BOBderBAGGER schrieb:
Wirf Mal eine Blick auf Schreiers Artikel.
Ich habe selbst die Artikel gelesen und meine Zweifel an den Darstellungen, schlicht weil die Führungsriege in den Interviews fehlt. Da wäre der Aspekt, dass EA den Studios die Frostbite Engine aufzwingt und in den Interviews die "kleinen" Entwickler dazu zum dritten mal (das ganze gab es schon bei DA:I und ME:A) Kritik äußern, jedoch Intern scheinbar weder die Führung bei Bioware noch bei EA dafür ein offenes Ohr hat. Die Probleme werden schlicht jedesmal zur Seite gewischt.
Der zweite Punkt ist für mich der Umstand bezüglich Live-Service oder überhaupt Entscheidungen Features ins Spiel zu bringen, die gerade "in" sind, teilweise dann erst, wenn die Entwicklung des Spiels schon vorangeschritten ist. Das ist bei DA:I und ME:A schon auffällig gewesen, denn zu dem Zeitpunkt des Releases waren (bzw. ist bis heute so) große offene Welten zum erkunden der Renner. Jedoch stehen diese großen, bei ME:A und DA:I jedoch leeren Welten im starken Kontrast zur stellenweise stark linear verlaufenden Story und ebenso sind übermäßig viele instanzierte Abschnitte sowohl in DA:I als auch ME:A auf einer ganz anderen Qualitätsstufe, was bei mir in Verbindung mit den Entwicklungsberichten einfach den Zweifel aufbringt, dass die Spiele ursprünglich völlig anders geplant und dann von oben herab verändert werden sollten, um am Zahn der Zeit zu sein.
Der Bericht zu Anthem zeigt das mMn ganz gut: das Spiel war ursprünglich als Koop-Survival Spiel geplant, vor 5-6 Jahren ein beliebtes Gameplay und anfänglich ging die Entwicklung (so ca die ersten 2 Jahre) auch in diese Richtung, jedoch machte sich da schon vor der Führungsetage Ungewissheit breit. Hier setzt meine Skepsis an: EA ist keine Firma, die für "unnütze" Geldausgaben bekannt ist. Als das Spiel dann Söderlund gezeigt wurde, war der allen voran wenig von der Grafik begeistert, dass ist in dem Bericht der primäre Punkt, den Söderlund kritisiert, aber er war wohl ebenso nicht mit dem Gameplay und Co. einverstanden, das wird jedoch nicht weiter elaboriert, was er denn genau nicht gut fand.
Da setzt dann der Punkt an, bei dem das Spiel plötzlich zu einem Destiny Klon wurde und die Mitarbeiter das sogar kritisierten aber den Mund halten sollten. Da frage ich mich persönlich: warum hat die Führungsetage ursprüngliche Design verworfen? Einfach aus eigenen Gründen? Da habe ich meine Zweifel. Vielmehr wird man den Wünschen EAs nachgegangen sein (wie eben die Frostbite Engine trotz der Probleme weiter zunutzen) und war selbst wohl wenig davon begeistert, anders kann ich mir den Umgang von Destiny und der ursprünglichen Spielvision nicht erklären.
Das ganze ist daher in meinen Augen mehr als nur das Versagen der Bioware'schen Führung, jedoch wird man ohne Äußerungen von den Führungspersönlichkeiten wohl nie wirklich Gewissheit haben.
Es ist jedoch für mich einfach unvorstellbar, dass gestandene Teams, selbst wenn frühere Schwergewichte abgewandert sind, gänzlich allein das ganze verhauen oder Entwicklungs-Entscheidungen treffen, die aus wirtschaftlicher Sicht super sind, aber einen Rückschritt im Gameplay bedeuten (ähnlich wie es bei Maxis mit SimCity 2013/Sims 4 gewesen ist).