Die "ideale" Partei

Man wuenscht sich Veraenderung. Das sich etwas tut. Idealerweise in die selbst gewuenschte Richtung, schlimmstenfalls in eine andere. Stattdessen wird sich gefuehlt ueberall nur in Aussschuessen, Sitzungen und Terminen verzettelt und von den Lobbyisten vorgefuehrt.

Mich stoert es auch etwas, das Merkel den Eindruck vermittelt, nur passiv dazustehen um zum letztmoeglichen Zeitpunkt das Faehnchen in den Wind zu halten.
Man wuenscht sich eben, dass ein Politiker/Kanzler sich voll fuer ein Thema einsetzt. Ein Konzept entwickeln und mit Konsequenzen durchziehen, auch wenn es unangenehm wird. Gerade fuer Digitales, Infrastruktur, Bildung, Energie, Verwaltung usw. hilft es nicht, nur zu flicken und jeden sein eigenes Bierchen brauen zu lassen.
"Wir schaffen das" war etwas in der Richtung, wobei ich auch hier einen Plan oder Konzept dahinter vermisst habe.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: cyberpirate
Das tut sie doch? Und es ist das exakte Gegenteil von Machtwort sprechen. Das Politik auch bedeutet, mal die "Fahne in den Wind zu halten" ist doch logisch. Ich brauche, um erfolgreich Politik zu machen, Mitstreiter, muss überzeugen und Kompromisse machen. Grade letzteres wirkt auch halt mal wie die Fahne im Wind. Vor allem wenn wie heute Menschen einem Aussagen von vor einem Jahrzehnt vor die Füße knallen und basierend darauf kritisieren, dass man damals ja was ganz anders gesagt habe. Also darf man wohl auch nie seine Meinung ändern, sich überzeugen lassen oder von der Realität eingeholt werden.

Lobbyismus ist in der Tat ein Problem. Denn Lobbyismus ist oft eine Minderheit, die ihre Bedeutung deutlich überhöht. Die Automobilbranche ist da ein gutes Beispiel.

Ich will damit weder die aktuelle oder die vergangene Politik noch Frau Merkel oder andere Politiker reinwaschen oder frei von Kritik stellen. Aber diese Kritik ist mir (nicht explizit von die Axxid, sie wird so aber von vielen geäußert) schlicht zu pauschal und zu vereinfachend. Sie berücksichtigt nicht die Komplexität, die in der Politik und in der Abwägung von Entscheidungen in diesem Maßstab vorzufinden sind.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Lübke
Man könnte ganz einfach den Abgeordneten die Nebentätigkeiten per Gesetz verbieten. Sie haben die Interessen der Bürger zu vertreten, mehr nicht. Dazu bräuchte es dann noch eine lange Karenzzeit nach dem Ausscheiden aus der Politik und Schluß wäre mit dem Lobbyismus und die Parteien würden sich dann wohl auch endlich wieder wirklich darauf Konzentrieren, die Interessen der Bürger zu vertreten (wofür sie ja eigentlich da sein sollten) und nicht nur die der Wirtschaft. Dann würde man so ein Thema, wie es hier diskutiert wird wohl auch nicht mehr brauchen.:evillol:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: cyberpirate und sedot
Das Parteiensystem ist meiner Meinung nach kaputt.
CDU/CSU klüngeln (wie schon immer) und sind vor allem auf Machterhalt bedacht, es wird sich also nichts (zum besseren) ändern.
Die SPD hätte gern die Wahlergebnisse der CDU, tut aber alles in ihrer Macht stehende diese nicht zu erreichen. Ganz toll.
FDP? Tja.
Die Grünen? Agieren wie die FDP, allerdings im Bio-Look, scheint jedoch andere Wähler:innen zu begeistern.
Die Linke? Sehe ich in keiner Koalition auf Bundesebene, mal schauen was da jetzt für Vorsitzende gewählt werden und inwiefern sich das auf Inhalte auswirkt. Relevante Zuwächse halte ich für ausgeschlossen. GRR halte ich für eine Illusion.
AFD? Nein Danke.
Was ich mit meiner Stimme nächstes Jahr anstelle weiß ich ehrlich nicht, sicher ist, ich werde keine der im Bundestag vertretenen Partei wählen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: cyberpirate
Gibt es die "Piraten" eigentlich noch? Die woll(t)en ja immerhin mal kostenlosen öffentlichen Nahverkehr für Alle.
 
@Discovery_1 Dann müsstest du wohl die Diäten deutlich erhöhen, grade bei den Landespolitikern. So übig ist das Gehalt dann nämlich nicht und wer will das dann machen, wenn er in der freien Wirtschaft erheblich mehr erhält? Dann ziehst du doch erst Recht die Leute an, die dafür nicht geeignet sind. Und in der Karenzzeit wäre es ja noch extremer. Da wäre ich eher dafür, dass Lobbyarbeit erheblich transparenter ist, ebenso die Nebenverdienste. Das bei Fehlverhalten schärfer sanktioniert wird und nach ausscheiden weniger gezahlt wird gehen sie doch dnan ohnehin in die Privatwirtschaft.

Das Parteisystem sehe ich nicht als kaputt an. Es sind nur die falschen Leute aus den falschen Gründen dort besonders aktiv. Also die Teilnehmer sind das Problem, nicht das System. Und das liegt eben auch an der Attraktivität des Berufs.
 
Naja, ist ja nicht so das die Politiker im Bundestag am Hungertuch nagen würden. Wer mehr Geld will soll halt einfach direkt in die freie Wirtschaft gehen, das Argument zieht bei mir nicht. Mir ist jeder Politiker lieber der mit „weniger“ Geld auskommt aber dafür mit mehr Engagement glänzt und nicht am Sessel klebt. Ganz gleich ob ich seinen/ihren Standpunkt teile oder nicht.
Solange es keine Begrenzung der Zeit im Bundestag gibt wird sich nichts ändern, mmn denkt ein Großteil der im Bundestag vertretenen Politiker/Parteien zu sehr in Wahlperioden. Von den tatsächlichen Zeit wird maximal ein dreiviertel genutzt, dann ist wieder Wahlkampf mit Wahlgeschenken.
Ich glaube das Parteiensystem ist kaputt weil ich keine einzelne Partei finden kann die meine Themen vertritt. Koalitionen kann ich nicht wählen, mir wichtige Themen landen in der Kompromiss-Schublade (werden also nicht umgesetzt) – insofern denke ich in letzter Zeit darüber nach wie es besser gehen könnte.
Das was mir einfiel ist, es wäre gut wirklich themenbezogenen wählen zu können. Statt mein Kreuz bei einer Wahl bei einer Partei/einer Person zu machen, wäre es gut eine Skala zu haben auf der ich mir wichtige Dinge ankreuze. Ähnlich einer Umfrage. Zum Beispiel: Digitalisierung, 1 (unwichtig) bis 4 (sehr wichtig), meinetwegen plus Zusatz „egal“. Inwieweit so etwas praktisch umsetzbar ist/wäre, keine Ahnung, dafür gibts Politikwissenschaftler. Ich glaube das eine Reduktion auf einige wenige Bereiche möglich wäre, der Wahlzettel also kürzer sein könnte. Die meisten Menschen können sehr klar artikulieren was ihnen wichtig ist, kaum wer liest Parteiprogramme, ebensowenig wählt die Mehrheit gezielt Personen sondern eben nur Themen die eine Person/Partei vertritt.
Mir ist klar das dies unrealistisch ist, kein Politiker der Welt würde sowas umsetzen. Das kommt einer Abschaffung des eigenem Standes gleich, weil das Individuum dann egal ist, genauso wie Parteien, Wahlkampf, Klüngelei, Lobbyarbeit etc.pp.
Schön finde ich die Vorstellung allemal.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: cyberpirate und Discovery_1
SE. schrieb:
Naja, ist ja nicht so das die Politiker im Bundestag am Hungertuch nagen würden. Wer mehr Geld will soll halt einfach direkt in die freie Wirtschaft gehen, das Argument zieht bei mir nicht.
Das machen die fähigen Leute auch, dass ist das Problem.... Am Hungertuch nagen die Politiker nicht, weil sie Nebenverdienste haben. Wenn du nur die Diäten heranziehst ist das für die Verantwortung und die Arbeitszeiten ziemlich mager im Vergleich. Ist ja nicht so, als würde das alle nach Abzug der Steuern als Netto beim jeweiligen Politiker landen. Das ist ja mehr Umsatz, mit dem Büromiete, angestellte etc. bezahlt werden.

Man muss sich mal davon lösen, dass es den Politiker gibt, der sich all das antut aus Überzeugung allein. Idealismus ist sicher eine Triebfeder dabei, aber wenn es monetär nicht stimmt, muss der Idealismus schon gewaltig sein und das dürfte eine absolute Ausnahme darstellen.

Man könnte überlegen, wie man Parteilose besser fördern kann in diesem System, nur wird das wohl kaum wirklich möglich sein vor allem nicht ohne dabei auch Betrug und Missbrauch zu ermöglichen.
SE. schrieb:
Ich glaube das Parteiensystem ist kaputt weil ich keine einzelne Partei finden kann die meine Themen vertritt
Das ist doch kein Anzeichen, dass das System kaputt ist. Du erwartest doch nicht wirklich, dass bei Gruppen von einigen hundert bis Tausend eine vollständige Deckung der Meinungen und Ziele zu erreichen ist bei einem so vielfältigen Bereich wie der Politik. Wirklich, das ist absolut naiv und unrealistisch. Deswegen sagte ich doch schon, Politik ist IMMER Kompromissfindung und nichts anderes! Zumindest in einem demokratischen Prozess. Und das keine deine Themen vertritt, mag eben auch daran liegen, dass sie auch der Mehrheit nicht so wichtig sind wie dir. Auch das ist eben Demokratie und dem System innewohnend und kein Anzeichen seines Defektes.

Aber, genau das ist der Punkt, wenn das bei dir so ist, dann musst du selber aktiv werden. Vertritt deine Meinung politisch. Bilde ggf. einen Interessenverein, eine Partei oder dergleichen. Wenn du das nicht in Betracht ziehst, dann ist das deine Schuld und wie gesagt, wenn deine Meinungen nicht genügend Beachtung finden, du selber aber nichts daran ändern willst, dann ist das System nicht kaputt sondern du nutzt es nicht wie es angedacht ist. Demokratie heißt nämlich nicht, dass die eigenen Meinungen von anderen gefordert und umgesetzt werden muss. Dafür bist und bleibst du zuständig und das wird vor allem deutlich, wenn eigene Meinungen offensichtlich nicht die Meinung/Gewichtung dieser der Mehrheit ist.
 
Eventuell sollte man auch eine Art "Zuverdienst-Obergrenze" einführen ... und ja, ich weiß, dass die Idee nicht neu ist ... sie ist im Hartz4-Regime nämlich fest installiert.

Also Hat man als Politiker die Diäten (von denen alles bezahlbar sein muss, was der entsprechende Posten verlangt ... Puffbesuche und Urlaubsreisen gehören da NICHT dazu, aber ein kleines Handgeld sollte auch dabei sein).
Und dann kann man bis zu einem gewissen Maß noch etwas nebenher verdienen ... z.B.1/7 der Bezüge vom Staat (das ist in etwa die Höhe bei Hartz4 ... bei den Politikern werden das aber nicht nur knapp über 100,- im Monat sein).
Im Gegenzug müsste der Staat dann allerdings auch dem Posten angemessene repräsentative Wohn und Geschäftsräume sowie sämtliche amtsbedingte Ausgaben komplett übernehmen.

Natürlich mit der bei Hartz4 üblichen Beweislastumkehr ... der Politiker muss also seine Verdienste vollumfänglich offenlegen (EÜR), und bekommt entsprechend im Folgejahr eine an seine Nebeneinkünfte angepasste Diät.
Inklusive scharfer Sanktionen (bis zu 100% des Anteils der Dät, der sich NICHT auf die direkte Amtsausübung bezieht), bei nicht-Offenlegung einzelner Nebeneinkünfte ... auch wenn dabei nur nen 10er im Jahr herumkommt.
Natürlich bedeutet das, dass das Bankengeheimnis für Politiker genauso wenig gilt, wie für Hartz4-Empfänger, denn man kann seinen "Förderlingen" doch nicht einfach vertrauen, ohne wenigstens (angegebene) Konten einsehen zu können. Für Reiche gibts da ja ohnehin genug Umwege fürs Geld, also wäre diese Kontrolle nicht ansatzweise so umfangreich, wie bei den Hartzern, obwohl der gesellschaftliche Schaden weitaus höher sein könnte.

Glaubt mir, dass gefällt mir nicht nur, weil es an das Hartz4-System erinnert, sondern auch, weil es den richtigen Leuten mal eine Ahnung davon gibt, wie es sich anfühlt, wenn man von Mehrarbeit nichts hat ... das Gefühl kennt JEDER Hartz4-Aufstocker ... aber unseren Leistungsträgern ist das weitestgehend fremd.

Aber das wichtigste ist mir Transparenz ... es muss möglich sein, genau herauszufinden, von wem zu wem da Gelder fließen ... einfach weil alles andere eher an "failed states" erinnert (diese Geldflüsse nicht wenigstens transparent zu dokumentieren, öffnet der Korruption Tür und Tor ... und daran können doch eigentlich nur im Innersten korrupte Menschen ein Interesse haben).

Natürlich haben gerade die Gestalten, die das momentan machen, dann keine Lust mehr auf Politik ... eventuell finden sich ja stattdessen Menschen, deren Hauptinteresse tatsächlich dem Staat und der Gesellschaft gilt ... ich bn mir sehr scher, dass es sowas an der Basis aller Parteien gibt ... nach oben hin könnte die Luft da allerdings ziemlich dünne werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: cyberpirate
Mustis schrieb:
Aber, genau das ist der Punkt, wenn das bei dir so ist, dann musst du selber aktiv werden. Vertritt deine Meinung politisch. Bilde ggf. einen Interessenverein, eine Partei oder dergleichen.

Genau da liegt der Hund begraben.

Wenn es für einen selbst keine "ideale Partei" gibt die man bereit ist zu wählen dann muss man auch mal selber die Initiative ergreifen und politisch aktiv werden.

Aber die Möglichkeit eine Partei selbst zu gründen oder innerhalb einer bestehenden Partei mitzuwirken und für seine Interessen einzustehen wird von vielen gar nicht in Betracht gezogen. Schließlich würde das auch Arbeit an der Basis erfordern. Wer will schon in der Fußgängerzone Flyer verteilen und mit unbelehrbaren Bürgern diskutieren. Klinken schrubben und Wahlplakate aufhängen ist auch ein Teil der Realität.

Dieses ewige Klinken schrubben und diskutieren hört übrigens nie auf. Im Bundestag ist es genauso schwer einige Abgeordnete von der Digitalisierung zu überzeugen wie so manchen Dorfbewohner von Windkrafträdern in Sichtweite ihres Hauses.

Stattdessen sitzt man hier im PuG und lammentiert darüber, dass seine Meinung durch die Parteien nicht ausreichend bzw. gar nicht repräsentiert wird. Für mich unverständlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: mental.dIseASe
Von den Wahlplakaten her, gefiel mir momentan eigentlich nur eine Partei ... "die Partei".

Schon durch das Plakat mit "Nazis töten" hatten die meine Sympathie ... ich fands immer recht erfrischend, ein Plakat der Partei zu sehen ... denn die konnte man einer Partei zuordnen, ohne das Parteilogo zu sehen.

Bei den anderen war es eigentlich das übliche Platitüdengeschmückte "Vertrauensgesicht" zu dem ich einfach kein Vertrauen habe ... was sicherlich viel damit zu tun hat, dass da immer noch CDU, SPD, AfD oder FDP dabei stand (hier war gerade Kommunalwahl, aber die ganzen Kleinparteien, die ähnlich werben, spare ich mir mal .... die kennt man wahrscheinlich eh nur in Bielefeld).

Auch die Linke war mir wie immer sympathisch, weil sie eben auf genau diesen Aspekt weitestgehend verzichtet hat ... und statt mit Politikergesichtern eben mit politischen Inhalten geworben hat. Nur schade, dass man damit in Deutschland keine Wahlen gewinnt.
 
Ich war mal auf einer weiterführenden Schule das eine Jahr Klassensprecher. Dabei habe ich über Politik mehr gelernt, als in meine Leben zuvor, oder danach. Ich hatte auch noch ein ein Art Stimmmandat (ich nenne es jetzt mal so). Bei einer Schulversammlung, wo ich wegen meinem Mandat dabei sein konnte, brachte ich auf bitte meiner Schulkamerade den Vorschlag hervor, dass man einen zweiten Kaffeeautomat anschaffen sollte, da in der kurzen Pause die Schlange zu lange ist, dass man bis zum Ende der Pause sich einen Kaffee holen könnte.

Wurde dann umgesetzt und es kam ein zweiter Automat. Ich war der Held der Stunde, bis zur nächsten Pause, als sie dann merkten, dass der Kaffeepreis von 0,50 € auf 0,60 € anstieg. Damals habe ich gelernt, dass alle Wahlversprechen Geldkosten. Immer.

Dann wurde mir noch einiges klar. Wer wollte den Kaffeeautomat? Ich konnte nur für meine Klasse sprechen, also tat ich es im Namen und Interesse meiner damaligen Klasse. Und darunter wiederum wollten nur eine Handvoll diesen Automaten, also etwa 10 %.

Am Schluss hatte die Schule also einen zweiten Kaffeeautomaten, welcher den Kaffeepreis um 20 % erhöhte, weil von über 1.000 Schüler fünf Stück diesen wollten.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Pym
Mustis schrieb:
Am Hungertuch nagen die Politiker nicht, weil sie Nebenverdienste haben. Wenn du nur die Diäten heranziehst ist das für die Verantwortung und die Arbeitszeiten ziemlich mager im Vergleich.
Wat? Schau mal in die Wikipedia, aktuell liegen die Bezüge über 10k im Monat. Dazu kommen dann diverse Zusatz-Leistungen und Vergünstigungen. Was und wieviel fändest du den angemessen? Ich frage aus ehrlichem Interesse. Wieviele „normale“ Durchschnittbürger kommen den jemals in ihrem Leben in solche Regionen?

Ich habe nicht behauptet das die Arbeitsbelastung niedrig ist, ganz im Gegenteil ich möchte hier nicht tauschen weil ich diese Belastung körperlich und ganz sicher nicht psychisch stemmen könnte.
Den Ausflug zu „mach halt selbst“ kannst du dir sparen, da du keine Ahnung hast was ich tue oder getan habe. Ich werde das aber hier ganz sicher nicht offenlegen um dir zu „beweisen“ das ich dahingehend durchaus politisch aktiv tätig bin und war.
Nur soviel, für meine Meinung und Überzeugungen wurde ich schon von „Andersdenkenden“ und „besorgten Bürgern“ angeschrien, beschimpft, geschlagen, angespuckt und stand auch stundenlang bei “schlechtem Wetter“ draußen und habe hier auch keine Scheu davon künftig abzusehen. Das was mir Angst macht mich öffentlich wirksamer zu bekennen sind die Spinner. Ich will hier niemanden vor meiner Tür stehen haben, ich habe keinen Bock auf anonyme Morddrohungen von irgendwelchen unterkomplexen Gestalten. Darüber frei zu entscheiden steht mir noch zu. Von meiner Familie mal ganz abgesehen.
Und nein, der Staat hilft hier nicht weiter, auch wenn es diese Möglichkeit theoretisch gäbe. Gerichte und Polizei sind völlig überlastet, Anzeigen werden eingestellt, ganz einfach. Man muss halt warten bis was passiert, bevor irgendetwas in Gang kommt, Ausgang ungewiss.
Kurz, komm mal wieder runter und mach dir klar das nicht jede:r faul auf dem Sofa hockt und schwaffelt.
 
und von den 10k musst eben noch Ausgaben bestreiten. 10K Brutto sind für das Arbeitsvolumen und die Verantwortung nicht wirklich viel. Soviel bekommst du in der WIrtschaft schon im unteren Management je nach Branche, spätestens im mittleren Management bist da darüber hinaus.

Keine Ahnung was du daran in Relation viel findest. in eminem bekannten Kreis U40 verdienen einige soviel oder nur wenig weniger (9K brutto). Und die arbeiten teils nichtmal 10 Jahre...

SE. schrieb:
Den Ausflug zu „mach halt selbst“ kannst du dir sparen, da du keine Ahnung hast was ich tue oder getan habe.
Das hat nicht mit dir zu tun. Das ist ein Fakt. Wenn deine Meinung nicht angemessen repräsentiert wird deiner Meinung nach ist nicht das System defekt sondern entweder deine Meinung nicht entsprechend mehrheitsfähig oder du (und gleichgesinnte) tun zu wenig dafür. Simple as that.
 
Dennoch sind 10k mehr, als ich und viele andere im Niedriglohnbereich fürs ganze Jahr haben ... wenn das Amt solche Kosten verursacht, dann ist das OK, ansonsten ist es zu viel ... definitiv.

Aber ich habe eh etwas andere Vorstellungen davon, was man für gute Arbeit bekommen sollte ... in Richtung 10k monatilich sollte das nur gehen, wenn mit der Arbeit eine Gefahr für Leben und Gesundheit verbunden ist und unter 10,- die Stunde sollte es nur geben, wenn die Verantwortungsübernahme im Job gegen Null geht.
Leider hat Verantwortungsübernahme im Job halt nur dann was mit dem Gehalt zu tun, wenn man auf dieses ohnehin schon mindestens 42% Einkommensteuer zahlt ... der Rest kann dafür sorgen, dass ein AKW NICHT explodiert, und bekommt dafür trotzdem nur Tarif ... und wernns da keinen gibt, dann halt €9,35/Stunde.
Der, der entscheidet, wann wer welchen Knopf drücen muss, damit das ganze kosteneffizient und troptzdem sicher läuft, der bekommt weituaus mehr ... und wenns schef läuft, muss der zwar den Kopf hinhalten, wird aber dennoch mit Millionenschweren Abfindungen verabschiedet ... der, der die Verantwortung in der Krisensituation wirklich übernommen hat, hat danach einfach ganz andere Probleme, als Geldsorgen ... aber diese Leute bekommt man als Otto-Normal-Pubser ja eh nicht zu gesicht.

Vor allem frage ich mich, welcher Politiker in den letzten 10 Jahren wirklich gemerkt hat, dass er für irgendwas die Verantwortung hätte übernehmen müssen. Sogar wenn man richtig scheiße baut, wird das mit einem neuen Posten belohnt, solange man nur in einer der Unionsparteien ist.
Die SPD würde es wohl nicht anders machen, aber die hat ja eh nichts zu sagen.
Wenn überhaupt, dann übernehmen Politiker Verantwortung für ihr eigenes Image ... und das macht jeder Möchtegern-Gangster genauso.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schön, ich sehe das anders. Wenn ich 40-50 (und mehr) Stunden die Woche arbeite, Verantwortung für eine Firma mit trage und von meinen Entscheidungen der Erfolg und somit das Gehalt von vielen abhängt, ich viele Jahre Ausbildung da reingesteckt habe und weitere aufgrund Fort- und Weiterbildungen folgen, dann finde ich 10k Brutto in Relation zu jemanden, der ggf. nur 35h die Woche schafft, 10 Schuljahre abgestottert hat und keinerlei Verantwortung für Entscheidungen tragen muss nicht sonderlich viel. Wer viel leistet, darf auch etwas bekommen. Und Leistung ist nun mal nicht nur was ich dann im Beruf leiste in Stunden... Und letztlich steht es jedem frei, es diesen Leuten gleich zu tun.

Davon ab ist das völlig egal. Die genannten Dinge sind Tatsachen und solange das so ist, braucht man sich nicht über das angeblich so gewaltige Gehalt von Bundespolitikern wundern und neiden, denn angesichts der freien Wirtschaft ist es nicht viel und die ganzen Idealisten machen den Job ja letztlich auch nicht wie man sieht. Der monetäre Anreiz ist also ganz offensichtlich entscheidend und wenn dieser nicht geboten wird, dann brauche ich mich auch nicht wundern, wenn ich nur Knallköppe da sitzen habe.
 
Die Wirtschaft zahlt ja ebenfalls einigen viel zu gut ... denn Ausbildung, Verantwortung, Zeit und Mühe rechtfertigen zwar ein mehr, mMn aber eben kein 10-20 mal so viel.
Diese Dimension hat das ganze nur deswegen erreicht, weil der Markt eben nur am unteren Ende reguliert wird.

Die Dimension der Einkommenscheere ist das eigentlich gefährliche ... und bei uns ist sie momentan so weit offen, dass die Verbindung langsam nachgibt.

Am unteren Ende tut sich seit einiger Zeit nuzr noch in dem Rhythmus etwas, den der Gesetzgeber vorgegeben hat (Anpassung des Mindestlohns alle 2 Jahre) ... oben ist es weiterhin nur Verhandlungssache ... bist du gut genug, dann kannst du deinem Chef auch 50k im Monat aus dem Kreuz leiern.
Und genau bei diesen Lohnverhältnissen wird ein Politikergehalt eben auch "zu kein" obwohl es seit Jahrzehnten nur gestiegen ist.
Die Wirtschaft steigert einfach stärker ... und das kann unser Staat nicht stemmen ... also sucht man erstmal bei der Wirtschaft, weil man weiß, die zahlen halt besser und die Scheiße die man baut wird nicht gleich medial breitgelatscht, weil sich jemand erhofft, dass Partei XY dann beim nächsten Wahlgang ein paar stimmen weniger bekommt.

Den meisten Idealisten fehlt für politischen Erfolg die nötige Kaltschnäuzigkeit ... die können nicht nur nicht lügen, ohne rot zu werden ... die WOLLEN nicht.
Und genau das macht es unmöglich, dass Idealisten die Macht halten ... denn dazu muss man eben lügen können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Als würde ein Niedriglöhner mit 500- 1k brutto (!) auch nur annährend 40h arbeiten oder hätte derartig viel Zeit in ne Ausbildung gesteckt... du hast ne gewaltig verzerrte Wahrnehmung von Leistung. Und blendest weiterhin aus, das grundsätzlich es jedem offen steht, das selbe zu tun und dann, wenn man der Meinung ist, das sei zu viel, entsprechend das zu viel an andere freiwillig abzugeben.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@Mustis Politiker sollen sehr gut verdienen. Das sag mal den Leuten, die den ganzen Tag arbeiten und trotzdem teilweise nur auf ca. 10.000€ Brutto im Jahr kommen. Und davon müssen sie dann auch noch 20% für die Sozialversicherung abdrücken. Und am besten sollen diese Menschen davon noch eine kapitalgedeckte Altersvorsorge betreiben. In den unteren Lohnbereichen sollte man ja am besten auf noch mehr verzichten, wenn es nach der CDU/CSU gehen würde. Ich frage mich manchmal, warum diese Leute überhaupt noch arbeiten sollen, wenn man trotzdem ewig vom Jobcenter abhängig bleibt und die Altersarmut quasi garantiert ist. Beschäftigen kann man sich selber, dazu braucht man keine Arbeit, von der man nicht Leben kann. Allein deswegen gibt es für mich z. zt. nur eine wählbare Partei in Deutschland, "Die Linke".
 
Man zeige mir die Menschen, die für 10k Brutto 40h arbeiten... Das ist WEIT unter Mindestlohn, also erzählt bitte nicht so einen gequirlten Mist! Wir reden dabei noch nicht von den Arbeitsstunden (und Zeiten!) eines Bundespolitikers geschweige den von deren Verantwortung....

Daran ändert (auch weil es eben kompletter Schwachsinn ist was hier behauptet wird) auch eine Linke nichts. So realistisch ist selbst die Linke allemal.

Diese Einstellung ist meiner Meinung nach auch der Grund, warum Menschen wie Scheuer an Positionen wie diese kommen. Neid ohne Ende und das komplette ausblenden, dass die große Mehrheit jener, die soviel verdienen, viel entbehrt haben und viel leisten und man selber weder vielens noch fähig wäre, das selbe zu tun.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Zurück
Oben