Leserartikel Eigene (Arch) Linux ISO erstellen

Hallo allesamt,

ich möchte heute eine kleine Anleitung geben, an dessen Ende man eine eigene Arch Linux ISO in den (virtuellen) Händen hält,
mit eigenen Programmen und eigener Konfiguration.
Erstmal wird es hier nur die Grundlagen geben, mit dem Ziel - in einer live Desktop Umgebung zu landen, inklusive Browser.
Basis des Ganzen ist die reguläre Arch Linux ISO, wie sie auch monatlich frisch erscheint, erweitert um
SDDM (als Session/Login Manager)
XFCE (als leichtgewichtiger Desktop)
Firefox (als Firefox)
sudo & polkit zur Rechte bzw. Admin Verwaltung.

Für wen ist das ?
Natürlich in erster Linie für alle die sich gefragt haben wie man denn so eine ISO erstellen kann, um beispielsweise:
1. seine eigene Admin ISO zur Hand zu haben (mit Festplatten, Netzwerk und sonstigen Tools)
2. Eine Grundlage für eine eigene (grafische) Arch Linux Installation -> sein eigenes Installations Skript oder einfach eine normale Installation, aber mit dem Komfort eines Desktops.
3. seine Ideen einer idealen (Arch-Basierten) Distribution umzusetzen
4. oder davon abgeleitet einfach eine/seine fertige Arch Installation überall dabei zu haben.

Was brauche ich ?
Aktive Internetverbindung und je nachdem 15-30 Minuten Zeit für das Grundsystem, dazu lediglich das Paket
1.
Code:
sudo pacman -S archiso

Lesen ist mir zu anstrengend, gibt es auch ein Video dazu ?
Aber klar doch...

Warum also noch warten ? Legen wir los :hammer_alt:

2. Aus dem installiertem archiso Paket, kopieren wir uns das Arbeitsverzeichnis in den Home-Ordner
Code:
cp -r /usr/share/archiso/configs/releng/ archlive
Dabei entspricht releng der regulären Arch ISO

3. Programme können ganz einfach in der Datei packages.x86_64 hinzugefügt und entfernt werden. Dabei werden diese frisch aus den Arch Paketquellen bezogen - daher auch die Internetanbindung nötig.
Natürlich können auch lokale Paketquellen, sowie 32/multilib Quellen aus Pacman genutzt werden, dazu einfach -> pacman.conf bearbeiten (ich versuche einen später einen eigenen Abschnitt über lokale Paketquellen zu verfassen, diese wären praktisch um Pakete welche sich nicht in den Arch Quellen finden hinzuzufügen. Prominentes Beispiel wäre mangohud)

4. Benutzer & Gruppe anlegen

Im Arbeitsordner nach -> airootfs/etc navigieren. Das ist auch das Stammverzeichnis der künftigen ISO
Zum anlegen eines Nutzers, einfach die Datei passwd bearbeiten und folgendes einfügen:
Code:
NUTZER:x:1000:1000::/home/NUTZER:/usr/bin/zsh

Nun weisen wir dem Nutzer noch ein Passwort zu, dazu benötigen wir erst den entsprechenden Hash des Passwortes und führen daher im Terminal aus:
Code:
openssl passwd -6 PASSWORT
Die Ausgabe wird nun einfach kopiert und in die Datei shadow eingefügt, konkret sieht die eingefügte neue Zeile so aus:
Code:
NUTZER:PASSWORTHASH:14871::::::

Der neue Nutzer muss noch den richtigen Gruppen hinzugefügt werden, besonders wichtig die wheel Gruppe für Sudo und Polkit später. Dazu die Datei group erstellen, weiterhin im gleichen Verzeichnis, also airootfs/etc mit folgendem Inhalt
Code:
root:x:0:root
adm:x:4:NUTZER
wheel:x:10:NUTZER
uucp:x:14:NUTZER
NUTZER:x:1000:

Und abschließend noch die Datei gshadow erstellen und füllen mit
Code:
root:!*::root
NUTZER:!*::

Zur Erklärung: Wie vorhin in der shadow Datei das Passwort hinterlegt wurde, würde man in der gshadow das Gruppenpasswort hinterlegen. Der * bedeutet, dass kein Passwort für die Gruppe nötig ist.

5. Autologin

SDDM ermöglicht ein einfaches automatisches Login, dazu muss lediglich der Dienst gestartet werden und eine Datei hinterlegt, welche dem System mitteilt, wer eingeloggt werden soll. Also damit wir nach dem Start der ISO auch auf dem Desktop begrüßt werden, stellen wir erstmal eine Verknüpfung für den Autostart her:

Code:
ln -s /usr/lib/systemd/system/sddm.service archlive/airootfs/etc/systemd/system/display-manager.service
Dabei wird vorausgesetzt, dass SDDM bereits auf dem eigenen System installiert ist, da wir die Verknüpfung aus unserem eigenen System heraus herstellen.

Die Login Datei wird nun noch unter /airootfs/etc/ im neu anzulegenden Ordner sddm.conf.d mit dem Namen autologin.conf erstellt, also /airootfs/etc/sddm.conf.d/autologin.conf

Code:
[Autologin]

User=Nutzer
Session=xfce

6. Sudo & Polkit

Um unserem Nutzer sudo Rechte zu verleihen, welche ihm Dank der Gruppe wheel zustehen, legen wir einfach einen Ordner samt Datei im Stammverzeichnis an, also /airootfs/etc/sudoers.d/g_wheel mit dem Inhalt:

Code:
%wheel  ALL=(ALL) NOPASSWD: ALL

Für Polkit machen wir etwas ähnliches, wobei die zu erstellenden Ordner etwas verschachtelt sind. In /airootfs/etc/ erstellen wir erstmal polkit-1 und in diesem Ordner erstellen wir rules.d als neuen Ordner. Erst darin erzeugen wir die Datei 49-nopasswd_global.rules. Hier nochmal zusammengefasst: /airootfs/etc/polkit-1/rules.d/49-nopasswd_global.rules

Code:
/* Allow members of the wheel group to execute any actions
 * without password authentication, similar to "sudo NOPASSWD:"
 */
polkit.addRule(function(action, subject) {
    if (subject.isInGroup("wheel")) {
        return polkit.Result.YES;
    }
});

Damit sind wir auch schon so gut wie am Ende angelangt, als nächstes stellen wir sicher, dass unsere neu erstellten Dateien über die richtigen Rechte verfügen.

7. Datei-Rechte setzen

Dazu geht es wieder nach oben in unser Arbeitsverzeichnis /archlive. Dort findet sich die Datei profiledef.sh
Unterhalb der Zeile ["/etc/shadow"]="0:0:400" ergänzen wir noch:

Code:
["/etc/gshadow"]="0:0:400"
["/etc/sudoers.d/g_wheel"]="0:0:644"
["/etc/polkit-1/rules.d/49-nopasswd_global.rules"]="0:0:644"

8. Arch-ISO erstellen

Nun können wir schon die ISO erstellen, dazu gehts in der Konsole erstmal in das Arbeitsverzeichnis /archlive
In diesem führen wir den Befehl aus
Code:
sudo mkarchiso -v /pfad/nach/archlive
(also sudo mkarchiso -v /home/NUTZER/archlive)

Die fertige ISO findet sich anschließend im Ordner out

Schlussworte

Damit es keine Probleme mit der ISO Erstellung gibt, ist es Ratsam sein System vorher zu aktualisieren.
Zum erneuten erstellen, muss der Ordner work gelöscht werden. Aber Vorsicht !
Sollte die vorherige Erstellung gescheitert sein, könnten sich Verknüpfungen in dem Verzeichnis befinden. Daher erst umount vor dem löschen, da sonst die eingebundenen Laufwerke gelöscht werden könnten. Daher der Hinweis an dieser Stelle:
https://wiki.archlinux.org/title/archiso#Removal_of_work_directory

Eigene Pakete und Quellen einbinden

https://bbs.archlinux.org/viewtopic.php?id=243409

In dem Beitrag ist geschildert, wie sich eigene Pakete aus dem AUR in die ISO einbinden lassen.
Danke an @Termy für den Hinweis!
 
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Danke. :daumen:
 
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Danke @Kaito Kariheddo für den tollen Content. Wandert verdientermaßen auf die Startseite!

Liebe Grüße Sven
 
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Ich bedanke mich recht herzlich für deine Mühen! Es klappt bei mir und ich bin soweit zufrieden. Was ich nur noch möchte, wäre einen Installer, wie andere Distributionen es anbieten. Das wäre für mich dann ultimativ für mich. :D
 
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Da es ein anderes Thema ist, an dieser Stelle nur ein Tipp @korken-0-kruste
Du kannst alle Schritte aus der Anleitung für Einsteiger in ein Bash Skript schreiben und dieses mit auf die ISO packen. Entweder ist dann schon alles vorab festgelegt oder du lässt passenderweise für einen Installer, die Möglichkeit vor der Installation Nutzereingaben zu sammeln.
 
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Kaito Kariheddo schrieb:
Hallo allesamt,

4. Benutzer & Gruppe anlegen

Nun weisen wir dem Nutzer noch ein Passwort zu, dazu benötigen wir erst den entsprechenden Hash des Passwortes und führen daher im Terminal aus:
Code:
openssl passwd -6 PASSWORT
Die Ausgabe wird nun einfach kopiert und in die Datei shadow eingefügt, konkret sieht die eingefügte neue Zeile so aus:
Code:
NUTZER:PASSWORTHASH:14871::::::
Das verstehe ich leider nicht (obwohl ich mich nun schon das ganze Wochenende mit Linux rumplage). Was kommt in die Datei? Muss ich 14871:::::: mit dem Passworthash ersetzen oder wird dieser hinten angefügt? Danke.

Kaito Kariheddo schrieb:
5. Autologin

SDDM ermöglicht ein einfaches automatisches Login, dazu muss lediglich der Dienst gestartet werden und eine Datei hinterlegt, welche dem System mitteilt, wer eingeloggt werden soll. Also damit wir nach dem Start der ISO auch auf dem Desktop begrüßt werden, stellen wir erstmal eine Verknüpfung für den Autostart her:

Code:
ln -s /usr/lib/systemd/system/sddm.service archlive/airootfs/etc/systemd/system/display-manager.service
Dabei wird vorausgesetzt, dass SDDM bereits auf dem eigenen System installiert ist, da wir die Verknüpfung aus unserem eigenen System heraus herstellen.
SDDM Session Manager ist bei mir anscheinend nicht installiert. Unter /usr/lib/systemd/system ist kein "sddm.service" zu finden und unter archlive/airootfs/etc/systemd/system/ steht bei der Verknüpfung "Broken Link". Was mache ich? Leider raucht mir von den ganzen, für mich von den Bezeichnungen überhaupt nicht nachvollziehbaren Konsolenbefehlen der Kopf, also es wäre schön, wenn es einen Tipp in Richtung kopierbare Befehlskette geben würde :love:

Zu kurzen Erklärung: ich bin mit einem Arch-Linux Live-System unterwegs (SystemRescueCD), um eine Festplatte zu klonen und möchte mir nach dem System-Update (ich glaube mit pacman -Syy) und der Konfiguration daraus ein Image des momentanen Zustandes erstellen. Leider las ich jetzt erst, dass man das System auf dem USB-Stick hätte persistent machen können, jedoch dafür vorher den Stick hätte besonders vorbereiten müssen.
Ich hoffe nun, das mit archiso hinzubekommen. Geht das so?
Achso, ich merke, mein Computerwissen stößt bei Linux plötzlich arg an die Grenzen - als nehmt bitte Rücksicht :freak:
Gute Nacht!

Edit: Das mit dem Passwort-Hash ist nun klar, nachdem ich das Video gesehen habe.
Jedoch komme ich nun mit dem ISO-Bauen nicht klar. Ich denke, ich gebe den Befehl irgendwie falsch ein. Nach sudo mkarchiso -v /home/archlive (dort befindet sich das einzige "home"-Verzeichnis, dass ich gefunden habe) kommt bei mir [mkarchiso] ERROR: Profile '/home/archlive' does not exist!
 
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mux schrieb:
Das verstehe ich leider nicht (obwohl ich mich nun schon das ganze Wochenende mit Linux rumplage). Was kommt in die Datei? Muss ich 14871:::::: mit dem Passworthash ersetzen oder wird dieser hinten angefügt? Danke.
https://man.archlinux.org/man/shadow.5
Each line of this file contains 9 fields, separated by colons (“:”), in the following order:
login name [...]
encrypted password [...]
date of last password change
The date of the last password change, expressed as the number of days since 1970-01-01 00:00:00 UTC.
The value 0 indicates that the user must change their password the next time they log in to the system.
An empty field means that password aging features are disabled.
Du musst also "NUTZER" durch den Nutzernamen und "PASSWORTHASH" durch den Passworthash ersetzen. Die "14871" bedeuten das Datum der letzten Passwortänderung, ausgedrückt in Tagen seit dem 1. 1. 1970. Die restlichen Doppelpunkte grenzen weitere Felder ab, die aber im Beispiel alle leer sind, zu den Details siehe obigen Link.

mux schrieb:
Unter /usr/lib/systemd/system ist kein "sddm.service" zu finden und unter archlive/airootfs/etc/systemd/system/ steht bei der Verknüpfung "Broken Link". Was mache ich?
SDDM installieren: pacman -S sddm

mux schrieb:
Zu kurzen Erklärung: ich bin mit einem Arch-Linux Live-System unterwegs (SystemRescueCD), um eine Festplatte zu klonen und möchte mir nach dem System-Update (ich glaube mit pacman -Syy) und der Konfiguration daraus ein Image des momentanen Zustandes erstellen. Leider las ich jetzt erst, dass man das System auf dem USB-Stick hätte persistent machen können, jedoch dafür vorher den Stick hätte besonders vorbereiten müssen.
Ich hoffe nun, das mit archiso hinzubekommen. Geht das so?
So ganz verstehe ich das nicht.
Zum Klonen einer Festplatte kannst du SystemRescueCD "as-is" verwenden, eine persistente Installation ist nicht notwendig. Soweit ich weiß, sieht SystemRescueCD diese auch gar nicht vor, jedenfalls finde ich in der Dokumentation dazu nichts. Zur Aktualisierung von SystemRescueCD lädst du das jeweils aktuellste Image herunter und installierst es gemäß einer der möglichen Methoden, fertig.
Wenn du aus irgendwelchen Gründen unbedingt Arch persistent auf einem USB-Stick oder auf einer externen Festplatte installieren möchtest, lies https://wiki.archlinux.org/title/Install_Arch_Linux_on_a_removable_medium. Archiso ist dafür das falsche Werkzeug und dient nur der Erstellung eines (ggf. nach dieser Anleitung den eigenen Wünschen angepassten) Image für ein nicht persistentes Live-System.
 
Ich dachte mir, ich erstelle jetzt einfach mal eine angepasste Arch-Linux-ISO und lasse diese dann z.B. mit LinuxLive USB Creator, UNetbootin oder ähnl. Tools auf einen Stick schreiben mit zusätzlicher Partition zum Speichern der im Betrieb anfallenden Daten. Bin ich da wieder auf dem falschen Weg?

Zum Einsatz von SystemRescue: ich hatte vor, in der Zeit wo das Klonen läuft, mich erstens mal mit Linux zu beschäftigen (Frust!:mad:) und dann, zweitens mit dem laufendem Arch-System mir eine erweiterte Rettungs-ISO zu erstellen, die ich quasi auf einem Stick immer dabei haben könnte und persistent ist, also durch Update pacman -Syy immer auf den neuen Stand zu bringen wäre. Ja, die Linux-Jünger werden jetzt vor solchen tollen Ideen laut lachen

PS: @SJAFNWEIF zur selben Zeit als du deinen Betrag schriebst, habe ich einen Edit hinzugefügt. Hat sich überschnitten...
 
In dem Fall würde ich, wie schon oben erwähnt, Arch "normal" auf dem USB-Stick installieren. Die dabei eventuell zu beachtenden Feinheiten (im Vergleich zu einer Installation auf einer fest verbauten Festplatte) sind in dem von mir oben verlinkten Arch-Wiki-Artikel erklärt. Dann kannst du ganz normal die von dir gewünschten Programme installieren, konfigurieren, aktualisieren, Nutzerdaten speichern usw.
Es gibt spezialisierte Distributionen wie Tails, die den Ansatz Live-Image + persistente Partition nutzen, für den normalen Einsatz sehe ich da aber keinen Vorteil und wüsste jetzt auch nicht, wie man das sinnvoll konfiguriert, wenn es die Distribution nicht von sich aus unterstützt.

mux schrieb:
Ich denke, ich gebe den Befehl irgendwie falsch ein. Nach sudo mkarchiso -v /home/archlive (dort befindet sich das einzige "home"-Verzeichnis, dass ich gefunden habe) kommt bei mir [mkarchiso] ERROR: Profile '/home/archlive' does not exist!
Der Pfad muss auf das Verzeichnis archlive verweisen, das du erstellt hast. Die Frage ist nur, in welchem Ordner du es erstellt hast, offensichtlich war es nicht der Ordner /home. Bei SystemRescueCD wird man standardmäßig als Root-User angemeldet und befindet sich im Ordner /root, wenn man die Befehlszeile öffnet. Wahrscheinlich hast du den Ordner also dort erstellt, müsstest also als Pfad /root/archlive angeben. Ansonsten kannst du mit dem Befehl find / -name archlive danach suchen. Edit: Oder halt über den grafischen Dateimanager.
 
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Danke dir sehr! Ja, ich bin bei SystemRescue als Admin (Root) angemeldet. In den Usermodus zu wechseln habe ich gestern nicht hinbekommen... Ich probiere das ISO erstellen nachher, nach der Arbeit mal nach deinem Vorschlag.
Kann ich eigentlich das Image gleich auf einem gemounteten USB-Stick erstellen lassen oder macht das keinen Sinn und verlangsamt nur den Build-Prozess?

Der Link (https://wiki.archlinux.org/title/Install_Arch_Linux_on_a_removable_medium) gefällt mir. Danke. Scheint ja gar nicht so schwer zu sein und ist klar beschrieben (auf den ersten Blick, aber die "Deeplinks" sind es, die mir am Wochenende die Zeit gekostet haben - und immer tauchten weitere unbeantwortete Fragen auf...):confused_alt:
 
mux schrieb:
Kann ich eigentlich das Image gleich auf einem gemounteten USB-Stick erstellen lassen oder macht das keinen Sinn und verlangsamt nur den Build-Prozess?
Wenn ich die Dokumentation zu mkarchiso richtig verstehe, kann man nur ein Ausgabeverzeichnis angeben, in dem dann die ISO-Datei abgelegt wird. Falls man Ventoy benutzt, könnte man also das entsprechende Verzeichnis auf dem USB-Stick angeben.* Man kann so aber nicht das Dateisystem des USB-Stick direkt mit der ISO-Datei überschreiben, falls man diese Installationsmethode bevorzugt. Wenn genug RAM vorhanden ist, könnte man die ISO-Datei auf einer RAM-Disk zwischenspeichern, indem man zuerst ein Verzeichnis auf einer RAM-Disk anlegt (z.B. mkdir /tmp/archiso-out) und dieses dann als Ausgabeverzeichnis für mkarchiso definiert (mkarchiso -o /tmp/archiso-out <weitere Parameter>). Danach kann man die auf der RAM-Disk gespeicherte ISO-Datei wie gewohnt auf den USB-Stick schreiben. So vermeidet man zumindest das Zwischenspeichern auf einer Festplatte.

*Wahrscheinlich wird der Build-Prozess an sich etwas länger dauern, weil das Schreiben der ISO-Datei auf einen USB-Stick wahrscheinlich etwas länger dauert als das Schreiben auf eine Festplatte. In letzterem Fall würde man aber ohnehin im Nachgang die ISO-Datei von der Festplatte auf den USB-Stick kopieren, dies miteinbezogen sollte der gesamte Prozess nicht langsamer oder sogar etwas schneller sein (das Zwischenspeichern auf einer Festplatte kostet auch Zeit).
 
Mein erstelltes archlive-Verzeichnis ist in /root/archlive. Doch beim Ausführen kommt nun folgender Fehler>
[root@sysrescue ~/archlive]# sudo mkarchiso -v /root/archlive
[mkarchiso] INFO: Validating options...
[mkarchiso] INFO: Done!
[mkarchiso] INFO: mkarchiso configuration settings
[mkarchiso] INFO: Architecture: x86_64
[mkarchiso] INFO: Working directory: /root/archlive/work
[mkarchiso] INFO: Installation directory: arch
[mkarchiso] INFO: Build date: 2025-11-10T18:53+0000
[mkarchiso] INFO: Output directory: /root/archlive/out
[mkarchiso] INFO: Current build mode: iso
[mkarchiso] INFO: Build modes: iso
[mkarchiso] INFO: GPG key: None
[mkarchiso] INFO: GPG signer: None
[mkarchiso] INFO: Code signing certificates: None
[mkarchiso] INFO: Profile: /root/archlive
[mkarchiso] INFO: Pacman configuration file: /root/archlive/pacman.conf
[mkarchiso] INFO: Image file name: archlinux-2025.11.10-x86_64.iso
[mkarchiso] INFO: ISO volume label: ARCH_202511
[mkarchiso] INFO: ISO publisher: Arch Linux <https://archlinux.org>
[mkarchiso] INFO: ISO application: Arch Linux Live/Rescue DVD
[mkarchiso] INFO: Boot modes: bios.syslinux uefi.systemd-boot
[mkarchiso] INFO: Packages File: /root/archlive/packages.x86_64
[mkarchiso] INFO: Packages: 7zip abseil-cpp [ ...ausgeschnitten... ] udisks2 ddrescuegui eggs
[mkarchiso] INFO: Installing packages to '/root/archlive/work/x86_64/airootfs/'...
==> Creating install root at /root/archlive/work/x86_64/airootfs
==> Installing packages to /root/archlive/work/x86_64/airootfs
:: Synchronizing package databases...
core 118.9 KiB 452 KiB/s 00:00 [#######################################################################################] 100%
extra 8.0 MiB 3.13 MiB/s 00:03 [#######################################################################################] 100%
error: target not found: blocksync-fast
error: target not found: dislocker
error: target not found: dump
error: target not found: gnu-netcat
error: target not found: growpartfs
error: target not found: gsettings-desktop-schemas-dummy
error: target not found: hardinfo2
error: target not found: localepurge
error: target not found: mesa-minimal
error: target not found: ms-sys
error: target not found: ntfs-3g-system-compression
error: target not found: nwipe
error: target not found: rdiff-backup
error: target not found: ssss
error: target not found: stressapptest
error: target not found: udpcast
error: target not found: whdd
error: target not found: yay
error: target not found: zerofree
error: target not found: gnome-disk-Utility
error: target not found: ddrescuegui
error: target not found: eggs
==> ERROR: Failed to install packages to new root
Wenn ich das richtig interpretiere, gibt es einige Programme nicht (in pacman?), die meisten darunter sind wohl welche, die ich von der SystemRescue-Distri aus ihrer Paketliste übernommen habe. Ich dachte, wenn die da drin sind, dann werden die zum Reparieren sicher auch gebraucht. Wissen tue ich aber nicht wozu - bis auf die letzten drei und yay <- die würde ich schon gerne draufhaben wollen.

Aber was ist mit dem Rest? Bricht der ganze Prrozess ab, wenn ein Programm nicht gefunden wird? Und warum werden sie nicht gefunden? Es hörte sich alles so einfach an: Programme in die packages.x86_64 eintragen und speichern, fertig. Einige davon wären mir zum Ausprobieren schon wichtig. Hmmm....
 
mux schrieb:
Und warum werden sie nicht gefunden?
Du hast Pakete aus dem AUR mit reingepackt. Damit kann pacman nichts anfangen. yay kann diese Pakete laden und installieren. ^^ Du müsstest also yay dann im laufenden Betrieb installieren oder du richtest dir ein Verzeichnis als lokales Repo ein, schubst das fertig gebaute yay Paket da rein und erweiterst deine pacman.conf um einen Eintrag zu diesem Verzeichnis.
 
Kuristina schrieb:
Du müsstest also yay dann im laufenden Betrieb installieren oder du richtest dir ein Verzeichnis als lokales Repo ein, schubst das fertig gebaute yay Paket da rein und erweiterst deine pacman.conf um einen Eintrag zu diesem Verzeichnis.
Ich habe das am Wochenende ewig lange probiert, gelesen, probiert usw.... Ich hatte es geschafft das yay-git zu installieren, dann ging es nicht weiter, da ein Befehl nicht ausgeführt werden konnte, weil ich root war (eine von vielen neuen Erfahrungen die letzten Tage mit Linux halt...) :freaky: Dann las ich in der Packages list von SystemRescue:
yay​
12.3.5-1​
Es war also schon da! Und trotzdem ging nichts. Ich gab dann auf etwas anderes als mit pacman zu installieren.
Ich weiß auch nicht, wie man Pakete baut und wie man ein Repo einrichtet - soweit bin ich noch nicht.
 
mux schrieb:
die meisten darunter sind wohl welche, die ich von der SystemRescue-Distri aus ihrer Paketliste übernommen habe.
Bei SystemRescue werden die Pakete vorgebaut schon enthalten sein. Aber bei der Arch ISO hier dann nicht, deshalb kannst du nicht einfach per copy/paste was aus der Liste rüberziehen.

Ich würde an deiner Stelle erstmal darauf verzichten und nur die normalen Sachen nehmen, die mit pacman auch sofort installierbar sind. A) Glaube ich nicht, dass du was aus dem AUR brauchen wirst und B) kannst du yay notfalls nachinstallieren, wenn deine Live Umgebung läuft.

mux schrieb:
da ein Befehl nicht ausgeführt werden konnte, weil ich root war
Welcher Befehl?
 
Kuristina schrieb:
Ich würde an deiner Stelle erstmal darauf verzichten und nur die normalen Sachen nehmen, die mit pacman auch sofort installierbar sind. A) Glaube ich nicht, dass du was aus dem AUR brauchen wirst und B) kannst du yay notfalls nachinstallieren, wenn deine Live Umgebung läuft.
Ja, da hast du wohl recht.

Kuristina schrieb:
cd /yay-git && makepkg -si
um yay zu installieren, nachdem ich mit git clone https://aur.archlinux.org/yay-git.git
das Git-Repositorty geklont hatte. Es müsste nach dieser Anleitung gewesen sein: https://technoguru.istocks.club/so-...sitorys-unter-linux-manuell-hinzu/2021-06-22/

Aber wie gesagt, yay ist ja drauf. Ich brauche jetzt vielleicht "nur" noch yay-Befehle zum Download und Bau in ein Verzeichnis... Aber: dann Verknüpfungen dazu unter Linux in eine Datei :freak: Welche Syntax? Wohin genau? Welche nicht nachvollziehbaren Ziffern, Kommata, Doppelpunke o.ä. muss ich einfügen??
Ich glaube, das ist momentan noch etwas zu früh...
 
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