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Ja ich hatte halt an sowas gedacht, wie ich gepostet hatte, weil dort jede Ader einzeln geschirmt ist. Wenn ich den Schirm um alle Adern gemeinsam habe (wie in deinem Link), dann sind doch wieder KH und Mikro Kabel nicht voneinander geschirmt.
Oder habe ich da einen Denkfehler?
Das Brummen ist wahrscheinlich ein Problem der Masse. Sprich, da liegt womöglich ein (erhöhtes) Potenzial auf der Leitung, welches dort nicht hingehört und im Zuge der Signalverarbeitung offenbar auch nicht rausgefiltert wird. Vielleicht hast du was falsch gelötet, vielleicht liegt das Problem aber auch an der Soundkarte bzw. dem Rechner.
Das Übersprechen vom einen Kanal auf den anderen kann soweit ich weiß durch Schirmen und Verdrillen der Leiter reduziert werden. Ist natürlich gerade dort sinnvoll, wo ein empfindliches Mikrofonsignal übertragen wird.
Hatte persönlich bisher keines der beiden Probleme.
Für meine Mod hatte ich ein vierpoliges "Schlangenöl-Kabel" von Via Blue (EPC-4) verwendet. Nach außen hin zweifach geschirmt, die Innenleiter liegen direkt anneinander.
Generell habe ich mit Mikrofonkabeln (siehe Post #21) sehr gute Erfahrungen gemacht. Sind recht günstig, gut geschirmt und mechanisch flexibel. Ob das vom Übersprechen her hinhaut, müsste man probieren...
Hast du das Headset eigentlich mal an einem komplett anderen Rechner probiert?
An einem anderen Rechner habe ich es noch nicht probiert, aber schon an 3 verschiedenen Soundkarten (2x USB SK, 1x onboard SK). Das Brummen ist an allen nahezu identisch und wenn ich zum Vergleich ein Zalman Mic anschließe habe ich dort null brummen, nur ein leichtes Hintergrundrauschen (was direkt von den minderwertigen Soundkarten kommt, da es auch auftaucht, wenn gar kein Mikro angeschlossen ist).
Ich habe an ein Kabel mit Einzelabschirmung (Post #41) gedacht, weil damit auch die Adern an der Weiche geschirmt bleiben, wenn ich den Mantel an der Stelle aufschneiden muss.
Kann das Brummen eventuell auch davon kommen, dass ich einen 3-poligen Stecker für das Mikrofon verwende und kein Mono Stecker? Habe aber auch schon alle 3 Lötvarianten probiert (link/rechts/beide Seiten zusammen gelötet).
Die Klinkeneingänge müssten eigentlich immer Stereo TRS sein. Der 3-polige Stecker wäre daher schon richtig.
Das Signal muss dann auf Tip und Ring anliegen, damit du auf beiden Kanälen zu hören bist.
Beim Symptom des Übersprechens liest man auch gelegentlich von fehlerhaften Steckverbindungen.
Welche Stecker hast du beim KH verwendet? Das scheinen ja keine Neutriks zu sein...?
Das verlinkte Kabel aus Post #41 wird dir unter Umständen übrigens nicht viel bringen. Denn wenn alle Leiter außen einen Wendelschirm haben, dann wird ja auch zwangsweise wieder die Masse zwischen allen geteilt. Sprich, KH und Mic hätten wieder die gleiche Masse.
"Eigentlich" müssten die beiden Stränge dann nicht nur geschirmt, sondern auch noch mal zusätzlich voneinander isoliert werden
Alle Mini XLR Bauteile sind von Hicon, so wie auch die beiden Klinkenstecker.
Der Plan ist ja, dass bei dem Kabel aus Post #41 die Abschirmung NICHT als Masse dient, sondern wirklich nur als Schirm. In dem Kabel sind 5 Adern, also für KH links/rechts/Masse und Mic Signal/Masse jeweils eine Ader, wobei alle Adern eine eigene Abschirmung besitzen.
Sicher bin ich mir bei dem Vorhaben allerdings auch nicht.
Soweit ich weiß, muss der Schirm an beiden Enden mit dem metallischen Gehäuse verbunden sein, wenn er nach dem Prinzip des faradayschen Käfigs HF-Ströme mindern soll. Die Innenleiter können dann weitestgehend ungestört Signal und Signalmasse (den Bezugspunkt von idealerweise 0V) leiten.
Problem bei Klinke:
Pin Nr. 3, also "Shield" bzw. "GND", ist Signalmasse! Es gibt in der Form keinen autonomen Pin, der nur der Gehäusemasse und damit Schirmung dient. Normalerweise wird die Signalmasse einfach auf den Schirm gelegt. Keine Ahnung, ob es sinnvoll ist, die Signalmasse per eigenem Leiter zu übertragen und die Schirmung dann einfach offen zu lassen. Habe mal gelesen, dass der Schirm gerade dann wie eine Antenne wirken und unkontrolliert einstreuen kann. Manche empfehlen, den Schirm dann wenigstens auf Sender- oder Empfängerseite aufzulegen. Aber da gehen die Meinungen wohl auseinander ...
So langsam erschließt sich mir jedenfalls, warum Headsets mit der Verkabelung von KH + Mic unter einem Schirm so kritisch sind. Selbst Beyerdynamics Headsets haben da zum Teil massive Probleme mit Brummschleifen und Übersprechungen.
Meine Idee ist ja, dass ich die Schirmung unisoliert in die Zugentlastung der Klinkenstecker und auf der anderen Seite die Zugentlastung des XLR Steckers einklemme. So ist doch der Schirm auf beiden Seiten mit dem Metallgehäuse verbunden, richtig?
Allerdings wäre auf diese Art auch Masse KH und Masse Mic verbunden, hmmmm.......
Die Zugentlastung ist bei Klinke doch gleichzeitig der dritte Kontakt (sprich Masse). Der Schirm darf mit dem gesamten Klinkenstecker eigentlich keinen Kontakt haben, wenn du Signalmasse und Schirmung komplett voneinander getrennt halten möchtest. Wie gesagt, Klinke hat ja keinen autonomen Masse-Kontakt. Schirm und Masse werden üblicherweise zusammengelegt.
Habe noch mal genau durchgemessen bzw. die Lötstellen geprüft. Bei meiner Mod sieht es folgendermaßen aus:
Der Hauptstrang ist vierpolig und trägt [KH Links], [KH Rechts], [Mic Signal] und [Mic Masse] in einzelnen Leitern. Die doppelte Schirmung leitet [KH Masse]. Angelötet ist die Schirmung nur am entsprechenden Pin der XLR-Buchse sowie am dritten Kontakt des Kopfhörer-Steckers. Zum Mikrofon-Stecker hat sie keinen Kontakt. Dort wird Masse, wie auch [Mic Signal] über einen einzelnen Leiter bezogen.
Mit dem Setup hatte ich bisher keinerlei Probleme. Weder mit Brummschleifen noch Übersprechen.
Getestet an verschiedenen Soundkarten.
Wow super, vielen Dank für die Mühe.
Ja so kann ich es auch mit dem einzeln geschirmten Kabel aus Post #41 machen.
Dann hätte ich eine Ader zu viel im Kabel, aber das macht ja nichts.
Die Abschirmungen der einzelnen Adern ist ja in dem Kabel auch nichts anderes, als die Gesamtschirmung in deinem Bild.
Wie genau hast du die Weiche realisiert? Das Kabel muss ja an dieser Stelle aufgeschnitten werden und dann gehen 2 Adern zum Mikrofon Klinkenstecker und die 2 anderen Adern zum KH Klinkenstecker. Ohne Löten an der Weiche kann man das ja nur machen, wenn man den Mantel komplett entfernt (sonst könnte man nicht 2 und 2 Adern voneinander trennen). Das würde ja dann freiliegen ohne Mantel, so hatte ich es gebaut, was ja anscheinend nicht so gut war. Oder hast du an der Weiche jeweils ein Stück Kabel zu beiden Klinkensteckern angelötet?
Ich weiß nicht, ob das oben verlinkte Kabel mit den einzelnen Wendelschirmen andere Nachteile mit sich bringt. Vom Bauchgefühl her würde ich lieber ein vierpoliges Mikrofonkabel nehmen. Die Sommer Cables sind generell sehr hochwertig und kommen, wie in Post #21 verlinkt, auch mit doppelter Schirmung. Ist sicher nicht von Nachteil.
An der Weiche habe ich den vierpoligen Strang selbstverständlich abgetrennt und jeweils ein zweipoliges Kabel angelötet. Sonst hat man ja weder Schirm noch Mantel
Auch der Schirm wurde wie oben abgebildet aufgesplittet. Die Lötstellen wurden allesamt voneinander isoliert (geht mit Isotape, Silikon oder Heißkleber), drumherum nochmal ein Schrumpfschlauch.
Ja mit dem von mir verlinkten Kabel hätte ich den Vorteil, dass ich an der Weiche keine Lötstellen brauche. Ich kann die 5 Adern (bzw. die 4, die ich brauche) splitten und dann ohne Mantelung, nur mit Sleeve, zu den Klinkensteckern führen. Das ist doch ein Vorteil, wenn jede Ader einzeln geschirmt ist, erspart halt unnötige Lötstellen.
Das würde ich nicht machen. Die Wendelschirmung ist unter den Bedingungen viel zu brüchig. Gerade ein Kopfhörerkabel wird ständig bewegt. Da brechen die Drähte sofort ab oder es entstehen Lücken.
Ohne einen fest gebundenen Mantel, der das Gewebe zusammenhält, ist da nichts zu machen.
Würde ein Mikrofonkabel nehmen. Vor allem der doppelten Schirmung wegen.
Willst du nicht wissen....
(Ich habe heute morgen schon bestellt, nachdem mir der Kundenservice von BKL Electronic zum einzeln geschirmten Kabel aus Post #41 geraten hat)
Aber ich denke damit wirds gehen, zumindest bis zur Weiche. Hinter der Weiche werde ich einfach 2 Teile des gleichen Kabels verwenden, aber halt nur jeweils 2 Adern und auf einer Seite noch den Schirm besetzen. Eine Ader bleibt dann komplett ungenutzt.
Sooo der Kabeltausch ist fertig und hat funktioniert. Das neue Kabel ist zwar etwas schwerer und dicker (logisch, wenn jede Ader einzeln geschirmt ist), aber trotzdem sehr flexibel und das Mikrofon macht auch FAST keine Probleme mehr.
Der Effekt mit dem Überspielen ist komplett verschwunden, bei Audacity Aufnahmen hört man meine Musik natürlich noch, wenn ich sie ganz laut drehe, aber das ist ja klar bei einem offenen Kopfhörer. Wenn nur das Kabel angeschlossen ist (ohne KH und Mic), dann wird die laufende Musik überhaupt nicht mehr aufgenommen, egal wie laut, sie eingestellt ist.
Das Brummen ist größtenteils verschwunden, bei Audacity hört man zwar recht leise eine Art rhythmisches Knistern oder Kratzen (scheinbar immernoch irgendwelche Interferenzen), aber in Voice Programmen wie Discord hören das meine Gesprächspartner nicht.
Demzufolge bin ich jetzt zufrieden.
Abschließend möchte ich mich nochmal bei Der Kabelbinder und JackA$$ für den hilfreichen Support bei meinem Vorhaben bedanken!