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Test Durchgespielt: GTA V im Test

Ich denke nicht, dass du dich während deiner USA-Aufenthalte in den Milieus bewegst, die als Vorlage für GTA dienen. Ein schmutziges Leben erzeugt auch eine schmutzige Sprache. Die ist natürlich ziemlich phantasielos und begrenzt.Jugendliche orientieren sich an sowas, das gilt ihnen dann als Ausweis von Coolness. Bemängeln würde ich da nicht sprachhygienisch das Schmutzige, sondern das Verkrüppelte, das damit einhergeht. Der Ausdruck verkümmert, anstatt sich durch den Konsum einer Phantasiewelt über das alltägliche Elend zu erheben - stattdessen wird es verdoppelt. Die GTA-Protagonistin des nächsten Teils könnte ja ruhig mal rhetorisch den anderen überlegen sein, weil sie aus einer anderen Welt stammt, aber in die der Kriminalität abgesackt ist... Sowas wäre fucking bitch ass originell.
 
Naja, das Leben der Protagonisten ist ja nicht gerade schlecht. Villa und Sportwagen für 1 Mio$? Die Message die transportiert wird ist ja "werd kriminell, rede so bescheuert und dein Leben ist auch so geil!" Folglich scheint auch die Sprache idealisiert zu werden. Richtig ist bestimmt, dass sowas als Ausdruck von Coolness gilt. Ich bin jedoch nicht unendlich tollerant und finde sowas einfach nur fucking bullshit! ;-)

Es ging ja mit Mafia um einiges stilvoller. Man kann auch ruhig mal Motherf.... sagen, aber bei GTA besteht nun wirklich jeder Satz aus einem Kraftausdruck. Ich finds schade, dass so ein eigentlich toller Titel leider an mir vorbeigeht, weil ich dieses Geseiere schlicht nicht aushalten kann. Tolle Grafik, tolles Gameplay, abwechslungsreich, aber dann so versaut.
 
Ich finde die Sprache für das Milieu, aus der die Protagonisten stammen, eigentlich ganz normal. Der Ami flucht doch generell mehr als sonstwo in der Welt, und die Sprache der Ghettos und Slums/Hinterwäldlerkäffer, aus der Franklin und Trevor stammen, ist nun mal rau und vulgär. Und Michael mag zwar in einer schicken Villa wohnen, hat aber auch eine kriminelle Vergangenheit. Die hellsten scheinen alle drei nicht zu sein und Sprache zeugt auch nunmal von Intelligenz und Bildung. Hört doch mal ein bisschen amerikanischen Hiphop, allerdings eher weniger dieses Mainstream-Zeug, das auch bei uns im Radio läuft. Schaut euch mal an, was in amerikanischen Reality-Soaps und Talkshows für Kraftausdrücke benutzt werden. Im US-Fernsehen hört man da nur "This *PEEP* *PEEP* wanted to *PEEP* with this *PEEP* *PEEEEEEP*!

Die Sprache in GTA V ist völlig verhältnisgemäß.
 
Das Problem ist, das selbst Kinder, die aus "normalen" Haushalten stammen, anfangen so zu reden. Da fällt mir dein Avatar auf. Genau Kinder in dem Alter laden Youtube Videos hoch, wo sie genau solche Ausdrücke benutzen während sie GTA spielen. Nur weil was "normal" ist, muss man es akzeptieren, tolerieren, für gut befinden? Ich finde nicht. Ich finde man so einen Verfall durchaus anmahnen und laut sagen, das man sowas absolut nicht toll findet und ehrlich gesagt, so ein Spiel gehört für mich genauso auf den Index, wie ein Mortal Kombat X. Ich würde nicht wollen, das mein Sohn so redet, wie im Spiel nur weil das "neuerdings cool" ist.
 
Auf den Index - also das Spiel verbieten - weil Fäkalsprache drin vorkommt? Ist das dein Ernst? Es ist ohnehin erst ab 18. D.h. dein Sohn käme eigentlich legal erst volljährig in den "Genuss". Am besten setzen wir auch alle Filme auf den Index, wo jemand mal "scheiße" sagt.
Mal ehrlich: so reden Menschen heute. Natürlich muss das nicht für gut befunden werden, aber genauso wenig sollten Spiele deswegen verfälscht werden. Die Kinder der heutigen Generation lernen diese Sprache so oder so. Du bist als Elternteil ist der Verantwortung, deinem Kind Anstand und Moral beizubringen. Ein Spiel, in dem es darum geht, Unschuldige zu foltern, Drogen zu schmuggeln, Hunderte von Cops niederzumetzeln etc. ist dazu nicht da. Interessant, dass man unter dieser Umständen ausgerechnet an der Sprache Anstoß findet.
 
Die Sprache deshalb, weil sie der Beginn des Verfalls ist. Klar würde ein Kind keinen einfach so umbringen (hoffe ich zumindest), aber wenn der kleine meiner Frau dann sagt, das das Essen fucking bullshit schmeckt, dann hab ich das Nase voll. ;) So schlecht kocht sie gar nicht! *hehe*
Ich finde sowas gehört halt in keine Familie hinein und die zunehmende veramerikanisierung und dieses denglisch sind auch nicht meins. Man sieht, ich bin auf dem Weg zum alten Knacker, dem solche Werte noch wichtig sind. Früher hab ich selbst die Augen gerollt als mein Vater sich über unsere Entwicklung beschwert hat. Nun mache ich das Gleiche bei der jetzigen Generation.
 
1. Natürlich ist das Leben der Protagonisten schlecht. Was hier Reichtum des Lebens darstellen soll, ist doch nur ein Abziehbild von der fadesten Phantasie. Darüber würde ich mir viel mehr Sorgen machen, als über den angeblichen Sprachverfall der Jugend.

2. Bisher wurde kein inhaltlicher Grund genannt, warum das nun schlimm sein soll, dass sich das auf Kinder und Jugendliche überträgt. Worin dieser angebliche Verfall bestehen soll, erschließt sich mir nicht (das hat bisher jede Erwachsenengeneration über neu aufkommende Moden der Jugend behauptet). Eher könnte man behaupten: es ist doch schon alles verfallen, wenn Erwachsene GTA spielen, bis auf die mangelnde 'Sprachhygiene' alles dufte finden und deswegen die Angst hegen, ihre Kinder könnten dem erliegen. Der durchschnittliche Deutsche erheitert sich an dem, was er für authentische arme us-amerikanische Milieus hält; die Drogen, Frauenverachtung, Gewalt, die kostümierten Exemplare ihrer Kulturen (Schwarze, Latinos, etc.) sollen ihn wie Hofnarren unterhalten, aber bei zu viel böser Sprache hört das Amüsement dann auf, man denke doch an die Kinder und den Untergang der Zivilisation schlechthin.

3. Es überträgt sich ja auch gar nicht. Die Vorstellung, dass bei Präsentation von solchen Reizen (böse Sprache) dann einfache Imitation stattfinden soll, ist viel zu mechanistisch.

4. "Der Ami" flucht generell nicht mehr. Das, was TheManneken behauptet, entstammt mehr einem Zerrbild aus der Kulturindustrie.

5. Verhältnismäßig oder realistisch oder authentisch ist das nur, wenn man das eine realistische Imitation von durchschnittlichen Serien und Filmen aus dem Milieu ansieht, aber nicht realistisch i.S. von ein reales Milieu abbildend. Wer die Aussage aufrecht erhalten will, sollte schon ein paar mehr Argumente bringen, flankiert von Empirie.

6. Das, was hier Veramerikanisierung genannt wird, hat lange Zeit erst für ein Mindestmaß an Zivilisation in Deutschland gesorgt. Das ist aber kein amerikanisches Prinzip, sondern ein kapitalistisches. Auch wenn man das in Deutschland nicht gerne trennt, um seine Ressentiments aufrecht erhalten zu können. Die Sprachpuristen, die sich über die Veramerikanisierung beschweren, sind nun auch nicht gerade ein Quell rhetorischen Geschicks. Ist das nicht auch ein Widerspruch, gegen Veramerikanisierung zu wettern, aber trotzdem deren kulturindustriellen Produkte zu genießen (bis auf die böse Sprache natürlich)?
 
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Ich will mich nur zu 5. Äußern. Das ist quatsch. Zivilisation gab es schon, da gab es die USA noch nicht. Du meinst wohl Kultur. Aber selbst das stimmt auch nicht. Eher gewisse moralvorstellungen. Ansonsten sind Kultur und kultureller Austausch ein ständiges kommen und gehen.
 
Ich ignoriere den Einwand mal geflissentlich, da er weder ein Argument enthält, noch das nicht vorhandene Argument mit Empirie unterfüttert. ;)
 
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Doch mein Argument war, dass du scheinbar den Begriff verwechselst. Empirie ist hier auch gar nicht nötig, weil ich das nötige Wissen vorraus setze.

Nebenbei hast du für deine Behauptung keine Nachweis gebracht. Wenn du also auf dem Niveau diskutieren willst...
 
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Nur scheinbar verwechselt, also doch nicht wirklich? Und welchen Begriff habe ich mit welchem nur zum Schein verwechselt?

In einer Diskussion Wissen, das erst Resultat oder Beweis für die Richtigkeit der Argumente liefert, vorauszusetzen, ist nicht unterschieden vom "Argument": is nunmal so. Dabei ist das alles andere als selbstevident. Ich könnte nun 'Nachweise' erbringen, bin aber ja auch nicht in der Beweislast. Ich habe ja lediglich auf Behauptungen (Sprachverfall, Amerikanisierung, Authentizität der Darstellung) geantwortet. Die Beweislast liegt bei jenen, die diese Behauptungen unbegründet in die Diskussion eingebracht haben. Ich werfe nur Widersprüche in ihnen auf.

Btw: Den Satz "Empirie ist hier auch gar nicht nötig, weil ich das nötige Wissen voraussetze" nutze ich fürs nächste Methodik-Seminar. Das ist zu herrlich. Nimm's mir nicht krumm, deine Anonymität wird auch gewahrt...
 
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laurooon schrieb:
Die Sprache deshalb, weil sie der Beginn des Verfalls ist. Klar würde ein Kind keinen einfach so umbringen (hoffe ich zumindest), aber wenn der kleine meiner Frau dann sagt, das das Essen fucking bullshit schmeckt, dann hab ich das Nase voll. ;) So schlecht kocht sie gar nicht! *hehe*
Ich finde sowas gehört halt in keine Familie hinein und die zunehmende veramerikanisierung und dieses denglisch sind auch nicht meins. Man sieht, ich bin auf dem Weg zum alten Knacker, dem solche Werte noch wichtig sind. Früher hab ich selbst die Augen gerollt als mein Vater sich über unsere Entwicklung beschwert hat. Nun mache ich das Gleiche bei der jetzigen Generation.

Mir scheint, du siehst GTA V als Kinderspiel an. Oder wieso beharrst du so darauf, Kinder vor dieser Sprache zu schützen?
1. ist GTA ab 18 (ich wiederhole mich, scheint aber nötig zu sein, da immer überlesen)
2. hat es nie sowas wie GTA "gebraucht", um Fäkalsprache zu "lernen", die kommt (leider) von überall
3. sind auch Kinder schon immer an Dinge gelangt, die nicht für sie gedacht waren (gewaltverherrlichende oder pornografische Medien, Rauschmittel), nur weil dies so ist, soll es also auch Erwachsenen vorenthalten sein?
4. hat GTA keinerlei Lehranspruch oder will Vorbild für etwas sein. Das ist reine Erwachsenen-Unterhaltung. Von daher sehe ich persönlich(!) keinerlei Anlass zu Kritik an den sprachlichen Inhalten

@Abe81,
zu Punkt 5.
in den Medien, egal ob amerikanische oder ausländische, welche die amerikanische Unterschicht/Mittelschicht repräsentieren, wird doch ständig nur geflucht und weggepiept, jedenfalls deutlich mehr als irgendwo sonst. Für mich ist das nur ein Spiegelbild deren Gesellschaft
 
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TheManneken, das soll dir das Fernsehen ja auch suggerieren. Alle diese Sendungen sollen den Schein der Authentizität haben, hinzu kommt der Wille zur Selbsttäuschung, man will das Spektakel ja schließlich auch genießen. Ähnlich funktioniert die Bildzeitung oder der Stern oder der Spiegel hierzulande, oder die "Doku"-Formate auf den Privatsendern. Selbst wenn das ein halbwegs reales Bild einer bestimmten Schicht in einer bestimmten Region wäre - was ich schon für komplett falsch halte - trifft das ja nun auf ungleich mehr Schichten und Regionen nicht zu. Selbst wenn man nur weiter in etwas differenzierteren Stereotypen, die von bestimmten Regionen in den USA existieren, denkt, haut das nicht hin: das gilt weder für den Durchschnitt der Menschen in den Flyover-States, noch für New England usw usf. Die Liste ließe sich beliebig erweitern. Selbst für den Teil Kaliforniens, in dem ja GTA V spielt, haut das nicht hin, nicht mal auf den ersten Blick.

Die gesellschaftliche und soziale Segregation und Vielfalt ist viel zu ausgeprägt, als dass sich der Begriff "durchschnittlich amerikanisch" aufrecht erhalten ließe.

Bzw, für ein etwas realistischeres Amerikabild: https://usaerklaert.wordpress.com/
 
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TheManneken schrieb:
Mir scheint, du siehst GTA V als Kinderspiel an. Oder wieso beharrst du so darauf, Kinder vor dieser Sprache zu schützen?

Wie wir sehr gut wissen, spielen Kinder dieses Spiel. Keinesfalls nur 18 jährige. Wenn man sich die Kinder und pubertierenden Jugendlichen anguckt (ja auch das sind für mich Kinder) und die Möglichkeit dieses Spiel von irgendwelchen Börsen her downzuloaden sind wir uns wohl einig darüber, dass dieses Spiel sehr wohl unter Minderjährigen die größere Beliebtheit genießt.

Das Spiel ist für Erwachsene, ich bezeichne sie mal vorsichtig als "charakterlich gefestigte" Menschen. Jedoch ist die Tatsache, das dieses Spiel nur allzuleicht in die Hände von Kindern gelangen kann für mich grund genug es zu verbieten.

Stell dir eine Falsche Säure vor. Stellst du die auch in den Kindergarten und weißt darauf hin, dass dieses nur von fachkundigen, erwachsenen Chemikern zu benutzen ist und zuckst mit den Achseln, wenn ich Kind sich das Zeug in den Rachen schüttet? Wohl nicht, denn das ist ja ganz etwas anderes, nicht wahr? Sobald man etwas den Massen verfügbar macht, was so leicht in falsche Hände geraten kann, sollte man (als denkender Mensch, wohl nicht als raffgeile Spieleschmiede) darüber nachdenken, ob es in Ordnung ist.

Der Springende Punkt ist, dass das Morden aufhört, wenn man zu Spielen aufhört. Aber die Sprache geht immer so weiter und festigt sich. Morgens, Mittags, Abends, freaky fucking bullshit. ;) Und was ist dafür verantwortlich, dass Kinder so reden? Filme und Videospiele wie dieses.

TheManneken schrieb:
in den Medien, egal ob amerikanische oder ausländische, welche die amerikanische Unterschicht/Mittelschicht repräsentieren, wird doch ständig nur geflucht und weggepiept, jedenfalls deutlich mehr als irgendwo sonst. Für mich ist das nur ein Spiegelbild deren Gesellschaft

Und vor diesem "Spiegelbild" der Unterschicht, ist die Mittel/Oberschicht zu schützen. Das kann sich ein Erwachsener ansehen und dann mit dem Kopf schütteln. Aber ein Kind sitzt da mit weit aufgerissenen Augen und Mund vor der Glotze und fängt an das nachzuplappern.
 
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Ähm, nein, da wird kaum was "nachgeplappert", das ist empirisch nicht haltbar, funktioniert viel komplizierter, als sich das Sprachpuristen vorstellen. Diese naiven Theorien über Sprachentwicklung sind viel eher Resultat eines ausgeprägten Spielekonsums - gleich welchen Inhalts.

Und diese komische Analogie mit der Säure haut auch nicht hin, weil man diese ja auch nicht verbietet, sondern sicher aufbewahrt - wie man auch brutale Spiele 'sicher aufbewahren' sollte. Ich würde eher diesen autoritären Reflex des Verbietens verbieten. Gegen solch rohe Vorstellungen von Autorität hilft nur Gegenautorität.

Und wer soll darüber entscheiden, was 'den Massen' 'zur Verfügung' gestellt wird. Was ist das denn für ein autoritäres Bild von Gesellschaft. Wenn ich dir nun den Computerkonsum verböte, weil da ja offensichtlich nichts Gutes bei rumkommt, wenn ich also derjenige wäre, der dafür sorgt, dass dir kein Computer mehr in die Hände gerätk weil ich es gruselig finde, was dabei rauskommt, würdest du doch auch dagegen aufbegehren. Übertrag deinen Unmut mal auf Leute, die von deinen autoritären Phantasien betroffen wären.
 
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Abe81 schrieb:
Ähm, nein, da wird kaum was "nachgeplappert", das ist empirisch nicht haltbar, funktioniert viel komplizierter, als sich das Sprachpuristen vorstellen.

Also ich stelle das fest. Wenn Michael auf dem Hintern landet, sagt er oft "ohh määään, what is this bullshit!?!". Das hören die 3x und sagen es beim nächsten mal, bevor Michael es sagt. Und dann fangen sie sie an andere Worte zu hören und bauen die Bausteine dann zu einem langen Fäkalfluch zusammen. Kaum ist das Spiel beendet brauchen sie erst bestimmt 20 Minuten um runterzukommen. Aber die Sprache findet immer noch Anwendung. So gesehen, bei den Kindern meines Bruders. Das ist für mich haltbar genug.
Ergänzung ()

Abe81 schrieb:
Und diese komische Analogie mit der Säure haut auch nicht hin, weil man diese ja auch nicht verbietet, sondern sicher aufbewahrt - wie man auch brutale Spiele 'sicher aufbewahren' sollte.

Und wie genau? Den ganzen PC verbieten auf dem das Spiel läuft? GTA wird ja heutzutage digital runtergeladen, es ist ja keine Kassette mehr wie beim Super Nindendo, die man verstecken konnte, und von der man sich auch keine Kopien ziehen konnte. Jeder kann sich ein STEAM Account machen, beim Alter mogeln und kommt so an alles dran.
 
Warum die Kinder deines Bruders das sagen, hat eine Myriade Gründe, z.B. wirken die Reaktionen darauf als Verstärker. Untersucht man das systematisch, stellt man fest, dass so Sprachverständnis und -entwicklung ganz anders und viel komplizierter funktioniert, als du dir das vorstellst, unabhängig davon, wie 'haltbar' das für dich sein mag. Steven Pinker hat da mal ein sehr populärwissenschaftliches Buch drüber geschrieben (Sprachinstinkt), dass man sich als Laie mal zu Gemüte führen könnte, bevor man irgend eine naive Theorie über den Verfall von Sprache aufgrund eines Videospiels in den Äther bläst. Dass, was du vermutlich als Hochkultur verstehst, bestimmte Theaterstücke, Romane, Opern etc., war auch mal in den Augen vieler Kulturkritiker ein Zeichen für den Verfall, heute müssen sie für das genau Gegenteil herhalten.

Bezüglich der Säure: Du zitierst meine Reaktion auf dein Säurebeispiel. In der schildere ich erstmal nur, warum deine Analogie humbug ist. Du willst ja schließlich keine Säure verbieten, aber Computerspiele. Also haut sie nicht hin. Denn die Konsequenz aus deiner Analogie müsste sein, sie sicher aufzubewahren - wie Säure eben. Das ist nicht meine Behauptung, sondern steckt schon in deiner, bzw. Ist die Analogie falsch, weil sie nicht für ein Verbot steht, sondern für sichere Aufbewahrung. Hättest du zur Analogie bestimmte Drogen genannt, hätte die Analogie hingehauen, weil die verboten sind. Soviel zum Sprachverfall. Der passiert nämlich nicht durch bestimmte Vokabeln, die vermeintlich anstößig sind, sondern sind ein Denkverfall - wie ich oben etwas salopp schrieb: ein schmutziges Leben zieht schmutzige Sprache nach sich. D.h. das präformiert viel mehr, wie du sprichst und denkst, als einzelne Computerspiele.

Aber zu deiner danebenredenden Erwiderung: Warum das für Eltern so schwer sein soll, ihre Kinder daran zu hindern, ist für mich ein Rätsel. Wir sind in einem Computerforum. Selbst wenn du pädagogisch eine Niete sein solltest, kannst du es noch immer technisch so einrichten, dass das für Kinder unzugänglich ist (Nutzerrechte z.B.). Warum das gleich gesamtgesellschaftlich verboten sein sollte erschließt sich nicht. Auch inhaltlich nicht, welcher 'Verfall' da also stattfinden soll, was da so schlimmes passiert. Das wurde auch noch nicht benannt.
 
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Ich will hier keine pädagogischen Diskussionen über myriade Gründe mit dir führen. Popolärwissenschaftliche Bücher zu lesen und sich daran festzubeißen halte ich für weitaus gefährlicher als eigene Theorien zu entwickeln. :)

Ich werde deinen Beitrag auch nicht weiter lesen, da ich eine durchaus feindliche, flamende Grundhaltung feststelle, die mich ganz offenbar als nichtsverstehenden Vollidioten darstellen soll der erstmal durch pseudoeloquentes Dahergeseiere zur Raison gebraucht werden soll. Ich werde daher weitere Beiträge von dir ignorieren, da sie für mich weder gehaltvoll, noch sinnstiftend sind und allein darauf abzielen, sich einen schriftlichen Schagabtausch zu liefern, meine Beiträge zu zerhacken und sich aus dem gehackten selbstgefällige Buletten zu braten.

Ich wünsche mir weiterhin eine normalere Sprache in GTA, damit ich durch die Flucherei nicht übermüdet werde und nicht andauernd in der Nachbarschaft oder der Schuhe die GTA Spieler nach 10 Sekunden identifieren kann. :)
 
Abe81 schrieb:
Nur scheinbar verwechselt, also doch nicht wirklich? Und welchen Begriff habe ich mit welchem nur zum Schein verwechselt?

In einer Diskussion Wissen, das erst Resultat oder Beweis für die Richtigkeit der Argumente liefert, vorauszusetzen, ist nicht unterschieden vom "Argument": is nunmal so. Dabei ist das alles andere als selbstevident. Ich könnte nun 'Nachweise' erbringen, bin aber ja auch nicht in der Beweislast. Ich habe ja lediglich auf Behauptungen (Sprachverfall, Amerikanisierung, Authentizität der Darstellung) geantwortet. Die Beweislast liegt bei jenen, die diese Behauptungen unbegründet in die Diskussion eingebracht haben. Ich werfe nur Widersprüche in ihnen auf.

Btw: Den Satz "Empirie ist hier auch gar nicht nötig, weil ich das nötige Wissen voraussetze" nutze ich fürs nächste Methodik-Seminar. Das ist zu herrlich. Nimm's mir nicht krumm, deine Anonymität wird auch gewahrt...

Dieses scheinbar ist rein rhetorischer Kniff. Um der Unterstellung, der Verwechselung die Schärfe zu nehmen. Welche Widersprüche? Du hast die Behauptung aufgestellt, erst die Amerikanisierung hätte für ein Mindestmaß an Zivilisation gesorgt. Und das sogar noch ohne Zeitangabe. Ich vermute mal du meinst den Sturz des 3. Reiches und die Entnazifizierung. Das war nämlich auch der Beginn des Zeitpunktes, in der die USA, die Kulturhoheit in der westlichen Welt inne hatten.

Nur, auch schon vorher gab es in Deutschland eine Zivilisation, ist auch gar nicht anders möglich. Bis auf ein paar wenige Stämme, die noch nomadisch leben, oder ein paar isolierte Stämme erfüllen so gut wie alle Nationen den Begriff Zivilisation. Zivilisiert beutetet nämlich nicht ethisch hochstehender.
 
Jungs, die Diskussion ist hier schwer nutzlos.
Wenn Kinder dieses Spiel spielen und auch jeden Mist noch nach plappern, dann haben die Eltern versagt. (PUNKT!)
Diese Spiele haben nicht in Händen von Kindern verloren und das auch sehr vielfältigen Gründen.

Von daher ist hier auch jede Content Diskussion einfach nutzlos.
Die jeweiligen Eltern raffen meistens auch nicht nicht mal, was ihre Kinder da spielen, bzw. was diese Spiele eventuell ihnen vorleben.
Von daher kann man sich da wund diskutieren, da wird man zu keinem Ergebnis kommen.
Ich habe es oft genug in meinem Umfeld versucht, bisher sind 10% der Eltern drauf eingegangen, den Rest interessiert es einfach nicht.

Davon ab... die gleiche Diskussion gab es von mehreren Jahrzenten, da hieß das Medium dann VHS. :rolleyes:
 
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