Die gewollte Krise - Gründe und Auswirkungen des Sozialabbaus

ohmotzky schrieb:
Leuten die bei leichtem Gegenwind gleich mit Rassismus daherkommen muss ich nichts erklären, ist sinnlos.

Gegenwind? Du schmeißt mit unbelegten Pauschalaussagen nur so um dich und bezeichnest, dass als Gegenwind? Wenn Du die von mir beschriebene Passage nicht so meinst, wie Du sie geschrieben hast, dann erkläre sie bitte. Aber offenbar bist Du nicht gewillt dies zu tun. Und bis dahin unterstelle ich dir eben latenten Rassismus. Im übrigen würdest Du dich wundern was darunter alles zu verstehen ist. Ich empfehle die Lektüre von Heitmeyers "Deutsche Zustände".

Ich würde mich immer noch über Argumente freuen. Bislang war die (passive) Lektüre hier zumindest größtenteils von Aussagen, die durch eben solche untermauert waren, gekennzeichnet.
 
Lübke schrieb:
das war früher mal der fall, ist aber in deutschland schon lange nicht mehr so. in handwerklichen berufen mit harter arbeit kannst du beliebig viele jobs bekommen. hier klagen alle unternehmen, dass sie keine arbeiter bekommen. warum?
Schau dir die gebotenen Löhne an und dann frag nochmal.


Lübke schrieb:
weil sich harte arbeit in deutschland einfach nicht lohnt. würde ich ja auch nicht machen. mein lebensunterhalt wäre auch durch harz 4 auf global sehr hohem niveau gesichert, wenn ich keinen job hätte, den ich freiwillig mache. da hab ich natürlich ansprüche an meinen job. mein kumpel hat spass an solchen arbeiten. wenn ihm was nicht in den kram passt (schlechtes werkzeug, lohn kommt nicht pünktlich, etc.) geht der einfach zu ner anderen firma. der hat im leben noch keine bewerbung geschrieben und ist noch nie irgendwo abgelehnt worden. trotz millionen von arbeitslosen in deutschland schafft es keiner der betriebe, alle erforderlichen stellen zu besetzen.
btw. der kumpel hat ein höheres einkommen als ich mit meinem bürojob.
soviel zu der theorie in deutschland müsste man nen job machen den man nicht will. in amerika wären die stellen garantiert alle besetzt, denn da gibts kein harz4. da heißt es vogel friss oder stirb. und nicht nur da, in fast jedem land der erde.
Nu ich dachte es werden Leistungen gekürzt wenn man Arbeitsangebote ablehnt?
Ich kenne mich da nicht aus ich arbeite seit 35 Jahren nonstop.........
Ergänzung ()

TnTDynamite schrieb:
@Ohmotzky:
Dass der Spruch mit dem Schäferhund jetzt kommt, war mir klar. Dass du jetzt weißt, welche Russen ich meine ist ja schön. Aber beantworte doch lieber mal die Frage, wie du darauf kommst, dass die "deutschen Arbeitslosen" gezwungen sind, jede Arbeit anzunehmen.
Naja "Russlanddeutsche" die kein Wort deutsch mehr können ist eben so ne Sache, ich kenne viele Ungarn in Ungarn die sind deutscher Abstammung und verstehen und reden wunderbar deutsch.
Gibt es keine Leistungskürzung wenn man Jobangebote ablehnt?
 
Also sollten wir das Sozialsystem abschaffen?
nein ich sage das unser system gut ist. ich möcthe behaupten besser als jedes andere auf der welt. es gibt keinen grund sich zu beklagen.

Schau dir die gebotenen Löhne an und dann frag nochmal.
was an
btw. der kumpel hat ein höheres einkommen als ich mit meinem bürojob.
gibt es da nicht zu verstehen? die frage ist, ist es mir wert diese arbeit zu machen, wenn ich auch so gut über die runden komme?

Nu ich dachte es werden Leistungen gekürzt wenn man Arbeitsangebote ablehnt?
ja, nur ist keiner so dumm abzulehnen. man stellt sich dusselig an und wird nicht übernommen. dann wird auch nix gekürzt...
 
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@Lübke genau so ist es. Man schickt einfach eine Bewerbung, die diese Bezeichnung nicht verdient hat, und wenn man deshalb von der Arbeitsagentur ermahnt und unterstützt wird, stellt man sich eben beim Vorstellungsgespräch oder spätestens in der Probezeit dusselig an. Irgendwann gilt man als unvermittelbar und hat seine Ruhe. Das ist z.B. in Rheinland-Pfalz einfacher, als in München. Da harkt es nicht bei den bestehenden Gesetzen, sondern an der Umsetzung in den verschiedenen Job-Centern.
Meine Frau wurde während sie sich aktiv selbst um Arbeit bemühte mit unnützen Kursen auf Kindergarten-Niveau malträtiert, während ein bekannter "Arbeitsverweigerer" aus meinem Umfeld schön im gemachten Nest sitzt und alles tut, nicht mehr vom Staat mit Job-Angeboten belästigt zu werden - und zwar erfolgreich.
 
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Ich hingegen verurteile jemanden. Auch keinerlei Gruppe pauschal, aber sehr wohl diejenigen, die das so machen, wie von mir eben beschrieben. Kein arbeitsloser Anwalt muss nach 2 Wochen Arbeitslosigkeit als Schreiner anfangen. Aber wenn man nichts gelernt hat, nie vorhatte wirklich arbeiten zu wollen oder wenig bis keine Berufsqualifikation hat und sich dann mit unter 40 Jahren aufgibt, finde ich das schon bedenklich. Das ist einer von vielen Faktoren, der zur Krise beiträgt, aber da weichen wir doch langsam vom Thema ab.
 
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@Lübke,

Wenn man eine Arbeit aus irgendwelchen Gründen nicht annimmt und daraufhin die Leistung gekürzt bekommt wie nennt man das dann? Zwang.
Leistung und Gegenleistung wird erwartet, Zwang.
Der Staat sind wir, bei dem was du und andere so schreiben, wundert mit nichts mehr.
Am besten noch Musik und Kultur abschaffen diverse Geisteswissenschaften, weil die ökonomisch sinnlos sind und sich damit oftmals kein Geld verdienen lässt. Oh mann, ich sehne mich einer Technokratie entgegen.
 
Du widersprichst dir selbst. "Leistung und Gegenleistung wird erwartet. Zwang." Wer keine Gegenleistung erwartet, ist auch nicht gezwungen zu arbeiten. Aber woher soll das recht auf Leistungsbezug kommen, ohne wenigstens zu versuchen, eine Gegenleistung zu erbringen? Also echt jetzt.
Du kannst doch nicht "zuhause fremdfinanziert abgammeln" mit Kulturgütern gleichsetzen.
 
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Du kannst doch nicht "zuhause fremdfinanziert abgammeln" nicht mit Kulturgütern gleichsetzen.
das hab ich nur in Bezug auf ein Kommentar von wegen, man sollte nur noch lernen was auch von der Wirtschaft benötigt wird.
Wieso widerspreche ich?Es gibt nur Leistung vom Amt, wenn du eine Gegnleistung erbringst. Keiner kriegt Alg 2 einfach so. Man muss gewisse Bedingungen einfhalten. Zwang.
Inwiefern man was erwarten kann bei 3 Mio Arbeitssuchenden und 400 000 freien Stellen, die zum Teil auch veraltet sind.
 
Wenn Kulturgüter von den Teilnehmern der Marktwirtschaft gewollt werden, müssen diese auch finanziert werden. Ob kompliziert über Subventionen oder direkt ist egal. Aber es ist ein Markt für Kulturgüter vorhanden. Und das Vorhandensein dieser Elemente fördert auch die Attraktivität der Wirtschaftsstandorte. Natürlich ist es hilfreich, wenn Berufe gelernt werden, die gebraucht werden. Man muss nicht, aber man darf sich dann auch nicht wundern, wenn man kein Geld von irgendjemandem erhält.
Und nochmal zum Zwang: Beschwerst du dich auch atmen zu müssen, wenn du nicht ersticken willst? Und zu 3 Mio vs. 400000. Erstens gibt es auch eine wohl nicht erhebliche "Dunkelziffer" an Stellen, die zu besetzen wären, wenn es keinen Fachkräftemangel gäbe. Zweitens habe ich auch davon gesprochen, dass man für den Erhalt von Sozialleistungen nur gedrängt wird, zu versuchen eine der 400.000 Stellen zu besetzen, die für denjenigen als zumutbar erachtet wird.
 
Du kannst das rechtferitgen wie du willst. Das ändert nichts daran, dass es Zwang ist. Zudem sind nur ca. 5% der Arbeitssuchenden, arbeitsscheu. Also willst du wegen diesen paar Menschen so ein Fass aufmachen und ihnen deshalb alle Rechte nehmen? Du kannst die Leute nicht auf der Strasse vergammeln lassen wie Vieh. Dann zahlt man denen halt einen Grundsatz und gut ist, so kann man sich auf die konzentrieren, die fähig sind und Lust haben.
Doch selbst die Anderen sind Menschen, die in unserem ach so gesunden Volkskoerper schädigen. Schädlinge nennt man die dann oder Sozialschmarotzer, die dann wie Ausgestoßene behandelt werden.
Das gab es auch schon im 3. Reich, nur da wurden sie in Straflager deportiert.
 
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Godde schrieb:
Du kannst das rechtferitgen wie du willst. Das ändert nichts daran, dass es Zwang ist.

Super Argumentation. Geh mal auf mein Beispiel "atmen" ein, das beschreibt deine Sichtweise nämlich sehr schön. Ich kann allerdings auch einfach schreiben "Du kannst dich rechtfertigen wie du willst, es ist kein Zwang." So kann man auch diskutieren.

Godde schrieb:
Zudem sind nur ca. 5% der Arbeitssuchenden, arbeitsscheu.

Also wie viele das sind, kann man ja wohl nicht beziffern, da das naturgemäß eine Dunkelziffer ist. Auch sind diese Menschen nur eine von vielen Ursachen, die zum Gesamtbild des bestehenden Abwärtstrends gehören. Wie groß deren Anteil am gesamten Problem ist, würde mich zwar interessieren, ist aber auch, wie gesagt, nicht so einfach zu beziffern. Dass wir hier überhaupt darüber diskutieren müssen, ob sich das ändern sollte, dass einige Tausende das so machen, wundert mich schon. Und diese 400.000 sind ja auch mächtig geschönt, dadurch dass kurz vor den Erhebungen, bzw. vor Wahlen immer Tausende in irgendwelchen Kursen und Maßnahmen verschwinden, die zu 90% nicht zielführend sind und dass viele in solchen "Selbstzweck"-Arbeiten stecken, ist da auch nicht berücksichtigt.

@Ohmotzky: Ich bin zwar nicht Lübke, aber: Was denn sonst?
 
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Also wenn ich nur eine Leistung bekomme, in diesem Fall ALG 2, wenn ich eine Gegenleistung erbringe, dann nennt man das Zwang. Was gibts daran nicht zu verstehen?
Dein Atmungsbeispiel ist natürlich gut gewählt, wer nicht atmet, der erstickt. Wer nicht arbeitet, soll nicht essen? Nur leben wir heute nicht mehr im altbiblischen Jerusalem, sondern in einem Land das es durchaus verkraften kann, dass ein paar aus irgendwelchen Gründen auch immer nicht arbeiten können oder wollen, selbst wenn genug Arbeit für alle da wäre.
 
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Nein, es ist kein Zwang. Immer noch nicht. Dann ist alles im Leben, was man erreichen oder haben möchte, wenn man dafür etwas tun muss, ein Zwang. Das ist doch großer Quatsch.
Wer nicht arbeitet, soll nicht essen? 1. habe ich nicht von allen Arbeitslosen gesprochen, sondern denen die sich ungerechtfertigt total verweigern und 2. kann man bei einer Kürzung des ALG II noch lange essen. Nur eben nicht mehr rauchen, trinken, TVs kaufen und Auto fahren. Dann wird man schon wieder versuchen zu arbeiten, bevor man verhungert. Die bestehenden Gesetze reichen aus, nur einige Job-Center müssten sich etwas mehr Mühe mit den "Problemfällen" geben.
 
TnTDynamite schrieb:
Und diese 400.000 sind ja auch mächtig geschönt, dadurch dass kurz vor den Erhebungen, bzw. vor Wahlen immer Tausende in irgendwelchen Kursen und Maßnahmen verschwinden,....

Im Augenblick ist das Gegenteil der Fall. Oktober 2012:

Arbeitslose: +16.000 zum Vorjahresmonat
Erwerbstätige: +322.000 zum Vorjahresmonat

Die Arbeitslosigkeit ist also gestiegen, obwohl die Erwerbstätigkeit deutlich zugenommen hat. Bei in etwa stagnierender Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter hätte die Arbeitslosigkeit aber deutlich sinken müssen. Da aber die von dir angesprochenen Maßnahmen aktuell deutlich zurückgefahren werden ist dies nicht der Fall. Immer mehr Menschen fallen aus diesen Maßnahmen heraus und gelten nun in der Statistik als arbeitslos. Zitat aus dem aktuellen Monatsbericht der Arbeitsagentur:

"Die Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an entlastenden Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik teilnehmen, belief sich im Oktober auf 3.717.000 Personen. Das waren 164.000 weniger als vor einem Jahr. Dass die Unterbeschäftigung im Vorjahresvergleich, im Gegensatz zur Arbeitslosigkeit, weiter gesunken ist hängt auch damit zusammen, dass weniger Menschen an arbeitsmarktpolitischen Programmen teilnehmen. Insbesondere die Förderung der Selbständigkeit ist zurückgegangen."
 
Na toll, Nossi, erst die ganzen Viertelgebildeten anlocken und ihnen dann das Feld überlassen. Dieses Geschwätz über HartzIV ist ja unerträglich. Mit welcher Nonchalance man hier Menschen als Biomasse manövriert und gewillt ist, den Zwängen der Volkswirtschaft unterzuordnen. Hinter dieser autoritätshörigen Bereitschaft, die Imperative des Marktes und des etatistischen Alltags auch noch passiv zu exekutieren (ergo: in den Gedanken und in einer Internetdiskussion), ist nur schwer die Angst vor dem eigenen Abstieg maskiert. Bravissimo.

Vor kurzem stolperte ich über einen recht amüsanten Artikel, der sozusagen "Kritik im Handgemenge" (Marx) darstellt; er schildert die Zurichtung in durch ARGE vermittelten 'Vermittlungshilfe-Seminaren': Keiner kommt hier lebend raus
 
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Was genau macht die anderen zu "Viertelgebildeten"? Dass sie nicht so viele Fremdwörter benutzen wie du? Oder dass sie eine andere Meinung vertreten? Nur weil du anscheinend Latein für Angeber fließend drauf hast macht dich das noch lange nicht gebildeter als die anderen....
 
Scheinbar werden auch Viertelerzogene angelockt. Ob in meinen Beiträgen der prozentuale Anteil grammatikalischer Fehler in Relation zur Satzzahl auch so hoch ist, wie in dem von Abe81? Bestimmt höher, aber ich darf das, denn ich bin nicht so abgehoben.

@Melvin: Interessante Info, danke für deine beiden Posts.
 
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Mit welcher Nonchalance man hier Menschen als Biomasse manövriert und gewillt ist, den Zwängen der Volkswirtschaft unterzuordnen. Hinter dieser autoritätshörigen Bereitschaft, die Imperative des Marktes und des etatistischen Alltags auch noch passiv zu exekutieren (ergo: in den Gedanken und in einer Internetdiskussion), ist nur schwer die Angst vor dem eigenen Abstieg maskiert. Bravissimo.

Naja aber damit hat er ja nicht unrecht, seiner Meinung nach, meiner übrigens auch, hab ich ja auch geschrieben, blos nicht so hochgesteckt.
 
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