Die "programmatischen Eckpunkte" der Linken

@Keshkau@
Tatsache ist aber wohl, dass wir in Deutschland den Lebensstandard der letzten Jahre nicht länger halten können. Dafür sorgt die billige Konkurrenz aus dem Ausland, dafür sorgen die Staatsverschuldung, die explodierenden Krankenkosten und mittelfristig auch die demografische Entwicklung samt Überalterung der Gesellschaft.

Der Lebensstandard der "Reichen" wächst und wächst, siehe Armutsbericht.
http://www.wdr.de/online/news/armutsbericht/index.phtml
Den Lebensstandard der unteren Einkommensschichten soll aber immer weiter absinken.
Das ist sozial ungerecht.


Und die Betroffenen in den unteren Einkommensgruppen schaffen es nicht, sich auf diese neue Situation einzustellen. Man trennt sich nicht gerne vom schicken Handy, vom Flachbildschirm und vom Jahresurlaub, weil das alles so selbstverständlich geworden ist. Und wenn etwas davon nicht mehr bezahlt werden kann, wird die Armut ausgerufen.

Mein Freund gehört zu dieser Einkommensschicht. Selbst für einen Umzug hat er kein Geld, Problem, zieht er um Miete zu sparen in Vororte, braucht er ein Auto, welches er sich uberhaupt nicht leisten kann und jetzt aktuell auch keins hat. Sebst Kino, essen gehen usw. verzichtet er. Keiner möchte so auf Dauer leben. Was ist daran lebenswert.
Und er arbeitet 8 St. täglich, hat kein regelmäßiges Wochenende, Schichtdienst
So geht es vielen, diese Menschen leben in einer Sackgasse, bekommen in 20 Jahren gerade mal 700 EUR Rente und sind faktisch jetzt schon erledigt. Jede Kostensteigerung, selbst die letzte MWST Erhöhung schlägt brutal nieder.
Und mein Freund hat kein Händy. Irgendwie vermischt du auch Vorurteile in deine Bewertung. Worüber sollen diese Vorurteile hinwegtäuschen ?
Und das wollen die Linken mit dem Mindestlohn, mit armutsfester Rente ändern.
Daran finde ich nichts verwerfliches.
 
smacked2 schrieb:
die FDP ist schon seit jahren die Partei der besserverdienenden und dafür bekannt das sie Politik für die Wirtschaft und für die Reichen macht

Für die Wirtschaft, sowas aber auch.

Kannst mir ja mal erklären, woher du deinen Wohlstand, deine Arbeit, dein Gehalt, dein täglich Brot und all deinen Besitzt herhast, wenn nicht aus "der Wirtschaft".

Also manchmal glaube ich echt, die linken Sprücheklopper haben in der Schule nicht aufgepasst... oder ignorieren die bewusst die einfachsten Zusammenhänge?

wikipedia.de schrieb:
Als Wirtschaft wird die Gesamtheit aller Einrichtungen (z. B. Unternehmen, private und öffentliche Haushalte) und Handlungen verstanden, die der planvollen Deckung der menschlichen Bedürfnisse dienen. Hierzu zählen insbesondere die Erzeugung, der Verbrauch, der Umlauf und die Verteilung von Gütern.

:freak:
 
die Meinungsdifferenzen begründen sich doch darauf:

beide Seiten wollen ~das gleiche (Wohlstand, das "Beste", auch wenn das extrem dehnbar ist)

ABER es gibt verschiedene Meinungen, wie das zu erreichen ist.

Ich gönne jedem meiner Nachbarn einen Plasma, ein Grundeinkommen, dass er nicht mehr Arbeiten muss, wenn er nicht will, und sonstige schönen Sachen.
Das Problem ist das zu realisieren!

Und jemand der eine Ahnung hat, wie die (Welt-)Wirtschaft läuft, kann sich denken, dass die Gesellschaft+Wirtschaft ein dynamisches System darstellt.
Bestimmungen, die sich meiner Meinung nach zwischen populistisch, einfältig und träumerisch/idealistisch einordnen lassen, sind immer langsamer/träger als der ideenreiche Mensch, der immer versucht seinen Vorteil zu ziehen.
Welcher Arbeitslose würde auch auf eine Zulage verzichten, die er bekommen könnte oder welcher Reiche würde in Deutschland Steuern zahlen, wenn er es im Ausland für die Hälfte kann?

Also eindimensionale Gesetze, wie von der LINKEN - wohl mit den besten Absichten, führen dazu, dass der schlechtbezahlte ein nichtbezahlter, ein Arbeitsloser, der zum Teil der arbeitsunwilligen Arbeitslosen gehört, sicher arbeitslos bleibt, Privatwirtschaft zu ineffizienter Plan- bzw. Staatswirtschaft usw. wird.

Nicht weil die LINKE das bezwecken will-sind ja keine bösen Menschen-, sondern weil der Staat träger im Verwalten als der Mensch im "Schalten"(d.h. Vorteil aus neuen Gegebenheiten ziehen) ist, weil es einfach Systemimmanent ist.
Und wir ein Problem mit der Welt haben, die einfach billiger ist in Bereichen in denen nicht besonders viel Köpfchen gefragt ist. Und für Leute die nicht viel Köpfchen haben konkurrieren einfach mit einer Milliarde Chinesen und Co. die für einen Bruchteil des Lohnes arbeiten, den die hierzulande für 4 Euro pro Stunde ausgebeuteten bekommen.
Und keine Politik, auch keine neoliberale, kann der Marktmacht entgegen dafür sorgen, dass der Italiener das deutsche Produkt für 4 Euro statt des Produktes aus China für 2 Euro kauft.

Man kann nur das versuchen zu fördern, was wir besser können als die Schlitzaugen, und nicht das versuchen zu retten, was nicht zu retten ist. Ebenso könnte man per Gesetz festlegen, dass Bochum Meister wird, weil es die Kohlearbeiter-Fans im Gegensatz zu den "Bayernbonzen" verdient haben.

Schon mal darüber Gedanken gemacht, warum die LINKE z.Zt. so viel Aufschwung hat ?

weil es die Leute schon immer gern gehört haben, dass sie nichts geben müssen aber unglaubliches zurückbekommen!
das ist wie die Wunderdiatpille, die findet auch immer Absatz, obwohl jeder langsam wissen müsste, dass die Dinge nicht so einfach sind.

UND: weil die LINKE keine Angst macht, im Gegensatz zu der in seltenen Ausnahmen ehrlichen Partei CDU (Mehrwertsteuererhöhung). Sie redet den leuten nach dem Mund. Sie bietet wahnsinnig einfache Lösungen, dann wird auch schon alles besser.
Das macht die NPD auch: Ausländer raus, dann wird alles besser!
Unterschiedlichste Forderungen, gleicher Tenor: eine Pille zum Wunschgewicht bzw. eine Stimme zum Wohlstand. Und wer will das nicht?

extasy schrieb:
Ein schönes Zitat noch vom gestrigen Parteitag von Brecht (sinngemäß)" Reicher Mann und armer Mann schauen sich an, worauf der Arme zum Reichen sagt, Währe ich nicht arm so währst Du nicht reich !"

Schöner und treffender kann man den Kapitalismus nicht beschreiben, meine ich.;)

wiederlegst du dich nicht selbst? für mich klingt das wie : "Wenn ich [einäugiger] dir[zweiäugig] ein Auge aussteche, dann gehts uns beiden gleich gut!" Das ist doch dann eine tolle Verbesserung!
 
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@Alphamenpower61
Ich nehme den von Dir genannten Link und beziehe mich auf die dort genannte Armutsgrenze, die bei 60 % des Durchschnittseinkommens gezogen wird. Das Durchschnittseinkommen liegt bei ca. 30.000 Euro pro Jahr oder 2.500 Euro pro Monat. 60 Prozent davon entsprechen 1.500 Euro brutto Monatseinkommen. - Nun gebe ich die Werte in den Abgabenrechner (www.abgabenrechner.de) ein.

Es fallen 125 Euro Einkommensteuer an, 7 Euro Soli und 11 Euro Kirchensteuer. Weiterhin berücksichtige ich 20 % vom Bruttolohn für die Sozialabgaben. Ich komme auf einen Betrag von ca. 906 Euro netto. - Für die Berechnung werden allerdings wohl noch die anderen Einkunftsarten berücksichtigt, weshalb Wikipedia eine Armutsgrenze von 938 Euro angibt.

Das ist der obere Grenzwert, schon klar. Doch ist jemand mit 938 Euro in der Tasche tatsächlich arm. Oder lässt sich ein Paar, das über 2 x 938 Euro = 1.876 Euro verfügt, als arm bezeichnen?

Ich frage deshalb, weil ich einen konkreten Vergleich anstellen möchte: In Polen betrugen die monatlichen Bruttolöhne im Jahr 2003:
454 Euro in der Land- und Forstwirtschaft
512 Euro in der Produktion
432 Euro im Bauwesen
570 Euro im Bereich Verkehr und Nachrichtenübermittlung
883 Euro im Kredit- und Versicherungswsen
500 Euro im Unterrichtswesen
410 Euro im Gesundheits-, Veterinär- und Sozialwesn

Die Frage, wie hoch die Abgabenlast ist, kann man bei diesen Löhnen wohl vernachlässigen. Und dann sind wir wieder beim Kaufkraftvergleich, der bereits bei den Mindestlöhnen diskutiert wurde (#66). Demnach war laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung der Euro in Polen nur 1,26 Euro wert (ebenfalls 2003). Die Lebenshaltungskosten liegen dort also nicht so niedrig, wie es die Löhne vermuten lassen.

Vor diesem Hintergrund reden die LINKEN von Armut, obwohl Polen direkt vor der Haustür der Ostdeutschen liegt. Vor diesen Realitäten sollte man nicht leichtfertig die Augen schließen, wenn man ernst genommen werden möchte. Provokant ausgedrückt (bitte nicht zitieren): Man kann sich weinend in die Ecke stellen und heulen, dass man nicht mit den preiswerten Konkurrenten aus dem Ausland konkurrieren möchte. Dabei machen die nur das, was Deutschland schon seit Jahren bei denen praktiziert: nämlich konkurrenzfähige Produkte (in diesem Fall jedoch Hightech) auf dem Markt anbieten, mit denen die einheimische Industrie nicht mithalten kann. Globalisierung funktioniert leider in beide Richtungen. Wenn man es genau nimmt, ist es doch das erklärte Ziel, Europa für die Produkte der Entwicklungs- und Schwellenländer zu öffnen. Wenn das allerdings real passiert, wollen die Leute (auch von den LINKEN) scheinbar nichts mehr davon wissen, wofür sie noch in Heiligendamm protestiert haben.

Hier erwarte ich eine klare Positionierung. Entweder sollen die Chinesen ihre Schuhe bei Deichmann verkaufen können, dann gibt es in Deutschland nun einmal weniger Jobs in diesem Bereich. Dann muss man wohl oder übel ein anderes Betätigungsfeld aussuchen, in dem man arbeiten möchte. Der bisher gemachte Vorschlag sieht so aus, dass man die Unternehmer zu höheren Löhnen zwingen will, was zu Kostensteigerungen führt und auch dazu, dass die Endprodukte noch weniger konkurrenzfähig sind. Oder man fängt eine Subventionierung an (Kombilohn), die wie bei der Steinkohle bis zum Sanktnimmerleinstag durchgezogen werden muss, weil sich die strukturellen Probleme so nicht aus dem Weg räumen lassen. An dieser Stelle würde ich statt Polemik auch mal einen vernünftigen Vorschlag begrüßen. Ansonsten muss ich betretenes Schweigen wohl als Zustimmung werten.

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triumvirn schrieb:
Man kann nur das versuchen zu fördern, was wir besser können als … und nicht das versuchen zu retten, was nicht zu retten ist.

Das ist der springende Punkt! Wenn man keine Mauer und das Land ziehen möchte – und das möchte niemand –,kann man den Marktkräften auf Dauer nichts entgegensetzen. Wir werden nicht verhindern, dass massenhaft Menschen nach Europa einwandern. Wir werden auch nicht wirksam verhindern, dass Geldkapital dort investiert wird, wo es sich am besten verzinst. Und wir werden ebenso wenig verhindern, dass Unternehmen sich so positionieren, dass ihre Spanne zwischen Erlösen und Kosten, unter Berücksichtigung aller Gegebenheiten, am größten ist.

Das bedeutet auch, man wird es nicht schaffen, einen marktwirtschaftlich unbegründet hohen Mindestlohn durchzusetzen, ohne dabei das Beschäftigungsniveau aufs Spiel zu setzen. Der Staat bekommt schließlich schon Probleme, wenn er einzelne Steuern (Benzin, Tabak) erhöht. Dann wird nämlich bei jeder sich bietenden Gelegenheit im Nachbarland getankt oder die Zigaretten werden auf dem Schwarzmarkt gekauft. So läuft das.

Beim Mindestlohn habe ich schon einmal das folgende Beispiel gebracht: Der polnische Schlachter, der heute zum Dumpinglohn arbeitet, verliert nach der Einführung von Mindestlöhnen sofort seinen Job. Es werden aber keine deutschen Schlachter eingestellt, sondern die Polen kommen als selbstständige Unternehmer wieder und arbeiten zum alten Preis weiter. Zur Lösung dieses Problems habe ich hier noch keinen einzigen Vorschlag gelesen.
 
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keshkau schrieb:
Zur Lösung dieses Problems habe ich hier noch keinen einzigen Vorschlag gelesen.

DIE LINKE würde sagen: Sowas muss man verbieten. :D

Also doch eine Mauer - und wenn nur in den Köpfen. Schließlich sind die Linke ja ganz groß dabei, wenn es darum geht, alle wirtschaftlichen Probleme per Gesetz zurechtzubiegen. ;)
 
Man kann sich gesetzlich zwar in Tarifverträge oder Arbeitsverträge einmischen. Aber in Europa gilt die Freizügigkeit von Gütern, Dienstleistungen, Kapital und Arbeit. Wenn eine Regierung meint, die frei aushandelbaren Preise zwischen zwei Unternehmern festlegen zu können (die aus polnischer Sicht nicht einmal Dumpingpreise darstellen), dann bleibt nichts mehr übrig von "Freiheit durch Sozialismus". Wir hätten dann entweder "Zentralverwaltungswirtschaft statt Freiheit" oder eben die Mauer ("Es war ja doch nicht alles schlecht - früher").
 
Razor23 schrieb:
Kannst mir ja mal erklären, woher du deinen Wohlstand, deine Arbeit, dein Gehalt, dein täglich Brot und all deinen Besitzt herhast, wenn nicht aus "der Wirtschaft".

Hab ich gesagt das auf die Wirtschaft verzichtet werden soll? Ich glaube kaum :lol:
... aber man kann mir auch jedes Wort im Mund rumdrehen so wie du es tust damit du dich nicht inhaltlich mit meiner Kritik befassen musst.

Politik sollte nicht nur für die Leute in der Wirtschaft und in den Chefetagen sein sondern auch für die Arbeiterklasse. Ohne die geht letztendlich nämlich auch nix ;)
 
smacked2 schrieb:
Politik sollte nicht nur für die Leute in der Wirtschaft und in den Chefetagen sein sondern auch für die Arbeiterklasse. Ohne die geht letztendlich nämlich auch nix ;)

Jeder ist Teil der Wirtschaft. Was du meinst, sind die Unternehmer... tja, ohne die geht auch nichts. Und wenn ich als Unternehmer dann von irgendwelchen linken Sprücheklopper als Ausbeuter bezeichnet werde und mit ideologisch begründeten Strafsteuern aus Deutschland rausgeekelt werde, wird auch die letzte linke Schnarchnase merken, dass man niemanden dazu zwingen kann, aus reiner Nächstenliebe Arbeitsplätze zu schaffen und völlig überzogene Löhne zu zahlen, nebenbei noch 95% seiner Gewinne an irgendwelche Sozialschmarotzer zu verteilen und trotzdem billige Güter für Aldi und Co. herzustellen.

Unternehmer sind in erster Linie Menschen, die genau wie deine arbeitende Bevölkerung keiner höheren Berufung folgen, sondern Geld mit ihrem Tun verdienen wollen. Dass sie nebenbei durch die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Güterversorgung noch den wesentlichsten Teil der Wohlstandsschaffung und -sicherung einer Volkswirtschaft übernehmen, ist eine logische Folge unserer ach so unsozialen Wirtschaftsordnung. Diese schafft es doch tatsächlich, aus einem Volk von Egoisten eine Gesellschaft zu machen, bei der jeder durch seine eigene Zielsetzung der Gemeinschaft dienlich ist.

Natürlich gibt es einen Machtausgleich in Form von Gewerkschaften, aber wer jetzt die Verstaatlichung von privaten Unternehmen fordert, hat das Grundgesetz eben nicht gelesen. Denn auch ein Unternehmen ist grundsätzlich Privateigentum. Und das heißt eben auch, dass ich eben niemand darüber Rechenschaft schuldig bin, wenn es um den Aufbau, Erhalt oder Abbau von Arbeitsplätzen geht. Wenn mir der Wirtschaftsstandort Deutschland wegen der linksgerichteten, wirtschaftsfeindlichen Politik nicht mehr zusagt, bin ich schneller hier weg, als ein Oskar Lafontaine seine nächste Hassrede ausformuliert hat.

Die größten Turbokapitalisten sind in diesem Wirtschaftssystem zugleich die größten Kommunisten. Mal als Konsument ("Geiz ist geil"), mal als Arbeiter oder eben Arbeitsloser ("Generalstreik, Strafsteuern für Unternehmen, Mindestlöhne? Find ich gut!").
 
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Der Staat über alles

Guter Artikel. Wie ich sonst meinen Unmut über diese Partei bzw. ihr Progeamm hier noch kundtun soll weiss ich nicht - das wurde hier alles schon sehr gut von z.B. keshkau ausgeführt.
 
triumvirn schrieb:
weil es die Leute schon immer gern gehört haben, dass sie nichts geben müssen aber unglaubliches zurückbekommen!
das ist wie die Wunderdiatpille, die findet auch immer Absatz, obwohl jeder langsam wissen müsste, dass die Dinge nicht so einfach sind.
Du magst ja Recht haben, das die Leute solche Sprüche schon immer gern gehört haben.
Das werden sie auch immer tun.
Doch fragte ich mich warum in letzter Zeit diese Sprüche vermehrt aufkommen.
An der aktuellen Politik und der der letzten Jahre/Jahrzehnte kann es ja nicht liegen. :rolleyes:

...im Gegensatz zu der in seltenen Ausnahmen ehrlichen Partei CDU (Mehrwertsteuererhöhung).
Ehrliche Partei.
Ein Widerspruch in sich.

Ehrlich wäre eher eine Erhöhung um 1 oder 2 % (wie im Wahlkampf gefordert) gewesen.
Nein, man einigt sich bei 3%.
Ist genau die "rechnerische" Mitte von 2% (CDU) und 0% (SPD). :rolleyes:
Soviel zur Ehrlichkeit...



PS:
Ich bin kein Sympathisant bzw. Anhänger der LINKEN. (Könnte bei meinen Beiträgen so rüber kommen)
Bei den Wahlen, an den ich bisher teilgenommen habe, habe ich denen noch nie eine Stimme gegeben. Wird auch nicht geschehen...
Doch hindert es mich nicht daran, auch die anderen Parteien zu hinterfragen.
Die sind genauso unglaubwürdig, wie die LINKE.
Im Prinzip ist es keine Partei mehr wert gewählt zu werden.
Alle haben mehr schlecht als recht regiert.

Leider gibt es keine glaubwürdigen Alternativen, die man wählen kann.
 
@smacked2
man kann es auch so ausdrücken: Der Arbeiter kann gut ohne den Kapitalisten auskommen, der Kapitalist aber nicht ohne den Arbeiter ;) Nur durch die Ausbeutung der Arbeitskraft ist es dem Kapitalisten möglich seinen unendlichen Profit zu begründen. Wenn sich die Arbeiterklasse nur ihrer Macht endlich bewusst würde so währe es kein Problem diese Bande wegzufegen und eine gerechte/Solidarische Gesellschaft zu begründen.

Man kann jetzt hier noch unendlich lange Zahlen und Statistiken hin und her schieben, es ändert nichts daran das man langfristig den Kapitalismus überwinden muss wenn die Menschheit überleben will.

Leider glaube ich langsam auch das soziale Reglementierung am Kapitalismus nur sein überleben verlängert. Es ist wohl so das erst richtige Armut eine revolutionäre Stimmung hervorbringt die die Reichen aus ihren Palästen jagt. Jedoch glaube ich auch das ich das wohl nicht mehr erleben werde.

Die Menschen müssen begreifen das es kein friedfertiges Miteinander mit dem Kapitalismus geben kann. Die Illusion der "Sozialen Marktwirtschaft" hat nur so lange einigermaßen funktioniert wie der Ost/West Gegensatz den Kapitalismus in die Schranken gewiesen hatte. Als dieser Gegensatz jedoch verschwunden war war es dem Kapitalismus möglich seine Maske fallen zu lassen und seiner Natur der bedingungslosen Ausbeutung nachzugehen.

Klingt kompromisslos ? Nun, dem Kapitalisten ist es auch völlig Egal was aus dem Arbeiter wird, denen bin ich absolut garnichts schuldig. Man kann es drehen und wenden, der Kapitalismus ist in seinem Grunde ein verbrecherisches System. Er verursacht Kriege, Umweltzerstörung und Armut und das alles nur damit es keiner kleinen Elite gut geht. Er hat absolut garnichts zur Lösung der Problemen der Zukunft zu bieten, er ist vielmehr der eigentliche Grund für die allermeisten Probleme der Menschheit !!
 
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@extasy
Mensch, jetzt bin ich aber froh, dass Du zur sachlich geführten Diskussion um die Programmpunkte zurückgekehrt bist. Mit anderen Worten: Lass doch endlich mal die "Laberei" sein und komm zur Sache. Du hast schon in Deinem letzten Thread kenie Diskussionsgrundlage geschaffen, weshalb Tiguar ihn geschlossen hast. Nun hast Du hier eine zweite Chance und weichst erneut auf Phrasen aus. Oder geht es Dir letzten Ende gar nicht um die Sachfragen, sondern nur um "Propaganda"?

Und noch etwas: "Soziale Reglementierung" z. B. in Form eines bedingungslosen Grundeinkommens führt nicht zur längerfrstigen Stabilisierung des Kapitalismus, sondern unmittelbar ins Chaos. Dann findest Du nämlich NIEMANDEN mehr, der noch den Müll sortieren oder bei schlechtem Wetter die Post austragen will. Auch die Abwasserkanäle möchte niemand mehr reinigen und ob Du noch genau so viele Leute findest, die den Bewohnern in den Altenheimen den Hintern abputzen und ihnen beim Sterben zu sehen, ist ebenso fraglich.
 
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@keskau
Das bedinguslose Grundeinkommen würde ermöglichen das diese unbelieten Jobs endlich gerecht bezahlt würden. Der von mir sehr geschätzte Chef der Drogeriemarktkette DM ist ja bekanntlich auch ein Anhänger des Grundeinkommens und auch er meint das ein enormes Potenzial an menschlicher Kreativität dabei herauskommmt als durch das kapitalistische Prinzip die Menschen durch Wirtschaftlichen Druck zu zwingen diese Jobs unterbezahlt zu erledigen.

Ich währe mir jedenfalls nicht zu schade bei einer Nettodifferenz von 300 Euro zu einem bedinguslosen Grundeinkommen weniger beliebte Arbeit zu erledigen. Ich arbeite ja zur Zeit auch als Pfleger, bin also soeiner der den Menschen den "Hintern abputzt" wie Du hier so schön anschaulich beschrieben hast. Allerdings nicht als wenig Qualifiziert sondern als examinierte Pflegekraft. Und stell dir vor ich mache diese soziale Arbeit sogar gerne auch wenn die Rahmenbedingugen aufgrund der asozialen Politik immer schwerer werden. Die Verachtung für unsere Arbeit ist dir aber gut anzumerken.

Es ist doch geradezu pervers das man meint Leuten wenig bezahlen zu müssen nur weil die Arbeit schmutzig oder wenig qualifiziert ist. Die Menschen die in diesen Jobs arbeiten setzten das kostbarste ein was jedes Individium zu bieten hat, nämlicht ihre Gesundheit. Wie Menschenverachtend muss ein System sein was diesen Einsatz nicht gebührend honorrieren will und im Gegenteil den Verschleiss von Menschen billigend in Kauf nimmt ? Diese Menschen haben einen gerechten Lohn verdient das ist der Respek den man ihnen für ihre Arbeit schuldet. Aber Respekt kann man im Kapitalisms wahrlich nicht erwarten. Daher verachte ich diesen ja auch so sehr.

Danke für die Untermauerung meiner Sichtweise "keskau" ;)

Ach ja, das selbstgerechte Sperren von unbequemen Beiträgen gewisser Moderatoren hier hält mich sicherlich nicht davon ab auch in Zukunft das auszusprechen was Fakt ist.:cool_alt:
 
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extasy schrieb:
@smacked2
man kann es auch so ausdrücken: Der Arbeiter kann gut ohne den Kapitalisten auskommen, der Kapitalist aber nicht ohne den Arbeiter ;) Nur durch die Ausbeutung der Arbeitskraft ist es dem Kapitalisten möglich seinen unendlichen Profit zu begründen. Wenn sich die Arbeiterklasse nur ihrer Macht endlich bewusst würde so währe es kein Problem diese Bande wegzufegen und eine gerechte/Solidarische Gesellschaft zu begründen.

Es gibt nicht den Kapitalist. Es gibt nur Menschen, die unser Wirtschaftssystem verstanden haben und es darin zu etwas bringen. Genauso wie es Menschen gibt, die es nicht verstehen wollen und sich ausgebeutet fühlen, weil sie nicht ohne ihr eigenes Zutun ein Leben in Saus und Braus geboten bekommen.

Unser Wirtschaftssystem ist nicht perfekt, aber es ist allemal perfekter als der Sozialismus. Jemand, der in Deutschland als arm gilt, besitzt deutlich mehr als jemand in der DDR, es geht im deutlich besser als über 50% der Weltbevölkerung.

Wieso? Weil unser System Wettbewerb fördert, Leistung belohnt und uns somit innovativer und besser macht. Und davon profitiert die ganze Gesellschaft.

extasy schrieb:
Es ist doch geradezu pervers das man meint Leuten wenig bezahlen zu müssen nur weil die Arbeit schmutzig oder wenig qualifiziert ist. Die Menschen die in diesen Jobs arbeiten setzten das kostbarste ein was jedes Individium zu bieten hat, nämlicht ihre Gesundheit. Wie Menschenverachtend muss ein System sein was diesen Einsatz nicht gebührend honorrieren will und im Gegenteil den Verschleiss von Menschen billigend in Kauf nimmt.

Gegenfrage: Wie groß wäre das Geschrei, wenn von heute auf morgen ALDI die Preise verdreifachen würde, um seinen Mitarbeitern den geforderten Lohn zahlen zu können? Dann heißt es doch wieder "Die Lebenshaltungskosten sind gestiegen, wir fordern noch mehr Löhne".

Ein Unternehmer kann seinen Mitarbeitern nicht mehr Löhne zahlen, als er durch deren Arbeit beim Konsumenten verdient. Eine zwangsweise verordnete Lohnerhöhung per Gesetz führt nur dazu, dass entweder die Lebenshaltungskosten steigen oder die Firmen nicht mehr wettbewerbsfähig sind und ihre Leute entlassen müssen. Aber schon klar, die Entlassungen verbieten wir auch einfach gesetzlich... Dann zahlt der Unternehmer noch aus eigener Tasche seine immer größer werdenden Schulden ab, Hauptsache er kann seinen Leuten trotz miserabler Auftragslage noch die Löhne zahlen.

Das Wunschdenken bei den Linke ist immer wieder amüsant. Lest doch mal ein Buch über unser Wirtschaftssystem, dann werdet ihr merken, dass die meisten Probleme durch genau eure kranke Umverteilungspolitik entstehen. Keine Ahnung von den Auswirkungen, aber Steuern und Löhne rauf, Arbeitszeit runter und wenn das ganze dann nicht funktioniert, wird die Schuld bei den Kapitalisten gesucht. :rolleyes:
 
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Bei Wikipedia heißt es zum BGE: "Damit erhielte jeder Mensch eine monetäre Grundlage, sich selbst zu verwirklichen" und "Es bestünde nur keine existenzielle Notwendigkeit mehr zur Erwerbsarbeit". Der Briefzusteller in Berlin, der bisher trotz 40-Stunden-Woche nur auf 800 Euro netto kam, erhält diese Summe beim BGE ohne Arbeit. Er sagt sich zunächst einmal: "Dann bleibe ich doch lieber zu Hause." Das würden auch die Typen sagen, die täglich am Düsseldorfer Bahnhof abhängen. Und das könnte auch die Meinung desjenigen sein, der 90 Minuten Anfahrtsweg zur Arbeit hat.

Und der von Dir angesprochene Götz W. Werner (dm-drogerie markt) wird seinen Beschäftigten sagen, dass sie über das BGE [welches er über seine Steuerlast zu einem guten Teil bereits mitfinanziert) bereits genug "verdienen" und dass deshalb die Löhne auf 20 % gekürzt werden.
 
Razor23 schrieb:
Ein Unternehmer kann seinen Mitarbeitern nicht mehr Löhne zahlen, als er durch deren Arbeit beim Konsumenten verdient.

Wenn man das mal aufs Ausland bezieht, in dem auch deutsche Firmen produzieren, ist das ja wohl ein Witz, wenn man die Lohnkosten für z.b. einen Turnschuh betrachtet. Und die ALDI Gründer, wieviel Geld haben die durch den Konsumenten verdient? Wenn jemand fast 20 Mrd US $ als Vermögen hat, dann kann man auch den Arbeitern mehr zahlen, so einfach. Jeder andere Discounter verdient sich auch dumm und dämlich.
 
@Benjamin_I
Du vergisst nur eines. Der Erfolg von Aldi besteht nicht nur aus dem Verdienst der Albrecht-Brüder, sondern auch darin, dass Du dort als Konsument Deine Lebensmittel günstiger einkaufen kannst als bei REWE oder Edeka. Davon profitierst Du ganz persönlich (sofern Du Kunde bei Aldi sein solltest). Und hier gilt wieder die Erkenntnis: Gäbe es die Gebrüder Albrecht nicht, gäbe es kein Aldi und Du müsstest zu höheren Preisen woanders einkaufen. Das ist der Motor des marktwitschaftlichen Wettbewerbs. Die Kette hat immerhin 3.400 Filialen, die schon seit Jahren laufen. Und ich will gar nicht wissen, wie viel die allein pro Tag umsetzen. Da nimmt sich das Vermögen der Eigentümer prozentual gesehen nicht mehr viel.

Und rechne einfach mal nach: 3.400 Filialen x 5 Angestellte (geschätzt), von denen jeder 500 Euro brutto mehr verdienen soll (= 6.000 Euro jährlich). Dazu 20 % Sozialabgaben (1.200 Euro jährlich). Wie lange würde das Vermögen reichen? Wobei zu berücksichtigen wäre, dass in dem Vermögen die Filialen und die Grundstücke enthalten sind.
 
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@Benjamin_L
genau, dem ist nichtsmehr hinzuzufügen. ;)

Außerdem würde ja das allgemeine Lohnniveau durch das Grundeinkommen stark wachsen so das auch höhere Preise zu bezahlen währen. Das Grundeinkommen würde den Kapitalisten zwingen mehr von ihrem Profit was ja vorhanden ist abzugeben.

Nochmal, der Profit gehört im Grunde dem Arbeiter weil er ihn erwirtschaftet hat. Der Kapitalist besitzt nichts anderes als das Kapital worauf sich in der perversen Kapitalismuslogik auch des "Recht" auf den Gewinn ableitet.

Der Kapitalismus hat keinen Respekt für die Menschlichkeit, daher braucht der Mensch diesen auch nicht zu respaktieren und muss ihn überwinden damit eine respektvolle Gesellschaft möglich ist.
 
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extasy schrieb:
@Benjamin_L
genau, dem ist nichtsmehr hinzuzufügen. ;)

In Mathe nicht aufgepasst? Kannst ja mal ausrechnen, wieviel für jeden einzelnen übrigbleibt, wenn mal eben jeder Unternehmer mit etwas mehr Vermögen enteignet wird und sein Besitz Robin-Hood-like an die Mitarbeiter verteilt wird. Mehr als ein einmaliges Weihnachtsgeld ist das nicht.

Was an der Abschaffung des Privateigentums jetzt gerecht ist, muss mir auch mal jemand erklären.

Gerecht ist für mich: Wer viel leistet, hat viel Geld. Gerecht für den Sozialisten ist hingegen: Jeder hat gleich viel, egal wie viel er leisten kann oder will & wer mehr als andere hat, hat dies gleichmäßig auf alle zu verteilen.

extasy schrieb:
Außerdem würde ja das allgemeine Lohnniveau durch das Grundeinkommen stark wachsen so das auch höhere Preise zu bezahlen währen. Das Grundeinkommen würde den Kapitalisten zwingen mehr von ihrem Profit was ja vorhanden ist abzugeben.

Wenn Lohn- und Preisniveau in gleichem Maße ansteigen, war das ganze wohl relativ sinnlos. Da können wir auch sagen: Der Euro ist jetzt das 10fache Wert, dann müssen wir zwar das 10fache bei Aldi zahlen, aber kriegen ja auch den 10fachen Lohn. :p

extasy schrieb:
Nochmal, der Profit gehört im Grunde dem Arbeiter weil er ihn erwirtschaftet hat. Der Kapitalist besitzt nichts anderes als das Kapital worauf sich in der perversen Kapitalismuslogik auch des "Recht" auf den Gewinn ableitet.

Der Arbeiter bekommt doch seinen Lohn. Wenn du so gut im Profit erwirtschaften bist, wieso machst du dich dann nicht selbständig? :freak:

P.S. Soll der Arbeiter dann auch mit seinem Privatvermögen haften, wenn das Unternehmen Verluste macht? Nach deiner Logik wäre er ja auch der einzige, der das zu verantworten hätte. :p
 
Zuletzt bearbeitet:
Vorschlag meinerseits: Machen wir es doch so, wie es extasy vorgeschlagen hat. Bei der nächsten Bundestagswahl geben wir unsere Stimme der LINKEN und die Kapitalisten nehmen ihr Kapital und wandern damit in die Schweiz aus, wo sie mit offenen Armen empfangen werden. Denn wir wissen ja: "Der Arbeiter kann gut ohne den Kapitalisten auskommen, der Kapitalist aber nicht ohne den Arbeiter."

Die Kapitalisten werden irgendwo auf der Welt schon jemanden finden, der ihr Geld verzinst, da mache ich mir keine Sorgen. Und die Arbeiter haben endlich ihre Ruhe. Sie haben den Kapitalismus überwunden und können ganz so leben, wie sie möchten.
 
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