Möhrenmensch schrieb:
Nix ist langweiler als andere Leute, die zocken.
Kommt darauf an, WarCraft 3, StarCraft 2 finde ich selbst total spannend. Die Spiele sind langsam genug, dass man den Spieler folgen kann, schnell genug aber, dass was los ist.
Ansonsten ist das wie mit dem Sport, es gibt Sportarten, da macht es Spaß zuzusehen, bei anderen weniger.
Möhrenmensch schrieb:
Leistungssport ist schlecht für den Sport.
Kommt darauf an, um was es dabei geht. Leistungssport kann durchaus gut auch für den Sport sein, weil der Leistungssport die notwendige Aufmerksamkeit erzeugt und der Leistungssport auch den Breitensport finanziert - so wie es zum Beispiel der DFB mal getan hat, jetzt sparen sie ja schon die kostenlosen Fußbälle für Jugendgruppen ein …
Genauso gibt es Sportarten, in denen der Leistungssport den Breitensport erst möglich macht, weil der Sport von der Querfinanzierung durch die Sportverbände und der "Werbung" abhängig ist, die bei Turnieren und Co gezeigt wird.
Das Problem heute liegt zu weiten Teilen eher daran, dass heute nicht nur die Events um den Sport herum kommerzialisiert sind, sondern auch der Sport als ganzes durch kommerzialisiert wurde, seit immer mehr Investoren Sportvereine als "Investment" verstehen, dass Geld abwerfen muss.
Früher war es den Firmen klar, dass die Unterstützung für ein Sportteam primär Geld kostet. Auch die Events waren in der Regel eher "Nullsummenspielen" für die Veranstalter und die Verbände und Sponsoren, es ging um den Werbeeffekt und das wusste jeder.
Die heutige Kommerzialisierung wiederum ist durchaus negativ für einen Sport, weil Verbände anfangen zu rechnen, sie wollen für "Investoren" profitabel werden. Die Events müssen Geld abwerfen, um Renditen an die Investoren zu liefern, entsprechend spalten sich Verbände in den "gemeinnützigen" Teil und den geschäftlichen Teil auf und die lassen sich wiederum Events von der öffentlichen Hand finanzieren.
Überall ist die Rendite drin, über all muss Gewinn stehen und das merkst du besonders im Fußball heute oder eben auch im e-Sport.
Col. Jessep schrieb:
Ich finde es ungerecht, dass die Preisgelder im eSport exorbitant hoch sind und zum Beispiel Leistungssportler in der Leichtathletik lächerlich bezahlt werden.
Das ist aber nicht nur ein Problem des e-Sport und "normalen" Leistungssport, sondern ein Problem, dass sich allgemein durch die Sportarten durchzieht und ich verweise mal auf den vorherigen Abschnitt. Bei Olympia bekommst du Gold 20.000, als Fußballer bekommst du bei einem WM-Titel 300.000 €, beides primär vom Staat finanziert.
Die Preisgelder für Leistungssportler auf den meisten Events weltweit werden nicht von den Veranstaltern finanziert, sondern entweder von den Verbänden und/oder Staat und selbst wenn der Verband das übernimmt, steht da oft Steuergeld dahinter.
Deswegen sind ja die Verbände game und BIU so dahinter her, dass e-Sports als Sport anerkannt wird, denn ab diesem Zeitpunkt können die Verbände Fördergelder abgreifen, auf Kosten des Staates bestimmte Dienstleistungen in Anspruch nehmen, die bei solchen Events notwendig sind, die sie aktuell aber selbst finanzieren müssen, weil sie nicht als "allgemeinnützig" gelten. Es macht halt einen Unterschied, ob du auf Staatskosten die Polizei mit in dein Sicherheitskonzept aufnehmen darf und weitere Kosten dann sogar absetzen kannst, als aktuell, wo diese Kosten eben weitgehend hängen bleiben an den Firmen.
Genauso halt bei den Preisgeldern, es ist halt ein Unterschied, ob die Firmen die Preisgelder finanzieren müssen oder ob sie Siegprämien dann über Steuergelder ausschütten können.
Es ist kein Wunder, dass die Publisher an diese Gelder wollen, denn das würde die "Kosten" drastisch senken für die Publisher, denn dann würden die Staaten für einiges der Kosten aufkommen.
Das ist auch etwas, was game und BIU gerne verschweigen, wenn sie mal wieder die Spielerschaft instrumentalisiert, dass man e-Sport doch endlich als richtigen Sport anerkennen solll.