Schade, dass sie die Reihe endgültig vor die Wand gefahren haben, spricht auch nicht unbedingt für die internen Absprachen. Sie müssen ja das Grüne Licht für die Entwicklung des ursprünglichen Konzepts samt Business Plan von Ubisoft Frankreich erhalten haben, wahrscheinlich waren die Playtests dann aber nicht positiv und sie haben das gesamte Konzept umgekrempelt. Im Rahmen dessen sind dann Volker Wertich und weitere Entwickler freiweillig gegangen, weil der Titel nicht länger dem entsprach, was sie verwirklichen/entwickeln wollten.
Auch dieser Schritt muss mit dem HQ abgesprochen gewesen sein, da gab es dann wahrscheinlich nochmal extra Zeit und Geld für den Umbau. Davon wusste aber wohl außerhalbs Ubisofts niemand was, entsprechend schockiert waren dann Serienveteranen und die lokale Presse, der Verriss von GameStar sollte ja jeder Siedler-Fan noch kennen. Wenig überraschend war dann auch die Beta ein absoluter Reinfall, weil halt 90% der Spieler was anderes erwartet hatten. Die jetzige Umgestaltung ist der letzte Rettungsversuch, warum Ubisoft Frankreich da allerdings nochmal grünes Licht für die erneute Verschiebung und finanzielle Mittel bereitgestellt hat, verstehe ich nicht. Aber scheinbar wissen sie sich immer noch gut genug zu verkaufen. Das Team was noch daran arbeitet, dürfte auch eine äußerst überschaubare Größe haben und somit nicht mehr große Kosten verursachen. Die Assets existieren ja größtenteils, ergo fällt dieser Kostenpunkt auch weg. Das meiste haben sie ja auch vom Original-Konzept genutzt.
Für mich als Fan der alten Siedler-Teile, der sich natürlich auf die Neuauflage von Volker Wertich, dem Konzeptvater von Siedler, gefreut hatte, ist das echt ärgerlich gewesen. Ich hab aber seit dem GameStar-Video und der Beta die Hoffnung längst aufgegeben. An dem neuen Konzept hab ich schlichtweg kein Interesse, ein wirklich schlechtes Age of Empires mit kümmerlichen Aufbau-Part und Möchtegern eSport-Faktor kann mir gestohlen bleiben. Wie Ubisoft Deutschland der Fehler 2x hintereinander passieren konnte, bleibt wohl auch ihr Geheimnis. Sie haben ja bereits das letzte Siedler vor die Wand gefahren und dann in Champions of Antaria umbenannt, was grandios gefloppt ist. Auf exakt dem selben Kurs ist jetzt auch wieder dieses Siedler, am besten nennen sie es Champions of Antaria und lassen Siedler Siedler sein.
Das selbst das alte Konzept Verkäufe und Erfolge erzielen kann, sollten sie ja durch die Anno-Reihe gesehen haben, aber scheinbar haben die Führungskräfte das wohl anders gesehen, ob nun in Deutschland oder Frankreich oder in beiden Standorten. Fans der klassischen Siedler-Spiele sollten sich einfach damit abfinden, ich hab es zumindest. Da können sie am neuen "RTS"-Siedler noch 2 Jahre basteln, gut oder spaßig wird es dadurch auch nicht und eh nicht das was die alten Fans wollten. Alle anderen Spieler können mit der IP und dem Namen eh nix anfangen und da ist es auch kein Pluspunkt dafür den Namen der IP zu nutzen. Aber man kennt das ja zur genüge, egal ob Wing Commander, Command & Conquer oder oder, viele alte IPs mussten krampfhaft modernisiert werden und damit endgültig zu Grabe getragen.