Ich wusste z.B. nicht, dass Gauland früher für den Tagesspiegel geschrieben hat:
https://uebermedien.de/41975/von-der-ard-zur-afd-journalisten-die-den-rechten-rand-bevoelkern/

Bei dem Gedanken daran, dass die AfD auch deswegen so einen großen Erfolg haben könnte, weil soviele Leute mit Medienerfahrung recht hohe Posten in der Partei bekleiden, kann einem schon richtig schlecht werden. Aber das passt dann andererseits auch gut zu dem, was man in Presse und TV seit Jahren gepflegt hat: Werbung z.B. für Sarrazins Bücher machen, Angst vor dem Islam schüren, offensichtlichen Rechtspopulisten eine große Bühne bieten und sich anschließend über Brandanschläge auf Flüchtlingsheime bestürzt zeigen. Pure Heuchelei oder es hat System, vielleicht auch beides?
 
@Schrammler:
Ich habe mich etwas mit Verschwörungstheorien befasst ... über wahrheitsgehalt oder berechtigte Zweifel will ich hier nicht sprechen, aber eines ist mir dabei sehr klar geworden.

Im Rückblick ist es immer möglich, Fakten so zu deuten, dass da irgendwer eventuell eine Agenda verfolgt hat ... aber das deutet eben nicht gleich auf intelligent design hin.

Also ja .... im Rückblick kann man auf die Idee kommen, dass das alles irgendwo geplant wurde ... es passt einfach zu gut zusammen.
Schrammler schrieb:
Aber das passt dann andererseits auch gut zu dem, was man in Presse und TV seit Jahren gepflegt hat: Werbung z.B. für Sarrazins Bücher machen, Angst vor dem Islam schüren, offensichtlichen Rechtspopulisten eine große Bühne bieten und sich anschließend über Brandanschläge auf Flüchtlingsheime bestürzt zeigen. Pure Heuchelei oder es hat System, vielleicht auch beides?
Natürlich hat die Presse Sarrazin gerne genutzt ... gibs zu, die Debatte war spannender als der Wetterbericht.
Und natürlich hat man sch auf negative Schlagzeilen zum Islam gestürzt ... und natürlich hat man den Rechtspopulisten genau die Bühne geboten, die sie brauchten.
Und am Ende konnte man dann nochmal über Hetzjagden und brennende Asylantenheime schreiben.
Im Nachhinein kann man aber auch Steuerreformen als ABMs für Steuerberater betrachten ... egal ob sie nun so gedacht waren, oder nicht, sie haben nunmal diese Wirkung gehabt.

Das hat aber glaube ich wenig mit Planung zu tun ... die Presse braucht halt einfach Reißer.
Und ob die negativen Schlagzeilen dann von Islamisten handeln, von Fussball, Autos oder von biodeutschen Kinderfickern ... das ist echt egal ... hauptsache der Pöbel wird helhörig.

Bei Sarrazin habe ich mich nur etwas gewundert, warum man nicht mal Menschen in die Talkrunden eingeladen hat, die Sarrazin auch ebenbürtig waren ... aber es wurde so gut wie nie ein Statistiker eingeladen ... dabei kann man "Deutschland schafft sich ab" wirklich in 10 Minuten zerpflücken, wenn man weiß, wie Statistik richtig geht ... da sind nämlich mehr Methodenfehler drin, als in den Vermittlungsstatistiken der Arbeitsämter unter Jagoda.

Als Quelle für wissenschaftliche Arbeiten verbietet sich dieses Buch ... es sei den man betrachtet lediglich literarische Aspekte, interessiert sich für Marketing im Literaturbereich oder macht mit dem Ding irgendwas, was mit JEDEM Buch geht.
Der Inhalt ist unverwertbar ... und zwar gerade in der Debatte, in die es eingreifen wollte (Migration, Integration etc.).
(spoiler wegen OT)

Schrammler schrieb:
Bei dem Gedanken daran, dass die AfD auch deswegen so einen großen Erfolg haben könnte, weil soviele Leute mit Medienerfahrung recht hohe Posten in der Partei bekleiden, kann einem schon richtig schlecht werden.
Ist das nicht ein alter Hut?
Goebbels, Streicher und Co hatten ebenfalls Medienerfahrung ... sogar Joschka Fischer hat die.
Ohne Medienerfahrung ist es eben schwer, die Massen zu erreichen ... also wird wohl jede politische Gruppierung mindestens einen Medienexperten haben wollen.

Dein Link funktioniert bei mir leider nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
DerOlf schrieb:
Im Rückblick ist es immer möglich, Fakten so zu deuten, dass da irgendwer eventuell eine Agenda verfolgt hat ... aber das deutet eben nicht gleich auf intelligent design hin.

Also ja .... im Rückblick kann man auf die Idee kommen, dass das alles irgendwo geplant wurde ... es passt einfach zu gut zusammen.

Du kannst aus allem eine Verschwörungstheorie basteln, solange genügend Belege fehlen. Aber selbst wenn es viele Beweise gibt, reichen die denjenigen nicht, die mit VT-Vorwürfen Kritiker mundtot machen wollen.
Darauf wollte ich allerdings nicht hinaus. Ich spiele auf Dinge an, die jeder sehen und lesen kann, bei denen betroffene Journalisten recht kleinlaut werden und abwiegeln. Mir als Konsument, der Systemkritik für eine schlichte Notwendigkeit in einer lebendigen Demokratie hält, ist das einfach zu billig.

DerOlf schrieb:
Natürlich hat die Presse Sarrazin gerne genutzt ... gibs zu, die Debatte war spannender als der Wetterbericht.

Manche haben an Sarrazin auch doppelt und dreifach verdient. Schließlich gehört der Verlag, der seine Bücher herausbringt (DVA) zu Bertelsmann... zu denen, die ständig irgendwelche kapitalinteressengesteuerten Studien veröffentlichen, was man hier wie politisch machen sollte, welche die Agenda 2010 ausgeheckt haben und über RTL die Republik seit Jahrzehnten gezielt verblöden.

DerOlf schrieb:
Bei Sarrazin habe ich mich nur etwas gewundert, warum man nicht mal Menschen in die Talkrunden eingeladen hat, die Sarrazin auch ebenbürtig waren ...

Hinter seinen "Thesen" und Büchern sehe ich eher ein Gesamtkonzept. Das wurde komplett durchkonzeptioniert und gewiss auch mit dem Axel Springer Verlag im Boot gnadenlos durchgeboxt, die öffentlich Rechtlichen zogen dabei gerne mit (ein Themenkomplex für sich, inzwischen sendet die ARD u.a. auch schon mal Bertelsmann-Propaganda zur besten Sendezeit). Kollateralschäden wurden dafür gerne in Kauf genommen und waren bestimmt auch beabsichtigt. Wo wir wieder bei der AfD wären, hinter der Partei steckt natürlich auch noch viel mehr als Fremdenfeindlichkeit, EU/Euro Kritik oder Klimawandelleugnerei.

DerOlf schrieb:
Ist das nicht ein alter Hut?
Goebbels, Streicher und Co hatten ebenfalls Medienerfahrung

Im Fall der AfD liegt es etwas anders, das steht im Artikel. Es ist schon auffällig wieviele es sind, die zuvor in dem Bereich tätig waren. Mir kommt da aber auch noch ein Roger Köppel in den Sinn, der in Polittalkshows wie aus dem Nichts auftauchte, gerne und häufig eingeladen wurde und heute seinen Rechtspopulismus als Politiker in der Schweiz absondert.

DerOlf schrieb:
Dein Link funktioniert bei mir leider nicht.

Inzwischen sollte er wieder funktionieren..
 
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