Hm, mein sarkastischer Beitrag wurde ja verschoben. Wie auch immer.
@DerOlf
Wir sind uns ja öfter mal einig. Hier leider nicht.
Ja wir sind die dominante Spezies ... und? Gibt uns das das uneingeschränkte Recht alles und jeden zu plätten, der uns evtl. im Weg stehen könnte.
Wir sind sogar so dominant, dass wir nicht nur Tiere plätten, sondern tagtäglich auch Menschen. Dazu haben wir kein Recht. Es wird aber gemacht. Ob das "gut" oder "schlecht" im Sinne der Moral ist, das entscheidet jeder für sich.
Dominant hin oder her, Mensch ist Teil der Nahrungskette, Wolf ebenso, und das Wildkarnickel, welches mit seiner 100 Köpfigen Familie mal eben eine ganze Rübenernte ruinieren kann ist genauso Teil dieser Kette. Damit unser Ökosystem funktioniert, ist es notwendig, das Gleichgewicht der Kräfte innerhalb deser Kette zu wahren - und zu diesem Gleichgewicht gehört in diesen Breitengraden eben auch ein Wolf oder ein Bär.
Nur wird eben der Bär oder der Wolf einfach umgenietet, wenn er sich so verhält, wie sich ein Wolf oder Bär nunmal verhält. Auf der einen Seite möchte man in jedem Fall Leben erhalten. Das ist ansich auch in Ordnung. Auf der anderen Seite möchte man aber, dass die Tiere sich den menschlichen Gegebenheiten anpassen und sich gefälligst an die Hackordnung halten. Das machen aber Tiere nicht. Um also diese "Aufsässigen" los zu werden, nietet man sie um. Man geht also schon automatisch mit der Grundhaltung: "Wenn sie sich nicht an die Regeln halten, denn müssen sie sterben!" ans Werk, und DAS ist schon moralisch wie ethisch bedenklich. Man kümmert sich ja einen Mist um die Tiere und das Miteinander, sondern es soll einzig der Mensch reglementieren, was sich so zuzutragen hat, und was nicht.
Rottet man diese Spezies aus, entfällt ein natürliches Regulativ, welches dann ersetzt werden muss.
Eingriffe in die Nahrungskette haben immer tiefgreifende Konsequenzen. Ein harter Winter, zu wenig Bienen, und im nächsten Herbst wird das Obst mächtig teuer.Wolf ausgerottet und ein paar Monate oder Jahre später beklagen sich die Landwirte über Feldhasen-Schäden. Im bin kein Landwirt, aber ich denke ein gerissenes Kalb ist wohl nicht ganz so wild, wie ein ganzes Feld voll angefutterter Rüben.
Für den Landwirt der sich Bio-Kälber hält schon. Für den Nachbarbauern der Bio-Gemüse anbaut schon.
Erkenne die Zusammenhänge, dann hast du auch die Chance, zu verstehen, warum ich deiner Herrenrasse-Ideologie nicht folgen kann. Alles auszurotten, was uns Menschen nicht in den Kram passt, dabei könnte sich unser Leben viel krasser verändern, als durch die Rückwanderung von Wölfen - und einer sanfteren Reaktion darauf, als dem Ruf nach Genozid.
Der Genozid wird jetzt schon ausgeführt. Man tötet Wölfe, Bären, alle Tiere schön langsam in Raten. Das passiert auch beim Essen von Tieren, man sieht nur gerne darüber hinweg, dass eben der Mensch alles regulieren will, weil er meint, ihm gehöre alles.
Natürlich bringt eine Wolfspopulation in eng besiedelten Gebieten Probleme mit sich, aber ich denke, dass am Ende das ganze Ökosystem davon profitieren würde.Alles was nötig ist, um Probleme zu vermeiden, ist eine Aufklärung über Wölfe (vor allem im Vergleich zu Hunden), damit die Menschen einen zufällig getroffenen Wolf durch ihre eigenen Handlungen nicht zu aggressiven Aktionen zwingen.
Wieso findet dann an Schulen keine Aufklärung statt? Warum wird nicht über Bären, Wölfe, Marder, Ratten, Eichhörnchen, Vögel etc. etc. etc. gesprochen?
Versteh mich hier bitte nicht falsch. Ich versuche das mal anhand eines Beispiels wiederzugeben:
Wir nehmen jetzt alle Tiere auf der Welt, und verfrachten die nach Australien. Der Mensch zieht sich aus Australien zurück. Was wird passieren? Wir brauchen nicht lange darüber nachdenken, dort wird nach und nach eine Dominanz von verschiedenen Tierarten entstehen, die restlichen Tierarten werden, wohl oder übel, aussterben. Dann wird es Tiere geben, die sich vermehren, unkontrolliert, weil sie viel zu fressen haben, und das wiederum hat zur Folge, dass die Anderen weniger haben und sterben. Irgendwann wird es ein "natürliches Gleichgewicht" geben, welches ansich überhaupt niemals zu keiner Zeit jemals existiert hat. Es ist immer ein Hin- und Her zwischen Jäger und Pflanzenfresser. Nur dass man einem Tier keine "Schuld" geben kann. Warum nicht? Weil Tiere keine derart ausgeprägten Gehirne und Moralvorstellungen haben.
Jetzt wieder die Preisfrage: Wenn "wir" die Tiere dort aussetzen, und es sterben dort Tiere aus (die Folgen sind uns ja bekannt), sind wir dann wieder SCHULD an dem Aussterben? Eigentlich ja oder? Wenn wir uns einmischen, sterben sie nicht aus. Dann müssen wir sie aber kontrollieren, wir müssen sie eingrenzen. Grenzen wir sie aber ein, ist das keine Artgerechte Haltung, da sie in der freien Natur ja keine Kontrolleure hätten.
Ist also, in letzter Instanz, der Mensch in jeder seiner Handlungsweisen schuld daran, dass eine Tierspezies stirbt, ausstirbt, leidet, sich vergrößert, verkleinert? Oder ist schuld einfach nur der falsch Begriff? Und damit für die Erde als Ganzes völlig irrelevant?
Ich habe diese Frage einmal meiner Frau gestellt, sie sagte, so wie in Australien wäre es in Ordnung. Ich habe ihr daraufhin erklärt, dass es einmal eine solche Periode in der Erdgeschichte gab. Die Dinosaurier. Stagnation. Kleinere Evolutionen, aber insgesamt eine Stagnation, die ja letztlich dafür sorgte, dass die Erde von einem Meteoriten getroffen wurde und fast die gesamte Erde zu einer Wüste machte. Wir haben also nur folgende Wahlmöglichkeiten:
1. Wir rotten sie aus und geben es zu.
2. Wir lassen sie leben und schränken sie so weit ein, wie WIR es wollen, machen also aus Wölfen Hunden, aus Luchsen Katzen und aus allen Tieren Haustiere, dann leben alle schön weiter, aber so wie wir es wollen. Den Rest verarbeiten wir zu Futter für uns, und unsere Haustiere.