Wow, BlackWidowmaker. You've got the biggest Balls of them all. Man könnte glatt glauben, du magst keine Frauen - naja, ausser in Bett und Küche halt. Wie hat ein Großteil des Adels in der französischen Revolution wohl ihre Entmachtung erlebt (zumindest solange der Kopf noch dran war)? Ganz genau, als ungerechte, unnatürliche und vor allem gänzlich unvernünftige Bevorzugeung der Unterlegenen. Der Verlust von Privilegien für die dann nicht mehr Priviligierten immer eine ungerechte Sache.
Natürlich gibt es falsch verstandenen und übertriebenen Feminismus, der tatsächlich nichts anderes möchte, als "den Spieß umzudrehen". Der größte Teil der Gender-Bewegungen hat aber eher im Sinn, die Herrschaft stereotyper Muster über BEIDE Geschlechter zu lockern, nicht nur über das eine, das bisher drunter "gelitten" hat. Nicht nur Frauen sind gegen dieses System oft machtlos, auch Männer haben damit unter Umständen Probleme. Z.B. weil sie es nicht ertragen, dass ihre Frau mehr verdient als er (was nicht wundert, wenn sie eben Prof.Dr. ist und er nur KfZ-Mechaniker), die zu einem Psychotherappeuten rennen, weil das Umfeld sein Leben als Hausmann regelmäßig für "unmännlich" erklärt usw. Über all das gibt es Studien, die oft genug zeigen, dass ein Mann der den Erwartungen an einen "echten Kerl" in unserer Gesellschaft nicht genügt, damit echte Probleme haben kann. Genau wie eine Frau, die lieber an Autos schraubt, als an ihrem Mann, oder wohlmöglich keinen Mann will. beide Geschlechter bekommen dieses Gender-System zu spüren, und für beide Geschlechter hat es Vorteile und Nachteile. Und es geht lediglich darum, die Vorteile die ein Geschlecht auf Kosten des anderen genießt zu verringern, bzw. andersrum, die Nachteile zu verkleinern, die beide Geschlechter dadurch hinnehmen müssen. Das kann auch einen Ausgleiich in Bereichen bedeuten, in denen momentan Frauen bevorzugt werden, z.B. freier Eintritt und Freigetränke in der Disco, natürlich nur für Frauen - das Geld bringen ja schließlich die Männer mit
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Und ja, manche wollen es nicht, und das ist dann eben ihr Ding. Ich muss nur jedesmal an die Frauen aus den 50ern denken, die nichts schlimmes daran fanden, dass ihr Mann die Macht drüber hatte, ob sie ein Kind von ihm bekommen darf oder nicht, dass dieser Mann das verbriefte Recht hatte, sie zu "züchtigen" wie es ihm passt, dass sie seine Erlaubnis brauchten, wenn sie zum Unterhalt der Familie beitragen wollten usw.. Ab und zu sollte man auch mal sehen, was die Gender-Debatte schon erreicht hat. Die Generation "double income, no kids" hätte es in den 50ern schon aus rein rechtlichen Gründen nciht geben können - nicht das ich diesen Lebensentwurf für toll halte, aber er wäre schlicht nicht möglich, wenn eine Heirat noch den Kaufvertrag-Charakter hätte, die sie in dem 1950er Jahren noch per Gesetz besaß.
Niemand zwingt eine Frau dazu, Kind und Karriere zu vereinen (abgesehen von sinkenden Reallöhnen vielleicht), aber die Möglichkeit, selbst darüber zu entscheiden, statt den gnädigen Göttergatten um Erlaubnis fragen zu müssen, ist schon einiges Wert. Es geht um die Möglichkeit der eigenverantwortlichen Entscheidung, denn das ist Freiheit. Es kann mMn nicht das Ziel sein, den Lebenspartner von diesen Entscheidungen auszuschließen, aber man sollte ihm auch nicht völlig machtlos ausgeliefert sein, egal welches Geschlecht man hat.
Ich finde es nicht scheiße ein Mann zu sein (als Frau würd's mir wahrscheinlich nicht besser gefallen), das ist einfach eine Tatsache, und da ich nicht als Hermaphrodit zur Welt gekommen bin, kann ich dafür auch niemanden verantwortlich machen. Wozu auch, es würde ja nichts ändern (das tut auch die Chirurgie nicht wirklich).
Ein Beispiel: Die Unterscheidung zwischen "Sex" (biologisches Geschlecht) und "Gender" (soziales Geschlecht) stammt von einem Psychologen, der in der Nachsorge für Menschen nach einer Geschlechtsvereindeutlichung (Hermaphroditen, bei denen eindeutig männlich oder weibliche Geschlechtsorgane chirurgisch modeliert wurden) gearbeitet hat. Der Begriff stand zuerst in einer Abhandlung darüber, dass für ein Leben als Mann oder Frau in dieser Gesellschaft die Geschlechtsteile (die man ja verbergen kann) nicht so wichtig sind, wie stereotype Verhaltensmuster. Der Begriff Gender, bzw. die Unterscheidung in biologisches und soziales Geschlecht diente in dieser Abhandlung als Rechtfertigung für willkürliche postnatale Mediziner-Entscheidungen für Phallus oder Vulva bei einem Hermaphroditen. Dieser Psychologe hat in seiner Praxis (könnte man auch als Langzeitversuch auffassen) festgestellt, dass es "gemachten" Männern und gemachten "Frauen" nicht einfach nur psychisch schlecht ging, weil sie als Babys das "falsche" Geschlechtsteil modelliet bekamen, sondern dass es möglich ist, ihre psychische Verfassung zu verbessern, in dem man ihnen beibringt, wie ein Mann/eine Frau zu laufen, zu reden.
Kurz, das gezeigte Verhalten definiert das Geschlecht in unserer Gesellschaft - und nicht nur die Titten oder die Eier, die sind nur das äußere Merkmal für etwas, das notfalls auch ohne geht. Mensch ist eben ein soziales Tier, und definiert sich als solches immer auch durch sein direktes Umfeld. Und wenn das von ihm eben verlangt ein Macho zu sein, damit das Individuum etwas Anerkennung bekommt, dann wird das Individuum sich in dieser Richtung verhalten - ganz egal was die Gene sagen - der gleiche Mensch würde sich in anderer Umgebung vielleicht zu einem Frauenversteher mausern. Das beste daran, bei Frauen läuft es scheinbar nicht anders, auch die entwickeln Machismo, wenn ihr Umfeld das von ihnen erwartet.
Es gibt auch gute Gründe für Sozial-Determinismus, aber ich glaube nicht daran, dass das soziale allein für alles Verantwortung trägt, die Rolle von Genen, der Körperchemie usw. wird gerne unterschätzt - aber eben auch sehr gerne überschätzt. Zeig mir Beweise für deine Behauptung, es würden 80% des Verhaltens durch Instinkte und Erbanlagen gesteuert, denn ich kenne keine Studie über BILD-Niveau die das zeigen könnte. Wenn ich dazu ein paar Quellen sehe, kann ich dir ein paar Tage später vielleicht auch sagen, warum diese Studien zu genau den Ergebnissen kommen mussten.
Nur am Rande: Ich stelle mich nicht hin und schreie "alle Macht den Frauen", denn das ist genauso falsch wie "alle Macht den Männern". Ich könnte mich eher hinstellen und rufen "keine Macht über andere freie Menschen, für niemand" und "frei geboren" sind wir alle. Gleichberechtigung ist niichts anderes als die Umsetzung der Menschenrechtserklärung, oder des GG-Artikels, der sagt, dass "kein Mensch aufgrund von Geschlecht, Hautfarbe, herkunft, Behinderung [...] diskriminiert werden darf". Wenn wir es nicht schaffen, diesen Artikel für uns alle umzusetzen, fände ich das ziemlich finster.
@Nova eXelon:
Denkst du, dass ein (bis vor kurzem) Student keine Zeit zum Zocken hätte? Glaub mir, wenn du meinen Mitbewohnern sagst, dass ich keine Ahnung von Games habe, würden die dich nur auslachen. Ich spiele recht viel, und recht verschiedene Titel: Mal ein paar Beispiele: CoD WaW, MW1+2, Far cry 1+2, Crisys, Gothic 2+3, Risen, Skyrim, Racedriver GRID, GT-Legends, NfS ( U1+2,MW, Carbon, Shift), Civ3+4, Super Mario World + Kart uvm (und alle bis zum Ende durchgezockt, manche sogar mehrmals) ... Kein Zocker. naja irren ist menschlich. Ich zocke seit ich ca. 10 bin (damals hießen die hits noch PAC-MAN, Snake, Tetris oder MAD-TV).
Ich halte Annita's Filme auch nicht für die Doku des Jahres und sie lässt vieles einfach unbeachtet. Allerdings ist das in dem Bereich ja auch nichts neues - Ballerspiele machen Amokläufer und die Studien die das stützen vergessen oft jene Psychologen, nach denen sie auch zum Abbau gewalttätiger Energien genutzt werden können, also Amokläufe gerade verhindern helfen. Diese Studien verschweigen ebenfalls, dass diese Verwendung wohl viel häufiger ist, als die, die sie nahelegen.
Was wäre das für eine Welt, wenn alle Shooter-Spieler irgendwann Amok laufen müssten - es wäre auf jeden Falll jeden Tag was los und zwar auf der ganzen Welt. Es ist allerdings auch nicht wirklich schlimm, denn die Studien sagen ja nicht, dass jeder Schooter-Spieler zwingend zum Amokläufer wird, sondern dass das Spielen eines Shooters unter gewissen Umständen (psychische Verfassung, evtl. Kindheitstraumata, und vor allem Zugang zu Waffen) die Wahrscheinlichkeit eines Amoklaufes erhöhen kann. Alles Konjunktiv - hätte, könnte, wäre - muss aber eben nicht. Man könnte statt von "erghöhen" auch "beeinflussen" schreiben, aber dann wäre der "Erkenntnisgewinn" ziemlich gering und die These wäre unwider- oder belegbar und damit unwissenschaftlich. Auf jeden fall kommt man mit "kann beeinflussen" nicht in die BILD, wo man mit "Killerspielen" ganz sicher landet.
Wissenschaft arbeitet nicht so, dass immer alles berücksichtigt wird, was eventuell eine Rolle spielen könnte. Es wird selektiert was das zeug hält - natürlich immer mit einer theoretischen Begründung, man lässt nicht einfach was weg, sondern zeigt, warum es nicht notwendig berücksichtigt werden muss. Und da kann man Annita tatsächlich kritisieren, denn das macht sie nicht (oder ich habe es einfach nicht mitgeschnitten).
Annita geht es glaube ich nicht darum, alle Spiele über einen Kamm zu scheeren - vielleicht wirkt es stellenweise so - aber es geht ihr nicht darum ALLE Spiele als sexistisch oder frauenfeindlich abzustempeln. Sie möchte nur ihren Stereotypen mit möglichst vielen Beispielen belegen - und damit zeigen, wie weit verbeitet die damsel in distress war und ist. Das bedeutet nicht, dass es KEINE anderen Frauenbilder gibt, sondern nur, dass es Titel gab und noch immer nicht selten gibt, in denen Frauen ausschließlich in dieser Rolle vorkommen. Daher auch die vielen Wiederholungen des "wife killed - save daughter"-Motivs. Einem Spieler fällt das meistens nicht auf, denn er sieht es nicht in der Compilation, wie bei Annita, sondern eben nur alle paar Tage oder Wochen mal, je nach Spieltempo und Zeit.
Bei Annita wirkt es durch diese Ballung stark übertrieben (ist es sicherlich auch), aber es ist eben ein Mittel, ihre These zu stützen. Genauso wie 9/11-Verschwörungsvideos uns in großer Dichte mit lügenden US-Ministern bewerfen, und uns zwischendurch immer mal wieder ein blutüberströmtes irakisches Kind zeigen. Alles Manipulation, damit sollte man als Mensch in einer medienfixierten Gesellschaft eigentlich umgehen können.
Obendrein ist es bei Annita für die Präsentation in einer Zocker-Community verdammt schlecht umgesetzt, aber ich denke auch nicht, dass das ihre primäre Zielgruppe war. Egal ob ein Video,ein Buch oder ein Posting, wenn man etwas produziert, produziert man es für jemand anderen (die Zielgruppe) und richtet sich ein bisschen darauf ein, mit welchen Erwartungen man glaubt umgehen zu müssen. Ein Zocker würde die Doku ganz anders gemacht haben, und da wäre es dann nicht das damsel in distress-Motiv sondern vielleicht der ewig metzelnde Rambo, der als Motiv interessant wäre. Aber in Annitas Doku geht es eben um die Rolle der Frau in Videogames, und die empfindfet sie als für ihren Geschmack und für den Bereich der Soziologie, der sich mittlerweile Gender-Studies nennt zu einseitig.
Das könnte man auch als Aufruf zu einem kreativeren Umgang mit Frauenrollen in Videogames verstehen. Und einen Aufruf zu mehr Kreativität im Gamedesign kann ich nur unterstützen. Die 80er waren was das angeht viel kreativer, gerade weil sie die technischen Möglichkeiten für superrealistische Ego-Shooter nicht hatten, mussten die Spieleentwickller damals noch etwas tiefer in die Trickkiste greifen, um den Spieler zu fesseln. Heute nimmt man einfach Geschehen xy, stellt es in eine grafisch möglichst realistische Spielwelt und veröffentlicht dann ein Game, dass es so oder so ähnlich schon tausend mal gab, nur eben diesmal mit noch besseren Texturen, noch besseren Effekten, DirectX11+. Wirklich neue Spielideen gab es schon eine ganze weile nicht. Ganz im Gegenteil, eine ganze Handvoll Genres sind einfach verschwunden, weil sie eben nicht realistisch waren, oder weil die Spielidee nur in einer Weise grafisch umgesetzt werden kann, die für jeden standard VGA Videochip kein Problem darstellen. Mit Spielen die nur einen 286er brauchen verkauft man keine DX11 fähige Hardware, egal wie interessant oder spassig diese Spiele auch sein mögen.
Mein Kommentar zu CoD sollte eigentlich so verstanden werden, dass sich die Spielreihe zwar Realismus auf die Fahne schreibt, dass aber eine rein männliche US-Armee schon heute nicht mehr der Realität entspricht - was zumindest mMn die Zukunfts-Teile der Reihe etwas unrealistisch erscheinen lässt.
Egal, Spaß machts ja trotzdem - und darum sollte es beim Spielen doch prinzipiell gehen.
Ich habe natürlich nicht alle Filme von Annita gesehen, von daher kann ich nicht einschätzen, ob sie eine Doku über Milchzucker gemacht hätte, wenn das gerade der Trend ist. K.A. ob sie villeicht nur ein trendy-chick ist. Bei der Videogames Doku dfachte ich nur "naja, ist zwar ein ziemlich alter Hut, wenn man sich mit der Materie etwas befasst hat, aber wenigstenshat mal wieder jemand so ein rehearsal gemacht". In den Medienwissenschaften ist diese Frauenrolle (dampsel in distress) spätestens seit den 70ern bekannt, und wird meist lediglich als "Stilmittel" bezeichnet.