stefan92x schrieb:
Ja, wenn man sich nur den Punkt anschaut, die GPUs zu einem DGX-Modul zusammenzufassen. Wenn Nvidia die GPUs einfach einzeln verkauft, verdienen sie quasi genau so viel daran, dieses zusammenbauen ist halt ein relativ simpler Schritt, mit dem kein großes Geschäft zu machen ist.
Komisch und ich dachte die Serverhersteller leben genau davon.
davidzo schrieb:
Imo keine gute Entscheidung von AMD.
Wenn man anfängt eigene Referenzlösungen direkt zu vermarkten wie nvidia mit DGX sendet das die falschen Signale an die anderen Server OEMs.
AMD hat in der Pressemitteilung ausdrücklich erklärt dass nur die Entwicklungsabteilung in AMD integriert wird. Für die Fertigung sucht AMD Partner, die diese übernehmen.
AMD sagt explizit, das AMD nicht in Konkurrenz zu den eigenen Kunden treten will. Ein Problem kann allerdings entstehen wenn das Verfahren länger dauert.
davidzo schrieb:
Ja genau: Wenig Marge bei den Chassis, Kühlung, Netzteilen etc. wenn die Chips abgezogen sind. Die hohe Marge auf die Chips, Speicher, ConnectX networking machen sie auch wenn man SXM Module und NVlink Switches direkt an Supermicro liefert.
Ich habe noch nicht davon gehört, dass Server zum Selbstkostenpreis verkauft werden.
Den Gewinn den Supermicro und die anderen mit dem Verkaufen von Systemen mit Nvidia-Komponennten machen, hätte Jensen Huang sehr gerne. Auch wenn es sich prozentual nicht mit den Margen von Nvidia messen kann, kommt da doch absolut eine nette Summe raus.
Der Reiz einer gut gemachten vertikalen Integration ist, dass diese weit mehr Marge erwirtschaftet als die Konkurrenz. Das Risiko einer vertikalen Integration ist, dass eine schlechte Ebene alles sprengen kann. Der klassische Fall von vertikaler Integration ist Apple. Apple hat bei den Macs die doppelte Marge der PC OEMs.
LencoX2 schrieb:
AMD kauft die Firma und hat schon Pläne das Servergeschäft wieder abzustoßen weil da die Marge zu klein ist.
Wieso soll die Marge zu klein sein?
AMD will nicht in Konkurrenz zu den eigenen Kunden treten, deshalb muss sich AMD von der Fertigung trennen.
LencoX2 schrieb:
Also sind sind nur an dem Tech Know-How mit Beschleuniger, Netzwerk und IO-Komponenten interessiert.
Eigentlich nicht, AMD ist am Know How interessiert wie man aus den ganzen Einzelteilen ein System baut, es validiert und möglichst schnell auf den Markt bringt.
pipip schrieb:
Ja hier wollte AMD aber auch ein Fuß mit ARM und K12 fassen.. bekanntlich wurden diese Pläne nach dem guten Erfolg von Zen auf Eis gelegt.
AMD hat SeaMicro 2012 gekauft und im April 2015 eingestellt. AFAIK hat sich das Geschäft nicht so entwickelt wie es sich AMD vorgestellt hat.
D. h. AMD hat SeaMicro eingestellt lange bevor Zen draußen war.
SeaMicro hat Server auf der Basis von Intel CPUs hergestellt. Was natürlich problematisch wurde, sobald AMD SeaMicro übernommen hatte.
Yosup schrieb:
Während NVidia gerade Milliarden scheffelt muss AMD Milliarden raushauen in der Hoffnung aufzuschliessen.
Nvidia hat eben über mehr als ein Jahrzehnt lang kontinuierlich in diesem Gebiet investiert. Und auch mit Mellanox einen großen Zukauf getätigt. Es ist aber von Vorteil einen großen Vorsprung vor der Konkurrenz zu haben.
Yosup schrieb:
Wenn sich KI nun als Blase entpuppte (ich glaube das zwar nicht), dann würden sie diese Übernahmen bitter bereuen, jedenfalls zu diesen Kosten,
Die Übernahmen sind nur ein Teil, AMD hat auch zusätzlich dazu Leute eingestellt. AMD hat die R&D-Ausgaben hochgefahren und da wird es langsam wichtig, dass deutlich mehr Umsatz gemacht wird.
Dieser Kauf wird überwiegend mit Aktien bezahlt, also kostet er zuerst nur die Aktionäre etwas. Die Käufe der Softwareunternehmen hat AMD in bar bezahlt, diese haben das Unternehmen selbst Geld gekostet.
Da AMD den eigenen Kunden keine Konkurrenz machen will, soll die Fertigung verkauft werden. Das spült ein paar Dollar in die Kassen. Ich gehe auch davon Aus dass auch die Designs derbereits entwickelten Systeme verkauft werden. Die Herausforderung ist dabei natürlich, dass AMD einen Abnehmer finden muss der selbst ausreichend System Know How hat und zusätzliche Fertigungskapazität braucht.
Yosup schrieb:
denn nach einem hypothetischen Platzen hätten sie ZT Systems auch für 1 Milliarde haben können...
ZT Systems wird AFAIK nicht an der Börse gehandelt. Die Frage ist, ob die Besitzer bei 1 Milliarde schwach geworden wären.
Außerdem sind Systeme mit AI-Beschleunigern nur ein Teil des Angebots von ZT Systems. Auch die EPYC CPUs profitieren von diesem Zukauf.
godrarock schrieb:
Schwieriges Thema, man kann jetzt immer drüber streiten ob 5 Mrd für so ne Bude gerechtfertigt sind, überaus teuer würde ich jetzt nicht sagen.
Wenn man den Xilinx Deal nimmt ca. 50 Mrd, ca. 4 Mrd Jahresumsatz bekommen
Beim Xilinx Deal ging es nicht um die 4 Mrd. Jahresumsatz. Dafür wäre er zu teuer gewesen.
Xilinx brachte ein riesiges Portfolio an IP mit, brachte AMD den Zugang zu neuen Märkten und brachte 4000 Ingenieure mit. Wenn AMD dieses Potential vernünftig umsetzt, kommen weit mehr als 4 Mrd. Jahresumsatz raus.
godrarock schrieb:
Hier legt man 5 Mrd hin und bekommt 400 Mio Umsatz?
Die viel zitierten 10 Milliarden kann ich nicht glauben, da ZT Systems sonst nicht für 4,9 Milliarden verkauft worden wären.
Aber 400 Millionen ist bei weitem die niedrigste Schätzung, die ich gesehen habe. Einige andere Schätzungen liegen bei über einer Milliarde. Diese halte ich angesichts des Kaufpreises für realistischer.
godrarock schrieb:
Wenn man das Fertigungsbusiness los wird, 1000 Software Leute behält hat man sich sicherlich gut verstärkt.
ZT Systems hat auch Softwareentwickler. Aber hier geht es um das Know How schnell und effizient leistungsfähige Systeme zu entwerfen, zu validieren und in Betrieb zu nehmen. Hier muss AMD den OEMs durch das Bereitstellen von Referenzsystemen Arbeit abnehmen und Zeit ersparen. Ohne Systeme die am Markt angeboten werden, kann AMD keine Chips verkaufen.
Ein toller Chip ist nutzlos, wenn keine Systeme verfügbar sind, in denen er eingebaut ist. Viele OEMs waren bis Q2 2024 beschäftigt die Systeme mit MI300 auf den Markt zu bringen.
godrarock schrieb:
Auf der anderen Seite im Vergleich mit Nvidia ist das natürlich alles andere als gut, NV schafft eine schnellere Integration ihrer Produkte im Markt, hat das bessere Ökosystem und hier quasi keine neuen Kosten.
Im Vergleich zu Nvidia sehen momentan alle schlecht aus. Vor allem was die Systeme anbelangt.
Aber für AMD geht es nicht nur um Nvidia, sondern auch darum sich von den anderen Wettbewerbern abzusetzen.
godrarock schrieb:
AMD versucht jetzt dieses know how zuzukaufen, da man erkannt hat, dass es jetzt mal schnell gehen muss, um etwas vom Kuchen abzubekommen.
Dieses Know How hat Nvidia ebenso zugekauft. Nur ein paar Jahre früher.
godrarock schrieb:
Ob das alles so aufgeht wird sich zeigen... der forecast für Q3 gibt AMD Recht, wenn sie das fortsetzen gibts im Q4 ein neues Rekordquartal
Wenn sich die Prognose für das 3 Quartal erfüllt, dann ist es das neue Rekordquartal für AMD.