Die gewollte Krise - Gründe und Auswirkungen des Sozialabbaus

Die Gesellschaft ist weder technologisch, evolutionär noch demografisch weit genug, um einen "pseudo gerechten" Staat zu nähren.

Es gilt nachwievor das Motto:Survival of the fittest.
Das ist ungerecht, aber von der Natur so vorgesehen. Chancengleichheit gibt es nicht. Menschen sind unterschiedlich und der Mensch wird und kann dies auf absehbar lange Zeit nicht ändern.

Hier wird wieder ein Utopia konstruiert, welches vielleicht in einem weit entfernten Entwicklungsstadium des Menschen denkbar wäre. Wenn der Mensch durch die Evolution und neue Herausforderungen so glatt geschliffen und seine Grundbedürfnisse so sicher abgedeckt sind, dass er sein Ego zurückschrauben kann, dann ist sowas möglich.
Aber dann gibt es halt eine andere "soziale Unterschicht", die vielleicht nicht ganz so gut tanzt, Tennis spielt, oder sonstwas. Denn sozial schwachen wird es immer geben.
Auch wird es, den Gedankengang weiter gesponnen wieder eine Art Müllmann geben, nämlich diejenigen, die die Technologie instand halten, die für dieses Utopia nötig wäre....
 
Ganzir schrieb:
Gut dann erzähle uns doch jetzt noch, so ganz objektiv, wie man realistischer Weise jedem Menschen auf der Welt gerecht werden kann.

Ist natürlich ein beliebter argumentatorischer Trick in Diskussionen, jemanden aufzufordern, eine bessere Lösung zu benennen, in dem (oftmals korrekten) Glauben, dass derjenige für ein umfassend komplexes Problem natürlich nicht sofort eine Musterlösung parat hat.

Aber:
Man muss keine Antwort auf ein Problem haben, um zu erkennen und kritisieren, dass ein aktueller Zustand nicht ideal ist. Insofern ist auch die implizierte Aussage, es wäre besser, den bisherigen Status Quo einfach beizubehalten, weil es auf die schnelle keine einfache Lösung gäbe, falsch.
 
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@Nossi
Man muss keine Antwort auf ein Problem haben, um zu erkennen und kritisieren, dass ein aktueller Zustand nicht ideal ist.

Und jetzt? Sollen wir den idealen Menschen züchten und dann klonen, um eine vermeintliche "Gleichheit und Chancengleichheit zu schaffen?"
Ist der Zustand dann ideal?

Mit Geld ist es doch in unserer Gesellschaft nicht getan!
Dieses ewige Umverteilen....

Die Leute sollen sich einfach wieder darum scheren, wie es z.B. dem Nachbarn geht.
Dann wären wir der Lösung des Problems weit näher, als mit der Giesskanne Geld von der Mitte nach unten prasseln zu lassen. Geld wird einen bildungsfernen Haushalt nicht zu einem Haushalt mit hohem Bildungsstandard mutieren lassen.

Nein- Da muss sich halt der Onkel, gute Freund oder was weiss ich zu dem armen Tropf setzen, der in einem sozial schwachen Haushalt aufwächst und dem erklären, wie Mathe funktioniert....

Aber ganau zu diesen sozialen Kontakten ist ja scheints heute keiner mehr fähig.
Die Alten schickt man ins Altersheim. Die Kinder werden in die Kindergrippe abgeschoben, um mehr Kohle scheffeln zu können etc. etc.

Das Problem liegt nicht am Geld. Die Gesellschaft ist (konsum-) krank und egoman. Und der Rest ist ein logischer Effekt daraus.
Ich kenne divese "sozial Schwache" Familien, die teils nix zu Fressen haben am Monatsende. Aber- da laufen die jetzt schon mit einem IPhone 5 rum. Ich hab erst heut wieder gedacht ich seh nicht richtig....

Da erübrigt sich doch jeder Kommentar...
 
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ZeroZerp schrieb:
Die Kinder werden in die Kindergrippe abgeschoben, um mehr Kohle scheffeln zu können etc. etc.

Grade das wird uns doch als Segnung einer aufgeklärten und modernen Gesellschaft verkauft. Kind entbunden, ab in die Kita von 7.30 Uhr bis 17 Uhr und wieder arbeiten gehen.

Das Problem ist:
Früher hatten es die Familien nicht nötig, dass Mutter und Vater gleichermaßen Vollzeit arbeiten gingen. Noch in den 80er und 90er Jahren war es üblich, dass ein Elternteil zuhause blieb, sich um den Nachwuchs kümmerte, während der andere Partner mit seinem Beruf genügend(!) Geld verdiente, um die Familie versorgen zu können. Und mit Versorgen meine ich nicht, dass das Geld grade so reichte, um nicht zu verhungern.

Doch da kann man nun den Eltern keinen Vorwurf machen: Oftmals haben es die Familien heutzutage einfach nötig, dass Mutter wie Vater ihren Teil zum Einkommen beitragen. Die "Hausfrau" soll der Vergangenheit angehören. Aber nicht, um sich einen gewissen Wohlstand zu sichern: Oftmals sind beide Elternteile berufstätig und die Familie befindet sich trotzdem an der Armutsgrenze. Hier geht es oftmals nicht um Wohlstand, sondern schlicht um Existenz.
 
ZeroZerp schrieb:
Ich kenne divese "sozial Schwache" Familien, die teils nix zu Fressen haben am Monatsende. Aber- da laufen die jetzt schon mit einem IPhone 5 rum. Ich hab erst heut wieder gedacht ich seh nicht richtig....

Da erübrigt sich doch jeder Kommentar...

Wie schafft es mein Cousin dann? Er hat ein S3 und einen ähnlich guten Rechner wie ich. Nen Fernseher für 1000€ und gescheite Markenklamptten. Bei denen gibts jeden Tag ne selbstgekochte warme Mahlzeit und er geht ins Fitnessstudio. Dazu fährt er noch ein Auto und am Ende des Monats bleibt sogar noch etwas zum sparen übrig.

Ja, wie macht er das bloß? Ich würde mal sagen in der gescheit Haushaltet und nicht unbedingt einen 3er BMW will, nicht jeden Tag Maggi Fix / McDonalds und eher essen von der günstigeren Kauflandmarke kauft etc und sich halt nur alle 4 jahre ein neuen PC / Handy / TV gönnt und nicht jedes Wochenende saufen geht.

Die Hartz 4 Familien die man im Fernsehen bei den beliebten scripted reality Serien sieht gibt es nicht, und wenn, dann ist nur ein Bruchteil so.
 
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@Post 95
Lediglich 53 Prozent der Dreijährigen und 78 Prozent der Vierjährigen besuchten einen Kindergarten. Mehr als zehn Prozent der Schulanfänger seien in keiner vorschulischen Einrichtung gewesen. Gerade in diesem Alter würden aber wichtige Grundlagen für die Lernmotivation und das lebenslange Lernen geschaffen. Das wirke sich besonders negativ für Kinder aus sozial schwachen Familien sowie für ausländisch-stämmige Kinder aus.

Das ist doch absoluter Unfug. Genau das ist es was ich sage und meine. Nur weil die Menschen aus "sozial-schwachen" Familien kommen, bedeutet dass doch nicht zwangsläufig, dass diese höher oder niedriger gebildet wären. Ein Kind schon in so frühen Jahren "abzuschieben", das ist das, was gewollt wird, und das hat nichts mit der Lernbereichtschaft der Kinder zu tun, sondern weil man gerne die Kinder so gestalten würde, wie man es gerne hätte.

Wer seine Kinder selber aufzieht, mit Liebe, Verständnis und Moral, Ethik und Werten, da kann ein Kindergarten aber rein gar nichts entgegensetzen. Es ist wie ZeroZerp schreibt. Die Menschen stumpfen ab und erkennen ihren Untergang noch nicht einmal. Soziales Leben, das alles geht den Bach runter und wofür? Für ein paar Kröten mehr in der Tasche, die das Leben auch nicht lebenswerter machen.

@FuManchu
Und dein Onkel hat zum Teil einfach recht, wobei ich eine andere Argumentation nutzen würde. "Was nützt einem das Abi wenn man nicht weiss, was man machen will?"

@Nossi
Sozial schwache Eltern sind bspw. finanziell nicht in der Lage, ihren Kindern bei Bedarf den Zugang zu kostenpflichtigen Förderungen oder Nachhilfe zu finanzieren.
Bildungspaket

Mein Onkel hat mich heute darauf aufmerksam gemacht. Das restliche Geld darf zur freien Verfügung genutzt werden.

@Ganzir
Weil genau dies das Prinzip einer Versicherung ist.
Wenn dies das Prinzip der Versicherung bzw. Versicherungspflicht ist, wieso gilt diese Pflicht dann nicht in jeglichem Umfang und Gesetzeslage für alle gleich?

@ZeroZerp
Es gilt nachwievor das Motto:Survival of the fittest.
Wenn du damit schon um dich wirfst, beschäftige dich bitte damit. Darwin hat nie den Besten, den Cleversten, oder den Reichsten gemeint. Sondern den am besten Angepassten.

Auch wird es, den Gedankengang weiter gesponnen wieder eine Art Müllmann geben, nämlich diejenigen, die die Technologie instand halten, die für dieses Utopia nötig wäre....

Der Müllmann soll nicht abgeschafft werden. Auch wollen wir hier ja keine komplette Änderung von Allem durchsetzen. Aber das vorhandene verbessern und für jeden vernunftbegabten Menschen sozial-gerecht ändern ist doch möglich oder willst du sagen es wäre Utopie nur einmal um einen Punkt zu finden in dem wir uns alle einig sind, die Kirchensteuer als solche Abzuschaffen, weil sie in politischer und staatlicher Sicht für dieses Land keinen Belang hat?

Wie du schon ansprichst, der Wandel muss in den Köpfen vom immerwährenden, immer größeren Absatzmarkt mit Konsum ohne Limit zu einem bescheidenen Menschen voller Geist und sozialem Engagement gehen.

Und zu deinem nicht gegebenen Kommentar: Ein subjektiver Fall. Den kannst du nicht auf alle hochrechnen. Das ist ja das was man will. Man will suggerieren, dass solche Familien alle so sind, aber wie oft siehst du Familien, die zu hause mit ihrem Kind sitzen und ihm vorlesen oder das Rechnen beibringen? Nie. Weil du bei denen nicht zu hause bist.

Die Alten schickt man ins Altersheim. Die Kinder werden in die Kindergrippe abgeschoben, um mehr Kohle scheffeln zu können etc. etc.

Die Alten gehen ins Altersheim aus fast demselben Grund warum die Kinder zur Kinderkrippe geschickt werden. Weil Mama und Papa nicht genügend Geld haben und beide arbeiten gehen müssen. Um zum einen den älter werdenden Menschen zu versorgen und auf der anderen Seite dem Kind die Klamotten zu bezahlen die es trägt. Ist aber auch nur subjektiv. Es wird genug Eltern geben, die ums überleben beide arbeiten gehen. Es wird genug geben, die nur um ihren eigenen sozialen Status aufrecht zu erhalten arbeiten gehen. Und alle Formen dazwischen.

Falsch ist das für mich, weil eben wie du sagst, die Alten das Leben bereichern können, falsch weil ich doch Kinder habe, die etwas von mir vermittelt bekommen, meine Ansichten, meine Werte, meine Gedanken.
 
@onkelhitman
Der Müllmann soll nicht abgeschafft werden. Auch wollen wir hier ja keine komplette Änderung von Allem durchsetzen

Ich verstehe in diesem Punkt die Differenzierung nicht. Ist es "gerecht" oder "sozial", dass irgendjemand den stinkenden Müll von jemand anderem wegräumen muss? Ist nicht dieser Job per se schon eine gewisse Herabwürdigung?

Irgendjemand muss es machen. Für mich ist es ein Paradoxon, dass gerade Jobs die unseren Gedanken von "sozial" in unserer heutigen Gesellschaft leben, die immer dringend benötigt werden und für unsere Geselschaft tatsächlich relevante Verantwortung tragen (z.B. Pfleger, Krankenschwestern, Erzieherinnen), kaum Geld verdienen.
Das allein ist doch ein geradezu plakatives Beispiel dafür, wie sozial wir als Gesellschaft im Augenblick wirklich sind und welchen stellenwert wir dem beimessen.

die Kirchensteuer als solche Abzuschaffen, weil sie in politischer und staatlicher Sicht für dieses Land keinen Belang hat?
Ohne die kirchlichen sozialeinrichtungen, die unter Anderem mit diesen Geldern gefördert werden, stünde der Staat vor weiteren, großen Problemen.
Die Kirche an sich steht ja zudem gerade für Werte, Nächstenliebe, soziales Handeln etc...

Das mit dem IPhone 5 ist ein Beispiel unter vielen. Es gibt auch Bekannte, die hungern oder sich jeden Tag den 4er Pack Pizza für 1 Euro 50 reinziehen, um dann fett in Urlaub fliegen zu können oder sich die neueste Playstation, Fernseher etc. zu kaufen.
 
Dann hungern die aber, weil sie Urlaub machen. Sie hungern nicht, weil sie zu wenig Geld haben.

Ohne die kirchlichen sozialeinrichtungen, die unter Anderem mit diesen Geldern gefördert werden, stünde der Staat vor weiteren, großen Problemen.
Die Kirche an sich steht ja zudem gerade für Werte, Nächstenliebe, soziales Handeln etc...

Davon lese ich im alten Testament herzlich wenig. Im übrigen reden wir hier von 9 Milliarden Euro jedes Jahr. Was man für dieses Geld an soziale Einrichtungen aufbauen könnte....

Nicht die Kirche steht für irgendwas, auch nicht der Papst oder die Bibel oder der Glaube. Sondern das sind die Werte, die man durch Religion weitergibt. Und die gibst du nicht auch so weiter an deine Kinder? (sofern du welche hast) Die erkennst du nur, wenn du zur Kirche gehst? Also ich nicht. Ich würde auch keine Kirche hier in der Nähe vermissen. Ich würde sie auch nicht abschaffen, weil ich damit wieder Menschen diffamieren würde. Aber wenn ich einen Golfclub aufmache, und der Golfclub hat ein soziales Gemeinschaftsgefüge, ich eröffne Clubhäuser, wir trinken Mineralwasser und essen trockenes Brot, wir nehmen als Mitglieder Geld ein und geben es für einen Golfclub-Kindergarten aus.

Dann verlange ich, dass mein Golfclub von der Lohnsteuer von Gläubigen bezahlt wird? Oder muss ich mich stattdessen selber um meine Einnahmen kümmern?

Ist es "gerecht" oder "sozial", dass irgendjemand den stinkenden Müll von jemand anderem wegräumen muss?

Also ich würde liebend gerne stinkenden Müll von anderen Menschen beseitigen, als dreckig hinterzogenes Geld von Menschen auf meiner Bank zu deponieren. Ja. So moralisch bin ich. Und wenn du oben gelesen hättest was ich zu den Menschen schreibe, wüsstest du, dass meine Argumente dasselbe aussagen wie deine. Diese Berufsgruppen verdienen für die Arbeit, die sie ausführen zu wenig.

Das allein ist doch ein geradezu plakatives Beispiel dafür, wie sozial wir als Gesellschaft im Augenblick wirklich sind und welchen stellenwert wir dem beimessen.

Nicht wir. Wir legen die Steuern nicht fest. Wir wählen nur die, die es in unserem Namen tun. Und so langsam merken viele Menschen, dass es so zum einen nicht geht, zum Anderen sozial-ungerecht ist, und zum letzten zu einem wie im Threadtitel gegebenen Sozialabbau führt. Durch sinkende Sozialabgaben und Steuern sinken auch die Sozialen Leistungen. Das heißt, wenn die Rentenbeiträge erniedrigt werden, müssten wir eigentlich aufschreien. Stattdessen freuen wir uns, wenn die Beitragssätze gesenkt werden.
 
@onkelhitman

Darwin hat nie den Besten, den Cleversten, oder den Reichsten gemeint
Ich meinte die Redewendung in wörtlichem Sinne. Nicht auf Darwin bezogen.

So moralisch bin ich. Und wenn du oben gelesen hättest was ich zu den Menschen schreibe, wüsstest du, dass meine Argumente dasselbe aussagen wie deine.
Keine Sorge, ich lese Deine Beiträge schon durch. Nur gestalte ich meine Beiträge aus gutem Grund so, dass auch derjenige die Argumentationskette versteht, der nicht schon 20 Seiten des Threads durchgelesen hat.

Die Alten gehen ins Altersheim aus fast demselben Grund warum die Kinder zur Kinderkrippe geschickt werden. Weil Mama und Papa nicht genügend Geld haben und beide arbeiten gehen müssen.
Sehe ich anders. Ein Altersheim kostet unmengen Geld. Im normalfall wird jemand ins Altersheim gesteckt, weil Mama und Papa einfach keine lust haben, sich um die alten Greise zu kümmern, sondern eher ihrer persönlichen Karriere, dem Urlaub oder sonstwas fröhnen wollen. Da nimmt man die Kröten, die man fürs Altersheim abdrücken muss dann schonmal in Kauf.

Und so langsam merken viele Menschen, dass es so zum einen nicht geht, zum Anderen sozial-ungerecht ist, und zum letzten zu einem wie im Threadtitel gegebenen Sozialabbau führt.

Und warum merken das die Menschen langsam? Weil sie ihr Hirn einschalten und der Begriff "sozial" wieder ins Zentrum gerückt wird? - Wohl kaum.

Die Erkenntnis, die sich langsam zeigt, ist getrieben von der nackten Angst und der inzwischen realen Bedrohung, selbst zum Bedürftigkeitsfall zu werden. Man blickt auf die Nachbarschaftsländer, auf die Probleme im Land und auf den eigenen Geldbeutel.
Es ist die Einsicht, dass es die Politik eben trotz der immer steigenden Abgabenlast nicht schafft, bzw. schaffen will, seine Sozialsysteme (Krankenversicherung, Rente etc.) stabil zu halten und seine Ausgaben sinnvoll zu steuern.

Das Kind ist in den Brunnen gefallen. Die Herausforderungen der Globaisierung, der EU Staatengemeinschaft, des Aufbaus Ost und der multikulturellen Gesellschaft wurden schlichtweg verdrängt.

Klar, dass der Bundesregierung Dinge, wie der ESM bzw. die Gelddrucksucht der Zentralbanken in die Hände spielt (in Spekulation auf starke Inflation), weil inzwischen auch Deutschland weit über seine Möglichkeiten überschuldet ist. Wir sind genau wie die Griechen und Spanier, mit dem Unterschied, dass wir aufgrund unserer Wirtschaftsleitung ein stückchen länger durchhalten werden.
Deutschland lebt über seine Verhältnisse und betreibt kurzsichtige Politik und das schon lange.

Wir kriegen seit Jahrzehnten, selbst in den "fetten Jahren" keinen ausgeglichenen Haushalt hin.
Wo sollen in einer globalisierten Welt, die großen Einsparungen und Mehreinnahmen denn herkommen, die nötig wären, unsere Schuldenlast zurückzufahren?

Würden ab sofort keine Schulden mehr aufgenommen und würde die öffentliche Hand gesetzlich verpflichtet, neben allen anderen Ausgaben für Personal, Investitionen, Sozialleistungen, Zinsen etc. jeden Monat auch eine Milliarde Euro an Schulden zu tilgen, so würde dieser Prozess 168 Jahre lang andauern müssen, um den Schuldenberg vollständig abzutragen.

Quelle:http://www.steuerzahler.de/wcsite.php/_c-43/_lkm-24/i.htmlhttp://

Die Auswirkungen dieser Fehlpolotik tragen als erstes diejenigen, die am Tropf des Staates hängen (Rentner, Beamte, Sozialhilfeempfänger). Denn das Geld kann auch vom Staat nur einmal ausgegeben werden.
Jetzt stell Dir mal vor, dass die gut 33 Mrd. Euro, die wir inzwischen an Zinsausgaben haben, ins sozialsystem, Bildung und Betreuung fliessen würden, weil keine Schulden vorhanden wären....

Deutschland ist ein Fall für Peter Zwegat. Da helfen auch keine finanziellen Umverteilungs- Klimmzüge mehr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sehe ich anders. Ein Altersheim kostet unmengen Geld. Im normalfall wird jemand ins Altersheim gesteckt, weil Mama und Papa einfach keine lust haben, sich um die alten Greise zu kümmern, sondern eher ihrer persönlichen Karriere, dem Urlaub oder sonstwas fröhnen wollen. Da nimmt man die Kröten, die man fürs Altersheim abdrücken muss dann schonmal in Kauf.

Ja, habe ich wieder schlecht differenziert. Ein Heim oder betreutes Wohnen ist auf jeden Fall noch bezahlbar. Aber wenn wir schon bei Pflegen sind, das kann fast kein normaler Verdiener, auch zu zweit bezahlen. Dann ist die Frage: Was nun?

Wir kriegen seit Jahrzehnten, selbst in den "fetten Jahren" keinen ausgeglichenen Haushalt hin.
Wo sollen in einer globalisierten Welt, die großen Einsparungen und Mehreinnahmen denn herkommen, die nötig wären, unsere Schuldenlast zurückzufahren?

Das ist es. Aber der Unterschicht kann ich nicht noch mehr abnehmen, die haben ja nichts. Also wieder die Mittelschicht. Wie auch bisher sonst immer. Da wird die Kluft nach unten und oben natürlich immer größer und es gibt bald keine Mittelschicht mehr.
 
ZeroZerp schrieb:
Es gilt nachwievor das Motto:Survival of the fittest.
Das ist ungerecht, aber von der Natur so vorgesehen. Chancengleichheit gibt es nicht. Menschen sind unterschiedlich und der Mensch wird und kann dies auf absehbar lange Zeit nicht ändern.

Das haben die Nazis auch behauptet :freak:

Wenn dem so sein sollte, hat die Kulturgeschichte des Menschen in den Vergangenen 200 000 Jahren genauso wenig bewirkt, wie über 200 Jahre der Aufklärung (neue Welt und Abendland), nebst Jahrtausende der monotheistischen Religionen. Wäre traurig oder?



ZeroZerp schrieb:
Sehe ich anders. Ein Altersheim kostet unmengen Geld. Im normalfall wird jemand ins Altersheim gesteckt, weil Mama und Papa einfach keine lust haben, sich um die alten Greise zu kümmern, sondern eher ihrer persönlichen Karriere, dem Urlaub oder sonstwas fröhnen wollen. Da nimmt man die Kröten, die man fürs Altersheim abdrücken muss dann schonmal in Kauf.

Da musst du umdenken, ein Altenheim ist die Privatisierung der "Angehörigenpflege", die geschieht nicht, weil jemand mal ein paar Wochen in den Urlaub will, sondern meist aus beruflichen Gründen, nebst psychischer Belastung. Die ist notwendig, weil wir eben nicht so frei leben können, wie wir wollen. Der Arbeitsmarkt uns vorschreibt, nicht problemlos 1-10 Jahre aus dem Beruf zu gehen um anschließend den Job garantiert wieder fortsetzen zu können. Der dauerhafte finanzielle/wirtschaftliche Abstieg des Pflegers wäre normaler Teil der Pflege. Das war in früheren Zeiten völlig anders, ist ein Resultat aus geänderten Familienstrukturen (wenig Kinder, weit entfernte Wohnorte) im Rahmen der Industrialisierung.


ZeroZerp schrieb:
Es ist die Einsicht, dass es die Politik eben trotz der immer steigenden Abgabenlast nicht schafft, bzw. schaffen will, seine Sozialsysteme (Krankenversicherung, Rente etc.) stabil zu halten und seine Ausgaben sinnvoll zu steuern.

Die Politik ist diesbezüglich gekauft, wenn es einen riesigen Kuchen im Sozialsektor zu verteilen gibt, bedienen sich gerne viele daran, die sonst immer auf den Staat schimpfen.


ZeroZerp schrieb:
Wo sollen in einer globalisierten Welt, die großen Einsparungen und Mehreinnahmen denn herkommen, die nötig wären, unsere Schuldenlast zurückzufahren?

Quelle:http://www.steuerzahler.de/wcsite.php/_c-43/_lkm-24/i.htmlhttp://

Die Auswirkungen dieser Fehlpolotik tragen als erstes diejenigen, die am Tropf des Staates hängen (Rentner, Beamte, Sozialhilfeempfänger). Denn das Geld kann auch vom Staat nur einmal ausgegeben werden.
Jetzt stell Dir mal vor, dass die gut 33 Mrd. Euro, die wir inzwischen an Zinsausgaben haben, ins sozialsystem, Bildung und Betreuung fliessen würden, weil keine Schulden vorhanden wären....

Deutschland ist ein Fall für Peter Zwegat. Da helfen auch keine finanziellen Umverteilungs- Klimmzüge mehr.

Du glaubst diesem inoffiziellen FDP Lobbyverband ("Bund der Steuerzahler")? Wir haben Banken die 100te Milliarden verzockt haben und mit Steuergeldern (Schulden) gerettet wurden, was macht der Bund der Steuerzahler? Prangert Projekte unter 100 Millionen an, die schief gelaufen sind, bei denen aber bestimmte Personen in der Privatwirtschaft prächtig verdient haben. :freak:

Der Staat ist größter Arbeitgeber des Landes, gleichzeitig auch größter Bauherr und bester Lobbyist für deutsche Unternehmen im Ausland. Zudem gibt es zwei Wirrungen in letzter Zeit: Wachstum als Lösung unserer Probleme (das Wachstum was dafür notwendig wäre, erreicht unser Land allenfalls nach einem 3.Weltkrieg), Schuldenabbau (durch Sozialstaatsrückbau, der nicht funktioniert, wir schauen seit Jahren dabei zu und es geschieht.. nichts!). Klar darf muss man jetzt anfangen umzuverteilen, das ist alleine deswegen notwenig, um den Frieden im Inland dauerhaft wahren zu können und das erstarken extremistischer Parteien zu verhindern.
 
Onkelhitman schrieb:
Wenn dies das Prinzip der Versicherung bzw. Versicherungspflicht ist, wieso gilt diese Pflicht dann nicht in jeglichem Umfang und Gesetzeslage für alle gleich?

Weil in eine Versicherung eben nur so lange eingezahlt wird, bis der Schaden abgedeckt ist, wie ich oben auch schonmal erwähnte.

Mit der Pauschale 10% ohne Betragsbemessungsgrenze hat die Versicherung mehr Einnahmen als Ausgaben, was nicht Sinn einer Versicherung ist. - Die Krankenversicherungen haben jetzt schon Überschüsse, wieso sollten die noch höher werden?

Nossi schrieb:
Insofern ist auch die implizierte Aussage, es wäre besser, den bisherigen Status Quo einfach beizubehalten, weil es auf die schnelle keine einfache Lösung gäbe, falsch.

Ich nenne es schlicht und ergreifen destruktive Kritik, getreu dem Motto "Hauptsache Dagegen", "Hauptsache Meckern können" - ich bin gerne bereit mich kontruktiver Kritik anzuschließen. - Was wäre deiner Meinung nach denn richtig. wenn du so genau weißt, was falsch ist?

Bei nur zwei möglichen Lösungen, könnte man noch so verfahren: "Jemanden umzubringen ist falsch" - Was ist dann richtig? - "Es sein zu lassen." Und wenn du mir schon argumentatorische Trickserei vorwirfst, dann gilt das für meinen Vorredner bestimmt nicht weniger oder willst du behaupten, dass Bildungssystem einfach abzuschaffen, wäre die besser Alternative?
 
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@Godde
Das ist das Ergebnis des zinseszins- Effekts. Der größte Fehler an unserem Finanzsystem.

Da ist die Politik gefragt, die nachwievor trotz großer Schäden und jüngster Heulerei aufgrund der letzten "Krisen", den Finanzsektor trotz vollmundiger Versprechungen nicht regeln will.

@schrammler
Klar darf muss man jetzt anfangen umzuverteilen, das ist alleine deswegen notwenig, um den Frieden im Inland dauerhaft wahren zu können und das erstarken extremistischer Parteien zu verhindern.

Die Umverteilung funktioniert bei internationalen Märkten aber nur, wenn ausnahmsloss alle Länder mitziehen. Wie realisitisch ist dieses Szenario für Dich? Von wo aus will man denn umverteilen, wenn das Kapital bei drohendem Verlust, wie üblich Beine kriegt?

Wir haben Banken die 100te Milliarden verzockt haben und mit Steuergeldern (Schulden) gerettet wurden, was macht der Bund der Steuerzahler? Prangert Projekte unter 100 Millionen an, die schief gelaufen sind,...

Wo bleiben dann die massiven Proteste der Bevölkerung? Wo bleibt die Klageflut?

Wo bleibt der bürgerliche ungehorsam gegen den europäischen Rettungsschirm, der den Finanztransfer zu Banken hin in einer Art und Weise beschleunigt, wie kein Instrument voher?
 
Zuletzt bearbeitet:
ZeroZerp schrieb:
Ohne die kirchlichen sozialeinrichtungen, die unter Anderem mit diesen Geldern gefördert werden, stünde der Staat vor weiteren, großen Problemen.
Die Kirche an sich steht ja zudem gerade für Werte, Nächstenliebe, soziales Handeln etc...

Informier dich mal, wo "Kirche" draufsteht ist noch lange nicht Kirche drin.

Im Schnitt zahlt die Kirche zB bei den kirchlichen Kindergärten gerade mal 15% der Kosten - den Rest trägt die Stand / Land / Bund / whatever.
Und im Gegenzug dazu wird der Kindergarten aber 100% nach den Regeln der Kirche geführt.
Macht Sinn, oder?

Soziales und Karikatives macht bei den der katholischen Kirche in DE gerade mal 10% des Budgets aus.
Bei der Evangelischen ist es noch weniger, da sind es für Schule, Bildung, Soziales und Karitatives zusammen ca 10%.

Und dann sowas hier: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/spardebatte-staat-zahlt-442-millionen-euro-fuer-kirchengehaelter-a-699422.html

Die Empfänger der Gehälter finden das nicht unangebracht, sondern selbstverständlich: Georg Ratzinger, katholischer Priester und Bruder des Papstes, sagte SPIEGEL TV, dass es "natürlich" angemessen sei, dass kirchliche Würdenträger vom Staat bezahlt werden.
Schließlich habe der Staat ja auch die Kirche "geplündert" und ihr "viel gestohlen".
 
D, AUT: 2011 höchste Steuereinnahmen der Geschichte. Trotzdem Schulden gemacht. Wo ist der Fehler?
 
Die Steuereinnnahmen kann man leider nicht unabhängig von den gestiegenen Kosten betrachten, von denen auch der Staat betroffen ist.

Aber da gibt es natürlich noch viele andere Gründe. Misswirtschaft, eine gänzlich verfehlte föderale Geldpolitik/Verteilung etc.
 
Und wie soll das in Zukunft ausgeglichen werden? Beim AN kann man nicht mehr viel schröpfen...da wird etwas wie eine Finanztransaktionssteuer kommen müssen. Oder Steuer auf Maschinenarbeit oder oder oder...Ich wäre auch für eine Maut da D Transitland ist.
 
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