Die Linke - unsere Zukunft?

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Seelenpflücker schrieb:
die höchstwahrscheinlich durch mehr Eigenverantwortung und Staats- und Mittelstandsentlastung Arbeit und somit hoffentlich Wohlstand und sozialen frieden schaffen

Die höchstwahrscheinlich nicht zu mehr Arbeit führen, sondern mit ziemlicher Sicherheit zu weiterer Massenarbeitslosigkeit und Armut.

Was bringt es Dir, wenn Du mehr Eigenverantwortung zeigst? Hast Du damit einen Job sicher? Und was soll die Staats- und Mittelstandsentlastung? Der Mittelstand wurde in den letzten Jahren zunehmend entlastet, es hat bloß nichts genutzt. Weil der Binnenmarkt zusammengebrochen ist.

Ich halte die sogenannte Linkspartei für sehr gefährlich und ordne diese auf der linken Seite genauso zu den radikalen, wie die NPD auf der rechten.

Das ist ja wohl wirklich Schwachsinn.

Es leben immer noch zuviele auf Sozialkosten, weil sich Arbeit nicht lohnt und es zuwenig davon gibt. Aber Arbeit lohnt sich nicht automatisch dann, wenn wenn jeder so wenig wie möglich arbeitet und dafür ein Maximum an Gehalt bekommt. Das kann NICHT funktionieren! Daneben sind die Lohnnebenkosten viel zu hoch!

Da kommt sie wieder, die Schmarotzerdebatte. Typisch neoliberales Geschwätz. Sicher gibt es diese Schmarotzer, ich kenne sogar einen. Aber ich behaupte, die meisten würden lieber arbeiten als einfach herumzusitzen.

Warum wird eigentlich mit "Arbeit muss sich wieder lohnen" immer "Arbeitslosengeld kürzen" gemeint? Wie wäre es denn umgekehrt, Löhne hoch? Oder Arbeitszeit herunter bei gleichem Monatslohn?

Aber Deutschland steckt ja in der Krise. Uns (der Wirtschaft) geht es ja so schlecht, wir sind überhaupt nicht konkurrenzfähig.

Blödsinn! Warum sind wir denn immer noch, seit Jahren, Exportweltmeister? Das bedeutet soch, dass unsere Waren im Ausland konkurrenzfähig sind, sogar besser als die Konkurrenz. Wir haben genügend Reichtum in Deutschland, er muss nur richtig verteilt werden. Das wird weder durch die Politik von Rot-Grün noch durch die von Schwarz-Gelb erreicht, sondern nur durch die der Linkspartei.

Es gibt auch genug Arbeit für alle. Die Lösung ist einfach: Arbeitszeit herunter, 30h/Woche => 6h/Tag. Bei vollem Lohn. Die Folgen sind

- weniger Arbeitslose, da Unternehmen gezwungen sind mehr Leute einzustellen
- mehr Kaufkraft, dadurch zieht der Binnenmarkt an
- die Produktivität steigt (Kellogs hatte Anfang des letzten Jahrhunderts die Arbeitszeiten gekürzt, prompt stieg die Produktion und auch der Gewinn)

Es schadet zwar dem Export, aber da sind wir doch Weltspitze. Und unsere Arbeitsplätze liegen im Mittelstand, der profitiert davon.

Aber nein, stattdessen werden die Arbeitszeiten immer weiter verlängert. Öffnungszeiten bis dorthinaus, aber ohne neue Kräfte einzustellen. Die Motivation geht den Bach herunter, und das merkt man. Seitdem mein Stamm-EDEKA bis 20Uhr geöffnet hat sind die Angestellten nicht mehr ganz so freundlich, und ab und zu stolpert man mal über Waren, die sich im Gang stapeln. Das war vorher nicht so.

Gleichzeitig sinken die Reallöhne. Damit sind wir in der OECD einzigartig. Wenn der Reallohn sinkt, wird natürlich auch immer weniger konsumiert. Wie soll da unsere Wirtschaft in Gang kommen? Bzw. brummt sie ja, aber durch diesen Scheiß wird sie gnadenlos abgewürgt (und durch die Hochzinspolitik der EZB sowie wegen dem Euro-Stabilitätspakt wird das noch potenziert).

Bei "Berlin Mitte" oder "Sabine Christiansen" schwelgte neulich ein Arbeitgeber wieder in seinen faschistischen Fantasien. Sein Lieblingsspruch war "flexibilisierung der Arbeit". Ein Gewerkschaftsvertreter fragte dann nach, was er denn damit meine. Antwort: "Flexibilisierung... blabla... flexibilisieren... blablubb... flexibel sein..." Also nichts handfestes.

Ich weiß aber, was er damit meint: Lockerung des Kündigungsschutzes, lange Anfahrtswege, Zwangsumzug, Überstunden wann immer der Chef es anordnet, Schichtarbeit ohne Ausgleich. Auf deutsch: "Was die Amis mit den Nigg... konnten, können wir mit unseren Arbeitern schon lange!"

Wobei die Lockerung des Kündigungsschutzes gar nicht mal schlecht ist. Da wird ja immer gerne das Beispiel Dänemark angeführt, wo sich der Arbeitgeber wirklich schnell seiner Angestellten entledigen kann. Dummerweise wird dabei immer vergessen, dass

a) Dänemark ein ganzes Stück kleiner als Deutschland ist, niemand muss dort von Hamburg nach München reisen um zu arbeiten (oder umziehen)

und, was viel wichtiger ist,

b) die sozialen Sicherungssysteme sehr ausgereift sind. Dort wird bei Arbeitsverlust 4 Jahre lang 90% des letzten Nettolohnes als Arbeitslosengeld bezahlt. 4 Jahre! Natürlich gibt es auch Zwänge. Man muss eine angebotene Stelle annehmen, sonst wird das Arbeitslosengeld gekürzt. Die Stelle muss aber auch das Anforderungsprofil erfüllen, ein Fliesenleger muss da nicht als Taxifahrer arbeiten - auch wenn es möglich ist.

Sozial ist: Arbeit.

Das führt mich zu dem/einem Wahlslogan der Union: "Sozial ist, was Arbeit schafft."

Das erinnert mich an einen Wahlkampfspruch Alfred Hugenbergs, es war 1933, für die NSDAP: "Sozial ist, wer Arbeit schafft."

Nunja, seitdem haben wir viele Autobahnen...

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Die Tage habe ich etwas interessantes über ein alternatives Steuerkonzept gelesen, entwickelt von einem linken Unternehmer. Einkommens- und Unternehmenssteuer weg, dafür Mehrwertsteuer hoch, sehr hoch. Dazu ein Bürgergeld von 1300-1500€.

Was bringt das?

1.) Die Mehrwertsteuer ist die einzig gerechte Steuer, denn jeder muss sie zahlen, sie verzerrt nicht den Wettbewerb zwischen inländischen und ausländischen Waren

2.) Die Unternehmenssteuer ist eh nur ein Kostenfaktor für das Unternehmen und wird dementsprechend in die Preise mit einkalkuliert, der Konsument zahlt also auch die. Da kann man auch gleich die Mehrwertsteuer dazu heranziehen. Das Steuersystem wird so transparenter

3.) Der vom Arbeitgeber zu entrichtende Lohn ist nur die Differenz zum Bürgergeld, die Belastung für die Unternehmen sinkt also.

4.) Wir bräuchten keine sozialen Sicherungssysteme mehr, denn jeder, also auch die Rentner, bekämen dieses Bürgergeld (wie das jetzt mit Kindern ist weiß ich nicht)

Die Mehrwertsteuer würde, so hat er errechnet, bei 48% liegen. Das liegt in der Größenordnung der jetzigen realen Steuerbelastung, ist also kein Problem.

Gruß
Morgoth
 
Um nicht alles von Morgoth zu zitieren möchte ich mich den Aussagen von Ihm voll und ganz anschließen - bin absolut seiner Meinung! Mir fehlt nur ein bißchen das Diskusionstalent...

Gruß Dilandau
 
@ 3r3bus

Es gibt viele Richtungen innerhalb der WASG-PDS-Gruppe, aber meine Partei haben uns gegen sie gestellt, weil wir Trotzkisten sind.

Der Versuch gemeinsame Sache zumachen fand in Rußland statt und scheiterte katastrophal.

Gern würde ich weiter machen, es bleibt mir aber keine Zeit dazu. Nächsten Dienstag muss ich die Matheprüfung bestehen (Hauptfach). Danach melde ich mich wieder, denn meine Konzentration brauche ich woanders.

Meine Intention: Tuchfühlung
 
Morgoth schrieb:
1.) Die Mehrwertsteuer ist die einzig gerechte Steuer, denn jeder muss sie zahlen, sie verzerrt nicht den Wettbewerb zwischen inländischen und ausländischen Waren
Sie belastet Millionäre und Sozialhilfeempfänger gleichermaßen und kann von daher nicht "gerecht" sein.

Warum geht niemand auf meinen schönen Beitrag ein? :(
 
mouette volante schrieb:
Sie belastet Millionäre und Sozialhilfeempfänger gleichermaßen und kann von daher nicht "gerecht" sein.

Nein, wer viel konsumiert zahlt auch viel. Millionäre konsumieren in der Regel etwas mehr als Sozialhilfeempfänger (Sozialhilfe fällt übrigens weg).

Ehrlich gesagt, ist eine Flat Tax, wie von Kirchhof vorgeschlagen, auch gerechter als ein progressives Steuersystem, jeder zahlt den gleichen Prozentsatz. Das Problem dabei ist, den richtigen Satz zu finden. Um die sozialen Sicherungssysteme aufrecht zu erhalten, müsste der Satz sehr hoch liegen, wahrscheinlich so um 50%. Das würde aber die unteren Einkommen so stark belasten, dass sie gar nicht mehr konsumieren könnten. Also müsste ein sehr hoher Freibetrag her, der wieder die Sozialsysteme belasten würde, also müsste der Satz hoch usw.

Die einzige Lösung wäre bei Kirchhof eine Abschaffung oder Reduzierung der Sozialsysteme, und das ist nicht akzeptabel, denn auch das belastet den Konsum (geringe Zukunftssicherheit -> es wird gespart) und/oder stürzt viele Menschen in Armut.

Die hohe Mehrwertsteuer + Bürgergeld bringt einmal die Sicherheit, dass auch bei Arbeitsplatzverlust (wodurch auch immer) der Lebensunterhalt gesichert ist, und gleichzeitig wird das Bewusstsein gefördert, dass Konsum eben diese Sicherheit schafft, denn 50% des verkonsumierten Vermögens fließt direkt wieder in die Kasse zurück, und die restlichen 50% werden ebenfalls verkonsumiert, kommen also auch wieder dem Bürgergeld zugute.

Dieses Bewusstsein fehlt leider heute, und da ist die aktuelle Politik schuld, die den Menschen ihre Zukunftssicherheit raubt, sowie den Reallohn immer weiter sinken lässt. Rein logisch müssten wir alle z. Z. konsumieren wie die Blöden, dann käme die Wirtschaft auch wieder in Gang. Aber das erzähl mal einem ALG2-Empfänger...

Zu Deinem anderen Beitrag:
ich fürchte, Du hast Recht, dass die Linke im Bundestag keinen Einfluss auf die Abstimmungen haben wird. Aber es ist besser, wenigstens eine Stimme gegen die aktuelle Politik dort zu haben als gar keine. Wenn sie es dann noch schafft, ihren Widerstand im BT dem Volk bekannt zu machen, dann könnte sich die Lage zur nächsten Bundestagswahl ändern, bei den kommenden Landtagswahlen sowieso.

Was die Stimme des Volkes unseren Politikern wert ist haben sie ja bei Hartz4 und der EU-Verfassung gezeigt. Besonders letzteres ist eine Frechheit. Ein Volk gibt sich immer noch selber eine Verfassung, und wenn es mit dem Entwurf nicht einverstanden ist, dann gibt es eben ein "Nein" wie in Frankreich und Holland, aber wie sagte die Merkel doch so schön: "Wir haben kein immerwährendes Recht auf Demokratie." Na denn gute Nacht.

Gruß
Morgoth
 
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Seelenpflücker schrieb:
Ich halte die sogenannte Linkspartei für sehr gefährlich und ordne diese auf der linken Seite genauso zu den radikalen, wie die NPD auf der rechten.
Morgoth schrieb:
Das ist ja wohl wirklich Schwachsinn.
Nein, es ist kein Schwachsinn, sondern Fakt: NPD=rechtsradikal, PDS.Linke=linksradikal
Oder willst Du etwa auch das leugnen? :rolleyes:

Zum Rest Deines Posts:
Du willst also die Unternehmen dazu zwingen, die Arbeitszeiten zu kürzen bei gleichbleibendem Lohn, ohne dass diese einfach abwandern? :lol: Man frage sich, wie Du das anstellen willst.

P.S.: Bitte gehe mit dem Wort "Faschismus" etwas sorgsamer um. Es könnte mitunter der Eindruck entstehen, dass Du der Meinung bist, dass jeder, der nicht Deine linksradikalen Ansichten teilt, ein Faschist sein muss.

Morgoth schrieb:
Was die Stimme des Volkes unseren Politikern wert ist haben sie ja bei Hartz4 und der EU-Verfassung gezeigt. Besonders letzteres ist eine Frechheit. Ein Volk gibt sich immer noch selber eine Verfassung, und wenn es mit dem Entwurf nicht einverstanden ist, dann gibt es eben ein "Nein" wie in Frankreich und Holland, aber wie sagte die Merkel doch so schön: "Wir haben kein immerwährendes Recht auf Demokratie." Na denn gute Nacht.
Auch hier beweist Du eine bemerkenswerte Ahnungslosigkeit bzw. versuchst gezielt Tatsachen zu verdrehen, um deinen zweifelhaften Standpunkt zu untermauern. Vor allem in Frankreich wurde die EU-Verfassung abgelehnt, weil es dem Volk absolut nicht um die eigentliche Sache ging, sondern nur darum, die eigene Regierung abzustrafen, auf Kosten der ganzen EU. Gerade dieser Vorfall ist ein geradezu schreiendes Argument GEGEN jegliche Form von direkter Demokratie in so wichtigen Fragen.
 
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SheepShaver schrieb:
Nein, es ist kein Schwachsinn, sondern Fakt: NPD=rechtsradikal, PDS.Linke=linksradikal
Oder willst Du etwa auch das leugnen? :rolleyes:

Ja, das leugne ich. Teile der der Linken sind radikal, wie die kommunistische Plattform und das marxistische Forum, aber die Ausrichtung der Partei selber ist eher als sozialdemokratisch einzustufen - also das, was eigentlich die SPD sein sollte.

Es gibt auch in der SPD und bei den Grünen linksradikale, ebenso gibt es bei der Union rechtsradikale (z. B. Hohmann, inzwischen ausgeschlossen, aber auch nur wegen des öffentlichen Drucks).

Außerdem rüttelt die Linke nicht wie die anderen Parteien unter dem Deckmantel des Kampfes gegen den Terrorismus an den demokratischen Grundrechten. Dieses "rütteln" ist übrigens ein untrügliches Zeichen für Extremismus...

Du willst also die Unternehmen dazu zwingen, die Arbeitszeiten zu kürzen bei gleichbleibendem Lohn, ohne dass diese einfach abwandern? :lol: Man frage sich, wie Du das anstellen willst.

Achja, diese ewigen Drohgebärden der Unternehmen. Warum sind sie dann nicht schon längst weg? Es gibt doch so viele Länder, in denen achso gute Bedingungen für die Unternehmen herrschen. Warum wird immer noch in Deutschland produziert?

Ich habe übrigens schon geschrieben, dass durch kürzere Arbeitszeiten die Produktivität steigt. Diese Erkenntnis kam einigen schon während der Industrialisierung, die immer so düster beschrieben wird (und war). Das müsste doch ein Paradies für die neoliberalen Geister sein, die so sehr dem sayschen Theorem nachhängen. Angebot im Überfluss. Und es gibt sogar Abnehmer!

P.S.: Bitte gehe mit dem Wort "Faschismus" etwas sorgsamer um. Es könnte mitunter der Eindruck entstehen, dass Du der Meinung bist, dass jeder, der nicht Deine linksradikalen Ansichten teilt, ein Faschist sein muss.

Wer möchte, dass die Arbeiter moderne Sklaven zu sein haben, ist für mich ein Faschist.

Auch hier beweist Du eine bemerkenswerte Ahnungslosigkeit bzw. versuchst gezielt Tatsachen zu verdrehen, um deinen zweifelhaften Standpunkt zu untermauern. Vor allem in Frankreich wurde die EU-Verfassung abgelehnt, weil es dem Volk absolut nicht um die eigentliche Sache ging, sondern nur darum, die eigene Regierung abzustrafen, auf Kosten der ganzen EU.

Ist ja gut, dass Du das besser weißt.

Aber nehmen wir mal an, Du hättest Recht. Dann können wir weiterdenken: die Menschen in Frankreich sind mit der Politik ihrer Regierung nicht zufrieden. Die Regierung arbeitet an der EU-Verfassung mit und unterstützt diese, macht Werbung dafür. Weil sogar Franzosen logisch denken können ;) ist für sie klar, dass diese Verfassung mit der Politik der Regierung konform ist, und weil sie mit der Politik der Regierung nicht einverstanden sind, sind sie auch mit der EU-Verfassung nicht einverstanden und erteilen der somit eine Absage. q. e. d.

Gerade dieser Vorfall ist ein geradezu schreiendes Argument GEGEN jegliche Form von direkter Demokratie in so wichtigen Fragen.

Gut, dass wir jetzt über Deine Gesinnung Bescheid wissen.

Wenn ich mal eines meiner liebsten Bücher, das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland, auszugsweise zitieren darf:

Artikel 20:
(2) Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus.

Ausgeübt wird die Gewalt durch 3 Organe: Legislative, Exekutive, Judikative. Alle 3 haben sich aber an den Willen des Volkes zu richten. Das bedeutet, dass gerade in wichtigen Fragen das Volk zu bestimmen hat. Scheint bloß niemanden zu interessieren.

Weiter:

Artikel 23:
(1) Zur Verwirklichung eines vereinten Europas wirkt die Bundesrepublik Deutschland bei der Entwicklung der Europäischen Union mit, die demokratischen, rechtsstaatlichen, sozialen und föderativen Grundsätzen und dem Grundsatz der Subsidiarität verpflichtet ist

Subsidiarität bedeutet, dass Entscheidungen auf die niedrigst mögliche, unterste Ebene verlagert werden müssen. Zusammen mit Artikel 20 Abs. 2 ist das für mich ganz eindeutig, dass die EU-Verfassung vom Volk der Europäer abgesegnet werden muss.

Noch was: Dein Freund Hayek hat auch einige Böcke geschossen.

Ungleichheit ist nötig...Wenn wir garantieren, dass jedermann am Leben gehalten wird, der erst einmal geboren ist, werden wir sehr bald nicht mehr in der Lage sein, dieses Versprechen zu erfüllen

Genau. Ein Mitschüler benutzte vor etlichen Jahren in dem Zusammenhang das Wort "Notschlachten". Ich glaube, das trifft es. :rolleyes:

Gegen die Überbevölkerung gibt es nur die eine Bremse, nämlich, dass sich nur die Völker erhalten und vermehren, die sich auch selbst ernähren können.

Anscheinend leben wir schon nach der Maxime, denn schließlich lassen wir tausende Menschen am Tag in Afrika verhungern.

Eine freie Gesellschaft benötigt eine bestimmte Moral, die sich letztlich auf die Erhaltung des Lebens beschränkt: nicht auf die Erhaltung allen Lebens, denn es könnte notwendig werden, das eine oder andere individuelle Leben zu opfern zugunsten der Rettung einer größeren Anzahl anderen Lebens. Die einzig gültigen moralischen Maßstäbe für die “Kalkulation des Lebens” können daher nur sein: das Privateigentum und der Vertrag.

Aktion T4

Nebenbei hat Freund Hayek das faschistische Regime Pinochets in Chile gelobt, trotz schwerster Menschenrechtsverletzungen. Margaret Thatcher, Anhängerin Hayeks, war eine enge Freundin Pinochets. Die Liste lässt sich fortführen...

Gruß
Morgoth
 
Zuletzt bearbeitet:
es ist der letzte schwachsinn der neuen linken den radikalismus der NPD andichten zu wollen. die npd distanziert sich keineswegs konkret vom dritten reich und man weiss ja aus welchen zirkeln sich ihre mitglieder einfinden.
die linke hingegen nimmt viele positionen ein die die SPD vor einiger zeit hatte, bevor sie getrieben vom lobbyismus zur vermeitlichen "mitte" der gesellschaft gedrängt wurde.
ich halte es für eine frechheit wenn man dem ehemaligen spd-vorsitzenden lafontaine die gleiche qualität an radikalismus anheften will wie es bei der NPD vorzufinden ist...
weiterhin distanzieren sich sowlh lafontaine wie auch gregor AUSDRÜCKLICH vom autoritären system des stalinismus beispielsweise. sie NENNEN es beim namen. dies tut die npd absolut nicht.

genau so wenig kann man das dritte reich mit irgendeinem anderen kommunistischen system vergleichen oder sich anmaßen die radikalität miteinander zu vergleichen, denn beide seiten, sowohl links und rechts hatten zu ihrer zeit eine grundlegend andere ideologie. ergo: unvergleichbar.

und wenn diejenigen die hier schreiben wirklich ehrlich sind haben sie sich zu 99% nicht eingehender mit linker oder rechter ideologie auseinandergesetzt sondern hauen hier stammtischkalauer raus die ihnen entweder von aussen aufgetragen wurden oder einfach opportunistisch irgendwann gebildet wurden.
 
Das war jetzt wieder etwas viel "Schwachsinn" in den vergangenen Posts. :rolleyes:
th3o schrieb:
genau so wenig kann man das dritte reich mit irgendeinem anderen kommunistischen system vergleichen oder sich anmaßen die radikalität miteinander zu vergleichen, denn beide seiten, sowohl links und rechts hatten zu ihrer zeit eine grundlegend andere ideologie. ergo: unvergleichbar.
Wer sagt denn, dass sich unterschiedliche Ideologien in ihrer jeweiligen totalitären Ausprägung nicht ähnlich anfühlen können? Renommierte Autoren wie z.B. Sebastian Haffner kommen durchaus zu diesem Ergebnis, und ich gehe mal davon aus, dass sich diese sehr eingehend mit der Materie beschäftigt haben. ;)

Viele Grüße, Tiguar
 
Sowohl PDS als auch NPD haben gemein, dass sie beide im politischen Spektrum am äußeren Rand anzusiedeln sind. Und was Frechheiten gegenüber Lafontaine angeht... mir würden noch ganz andere Frechheiten zu seiner Person einfallen, charakterlich ist er einfach nur unterste Schublade.

@Morgoth
Das Volk nimmt Einfluß auf politische Entscheidungen, indem es seine Repräsentanten wählt. Dies nennt man parlamentarische Demokratie und hat sich als Regierungsform bewährt.
 
Noch ein Wort zu Keynes:

der Keynesianismus scheiterte am Vietnamkrieg, der Golddeckung des Dollars und den festen Wechselkursen. Um den Krieg zu finanzieren druckte die USA Dollar en masse, was allein auf Kosten der anderen Staaten der westlichen Welt ging, denn gleichzeitig mussten sie ihr Geld entwerten, um die festen Wechselkurse zum Dollar aufrecht zu erhalten. Die Folge war eine massive Inflation die erst aufhörte, als das Bretton-Woods-System für beendet erklärt wurde.

SheepShaver schrieb:
Das Volk nimmt Einfluß auf politische Entscheidungen, indem es seine Repräsentanten wählt. Dies nennt man parlamentarische Demokratie und hat sich als Regierungsform bewährt.

Repräsentanten des Volkes. Das heißt, sie repräsentieren den Willen des Volkes und haben sich nach ihm zu richten. Deswegen wurden sie gewählt. In Deutschland haben wir ein freies Mandat, dass dem Repräsentanten erlaubt, eigene Entscheidungen zu treffen. Das funktioniert solange im Sinne des Volkes, das ihn gewählt hat, sofern er auch die Interessen desselben vertritt. Tut er das nicht, muss sein Mandat beendet werden. Ganz offensichtlich haben die Abgeordneten bei einigen Entscheidungen gegen den Willen des Volkes gestimmt bzw. ihn übergangen. Oder glaubst Du, wenn die Abgeordneten erst ihre Wähler gefragt hätten, dass dann Hartz4 so problemlos durchgekommen wäre?

Die Alternative, außer direkter Demokratie, wäre ein imperatives Mandat. Der Abgeordnete ist nur Wahlmann, er muss sich nach dem Willen der Wähler seines Wahlkreises richten. Ein - durchaus ernstzunehmender - Nachteil ist die zeitliche Verzögerung und der Aufwand von Entscheidungen.

Gruß
Morgoth
 
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@tiguar

ich bestreite nicht dass es sich ähnlich anfühlen kann, doch bei genauer betrachtung geht die jeweils vom menschen empfundene repression von komplett verschiedenen dingen aus. bestes beispiel ist der kapitalismus in dem wir leben und der bisher gescheiterte kommunismus.

im kommunismus wird aus der autorität und der knechtung durch das system kein hehl gemacht. die repression ist offensichtlich, sie geht vom staatsapparat oder ggf. vom personenkult aus (stalin, mao). es wird dort versucht den menschen zufrieden zu bekommen durch unverblümtes eingreifen in sein leben.

im kapitalismus geht diese repressive kraft aus der toleranz hervor, die aus dem grunde da ist um einen hauch von wohlwollen über das volk gleiten zu lassen und es dann perfider als im kommunismus es fühlbar zufriedenzustellen indem man es nicht durch die staatshand bevormundet aber sehr wohl durch die industrialisierung der gesellschaft knebelt. man schafft es den menschen in der fortgeschrittenen indistriegesellschaft immun zu sich selbst zu machen, seine eigene wahrnehmung bezieht sich nicht mehr auf das was er mit sich machen läßt sondern wird ihm auferlegt und er hat es unbewusst hinzunehmen, denn alle grenzen die ihm aufgezeigt werden sind gleitend...stichwort: tolerant. somit wird er geblendet und schlimmer noch als im kommunismus zu einem "zufriedenen" sklaven gemacht.
 
@morgoth:
Denk mal darüber nochmal nach:
Achja, diese ewigen Drohgebärden der Unternehmen. Warum sind sie dann nicht schon längst weg? Es gibt doch so viele Länder, in denen achso gute Bedingungen für die Unternehmen herrschen. Warum wird immer noch in Deutschland produziert?

DC: 8600 Arbeitsplätze -
Lila Konzern: Über 20 000
Siemens: 4xxx -
Philips: Selbes Spiel, bloß bei den Lieferanten. Von 50 000 bleiben 33 000 wohl übrig.
Somit werden diese wohl abbauen.

Und so geht´s weiter:
Philips will 35 Mio. Euro in belgisches Werk investieren

27.09.2005
aktiencheck.de

Der niederländische Elektronikkonzern Philips Electronics N.V. (ISIN NL0000009538 / WKN 940602) verkündete am Dienstag, dass man 35 Mio. Euro in das Werk in Turnhout investieren wird. In der belgischen Fabrik werden Lampen hergestellt.
Quelle: www.aktiencheck.de

Im zweiten Werk in Dundee, das aufgrund des hohen Bedarfs errichtet wurde, soll der Produktionsstart in 13 Monaten erfolgen. Insgesamt werden etwa 530 neue Arbeitsplätze entstehen und über 800 Mio. US-Dollar investiert.
Quelle:www.daimler-chrysler.de

Die Auslandsinvestitionen der deutschen Wirtschaft werden in diesem Jahr auf ein Rekordhoch steigen. Dies ergab eine Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) bei 7500 Unternehmen. Viele Unternehmen, die vor allem in Osteuropa investieren, wollen gleichzeitig im Inland Stellen streichen.
Quelle: Manager-magazin.de / DIHK

Sooooo, also alles nur leere Drohungen und alles ist so toll hier? Da wird 30h/Woch mit vollem Lohnausgleich bestimmt alles retten. ;)

Ich diskutiere ja meist gerne mit dir und lese auch gerne deine Beiträge, aber komm bitte etwas von deinem absolutistischen Ross runter. Hab´ mich echt gewundert, ist ja so nicht deine Art. :confused_alt:
Dann geht das auch wieder auf einem produktiven Level.

Beteiligt habe ich mich hier aus vorraussicht schon nicht, der Thread musste ja so ausarten. Also, allen beteiligten noch viel Spaß. :)
 
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th3o schrieb:
im kommunismus wird aus der autorität und der knechtung durch das system kein hehl gemacht. die repression ist offensichtlich, sie geht vom staatsapparat oder ggf. vom personenkult aus (stalin, mao). es wird dort versucht den menschen zufrieden zu bekommen durch unverblümtes eingreifen in sein leben.
Die Zufriedenheit der Menschen liegt also darin, sich im Interesse der Machterhaltung des Staatsapparats knüppeln zu lassen. Das Leben in einer Diktatur - ob nun kommunistisch oder nicht, denn das war die Frage! - ist daher dem Leben in unserer Gesellschaftsform vorzuziehen, weil man dann zumindest weiss, woher der Druck kommt, was wiederum zur Zufriedenheit führt. Sehr erhellend! ;)

@ topic: Eine bessere Begründung, warum sich politische Extreme - egal welcher Richtung - nie wieder durchsetzen dürfen, habe ich lange nicht mehr gelesen.

Ciao, Tiguar
 
@tiguar

falsch. ich habe keine antwort gegeben in dem sinne dass der kommunismus dem kapitalismus vorzuziehen sei nur weil er, hohohoho, "ehrlicher" ist.
ich habe selbst keine antwort wenn du mich nach einer befreienden toleranz fragst.
aber ich plädiere dafür anzuerkennen und vor allem zu sehen(!) dass unsere momentane gesellschaft weitaus verlogener ist als es der kommunismus damals war.
 
Ich bestreite nicht, dass Arbeitsplätze aus Deutschland ins günstigere Ausland verlagert werden. Das war so und wird weiterhin so sein. Meine Frage ist aber, warum trotz der angeblich so hohen Kosten weiterhin in Deutschland produziert wird? Möglicherweise, weil hier so gute Bedingungen herrschen?

Es gibt auch Unterschiede bei den Entlassungen.

Einerseits muss entlassen werden, weil das Unternehmen in argen finanziellen Schwierigkeiten steckt. Das ist ja durchaus akzeptabel, da sagt ja keiner was, auch wenn es schade ist.

Andererseits gibt es Entlassungen, weil der Automatisierungsgrad eine Höhe erreicht hat, die menschliche Arbeiter bei den aktuellen Arbeitszeiten zunehmend überflüssig machen. Dies ist das eigentliche Problem, denn dadurch entstehen neue Arbeitslose bei gleicher Produktivität des Unternehmens.

Es besteht doch aber auch die Möglichkeit, z. B. in der Automobilindustrie (mein Lieblingsbeispiel weil es eigentlich immer passt) , statt 3 Achtstundenschichten 4 Sechstundenschichten zu fahren. Erstaunlicherweise, und das zeigen Erfahrungen aus der Vergangenheit, steigt dadurch die Produktivität. Am Fließband lässt sich das einfach verdeutlichen: es kann schneller laufen, da die Konzentration der Mitarbeiter erhalten bleibt - oder, bei gleichem Arbeitstakt, erhöht sich die Qualität.

Beides, erhöhte Produktivität und erhöhte Qualität, wirkt sich positiv auf die Konkurrenzfähigkeit aus. Der vorerst verringerte Gewinn sollte bei den aktuellen Bilanzen kein Problem darstellen.

Nochmal zur Erinnerung: Wir sind Exportweltmeister. Wir sind global konkurrenzfähig!

Natürlich kann diese Maßnahme ein kleiner Mittelständler nicht so einfach alleine durchsetzen. Das muss

a) die gesamte Volkswirtschaft durchziehen

und

b) die Politik und die Finanz muss durch leicht erhältliche, niedrig bezinste Kredite* (Leitzinssenkung!) dem Mittelstand die kurzfristig entstehenden Mehrkosten ermöglichen

*vielleicht auch zinsloses Darlehen ähnlich Bafög? Immer dran denken: Keynes forderte die Aufnahme von Krediten, um in Zeiten wirtschaftlicher Rezession (die wir im Binnenmarkt haben, nicht im Außenmarkt) die Wirtschaft - den Konsum - anzukurbeln.

Man sollte wirklich mal über Arbeitszeitverkürzungen nachdenken. Denn es gibt nicht mehr genügend Arbeit für alle, wenn man von den jetzigen Arbeitszeiten ausgeht. Und zwar weltweit. Die zunehmende Automatisierung ist der Grund. Die dadurch entstehenden Probleme müssen gelöst werden. Und ich glaube nicht, dass sie gelöst werden, indem Arbeiter und Angestellte bei Kosten und Arbeitszeit in Konkurrenz zu den Maschinen treten. Der Kampf kann nur verloren werden.

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Wahrscheinlich kommt bald irgendwann der Vorwurf, ich wäre Sozialist oder sogar Kommunist. Dem möchte ich vorsorglich entgegentreten. Ich bin, und das wird einige überraschen, eher ein Anhänger von Adam Smith.

Smith propagierte den absoluten Freihandel, also grundlegend liberale Thesen, Selbstregulierung des Marktes ("unsichtbare Hand"). Die meisten, die sich auf Smith berufen, vergessen allerdings, dass er auch die Probleme durch die fehlende Moral erkannt hat. Dementsprechend forderte er gleichzeitig einen Staat, der die soziale Sicherheit bietet (unser soziales Netz, Schulbildung für alle, etc.) sowie für den Schutz des Privateigentums und vor äußeren Gefahren sorgt. Der Staat soll der Gegenpol zu den wirtschaftlichen Mächten sein.

Ich bin der Ansicht, dass die Linke diese Forderung besser umsetzt als die anderen Parteien. Nur sie steht im Moment für soziale Sicherheit, nur sie für eine angemessene Sicherheitspolitik (ein militärisches Engagement im Irak u. Afghanistan erhöht _nicht_ unsere Sicherheit, im Gegenteil). Gleichzeitig lässt sie der Wirtschaft genügend Freiräume zur Entwicklung.

Besser fände ich, wenn das nicht nötig wäre. Wegen der fehlenden Moral der Menschen (Egoismus ohne Grenzen) ist das aber - noch nicht - möglich.

Gruß
Morgoth
 
Zuletzt bearbeitet:
SheepShaver schrieb:
Auch hier beweist Du eine bemerkenswerte Ahnungslosigkeit bzw. versuchst gezielt Tatsachen zu verdrehen, um deinen zweifelhaften Standpunkt zu untermauern. Vor allem in Frankreich wurde die EU-Verfassung abgelehnt, weil es dem Volk absolut nicht um die eigentliche Sache ging, sondern nur darum, die eigene Regierung abzustrafen, auf Kosten der ganzen EU. Gerade dieser Vorfall ist ein geradezu schreiendes Argument GEGEN jegliche Form von direkter Demokratie in so wichtigen Fragen.
Deine Arroganz ist kaum zu toppen. Das Volk ist zu dumm, um wichtige Entscheidungen zu treffen? Soviel zu deinem demokratischen Verständnis. Eine Diskussion mit dir macht keinen Sinn mehr.

Ich fordere die anderen hier auf, auf die Beiträge von SheepShaver nicht mehr zu antworten.


Morgoth schrieb:
Wer möchte, dass die Arbeiter moderne Sklaven zu sein haben, ist für mich ein Faschist.
Deine Kritik ist auf jeden Fall berechtigt, allerdings ist das Wort Faschismus da fehl am Platze.
 
mouette volante schrieb:
Deine Arroganz ist kaum zu toppen. Das Volk ist zu dumm, um wichtige Entscheidungen zu treffen? Soviel zu deinem demokratischen Verständnis. Eine Diskussion mit dir macht keinen Sinn mehr.
So so, ich bin also arrogant, wenn ich konstatiere, dass der Ausgang der Wahl über die EU Verfassung in Frankreich und vor allem die Ursache des Ergebnisses, ein Argument gegen direkte Demokratie ist - eine Meinung, die übrigens von einer großen Mehrheit getragen wird. Alle Achtung, Deine Toleranz gegenüber anderer ist ja geradezu unermesslich.

mouette volante schrieb:
Ich fordere die anderen hier auf, auf die Beiträge von SheepShaver nicht mehr zu antworten.
Das ist arrogant und beleidigend zugleich.
 
Morgoth schrieb:
Welche Mehrheit? Die Mehrheit des Volkes oder die Mehrheit der neoliberalen Medien?


wie wahr...genau das hatte ich ein paar beiträge weiter oben unter anderem auch mit dem link zu Herberts Marcuses Essay gemeint.
 
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