Dual Boot Windows 11 und Linux Mint

@mo schrieb:
Aber wenn man die Option hat, sollte man trotzdem separat installieren und insbesondere eine jeweils eigene ESP anlegen/nutzen.
Für jeden Datenträger, auf den man mindestens ein OS installiert, sollte eine eigene, separate ESP-Partition angelegt worden sein. Bei einem externen USB-Datenträger ist das praktisch sogar Pflicht. Zumindest wenn man sich die Portabilitäts-Option offen halten will (Linux to go - sozusagen).

Man muß dann nur aufpassen, nicht in die bekannte Installer-Falle zu laufen. Denn auch aktuelle Linux-Installer ignorieren immer noch, welche ESP-Partition der Benutzer für die Installation gewählt hat. Der Installer akzeptiert die Selektion des Benutzers zwar und bestätigt sie sogar noch in den Meldungen während des Installationsvorgangs. Aber nach Installationsabschluß sieht man dann, dass der EFI-Bootstarter trotzdem in der ersten ESP-Partition gelandet ist.

Die diesbezüglichen Workarounds sind ebenfalls seit langem bekannt. Entweder man hat die Datenträger, auf die nicht installiert werden soll, vorher abgeklemmt oder man maskiert temporär die ESP-Markierungen der betreffenden ESP-Partition(en) aus (z.B. per GParted).

Vor kurzem war bei mir eines von mehreren Linux-OSen auf einer USB-HDD gegen eine aktuellere Variante auszutauschen (Ubuntu 22.10). Dabei ist mir noch eine dritte Variante zur Umgehung der vorgenannten ESP-Problematik eingefallen. Und zwar habe ich die Installation indirekt über ein Virtualisierungsprogramm laufen lassen. Also eine Dummy-VM konfiguriert mit EFI, USB3-Support, aber keine virtuelle Disk. Dann in der laufenden VM (mit der Ubuntu-ISO) als Installationsziel die angesteckte USB-HDD benannt. Da der Ubuntu-Installer während der VM-Installation die internen Festplatten nicht sehen kann, schreibt er brav sowohl OS als auch den zugehörigen Starter auf die externe USB-Disk und deren EFI-Partition (weil es gibt in dem Moment keine andere). Anschließend kann man das frisch installierte Linux nativ von der USB-Disk booten. Während des ersten Start konfiguriert sich Linux weitestgehend automatisch auf die neue Umgebung um. Es erkennt beispielsweise, dass nicht eine virtuelle Grafikkarte, sondern eine native vorhanden ist. Wenn das eine NVidia-Karte ist, wird es noch den passenden Treiber nachinstalliert haben wollen. Im Falle von ATI Radeon und Intel ist das normalerweise schon an Bord.

Einige (wenige) Linux-OSe möchten gern einen eigenen Datenträger für sich allein haben. Wenn das in den Docs so empfohlen wird, sollte man es auch so machen, um eventuellen Problemen aus dem Wege zu gehen. Ein Beispiel wäre das relativ populäre PopOS. Vielleicht wird das deshalb empfohlen, weil PopOS bei der Installation zusätzlich noch eine Reparaturpartition anlegt.
 
7vor10 schrieb:
Man muß dann nur aufpassen, nicht in die bekannte Installer-Falle zu laufen. Denn auch aktuelle Linux-Installer ignorieren immer noch, welche ESP-Partition der Benutzer für die Installation gewählt hat. Der Installer akzeptiert die Selektion des Benutzers zwar und bestätigt sie sogar noch in den Meldungen während des Installationsvorgangs. Aber nach Installationsabschluß sieht man dann, dass der EFI-Bootstarter trotzdem in der ersten ESP-Partition gelandet ist.
Ist primär halt der Ubuntu Standard-Installer Ubiquity der das verbockt. Der aber auch von anderen OS wie Mint z.B. benutzt wird.
Ich hätte da noch eine simple Methode, das bei den offiziellen *buntus auszuhebeln. Einfach Lubuntu installieren, das nutzt nämlich als einzige Calamares als Installer, der das wie gewünscht erledigt. Nach Neustart einfach die erwünschte Desktop-Umgebung aufspielen, beim nächsten Neustart auswählen (oder abmelden und auswählen) und fertig.
 
Zuletzt bearbeitet:
7vor10 schrieb:
Da der Ubuntu-Installer während der VM-Installation die internen Festplatten nicht sehen kann, schreibt er brav sowohl OS als auch den zugehörigen Starter auf die externe USB-Disk und deren EFI-Partition (weil es gibt in dem Moment keine andere). Anschließend kann man das frisch installierte Linux nativ von der USB-Disk booten.
Ich realisiere so grundsätzlich meine Dual-Boot Umgebungen (nicht nur auf USB Laufwerken, teilweise auch auf internen Laufwerken). Aber damit hab ich die Linux Installation in einer Windows VM und nativ - und kann jederzeit wechseln, wie man es gerade braucht.
7vor10 schrieb:
Aber nach Installationsabschluß sieht man dann, dass der EFI-Bootstarter trotzdem in der ersten ESP-Partition gelandet ist.
Was vermutlich daran liegt, dass die EFI Spec das so vorsieht. Da muss man im Zweifel halt dran vorbei - z.B. mit der VM Installation.
 
Dazu noch eine Ergänzungsfrage.
Ich habe gelesen, dass der Ubiquity-Installer demnächst (?) bei den künftigen Ubuntu-Versionen gegen ein neues Tool ausgetauscht werden soll.
Ist bei diesem denn das angesprochene ESP-Problem gelöst?
 
Die Quelle habe ich mir leider nicht gemerkt.
Es ging in dem Text, um anvisierte Neuheiten für Ubuntu-Versionen in diesem Jahr (also 23.04 / 23.10). So wie ich das verstanden habe, soll das neue Installer-Tool bei Einführung aber erstmal optional sein.
 
Vielen Dank für die zahlreichen Hinweise und Anregungen. Statt Linux Mint werde ich jetzt Ubuntu 22.04.2 versuchen, kann Secure Boot und Wayland.
 
7vor10 schrieb:
Die Quelle habe ich mir leider nicht gemerkt.
Es ging in dem Text, um anvisierte Neuheiten für Ubuntu-Versionen in diesem Jahr (also 23.04 / 23.10). So wie ich das verstanden habe, soll das neue Installer-Tool bei Einführung aber erstmal optional sein.
Ja,der o.g. Artikel kann gut sein.
Soweit bekannt bleibt es aber bei den "Eigenheiten".
 
Zurück
Oben