"Du bist Deutschland" heißt die Kampangne. Ich finde die gut - und notwendig.
Und Gerede über die angebl. manipulativen Absichten des Spots sind simpel
total doof:
- erstens ist der Spot nicht manipulativ, also unterschwellig oder insgeheim in eine Richtung beeinflussen wollend, sondern tut dies klar und offen und gerade heraus,
- und zweitens ist auch klar, dass es nun mal eher die Habenixe und/oder Indifferenten sind, die man ansprechen muss.
In der plakativen Sprache anderer gesagt:
"Wer Kind von Unternehmens- und Grundbesitzmillionären wäre, weiß/wüsste eh, dass sein Engagement zum Erhalt seines (Familien-)Vermögens immer gefragt sein wird und bleibt. Kriegt er/sie ja schon von klein auf von den Eltern vorgelebt
.("Überall, wo es große Geldhaufen gibt, gibt es immer viele, die sich andienen werden mitzuwirken beim Zerstreuen der Haufen ("abhaben will"
)- und nur wenige, die mithelfen dagegen zu halten, oder gar das schon von Fremden Zerstreute wieder hochzuschaufeln")
- dem Spot also "die Hinwendung an die Besitzlosen" vorzuwerfen - wo doch ein funktionierender Staat ungefähr das einzige noch wäre, was den besitzlos Geborenen im Leben (als im Grunde Letztes heute noch) auf der Habenseite verbliebe, ist
so was von oberdoof, dass kann ich oft kaum verstehen.
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Der Staat nützt vor allem den kleinen Leuten. Zu Zeiten des Sonnenkönigs, Ludwig 14, gab es keinen Staat. Und Adel und Großgrundbesitz wollten auch keinen. Und um 1830 auch keine Eisenbahn. Denn warum sollte das Volk gleichberechtigt Mitreisen durch Technik? Oder teilhaben an sozialer Gerechtigkeit durch Selbstverwaltung?
- Der Spot macht also das einzige was gut und richtig ist: Wendet sich eindringlich (u.a. auch, wie ich finde)
an die besonders Doofen unter den Habenixen. Versucht die aufzurütteln.
- denn wer tatsächlich ein Millionenvermögen besitzt, differenziert nach Aktien, anderen Unternehmensbeteiligungen nebst vielerlei Immobilien auf mind. 3 Kontinenten/Erdteilen,
der braucht tatsächlich keinen Staat.
- "So jemand" braucht ja nicht einmal eine funktionierende Krankenversicherung (hat daher auch keine, echt nicht): Weil er jede Arztrechnung, egal ob über 270, 2.700, 32.000 oder 450.000 Euro
("Große Herz-OP mit allen Schikanen und Reha danach") eh selbverständlich aus eigener Tasche bezahlen kann, wenn es drauf ankommt - und das auch tut, nach dem Motto
"Wer bezahlt, schafft an."
- Das nämlich, "die (asoziale)
"Flucht nach oben" aus der sozialen Gemeinschaft des eigenen Sprachraums") eben
nicht der Weg für alle. Auch nicht der Weg katholischer Soziallehre. (Darum z.b. Adenauer über mehr als ein Jahrzehnt nach WKII "Volkskanzler" mit über 50% Zustimmung: Weil man ihn ganz richtig so verstanden hatte. Das aber nur am Rande.)
- "
Wer wirklich reich ist braucht kein Deutschland", könnte man plakativ sagen, wenn es nicht so vollkommen falsch wäre.
Auch "Reiche" brauchen Grundbuchämter, Postboten, Straßenbau, Kanalisation.
- Gemeinschaft lebt vom Mitmachen. Und die Kids sogenannter "Kleiner Leute" brauchen wohl heute mehr denn je den Schubs hin dazu. Zu ihrem eigenen Vorteil. Damit sie nicht schon morgen staat- und anspruchslos verhungern oder erfrieren. Leider wahr.
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