Eigentumswohnung vernetzen

Metusalem

Cadet 4th Year
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Ziehe Ende Feb in meine Eigentumswohnung, wo eh alle Stromleitungen erneuert werden. Deshalb habe ich mir vorgenommen, die Wohnung direkt Zukunftssicher mit Koaxkabel (für Sat-TV), Netzwerkkabel und -dosen auszustatten (Stern-Topologie). Die Betonung liegt auf Zukunftssicher. LWL wäre am geilsten, ist aber a) mir zu teuer und b) hoffe ich, dass für eine Eigentumswohnung LWL erst in "100 Jahren" im Alltag notwendig sein wird:-).

Ok, CAT7 mit 10GB ist evtl. AUCH erst in 20 Jahren im Alltag praktikabel... aber da a) die Preise für CAT7-Kabel für mich OK sind und b) ich keine Kabellrohre verwenden will (obwohl... siehe weiter unten) und c) CAT7 wohl besser abgeschirmt ist, soll es CAT7 werden (S/STP od. PimF). Ausserdem gefällt mir der Gedanke, irgendwann ein 10GBit-Netz zu betreiben:-).

a) Die Wohnung hat natürlich nur eine Wandfuge (wo die Stromleitungen liegen). Muss ich eine zweite Fuge einfräsen (wg. Störeinflüsse der neuen Stromleitungen) oder kann ich das vermeiden?

b) Beim CAT7-Verlegekabel habe ich zur Wahl AWG23 und AWG27. Ist dicker = besser oder schlechter?

c) Die Unterputzdose "AMJ45 CAT6 :: Anschlussdose Cat.6+/Class E" kostet bei Reichelt 15,80 Euro wobei die bei Kabelmeister.de nur 5,20 Euro kostet... Was ist so besonderes an der von Reichelt? Zumal diese keine Farbkodierungen an den Klemmen angebracht haben?

Meine bisherige Einkaufsliste (bitte bei Fehlern Bescheid geben:-)):

Netzwerkkabel-Tester für BNC + UTP/STP (Cat.5e/Cat.6) (11 Euro... taugt das?)
CAT-7a Verlegekabel, STP-PiMF,1000 MHz, 100m (4x 2 AWG23/1) (100m ist nur eine vorläufige Zahl)
Evtl: x mal Leerrohre flexibel M25 25m (innen: 18,8mm) & Klemmschellen
Cat. 6 Unterputzdosen, 2-fach, RAL 9010 (mit aufgedruckter Farbkodierung)
Krone LSA+ Auflegewerkzeug
19" CAT6 Patchpanel mit x Ports vollgeschirmt
19" Gigabit-Switch mit x Ports (günstige, gute Firma?)

Eure Antworten würden mir sehr weiterhelfen:-).
 
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Da ich erst vor kurzem selber das Haus verkabelt habe, hoffe ich dir hier irgendwie helfen zu können.

Also Netzwerkkabeltester ist unnötig solange du nen Notebook hast.
Das Anlegen der Kabel ist eigentlich ein Kinderspiel. Im Panel sowie in den Dosen sind 2 Farbkodierungen. Kannst dich da halt für A oder B entscheiden. Habe zuhause A genommen. Ist aber Jacke wie Hose, Hauptsache du verwendest überall die gleiche Kodierung :)

LSA Werkzeug ist unersetzlich, ansonsten brauchst du nur nen Teppichmesser um die Kabel freizulegen. Konfektionieren musst du garnicht und für das Stück von der Dose zum Rechner kommst du mit gekauftem Kabel günstiger weg.

Dein Panel ist glaub ich etwas überdimensioniert :D Habe ein 8er genommen für ein ganzes Haus! und das langt locker. Habe fast in jedem Raum eine Dose mit einem Anschluss. Wichtige Räume mit 2 Anschlüssen.

Cat7 Kabel ist auch ok, da es kaum mehr kostet. Hab meins per eBay gekauft. Was du aber brauchst ist ein Switch, falls du GBit LAN betreiben willst oder kann dein Router GBit?

Eine kleine installation würde dann wie folgt aussehen
Panel -> Switch -> Dosen und Router
Habe dabei auch das DSL Kabel vom Splitter über das Panel am laufen dann wäre halt das eine Kabel noch mit dem Router direkt verbunden.

Das hat den Vorteil, dass die Rechner Intern alle mit 1 Gbit kommunizieren und Internet halt über 100 MBit bzw das was der Router so packt.

Testen tust du die Verkabelung indem du erstmal alle Kabel am Panel anklemmst und die Ports an den Switch anschließt (am besten 0.5m Kabel). An jeder fertigen Dose kannst du jetzt einen Laptop mit Wireshark testen. Wireshark ist ein Netzwerkdiagnose Tool.

Also vorher Wireshark starten und den Netzwerkanschluss abhören, Kabel jetzt reinstecken und schauen was passiert. Wenn der Anschluß ok ist, dann sollte sofort was auf dem Bildschirm erscheinen, zumindest ein ARP oder DHCP Paket.
 
Netzwerkkabel würde ich evtl in gesonderten Leerohren verlegen, nicht aber im gleichen "Schlitz" in der Wand wie Strom.
CAT7 Kabel ist OK; bei den unterschiedlichen Dicken gibt es sicher unterschiedliche Radien, in denen due sie knicken bzw um die Ecke verlegen darfst.
CAT6 Dosen sind OK; ich habe welche von Pollin verbaut (ca. 7€), war OK und hat gleich getan.

Es stellt sich die Frage, ob du unbedingt ein Patchpanel benötigst. Wenn du ohnehin an deinem Knotenpunkt Dosen setzen musst, kannst du diese auch gleich auf einen Switch legen. Hier würde ich mich Rayman2200 anschließen, den Router ebenfalls an den Switch zu patchen; erhöht die LAN-Geschwindigkeit, falls du 1Gbit verwendest und dein Router das nicht kann.
Außerdem würde ich ebenfalls gekaufte Patchkabel verwenden; das Verlegekabel ist zum Patchen zu steif, das Crimpen ein Haufen Arbeit und fertige CAT6 Patchkabel spottbillig. Kannst dann auch gleich verschiedene Farben verwenden.
Unterputzdosen sind Pflicht; gibt nix schlimmeres als Möbel den Aufputzdosen anzupassen :-)
 
@RAYMAN2200
Kann mir der Test mit Wireshark den Vorteile bringen? Ist ja doch (ein bißchen) aufwändiger, als wenn ich einen Durchflusstester kurz anschließe, oder? Das mit dem 24er Patchpanel ist auch noch nicht ausgedacht:-). Muss erst mal nachrechnen.

Habe dabei auch das DSL Kabel vom Splitter über das Panel am laufen dann wäre halt das eine Kabel noch mit dem Router direkt verbunden. Das hat den Vorteil, dass die Rechner Intern alle mit 1 Gbit kommunizieren und Internet halt über 100 MBit bzw das was der Router so packt.

Habe ich evtl. nicht kapiert... Kannst Du das für mich Dummie noch mal umformulieren? Normalerweise geht vom Splitter aus ein Patchkabel zum DSL-Modem. Und das DSL-Modem wird mit dem Router verbunden. Was hast Du gemacht? Kommunizieren die PCs nicht sowieso mit 1Gbit? Ich kapiers leider nicht... Meinen WLAN-Router werde ich natürlich auch an den Switch anschließen (was sonst) - mit einem RJ45-Patchkabel.

@Martin.H
Es soll auf jeden Fall ein Patchpanel zum Einsatz kommen, damit ich den Luxus habe, bei Bedarf in einem Zimmer ein RJ45-Anschluß zum ISDN-Anschluß umzupatchen.

Patchkabel selbst crimpen war echt eine Schnappsidee von mir... Habe meine Einkaufsliste upgedatet:-).

Netzwerkkabel würde ich evtl in gesonderten Leerohren verlegen, nicht aber im gleichen "Schlitz" in der Wand wie Strom.

Eins der heiklen offenen Fragen von mir... Habe doch gelesen, dass CAT7 besonders gut abgeschirmt ist und auch problemlos neben Stromleitungen (die werden ja auch erneuert = besser geschirmte Kabel) funktionieren. Was kann ich glauben?
 
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Das mit Wireshark ist ne Sache von paar Klicks. Klar kannst du nen Tester nehmen, kostet aber wieder ;) und nur für diese eine kleine Verkabelung die du da planst, ist ein kauf glaub ich nicht wirklich lohnenswert.

Das andere mit dem Splitter ist wie folgt. Habe im Keller einen Telefonanschluss. Dort habe ich den Splitter montiert. Die eigentliche Installation liegt aber auf dem Dachboden ;) So das man mit einem Netzwerkkabel an den Splitter geht und dieses halt bis zum Dachgeschoss gezogen wird und an das Patch-Panel kommt und von dort an das Modem.

Da ich nur einen Schacht hatte, habe ich die ganzen Kabel gleich neben die Stromleitung gelegt. Ist Cat7 Kabel, da der Kauf eines Cat6 nicht wirklich lohnt, da die Preise ja fast gleich sind. Verstehe deshalb nicht wieso "netzwerker" empfiehlt Cat6 zu verlegen ;) Habe aber für den Weg zum Splitter Cat6 benutzt, da ich nichts besseres bekommen habe beim lokalen Händler. Hab nämlich zu wenig Kabel gekauft gehabt.

Ach und ich habe bis jetzt keine Probleme im Netzwerk, wegen den Stromkabeln. Da geht die ganze Obergeschossverkabelung lang. Also nicht nur mal eben kleine Kabel zu Steckdosen, sondern diese Dicken.

Habe beim letzten Post vergessen zu erwähnen, dass du unbedingt Dosen mit aufgedruckter Farbkodierung kaufen solltest. Denke mal ohne die Kodierung wäre ich aufgeschmissen, da die Nummerierung nicht von 1-8 geht, sondern Zahlendreher drine sind. Die Dosen waren auch nicht wirklich Teuer, zwischen 5 und 10 € das Stück mit Aufputzaufsatz (falls man den braucht).

Gruß
Thomas
 
@Rayman2200

So das man mit einem Netzwerkkabel an den Splitter geht und dieses halt bis zum Dachgeschoss gezogen wird und an das Patch-Panel kommt und von dort an das Modem.

Also "Splitter -> Patchpanel -> Modem" (oder eher "Splitter -> Patchpanel -> Switch -> Modem"?) ist besser als "Splitter -> Modem -> Switch"? Wenn ja, bitte noch mal erklären warum... Dann hast Du das Kabel zwischen Splitter und Patchpanel selbst gecrimpt?

@All

Habe gesehen, dass es geschirmte Unterputz-Installationsdosen gibt (damit meine ich die Dosen in denen eine Netzwerdose "reingesteckt" wird. Ist das ratsam? Kosten ca. 6 Euro/Stk. Die nicht-geschirmten gibt es für 0,10 Euro...
 
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Also das Kabel vom Splitter ist doch nur für das Modem, da kommt das Telefonsignal rein. Mit diesem kann ausschließlich ein Modem arbeiten. Also entfällt der Punkt mit Switch davor.

Bevor wir wegen der Netzwerkdose aneinander vorbeireden :)
Also hatte genau dieses Exemplar von Dose was du hier auf dem Bild siehst
Netzwerkdose-1.jpg


Auf dieser Dose siehst auch die Kodierung für A und B. Brauchst also nur verkabel mit dem LSA-Anlegewerkzeug, dann verschrauben und fertig ist die Dose. :) Das Panel sieht fast exakt so aus. Auch so ne Farbkodierung, kann sein das dort die Farben etwas anders sind. Da steht aber immer noch drauf ob es sich um die A oder B Kodierung handelt.

Mach dir da nicht so viele Gedanken. Die erste Dose wird glaub ich der Horror werden, bis man raus hat, wie man die Kabel richtig legt, ohne das sie sich im Weg stehen ;) aber danach wirst so ne Dose in ca. 5 min fertig machen.
 
So, bin schon ein paar Schritte wieder weiter. Und habe deshalb auch wieder neue Fragen:-).

Bzgl. Busleitungen habe ich mir ein etwas von Busch-Jäger durchgelesen. Das Zitat zum EIB/KNX Powernet "Geräte wie USV-Anlagen, Wechselrichter und netzgebundene Babyphone können die Übertragung stark stören." hat mich zum Punkt gebracht, dass ich eine separate Busdatenleitung verlegen möchte:-).

Hier meine Funktionswunschliste:-):
1. Alarmanlage mit Wählmodul, Fensterkippensoren und Glasbruchsensoren (Bewegungssensor auf der Terrasse)
2. Funk-Rauchmelder mit Batteriebetrieb (weil: habe keine Lust, in die Decken Fugen für die Stromversorung zu meisseln)
3. In (fast) allen Räumen Anschlüsse für zwei SAT-Receiver plus Kabel-TV
4. "Infodisplay"/"Steuereinheit" neben der Haustüre (Licht an/aus, Fenster gekippt/offen/zu, Herd aus...)
5. Rolladengurte weg - Rolladenantriebsmotoren hin

Meine bisherige Einkaufsliste:

- Haustechnik & Busleitungen:
- Stromkabel (aber welches bzw. wieviel Adern/Adernpaare? Wg. Zukunftstauglichkeit)
- EIB-BUS-Leitung 2x2x0,8 grün ("YCYM 2x2x0,8"- oder "J-Y(St) Y 2x2x0,8"-Kabel für EIB/KNX (TP))
- SAT-TV:
- 5x Hirschmann EDS 322 F (Twin-Sat/TV)
- Koax Kabel Digital 100 dB ; Class A ; 7 mm / Doppelte Karbonbesch. + Alterungsschutz
- Kabel-TV:
- (?) Koax Kabel Digital 100 dB ; Class A ; 7 mm / Doppelte Karbonbesch. + Alterungsschutz (?)
- Netzwerk:
- CAT-7a Verlegekabel, STP-PiMF,1000 MHz (4x 2 AWG23/1)
- Cat. 6 Unterputzdosen (evtl. Telegärtner), 2-fach, RAL 9010 (mit aufgedruckter Farbkodierung)
- 19" CAT6 Patchpanel mit x Ports vollgeschirmt (TIA 568 A oder B)
- 19" Gigabit-Switch mit x Ports (günstige, gute Firma?)
- Alarmanlage:
- Am besten mit direkter EIB-Anschlußmöglichkeit; von Hager soll es eine geben. Oder eine Gira-Funkanlage mit Funktmagnetkontakten und Türstation

Meine offenen Fragen derzeit:

a) Würdet Ihr mir auch zu EIB/KNX raten oder gibt es etwas besseres/flexibleres (für das dann andere Busleitungskabel notwendig wären)?
b) WAS unterscheidet ein "EIB-BUS-Leitung 2x2x0,8 grün" von einem 2-Adernpaar-Kabel vom Baumarkt? Die Isolierspannung?
c) Wo liegen die Unterschiede zwischen "YCYM 2x2x0,8" und "J-Y(St) Y 2x2x0,8"?
d) Werden "Intelligente Steckdosen" die sich zentral ein-/ausschalten lassen auch über ein gesondertes EIB-Bus-Kabel mit Befehlen versorgt (beim Einsatz von EIB/KNX (TP); also nicht EIB/KNX Powernet)?
e) Könnt Ihr mir gute Rauchmelder empfehlen, die wenig Strom verbrauchen und erst ca. 2 Tage blinken ab dem 3. Tag per Tonsignal (meist 3 Uhr früh morgens) vor einer bald leeren Batterie warnen?
f) Ist es möglich alle oben genannten Kabeln in eine Wandfuge zu setzen? Oder ist es de facto so, dass dies zu Störungen führt? Oder sind die Cat7a-Kabel und die Koax-Kabel so gut abgeschirmt, dass die Stromkabel keinen negativen Einfluß haben KÖNNEN?

Wäre geil, wenn der ein oder andere hier im Forum mir die ein oder andere Frage beantworten kann:-).
 
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c) Wo liegen die Unterschiede zwischen "YCYM 2x2x0,8" und "J-Y(St) Y 2x2x0,8"?

Buskabel YCY 2x2x0,8 oder EIB- Y(ST)Y (2x2x0,8)

Sie sollten auf jeden Fall das "grüne" EIB Kabel verwenden. Das erspart Ihnen bei der Nachinstallation lästiges Durchmessen der Leitungen zur Unterscheidung gegen Telefon-Leitungen. Als zulässige Busleitungen werden vom ZVEI/ZVEH unter anderem die Leitungstypen YCYM 2x2x0,8 bzw. J-Y(St) Y 2x2x0,8 empfohlen. Busleitungen, die der Funktionsspezifikation nach DIN V VDE 0829 Teil 522 bzw. EN V 50090-5-2 entsprechen (z.B. YCYM), dürfen uneingeschränkt gemeinsam mit Kabeln, Leitungen und Aderleitungen (z.B. H07V) in Elektro-Installationsrohren verlegt werden. Ist also die Elektroinstallation mit Leerrohren ausreichender Größe ausgeführt, können die Busleitungen ohne große Kosten und Arbeitsaufwand nachgerüstet werden. Andere Leitungsbauarten, die für den Installationsbus verwendet werden können (z.B. J-Y (St) Y in „Nicht-EIB-Ausführung“), dürfen gemeinsam nur mit Kabeln der Bauart NI2XY, NYY, NYM verlegt werden. Bei Gefahr einer Beschädigung der Busleitung sind Vorkehrungen für einen mechanischen Schutz durch entsprechende Schutzrohre (Elektro-Installationsrohre) zu treffen.

Die Energieleitungen (230/400V) werden dem jeweiligen Endverbraucher direkt zugeführt. Gegenüber öffentlichen Fernmeldeanlagen (FTZ 731 TR1) ist das Busnetz wie eine Starkstromanlage zu behandeln.

Für eine zukunftsorientierte Elektro-Installation ist die Einplanung bzw. Vorverkabelung des Installationsbusses immer zu empfehlen, wobei sowohl die Installationszonen (DIN 18015 Teil 3) als auch der Ausstattungsumfang (Ausstattungswerte nach HEA) Berücksichtigung finden sollten. Eine zukunfts-orientierte Vorverkabelung (Leerrohrverlegung) reduziert somit Stemmarbeiten bei der Installationsbus-Nachrüstung auf ein absolutes Minimum.


Hab ich jetzt mal gegoogelt: http://www.fraenkische-elektro.de/news/download/Fuer_die_Zukunft_planen_05-2003.pdf


Der genaue Unterschied ist der Aufbau des Kabels und die unterschiedliche Ummantelung. Funktionieren tun beide.
 
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