Herdware
Fleet Admiral
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Padawan schrieb:finde es schon traurig, dass skyrim im test mehr oder weniger als ein referenz-rollenspiel mit vermeintlich hoher toller qualität dargestellt wird.
Ich habe es eher so verstanden, dass Skyrim hier als Maßstab für ein bestimmtes Genre der Computer-RPGs herangezogen wurde, nämlich die Open-World-RPGs, zu denen Dragon Age bisher nicht gehörte.
Wie im Artikel beschrieben, hat sowas Vor- und Nachteile. Besonders wenn man es ins Extrem treibt.
So sehe ich es z.B. auch nicht unbedingt als Nachteil an, wenn "Hauptstädte" eher kleine Dörfer mit nur einer Handvoll Einwohner sind. Das mag aus der Open-World-Perspektive ein gewisser Stimmungstöter sein, aber für ein klassisches, story-getriebenes RPG ist es eher eine Voraussetzung. Eben damit man sich nicht völlig in irgendwelchen Nebenquests verliert.
Manchmal ist weniger mehr. Bei Morrorwind z.B. hat mir damals die extreme Open-World-Ausrichtung und die übertriebenen Ausmaße der Welt und jeder Stadt, schon etwas den Spaß verdorben. Zumal das allermeiste eigentlich gar keinen Zweck erfüllte, sondern offensichtlich nur (oft zufallsgenerierter) Füllstoff war, um die Welt künstlich zu vergrößern.
Bei der anderen Kritik daran, dass der einzige Held, der die Welt retten kann, seine kostbare Zeit damit verbringen muss, schnöde Metalle für Rüstungen zu sammeln, musste ich spontan schmunzeln und an diverse alte Ultima-Titel zurückdenken. Wie oft habe ich da vor mich hingeschimpft, dass ich der verdammte Avatar bin, der ultimative, sagenumwobene Superheld und Verkörperung aller Tugenden (!), wenn irgendein ein Bauer von mir verlangte, Spinnen aus seiner Scheune zu vertreiben oder gar für ihn irgendwelchen Krempel zusammensuchen, oder die Stadwache mich für einen Verbrecher hält und einsperren will.
Das ist so ein typisches Problem, mit dieser Weltretter-Story, besonders wenn sie sich über mehrere Teile hinzieht und man eigentlich erwarten könnte, dass einem von Anfang an alle Menschen (von der Stadtwache bis zum König) ehrfürchtig zu Füßen liegen und einen unaufgefordert mit der besten Ausrüstung beschenken, die man sich vorstellen kann.
Da ist es wirklich eine bessere Idee, wenn man storytechnisch erstmal nur ein unbekanntes "kleines Licht" im Schatten der großen Anführer der Welt ist und erst gegen Ende in eine Situation hereinrutscht, in der das Schicksal der Welt plötzlich in seinen Händen liegt.