@TnTDynamite
Es gibt auch noch ein paar, die arbeiten gehen, weil sie nicht ihren Mitmenschen auf der Tasche liegen wollen. Aber das ist leider nicht die Mehrheit.
Aber selbst wenn du arbeiten gehst, du liegst denen doch immer noch auf der Tasche. Ich schreibs doch oben. 2500brutto monatlich, 35 Jahre. Dann bekommst du 680€. Damit kannst du im Leben nicht auskommen. Also soll dieser jemand dann noch weiter arbeiten? Wie lange? Bis zum Tod? Es kann doch nicht sein, dass jemand der ständig gearbeitet hat, davon nichts bekommt später. So aber ist es, und das ist gerecht? Zeig mir dort einmal die Gerechtigkeit, die du ja forderst.
Aber das ist ja bei weitem nicht bei allen ALG II-Empfängern der Fall..... Einer dieser Menschen, an die ich da konkret gedacht habe, hat das im Alter von 19 Jahren, nach Abbruch seiner Schulausbildung zu mir gesagt.....Man hat einen Blu-Ray-Player am heimischen 47"-TV und verqualmt jeden Tag 5 € an Zigaretten und trinkt jeden Tag 1 Six-Pack Bier. Aber dann wird auf Bild.de unter die Artikel zu den ALGII-Erhöhungen geschrieben, wie bitter nötig das sei, man habe kein Geld die Kinder richtig einzukleiden.
Tut mir Leid, aber das ist einfach nur Käse. Wie du selbst merkst, es ist keiner wie der Andere. Und du hast ja Recht, man kann nicht zu hause sitzen und nichts tun.
Tja und hier kommt leider das große ABER:
Du hast nichts davon. Dir geht es nicht besser wenn du 160 Stunden arbeiten gehst. Du wirst nicht gut entlohnt und wirst evtl. sogar aufgestockt (oder verdienst eben gerade diese Schneise rum). Wenn du dann noch Auto brauchst um zur Arbeit zu kommen und nach hause zu fahren, sinkt zum einen dein Stundenlohn (denn für mich gehört Arbeitsweg mit zu der Berechnung, das aber nur ich privat) musst du das Auto und den Sprit auch bezahlen. Was bedeutet, du musst wieder mehr verdienen. Dann sind wir bei 12-13 € brutto Stundenlohn.
Dann bezahlen die, die Arbeiten gehen, vielleicht mehrere hundert € mehr als notwendig um die wirklich Bedürftigen zu finanzieren, nur damit sich einige zehntausende ein schöneres Leben machen können.
Tja, das ist für mich eine Fehlinterprätation. Denn: Es ist ja nicht nur mit Arbeitslosengeld, Sozialhilfe getan. Es gehören auch Ausgaben wie Rente, Krankenversicherung, Pflegeversicherung etc. etc. Es hängt alles mit drin. Dazu die völlig abwegigen Pensionen, nur so am Rande, H4 Empfänger bekommen ab 2013 jeden Monat 8 Euro mehr. Ein weg- ähm, zurückgetretener Wulff bekommt nächstes Jahr 1500€ im Monat mehr. Nunmehr 217.000€. Die werden ebenfalls von der Gemeinde finanziert. Es sind diese Gesamtkosten die alles in die Knie zwingen.
Der geneigte Bildzeitungsleser geht davon aus, das Geld für Hartz4 käme vom Staat, der eine riesige Wolke der Ungerechtigkeit und des Bösen, mit unendlichen Geldressourcen darstellt.
Das ist er auch. Er kann Schulden ohne Limit machen. Er subventioniert jegliche Stromerzeugung, sorgt sogar mit unseren Steuergeldern dafür, dass der Atommüll entsorgt wird. Wir zahlen 3-7 fach für etwas. Wenn ich mehr Müll produziere hier in meiner Wohnung, dann muss ich für die Entsorgung bezahlen. Warum nicht "der Staat" und somit die Allgemeinheit? Es kommt also scheinbar immer nur darauf an, wieviel man vom Staat bekommt, und wer man ist.
Genauso wie der Strom den man nach Abschaltung der Kernkraftwerke benötigt, ja aus der Steckdose kommt und nicht aus französischen Kernkraftwerken eingekauft wird.
Keine Angst, in Österreich sind sie auch alle am Schulterklopfen, dass kein Atomstrom mehr produziert wird. Importiert wird der Strom ebenso aus Frankreich und D-Land, der billige Atomstrom. Verkauft wird dagegen dann der "Ökostrom" nach Dland. Die in Österreich bekommen also ebenso Atomstrom, die Stromkonzerne freuen sich den Hintern ab weil sie zum einen den Strom teuer verkaufen, und billig einkaufen.
Dein Beispiel Dorf existiert so leider auch nicht. Das ist nicht so einfach. Es hängt alles zusammen. Hier ist zum einen die Grundversorgung, und dann natürlich dass man für eine Leistung auch einen Verdienst bekommt. Welche Motivation hinter jemandem steht, der sich abrackert, aber weder für JETZT noch in der Zukunft MEHR in der Tasche hat. Wie hoch mag die wohl sein? Dann noch hinter Arbeitsdruck, unbezahlte Überstunden und und und.
Aber ich führ dein Beispiel mal weiter.
In dem 80 Seelen Dorf gibt es 20 Kinder, 40 "Arbeiter" und 20 Alte. Die Kinder dürfen nicht arbeiten, gehen zur Schule und werden ausgebildet. Die Alten bekommen eine Rente. Von den Arbeitern sind 5 Arbeitslos. 30 Arbeitnehmer arbeiten. 5 Arbeitnehmer verdienen mehr.
Jetzt wird gesagt: Jeder der Arbeitet zahlt etwas, damit wir diese Arbeitslosen bezahlen können, und etwas, damit wir die Rentner bezahlen können. Dazu muss jeder Arbeiter 10% seines Lohns für die Rentner zahlen. Und jeder Arbeiter 3% für die Arbeitslosen. Aber ab einem bestimmten Einkommen ist es völlig irrelevant, denn dann werden die 10% und die 3% ausgehebelt. Es tritt die Beitragsbemessungsgrenze ein.
Die Reichen möchten gerne reicher werden. Mehr verkaufen können sie nicht. Denn der Markt ist gesättigt, weniger Renten zahlen wäre möglich. Weniger Arbeitslosengeld wäre ebenso möchtlich. Oder den Prozentsatz anheben, das trifft ja die Reichen nicht, es trifft die 30 Arbeitnehmer. Irgendwann bekommen von diesen 30 Arbeitnehmern 5 soviel, wie die 5 die zu hause und arbeitslos sind. Sie bekommen für ihre Arbeit nicht mehr Lohn, und sie bekommen deswegen später auch nicht mehr Rente. Sie gehen "umsonst" arbeiten. Auf der anderen Seite steigt der Lohn nicht. Sind sie arbeitslos, kann man neue Leute einstellen, diese WOLLEN ja arbeiten, bekommen noch weniger Lohn. Müssen also bezuschusst werden. In der Zeit muss also der Staat (die Arbeitenden) mehr Abgaben zahlen um auszugleichen. Die "reichen Arbeitnehmer" nicht, denn sie liegen über der Beitragsbemessungsgrenze.
Und irgendwann kommt es dann dazu, dass die Arbeitnehmer so viele Sozialabgaben haben, die sie dann selber als Zuschuss bekommen. Und führt eben dazu, dass es bald nur noch die Arbeitslosen oder eben Bezuschussten gibt, und die Reichen.
Den ärmeren kannst du aber nicht mehr wegnehmen, denn sie haben ja nichts mehr.....