"Du bist Deutschland"-Kampagne - Was haltet ihr davon?

3r3bus schrieb:
1. mit deiner darstellung passt du prima in dieses reaktionäre bild!

2. 15 € p/h schwarz? na klar, und die "hartzer", wie du erwerbslose zu nennen pflegst, sind in wirklichkeit alles millionäre. zu deiner information: im baugewerbe z.b. schreiben selbständige rechnungen über 5 € für eine stunde arbeit. was glaubst du welcher unternehmer einem arbeitslosen 15 € schwarz zahlt.

3. hoffentlich kommst du mal in den genuss für 1 € die stunde einer "legalen" beschäftigung nachgehen zu müssen.
zu 1.
Wikipedia schrieb:
Reaktion (Politik) (Weitergeleitet von Reaktionär):

Reaktion war im 19. Jahrhundert Sammelbegriff für diejenigen Kräfte, die sich der Fortführung der Französischen Revolution und der Übernahme ihrer Ideen (Bürgerliches Gesetzbuch, Parlamentarismus, Grundrechte und Verfassung, Republik usw.) in anderen Ländern widersetzten. Seitdem ist Reaktion die Bezeichnung für antidemokratische und gegen den gesellschaftlichen Fortschritt eingestellte Kräfte.

Soso, ich bin also gegen Demokratie und Fortschritt, nun gut....

2. Ich kenne genug Leute, die sich nebenher ihre Brötchen verdienen, nicht immer für 15 Euro (wobei es auch solche gibt), aber in den allermeisten Fällen haben diese am Monatsende mehr auf dem Konto als ein steuern-/abgabenzahlender Durchschnittsverdiener.

3. Danke für die gute Zukunftswünsche. Zur H4 hab ich leider noch ein Stückchen, aber immerhin: Arbeitslos war ich auch schon.
 
http://www.sociologicus.de/lexikon/lex_soz/o_r/reaktion.htm

zitat: "In der politischen Geschichte wurde Reaktion als Schlagwort für die Gesamtheit nicht fortschrittlicher politischer Kräfte (seit etwa 1830) gebraucht."

in diesem sinne...

zu 2. dann hättest du statt 15 € genausogut 30€ als schwarzarbeiterlohn nennen können. und später sagen: "nicht immer für 30€, aber...." du bist jedenfalls mit deiner aussage weit von der realität entfernt. sicher gibt es ausnahmen, die auch mal 50 € die stunde schwarz bekommen, daraus aber zu verallgemeinern heißt ein vollkommen verzerrtes bild der wirklichkeit darstellen.
und zu den "genug leuten", die du kennst; da hast du ja nen schönen bekanntenkreis...

zu 3. das mit dem H4 kann manchmal schneller gehen als man denkt;) und das du mich nicht missverstehst, ich habe dir kein schlechtes leben gewünscht, sondern nur, dass du mal die erfahrung machst, wie es ist für einen € die stunde arbeiten zu müssen, um davon zu leben...
 
Ich find den Spot ne gute Sache. Die Deutschen sind viel zu bequem geworden. Es wird Zeit, dass mal einigen Leuten gewaltig in den A.... getreten wird.
Dieser Spot darf erst der Anfang sein. Es muss in einigen Bereichen wesentlich härter durchgegriffen werden. Denn es kann ja wohl net richtig sein, dass sich mittags irgendwelche Vollblut-Asis im Fernsehen präsentieren und auch noch damit prahlen, wie geil sie doch sind, dass Arbeiten scheiße ist und sie vom Staat genug Kohle in den A.... geblasen kriegen.

Musste ich einfach mal loswerden.

gruß

energy626
 
1. Nun gut, mag jeder definieren, wie er will; ich sehe jedoch keine unfortschrittliche Haltung in meiner Aussage. Im Gegenteil, ich bin für Fortschritt, bloß eben nicht per Revolution!

2. Die Leute gehören nicht zu meinem Bekanntenkreis, sondern zu meiner Arbeit...

3. Ich habe schon für deutlich weniger als eine Euro pro Stunde gearbeitet und davon gelebt (jaja, Miete hab ich davon nicht bezahlt, schon gut) - als Zivi! Und wie schon sooft im Forum in anderen Threads diskutiert: Wenn man sich zu organisieren weiß, kann man auch von wenig Geld ganz gut Leben!
 
Ganz Deutschland schimpft auf seine Politiker, aber das eigentliche problem in Deutschland sind die Bewohner des Landes, ihre Selbstsucht und ihre Engstirnigkeit.

An der Wurzel muss gearbeitet werden, damit der Baum gesundet =)

Was ich an der Kampagne nur nervig finde, ist dass viele kiddies dieses Wahlspruch falsch interpretiert für dumme Sprüche und Aktionen missbauchen wie zB im IRC etc
 
in den uno-menschenrechten steht sogar ein recht auf arbeit. ist ganz interessant, es steht da, aber kein land der welt hat das in seine verfassung mit aufgenommen, wie alle anderen grund und menschenrechte.
das die arbeitszeit verlängert wird bei keinem lohnausgleich sehe ich nicht als so dramatisch an. denn schließlich haben die meisten leute in deutschland immer noch 5-6 wochen urlaub im jahr. in den usa und japan würde man sich verwundert die augen reiben über soviel urlaub, da gibts viell. maximal 2-3 wochen im jahr urlaub. das bedeutet die amis arbeiten 3 wochen länger im jahr, diese 3 wochen die wir im jahr weniger arbeiten, muss man eben hier versuchen über eine arbeitszeitverlängerung rauszubekommen.
ich finde selbst als zivi bekomme ich zuviel urlaub angerechnet, wenn ich mir überlege, dass ich 9 monate dienst machen muss, und dazu 20 urlaubstage bekomme (+ 2 wochen schulung, also auch zeit, wo ich nicht in meiner dienststelle bin), dann heißt das doch, dass ich im endeffekt nur knappe 8 monate dienst habe.

grundsätzlich finde ich diese kampagne eine gute idee, nur ich frage mich die ganze zeit, wer sich von einem fernsehspot anstecken lässt und wirklich am nächsten tag zur arbeit(sagentur) geht mit dem selbstbewussten ziel: "heute find ich einen job" oder "heute versuche ich alles so gt wie möglich zu machen".

Denn es kann ja wohl net richtig sein, dass sich mittags irgendwelche Vollblut-Asis im Fernsehen präsentieren und auch noch damit prahlen, wie geil sie doch sind, dass Arbeiten scheiße ist
das frag ich mich allerdings auch manchmal. leider komm ich dank zivi (übirgens hier rein rechnerisch ein stundenlohn von ca. 90c) nicht mehr dazu, oli geissen zu gucken. irgendwie fehlt mir das mittägliche aufregen und gleichzeitig auch totlachen über die ganzen krampen, die da sitzen :D


PS: ich denke "reaktionär" kann man nicht nur auf das 19. jahrhundert beziehen. vielmehr kann man damit auch die bezeichnen, die gesetze/methoden o.ä. von vorgestern wieder herauskramen, also gezielt auf eigentlich schon überholte sachen setzen als reaktion auf aktuelle umstände.
das ist nicht gleich konservativ, konservative wollen die (halbwegs) aktuellen werte "konservieren" also bewahren.
 
Zuletzt bearbeitet:
energy626 schrieb:
Ich find den Spot ne gute Sache. Die Deutschen sind viel zu bequem geworden. Es wird Zeit, dass mal einigen Leuten gewaltig in den A.... getreten wird.
Dieser Spot darf erst der Anfang sein. Es muss in einigen Bereichen wesentlich härter durchgegriffen werden. Denn es kann ja wohl net richtig sein, dass sich mittags irgendwelche Vollblut-Asis im Fernsehen präsentieren und auch noch damit prahlen, wie geil sie doch sind, dass Arbeiten scheiße ist und sie vom Staat genug Kohle in den A.... geblasen kriegen.

Musste ich einfach mal loswerden.

gruß

energy626

1. woher weisst du denn was da für typen rumsitzen? gehörst du etwa selbst zu der sorte die zu hause sitzen weilse keinen job haben? :p

2. in welchen bereichen 'muss' denn härter durchgegriffen werden? (irgendwie klingt dein posting nämlich stark nach "stammtischkneipen-auf-den-tisch-hauen" bzw. "wahlkampagnen versprecher")

und 3. mal etwas allgemeiner gehalten: wenn ich mir das alles so durchles passen einige von hier auch ganz gut inne talkshow und würden nichtmal besonders auffallen. aber wie sagt man so schön "gleich und gleich gesellt sich gern"... wie das gemeint ist kann sich bitte jeder selbst denken (sofern es möglich ist)

in diesem sinne
schönen tag noch
 
mr.e schrieb:
in den uno-menschenrechten steht sogar ein recht auf arbeit.
Recht auf Arbeit != Recht auf einen Arbeitsplatz
 
gehts noch?

energy626 schrieb:
Es muss in einigen Bereichen wesentlich härter durchgegriffen werden. Denn es kann ja wohl net richtig sein, dass sich mittags irgendwelche Vollblut-Asis im Fernsehen präsentieren und auch noch damit prahlen, wie geil sie doch sind, dass Arbeiten scheiße ist und sie vom Staat genug Kohle in den A.... geblasen kriegen.

da werden ein paar leute für ein paar euro von diversen fernsehsendern (vornehmlich privaten - wem die wohl gehören?) angeheuert, damit sie ein bischen dummes zeug erzählen und einen eindruck erwecken der eben von gewissen kreisen gewünscht ist und so viele fallen darauf rein ohne zu erkennen, dass unter die masse nur uneinigkeit gesäht wird, um sie zu schwächen. das ist doch so offentsichtlich :rolleyes:

man leute das problem liegt woanders. statt sich diese extrem wertlosen sch... talkschows im stiele von "fettarsch am mittag" (weiß nicht genau, ob der titel ganz richtig ist ;) ), reinzutun und nochschlimmer dann darüber nachzudenken bzw. sein weltbild danach zu schmieden, solltet diejenigen sich mal die täglichen meldungen über stellenabbau in deutschland von unternehmen wie: deutsche bank, vw, daimler-cr., siemens, samsung, um mal einige große zu nennen, zu gemüte führen die diese stellen z.t. trotz RECORDGEWINNEN abbauen.
wäre das nicht ein besserer ansatzpunkt zum nachdenken, als den "schwarzen peter", der von oben kommt einfach weiterzureichen.

sorry, aber über wer über diese sogenannten "vollblutassis" und ihr auftreten so gut informiert ist, sollte meinermeinung nach seine informations- und bldungsquellen mal ernsthaft überdenken....
 
Recht auf Arbeit != Recht auf einen Arbeitsplatz
wie würdest du dieses menschenrecht dann praktisch auslegen? der staat muss für alle die, die keine arbeit im normalen arbeitsmarkt finden, eine art irgendwie arbeit finden, also ihnen irgendwie einen arbeitsplatz zur verfügung stellen und sei er noch so unrentabel. denn das menschenrecht sagt ja, dass jeder der arbeiten will, auch arbeit bekommen muss und nicht nur, dass alle menschen arbeiten dürfen.


in fast allen talkshows sitzen mittlerweile gekaufte laienschauspieler, nur beim geissen sitzen laut mehrfachen beteuerungen von rtl immer noch "richtige" leute, also die höchstens eine aufwandtsentschädigung für ihren talkshow auftritt bekommen.
 
den[N]is schrieb:
Jeder kann für sich etwas schaffen und damit auch für Deutschland.
BTW, wer ist denn Weltmeister im Phrasendreschen?
Sorry, aber unter solchen Sprüchen kann ich mir beim besten Willen nichts vorstellen.

Ich weiß auch nicht, welchen Sinn diese Diskussion noch hat. Der einzige, der hier konkrete Argumente liefert, ist 3r3bus. Vielleicht sollten sich die anderen ein Beispiel daran nehmen.

In der Tat ist es immer eine subjektive Einschätzung, ob es einem "gut" geht oder nicht. Wenn ich im Vorstand der Deutschen Bank sitzen würde, dann bräuchte ich mich nicht über mein Einkommen zu beklagen, genausowenig wenn mein Vater Sparkassendirektor oder Prokurist einer größeren Firma wäre.

Ich kann nur wiederholen, was ich gestern schon geschrieben habe:
Es wird bei Stammtischdiskussionen oft verkannt, dass fast täglich Unternehmen den Abbau von Arbeitsplätzen bekanntgeben. Bei AEG sollen es 1750 auf einen Schlag werden: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,378156,00.html

Was würde ihr an deren Stellen machen?
 
den[N]is schrieb:
Ich finde der Grundgedanke ist richtig und die meisten jammern in diesem Thread schon wieder wie die Weltmeister :D
Schaut nicht nur auf die Politik zeigt was ihr selber draufhabt, dazu braucht ihr keine Merkel und auch keinen Schröder. Jeder kann für sich etwas schaffen und damit auch für Deutschland.
mfg Denis
Beispiele, bitte!

Mein Gehalt war noch nie so hoch, wie heute und meine Frau arbeitet mittlerweile auch wieder mit. Dennoch reicht das Geld (ohne dass wir unseren Lebensstandard irgendwie raufgeschraubt hätten!) kaum noch für die Fixkosten. Vor Jahren noch, als ich ganz alleine, und das bei deutlich niedrigerem Gehalt, unser Einkommen bestritten habe, musste ich nicht lange über die Finanzierbarkeit nachdenken, wenn ich mir mal ein Vergnügen in Höhe von ein paar Hundert Mark gegönnt habe. Heute dagegen muss ich mich selbst bei vergleichsweise kleinen Ausgaben stets fragen, ob das überhaupt noch drin sitzt.

Und die Zukunft sieht noch weit schlechter aus! Meine Generation (50er Jahre) gehört zu den geburtenstarken Jahrgängen. Das heißt, mit mir werden mehr Menschen gleichzeitig das Rentenalter erreichen, als je zuvor. Dummerweise folgten uns in den 60ern aber die geburtenschwachen Jahrgänge (Pillenknick), wodurch dann also, wenn wir in Rente gehen werden, noch weniger Mitglieder in die Rentenkassen einzahlen werden, als das heute der Fall ist.

Klar hätte man sich darüber eigentlich schon zig Jahre früher Gedanken machen müssen. Hat man ansatzweise sogar getan. Aber da hat uns die Politik Sand in die Augen gestreut mit ihrer Lüge von der ''ewigen'' Sicherheit der Renten. Warum hat man uns damals (als die Entwicklung für die Fachwelt schon klar absehbar war) nicht gewarnt und gesagt, wir müssen eigene Rücklagen fürs Alter bilden? Damals hätten wir das durchaus noch gekonnt! Doch heute ist es leider zu spät. Ich werde kaum in der Lage sein, von meinen (ohnehin nicht vorhandenen) Überschüssen innerhalb von 10 oder 15 Jahren so große Rücklagen zu bilden, dass es für den Rest meines Lebens (sofern es denn lang genug sein wird) ausreichen kann.

Das ist kein grundloses Jammern, sondern das ist bittere Realität! Okay, die aktuelle Wirtschaftslage ist schlechter als früher und damit muss man sich notgedrungen abfinden, keine Frage. Aber man wird es dann, bitteschön, auch mit dem angemessenen Pessimismus kommentieren dürfen!?

An dieser Situation kann ich selber wohl kaum etwas ändern, es sei denn mir könnte Jemand einen realistisch umsetzbaren Weg zeigen, wie ich etwas ''für mich und für Deutschland schaffen'' könnte.

Also nochmals meine Bitte, Beispiele zu nennen!

PS: Ich bin einerseits mehr oder weniger stolz, wenn ich selber etwas Positives geschafft bzw. geschaffen habe und andererseits schäme ich mich mehr oder weniger für Dinge, die ich verbockt habe. Ich hatte allerdings nicht das Geringste dazu beigetragen, als Deutscher geboren zu werden! Es gibt also für mich weder einen Grund, auf meine Nationalität stolz zu sein, noch mich für die deutschen Fehler der Vergangenheit verantwortlich zu fühlen. Ich lebe halt in diesem Staat, komme meinen Pflichten nach und erwarte dafür die versprochene Gegenleistung. Punkt!
 
Ich finde die Aktion mit den Spots von der Grundidee gut, denn es ist 5 vor 12. Der deutsche Durchschnitts-Michel ist depressiv wie selten zuvor.

Leider kommt die Kampagne über 10 jahre zu spät. Bis das Volk flächendeckend den Sinn begreift und endlich wieder aufsteht ("Ich bin mit der Gesamtsituation unzufrieden";) ), haben im schlimmsten Fall Politik und Wirtschaft den Weg noch steiniger gemacht. So das der nötige wiederkehrende Nationalstolz fast im Keim erstickt wird. Denn grade bei den Politikern entsteht oft der Eindruck, das sie den Blick für die Realität verloren haben.

Die deutschen haben Deutschland nach dem verlorenen Krieg mit Hilfe von vielen ausländischen Mitbürgern das Land wieder nach ganz oben gebracht. Die Wiedervereinigung ist im Endeffekt auch gelungen, denn die Situation Deutschland und DDR war menschlich gesehen unhaltbar. Deutsch und deutsch gehört meiner Meinung nach zusammen und basta. Wir stemmen immernoch das Projekt "Aufbau Ost", in den meisten Punkten wurde auch viel erreicht. Das verhältnismäßig im Osten ganze Landstriche mit hoher Arbeitslosigkeit zu kämpfen haben, liegt in den meisten Fällen weniger an der geographischen Position, sondern mehr an Politik und Wirtschaft. Wobei man das nicht pauschalisieren kann.

Wir haben immernoch den hohen technologischen Standard, aber im Zuge falscher Entscheidungen und der Globalisierung (Beispiel Transrapid) läuft nicht immer alles, wie es urspünglich gedacht war.

Ich habe kein Rezept, aber nur soviel: Die Möglichkeiten des Volkes sind auch nur begrenzt, solange nicht von Seiten der Wirtschaft im Zusammenspiel mit der Politik die Weichen gesetzt werden. Es gibt viel zu tun, hoffentlich wirds bald Schritt für Schritt realitätsnah in die Tat umgesetzt. Jeder ist für sich selbst verantwortlich in gewissem Maße, aber die Hoffnung stirbt zuletzt.

EDIT=
Tarkus schrieb:
Ich hatte allerdings nicht das Geringste dazu beigetragen, als Deutscher geboren zu werden! Es gibt also für mich weder einen Grund, auf meine Nationalität stolz zu sein, noch mich für die deutschen Fehler der Vergangenheit verantwortlich zu fühlen. Ich lebe halt in diesem Staat, komme meinen Pflichten nach und erwarte dafür die versprochene Gegenleistung. Punkt!
Das eine hat mit dem andern nix zu tun! Warum sollte man denn nicht auf sein Land stolz sein, wenn es auch genug positives gibt? Es gibt noch weit mehr Länder als Deutschland, die eine dunkle Vergangenheit haben. Richtig ist wiederum, das die nach dem Krieg geborenen nicht zur Verantwortung gezogen werden können, denn sie haben die entsprechenden Leute nicht gewählt, die damals Deutschland den Bach runtergzogen haben im Endeffekt. Von daher ist daas Verhalten der Politiker einfach schlecht, dem Volk komplett die Verantwortung zu übergeben. Ansonsten geb ich dir Recht, tu was für dein Land und dann darfst Du auf jeden Fall entsprechende Gegenleistungen erwarten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Leider kann man heutzutage keine Gegenleistung staatlicherseits mehr erwarten. Die politischen Systeme sind von den wirtschaftlichen mittlerweile überholt worden. Die Wirtschaft spielt sich global ab, aber die Politik kann nur national agieren. Es sind bestenfalls Bündnisse mit einigen anderen Staaten möglich, aber leider wohl kaum mit solchen, die die eigentliche Konkurrenz darstellen. Wir können dem Wettbewerb mit Ländern, in denen soziale Absicherung ein Fremdwort ist, nicht standhalten. Es wird also unweigerlich darauf hinaus laufen, dass unser Lebensstandard drastisch sinken wird.

Eine Kampagne, die den einzelnen Bürger anspricht, ist da unwirksam, denn wie soll der Einzelne Einfluss nehmen, wenn nicht mal die Politik es kann!? Die letzten Jahre haben doch gezeigt, dass die Industrie einfach abwandert, sobald ihr die Forderungen der Mitarbeiter zu hoch werden. Und da, wo der Standort Deutschland ''gesichert'' werden soll, erpresst man die Mitarbeiter mit weit vom Tarif abweichenden Angeboten (längere Arbeitszeiten für weniger Geld). Das mag zwar den dort Beschäftigten noch irgendwie helfen, verschärft aber nur weiterhin die Arbeitslosen-Situation.

Das Problem ist, dem Einzelnen klar zu machen, dass die ''guten alten Wirtschaftswunder-Zeiten'' nicht mehr zurück kommen werden. Keine Frage, den Menschen ging es in der ehemaligen DDR schlechter, als denen im Westen. Das ist aber kein Beweis für das vermeintlich bessere westliche System, sondern lediglich ein Indiz dafür, dass der Einzelne vom Kapitalismus nur so lange profitiert, wie die Leistung jedes Einzelnen zwingend benötigt wird. Das ist heute aber weitgehend nicht mehr der Fall. Immer mehr kann von immer weniger Menschen produziert werden. Die Folge ist ein Überschuss an Arbeitskräften, die mit immer weiter sinkenden Einkommen gegeneinander ausgespielt werden, wobei die Schwächsten letztlich auf der Strecke bleiben. Und das sind verdammt viele, wenn man mal zu den offiziellen Arbeitslosenzahlen die Dunkelziffer der nicht (mehr) registrierten und auch die Rentner hinzu zählt.

Unsere Politiker erlauben sich da sogar die Frechheit, das Rentenalter herauf setzen zu wollen! Was soll das bringen? Abgesehen davon, dass die Unternehmen dank ebenfalls gelockerten Kündigungsschutzes ohnehin kaum noch ältere Menschen beschäftigen werden, wird diese Maßnahme die Gesamtzahl der arbeitenden Bevölkerung nicht spürbar verändern, sondern lediglich das Freiwerden von Arbeitsplätzen für den Nachwuchs hinaus zögern. Das entlastet zwar die Rentenkassen, raubt den Jüngeren aber noch mehr Chancen, ein Bein auf den Boden zu bekommen. Das kann nicht wirklich funktionieren!

Dass ich in diesem Staat meinen Pflichten nachkomme und dafür die versprochene Gegenlesitung erwarte, war übrigens zynisch/ironsich zu verstehen, da ich ja genau weiß, dass die erwartete Gegenleistung nicht kommen wird. Denn bei Denjenigen, die es hätten besser wissen müssen, kann man es leider nicht mehr einfordern. Und die (politischen) Erben stehen mit leeren Taschen da. Da ist nichts mehr zu holen!
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Ich finde diese werbung zwar gut das sie mal gezeigt wird,aber ehrlich gedacht man hört es sich an und mehr auch nicht.Es bewirkt nichts.

Hoffe mal das durch den Regierungswechsel ein Ruck durch Deutschland geht und man sich gegenseitig in das Gesäß tritt.
 
die beteiligten an diesem spot sind doch alles leute, die richtig "fett drinnesitzen". tja, mit vollen hosen ist gut stinken...

letztlich soll doch dieser spot dazu dienen, den leuten, denen es nicht so gut geht (und aufgrund der "marktwirtschaftlichen" umstände nicht so gut gehen kann) den schwarzen peter zuzuschieben, ihnen zu suggerieren "es geht euch so, weil ihr ausser jammern nix macht!"
Genau so habe ich den Spot auch verstanden. Der reine Hohn in das Gesicht von ernsthaft Betroffenen.
da muss mir dann keiner ankommen der aus nem höchstwahrscheinlich geregeltem haus stammt mit kleinem vorgärtchen und auto unterm arsch, das es sowas in deutschland nich gäbe.
100% Zustimmung!
denn schließlich haben die meisten leute in deutschland immer noch 5-6 wochen urlaub im jahr.
Ich kenne zwar nicht einen/eine mit einem Arbeitsverhältnis egal ob Ost oder West (oder sind da die Arbeitssuchenden dabei und das ist auf alle Einwohner hochgerechnet). Du kannst mir da sicher eine Quelle nennen?
 
Muß meinem Vorredner zu 100% zustimmen. Der Spot ist der blanke Hohn!
Welches Recht nimmt sich eine Katharina Witt, oder ein Herr Jauch heraus mich und anderen Arbeitslosen sagen zu wollen das man selbst mehr anpacken soll, anstatt Trübsahl zu blasen?
Die haben doch ihre Kohle. Die stehen fett im Leben und haben keine Ahnung von Arbeitslosigkeit und Existenzminimum. Da wirken die Putzfrau und die anderen möchtegern "Armen" in dem Spot doch nur lächerlich.

Es kann doch nicht normal sein das die Preise seit dem Euro so rapide angestiegen sind.
Wenn man heute 1200€ verdient hat man zu tun das man sich ein ordentliches Essen leisten kann. Früher waren das 2400DM. Das war übelst viel Geld. Damit konnte man jeden Tag ins Restaurant gehen. Ich hatte damals 1400DM in der Tasche und lebte besser als jetzt mit fast dem Doppelten.
Früher war es fast verpöhnt zum Aldi oder Lidl zu gehen. Heute ist selbst das schon fast zu teuer geworden.

Wie weit soll Deutschland noch absaken. Kein Wunder das Firmen und viele Arbeiter das sinkende Schiff rechtzeitig verlassen.

Die hätten die 30Mio die der Spot und die Kapagne kosten lieber in die deutsche Wirtschaft stecken sollen, dann wäre uns allen mehr geholfen. MEINE Meinung! :o
 
"Du bist Deutschland" heißt die Kampangne. Ich finde die gut - und notwendig.

Und Gerede über die angebl. manipulativen Absichten des Spots sind simpel total doof:

- erstens ist der Spot nicht manipulativ, also unterschwellig oder insgeheim in eine Richtung beeinflussen wollend, sondern tut dies klar und offen und gerade heraus,

- und zweitens ist auch klar, dass es nun mal eher die Habenixe und/oder Indifferenten sind, die man ansprechen muss.

In der plakativen Sprache anderer gesagt: "Wer Kind von Unternehmens- und Grundbesitzmillionären wäre, weiß/wüsste eh, dass sein Engagement zum Erhalt seines (Familien-)Vermögens immer gefragt sein wird und bleibt. Kriegt er/sie ja schon von klein auf von den Eltern vorgelebt.("Überall, wo es große Geldhaufen gibt, gibt es immer viele, die sich andienen werden mitzuwirken beim Zerstreuen der Haufen ("abhaben will":cool_alt: )- und nur wenige, die mithelfen dagegen zu halten, oder gar das schon von Fremden Zerstreute wieder hochzuschaufeln")

- dem Spot also "die Hinwendung an die Besitzlosen" vorzuwerfen - wo doch ein funktionierender Staat ungefähr das einzige noch wäre, was den besitzlos Geborenen im Leben (als im Grunde Letztes heute noch) auf der Habenseite verbliebe, ist so was von oberdoof, dass kann ich oft kaum verstehen.

- Der Staat nützt vor allem den kleinen Leuten. Zu Zeiten des Sonnenkönigs, Ludwig 14, gab es keinen Staat. Und Adel und Großgrundbesitz wollten auch keinen. Und um 1830 auch keine Eisenbahn. Denn warum sollte das Volk gleichberechtigt Mitreisen durch Technik? Oder teilhaben an sozialer Gerechtigkeit durch Selbstverwaltung?

- Der Spot macht also das einzige was gut und richtig ist: Wendet sich eindringlich (u.a. auch, wie ich finde) an die besonders Doofen unter den Habenixen. Versucht die aufzurütteln.

- denn wer tatsächlich ein Millionenvermögen besitzt, differenziert nach Aktien, anderen Unternehmensbeteiligungen nebst vielerlei Immobilien auf mind. 3 Kontinenten/Erdteilen, der braucht tatsächlich keinen Staat.

- "So jemand" braucht ja nicht einmal eine funktionierende Krankenversicherung (hat daher auch keine, echt nicht): Weil er jede Arztrechnung, egal ob über 270, 2.700, 32.000 oder 450.000 Euro ("Große Herz-OP mit allen Schikanen und Reha danach") eh selbverständlich aus eigener Tasche bezahlen kann, wenn es drauf ankommt - und das auch tut, nach dem Motto "Wer bezahlt, schafft an."

- Das nämlich, "die (asoziale) "Flucht nach oben" aus der sozialen Gemeinschaft des eigenen Sprachraums") eben nicht der Weg für alle. Auch nicht der Weg katholischer Soziallehre. (Darum z.b. Adenauer über mehr als ein Jahrzehnt nach WKII "Volkskanzler" mit über 50% Zustimmung: Weil man ihn ganz richtig so verstanden hatte. Das aber nur am Rande.)

- "Wer wirklich reich ist braucht kein Deutschland", könnte man plakativ sagen, wenn es nicht so vollkommen falsch wäre. Auch "Reiche" brauchen Grundbuchämter, Postboten, Straßenbau, Kanalisation.

- Gemeinschaft lebt vom Mitmachen. Und die Kids sogenannter "Kleiner Leute" brauchen wohl heute mehr denn je den Schubs hin dazu. Zu ihrem eigenen Vorteil. Damit sie nicht schon morgen staat- und anspruchslos verhungern oder erfrieren. Leider wahr.
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Zuletzt bearbeitet:
- Der Spot macht also das einzige was gut und richtig ist: Wendet sich eindringlich (u.a. auch, wie ich finde) an die besonders Doofen unter den Habenixen. Versucht die aufzurütteln.
[IRONIE]So wie in Frankreich[/IRONIE]Aufrütteln ohne eine Perspektive zu geben. Was soll man da machen? Einfach eine Skimaske auf und in die nächse Bank? Ich bin schließlich Deutschland! Oder lieber irgentwem im dunklen vor den Kopf hauen und "abziehen" (was für ein besch.... Wort)?

Ich glaube (auch wenn es von den Medien oft anders vorgegaukelt wird) das sich 95 % über einen festen angemessen bezahlten Job so freuen würden das sie nicht mehr in den Schlaf kommen. Endlich mal wieder Essen einkaufen ohne laufend auf den Preis gucken zu müssen (wer schon mal ein halbes Jahr am Stück nur Brot für 99 ct, Magarine für 55 ct und Aufschnitt für 65ct gegessen hat weiss was ich meine), endlich wieder ein Auto zu besitzen, endlich wieder eine Reise machen....

Der Spot hätte sich mal an die Konzerne wenden sollen die trotz Profit Menschen entlassen weil sie den Hals nicht vollkriegen können.
Wenn so etwas ein Mittelständler (der wirklich für harte Arbeit sein Häuschen und sein Auto hat) sieht warum sollte er dann Skrupel haben Leute zu entlassen sobald es bei ihm mal nicht so richtig läuft?
 
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