Der erste Schritt ist Bildung.
Das Wichtigste ist, dass die Leute überhaupt verstehen wie die Vorgänge in dem System in dem sie leben ablaufen.
Ich behaupte aber, das nichtmal das Groß der geistig Gebildeten versteht was vor sich geht.
Anders kann man nicht nachvollziehen, das z.b. Akademiker fordern es soll doch Zwang und Nötigung geben um jeden zur Arbeit zu scheuchen, obwohl damit auch ihr Lohn in Zukunft sinken wird.
Das nennt man dann wohl Verständnis und Weitsicht, als Gegenteil von akuter Gier, wie sie viele befällt.
Und zu allem Überfluss wird Wohltätigkeit auch noch völlig falsch gedeutet. Das sieht man an Lübke hier klar und deutlich:
ich behaupte mal unser system ist schon sehr human und humanismus steht nicht im widerspruch zur sozialen marktwirtschaft.
a) ist "unser" System in den letzten Jahren immer ungerechter geworden (siehe H4 und Saktionen)
b) als soziale Marktwirtschaft verstehe ich Westdeutschland vor der Wende als Vorzeigeobjekt. Nach dem Mauerfall kann ich nur immer weitere Schritte Richtung Kapitalismus sehen.
c) der Widerspruch besteht schon darin, das jede Marktwirtschaft auf der Vorstellung eines Leistungsprinzips beruht. Starke und Schwache. Ich jedoch halte alle für stark, jeder mit seinen Mitteln. Wenn jemand aufgrund ihm nicht teilgewordener Bildung nicht die Folgen seines Handelns beurteilen kann, dann ist das nicht ihm anzulasten, sondern denjenigen die dafür gesorgt haben.
d) wir leben in einem vom Staat und der sich selbst beweihräuchernden Mittelschicht gewollten, sozialem Dilemma.
Selbst wenn alle Subjekte in diesem Wirtschaftskreislauf fähig wären die Folgen ihres Handelns kennen würden, so würden sich trotzdem fast alle genauso verhalten, weil sie gezwungen werden, der eigenen Lebenserhaltung wegen, sich dem bösen Spiel hinzugeben.
Das ich aber überhaupt hier so schreiben kann, habe ich wohl hauptsächlich meinen Eltern zu verdanken. Trotz Arbeiterkind hatte ich die Chance mir eine Bildung anzueignen, die mir nicht nur den Blick in volkswirtschaftliche Zusammenhänge ermöglicht, sondern sogleich auch den Blick in eine andere Gesellschaftsklasse.
Sicherlich hat mein eigenes Engagement auch einiges dazu beigetragen, jedoch war das Umfeld wohl entscheident.
So begegnen mir heute einige Leute, von denen ich mir sicher bin das sie im richtigen Umfeld aufwachsend problemlos z.b. Arzt, Ingenieur, Richter oder Lehrer werden könnten, es jedoch nicht aus eigener Kraft schaffen und in der untersten Klasse verbleiben werden bzw. geblieben sind.