News Einsparungen von Milliarden-Beträgen: Deutsche Bahn kürzt bei der Digitalisierung

Gigaherz schrieb:
Gibt es irgendwo eine Rechnung die zeigt wie teuer es wäre den Laden dichtzumachen, verscherbeln und das komplette Schienenetz von Grund auf neu zu machen?
Ein Kilometer
  • Hochgeschwindigkeitsstrecke (ICE) kostet 10-20 Mio € bei einer Bauzeit von 6-12 Monaten,
  • konventionelle Strecke (RE & Güterverkehr) kostet 5-10 Mio € bei einer Bauzeit von 3-6 Monaten,
  • Sanierung kostet 2-5 Mio € bei einer Bauzeit von 1-3 Monaten.

Deutschland hat ein 33 400 km großes Schienennetz. Wenn man das alles von Grund auf neu aufbaut, kostet das bei einer Mischung von 90% konventionelle und 10% Hochgeschwindigkeitsstrecke irgendwas zwischen 183,7 Mrd. und 367,4 Mr.d €. Also 40% bis 80% der Bundeshaushalts 2023. Und dauert wahrscheinlich ein halbes Jahrhundert oder länger. Eher länger, wenn man an die NIMBY-Gruppen und andere Leute und Organisationen denkt.

Ich sehe überhaupt keinen Grund darin, das Schienennetz komplett aufzugeben und neu zu bauen. Wer das von sich gibt, erzählt nur Quark.

gesperrter_User schrieb:
Betrachtet man das Beispiel Japan, wird deutlich, dass eine teilweise Privatisierung und Liberalisierung des Eisenbahnsektors durchaus positive Ergebnisse erzielen kann.
Tatsächlich leben die privaten Bahngesellschaften in Japan von den Einkaufszentren in ihren Bahnhöfen, da sie mit der Schiene nichts verdienen.
Quelle, ungefähr ab Minute 16.

Mir wäre es tatsächlich lieber, angesichts der anstehend Umstellung des Privatverkehr auf elektrischen Antrieb und autonomes Fahren, wenn mehr Geld in die Bahn fließt. Das Autofahren ist etwas, das in der heutigen Form nicht bestehen bleiben wird. In 50-100 Jahren lassen wir uns alle kutschieren. Ein so großes Straßennetz wie heute ist aufgrund der KI-gesteuerten optimalen Nutzung der Straße dann nicht mehr nötig. Wahrscheinlich wird man es sogar ein Stück weit zurückbauen. Die Bahn wird aber trotzdem wichtig bleiben, mindestens genauso wichtig wie heute.
 
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Sparen da wo es eh schon füntewelt Niveau hat.
 
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SVΞN schrieb:
Die deutsche Außenministerin weiß, wie man solche Probleme umgeht und fliegt 180 km Kurzstrecke lieber trotz Nachtflugverbot. ;)
Das eint sie mit der französischen Nationalelf... :rolleyes:
 
Die Schuldenbremse ist einfach völlig aus der Zeit gefallen. 16 Jahre unter CDU kaputt gespart und überall müsste man investieren, aber man macht es wegen der "Schuldenbremse" nicht.

Und das ist ja auch kein sparen, sondern nur ein herauszögern von fällig werdenden Investitionen. Wenn ich jetzt 10 Milliarden € in Digitalisierung investieren, dann bringt mir das in der Zukunft mehr als 10 Milliarden €. Kein Unternehmen würde keine Schulden machen, wenn er eine gute Investition tätigen könnte, aber genau das macht die FDP.

Und wenn man sich den Schuldenstand von DE anschaut gegenüber anderen Ländern, dann haben wir auch das Geld für diese nötigen Schulden. Ich verstehe es einfach nicht.
 
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gesperrter_User schrieb:
Die Deutsche Bahn hat im Fernverkehr eine Pünktlichkeit von 63%. Der Laden gehört endlich vollständig Privatisiert
Wozu Privatisiert?
Was soll das bringen?

Die DB ist im Prinzip seit über 30 Jahren Privat und trotzdem nicht überlebensfähig.

Die damalige Privatisierung hat genau den verstörenden Zustand hervorgerufen den wir heute haben.
 
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Ferax schrieb:
Als erstes kürzen wir mal die Manager Gehälter auf max 150k, dann bleibt genug Geld die nächsten Jahre übrig.
Dann wird NIEMAND mehr für die Deutsche Bahn als Führungskraft arbeiten. In keiner Firma mit 340.000 Angestellten verdient man so wenig (selbst der Kanzler verdient mehr). 150 k€ verdient man bei uns im Konzern bereits, wenn man Abteilungsleiter mit eigener Kostenstelle ist.
Ergänzung ()

iGameKudan schrieb:
Und was kann das Personal dafür?
...
Das Personal versucht nur, gebeutelt durch Schichtarbeit zu unregelmäßigen Zeiten und gestresst durch (zurecht…) genervte Kunden, den Laden irgendwie am Laufen zu halten.
Ganz genauso sieht es aus!
 
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Naja man könnte auch so vorgehen:
150K€ max. Gehalt
Bonuszahlungen für das Erfüllen von Ausbauziehlen/Modernisierungszielen

Dann wäre auch ein Anreiz da etwas zu ändern.
 
Gigaherz schrieb:
Gibt es irgendwo eine Rechnung die zeigt wie teuer es wäre den Laden dichtzumachen, verscherbeln und das komplette Schienenetz von Grund auf neu zu machen?
Das wird deutlich teuerer, als man sich vorstellt.
Mondgesang schrieb:
Das ist wie mit der Kippe im Stadtpark auf die Wiese werfen
Schlechter Vergleich. Mit Entwicklungshilfe und den Krediten da, sichert man sich Einfluss. Gerade für Deutschland ist das wichtig, da wir quasi keine Rohstoffe mehr haben.

China zeigt aktuell gut, wie man mit „Entwicklungshilfe“ sich Rohstoffe, Häfen und Co sichert und Einfluss aufbaut.
HanneloreHorst schrieb:
Leider ist der Grund für den Erfolg der Eisenbahn in Japan eher ein anderer.
Ein Eckpfeiler der japanischen Eisenbahn ist: das eine Schienennetz ist Streng vom anderen Netz getrennt und dazu sehr einfach aufgebaut.

Wenn man die „normale“ Bahn nimmt, dann ist es zwar besser als bei uns, aber im weiten nicht so, wie es sich viele vorstellen. Und Nahverkehr ist auch so eine Sache durch den Autoverkehr usw.

Das deutsche Schienennetzt ist sehr komplex und es fahren einige Sachen zusammen, daher gibt es da auch die Probleme.

Das Thema als Ganzes ist sehr komplex.
 
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Tulol schrieb:
Wozu Privatisiert?
Was soll das bringen?

Die DB ist im Prinzip seit über 30 Jahren Privat und trotzdem nicht überlebensfähig.

Die damalige Privatisierung hat genau den verstörenden Zustand hervorgerufen den wir heute haben.

#

Eine Privatisierung würde das ganze noch teurer machen für die Passagiere und mit weniger Fahrern würde man noch weniger Züge lukrativ unterhalten können. Entsprechend müssten weitere Strecken dicht gemacht werden und weniger Züge würden fahren. Schlecht für die Umwelt und noch mehr Autoverkehr.

Die Bahn muss erschwinglich sein und darf auch Minus machen. Ich verstehe nicht was daran so schlimm sein soll. Völlig abstrus das Krankenhäuser, Altenheime, öffentlicher Verkehr usw. alles Gewinn machen soll. Können wir auch gleich 99% der Schwimmbäder schließen und mit den Schulen weiter machen.
 
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Ned Flanders schrieb:
Man fragt sich ja, wie die Franzosen, Spanier und Italiener es hinbekommen ein sehr gut funktionierendes Bahnsystem zu betreiben und Deutschland und UK eine Katastrophe ist.
Was die Italiener angeht: Man darf nicht vergessen, dass sie aufgrund ihrer Stiefelform ihres Landes nahezu nur ein eindimensionales Schienennetz haben (eine Haupt-Verbindung von Nord nach Süd und verdammt wenig Verästelung im übrigen). Das ist mit unserem verzweigten Schienennetz in Deutschland nicht annähernd vergleichbar. Aus diesem Grund können es sich die Italiener auch leisten, ihre Hochgeschwindigkeitszüge mit halb so hohen Ticketpreisen am Laufen zu halten.
 
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gesperrter_User schrieb:
Die Deutsche Bahn hat im Fernverkehr eine Pünktlichkeit von 63%. Der Laden gehört endlich vollständig Privatisiert
Ah, und dann läufts?
Die Privatisierung hat gezeigt, das kurzfristige Profite über den langfristigen Erhalt von Infrastruktur gestellt wird, was zur derzeitigen Situation geführt hat.
Mit der vollständigen Privatisierung kann man den Laden endgültig zumachen und an Hedgefonds verscherbeln.
 
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Hauptsache 42 Mrd/Jahr für Dienstwagen. Es kann nicht sein, dass man für ein Fahrrad mehr zahlt als für ein Auto. (600€ Fahrrad und Neuwagen 400€) und meine Stadt bekommt jetzt als Durchfahrtstraße ein Upgrade von 4 auf 6 Fahrstreifen. Es war nie Stau. Aber dennoch müssen 6 Spuren her. Die Stadt wird aber nur von 2 Gleisen angebunden und die sind nur in der Lage 2 Züge/Stunde durch zu lassen. Hier wird das Ruhrgebiet angebunden. Meine Stadt hat 620 000 Einwohner. Jetzt könnt ihr euch ausmalen wie voll die Züge sind. Einfach mal die Gleise upzugraden oder zu digitalisieren würde massiv was bringen um die Kapazität zu erhöhen.

Im Artikel steht was auf Bedarf reparieren, wenn es sein muss. Das ist gesetzlich so vorgeschrieben. Züge und Schienen-Infra dürfen nicht ersetzt werden oder erneuert werden sofern es nicht unbedingt nötig ist. Dies wird akribisch geprüft. So stehen in Dortmund seit 2020 60 neue U-Bahnen bereit und rosten vor sich hin, weil die alten noch halbwegs fahrtüchtig sein. Das muss sich ändern.

Dazu müsste das Management der Bahn verbessert werden. Zug fahren kann so toll sein. Viel Platz, leise, entspannt. 3:20 Stunden 550km. Ich bin direkt in der City. Meist 70-100€. Aber Aufgrund der Situation überlege ich doch das Auto zu nehmen. Es ist zwar teurer (Benzin ca 130€ 7/100km bei 1,70€) und wesentlich anstrengender. Aber es ist zuverlässig.
 
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Gigaherz schrieb:
Gibt es irgendwo eine Rechnung die zeigt wie teuer es wäre den Laden dichtzumachen, verscherbeln und das komplette Schienenetz von Grund auf neu zu machen?

Alles neu bauen... Schaue dir mal an, was ein einzelner Bahnhof, Stuttgart21, kostet und wie lange dieser eine Bahnhof braucht um gebaut zu werden...
 
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pseudopseudonym schrieb:
...womit man es geschafft hat, das schlechteste aus beiden Welten zusammenzuführen.
korrekt. aber das sehen die manager und einige politiker anders. geld aus dem steuertopf, aber verträge wie private schließen.. jajaja, ein schelm, wer sich dabei böses denkt :evillol:
 
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crustenscharbap schrieb:
meine Stadt bekommt jetzt als Durchfahrtstraße ein Upgrade von 4 auf 6 Fahrstreifen. Es war nie Stau. Aber dennoch müssen 6 Spuren her.
Das liegt an der Prognose der lokalen Verkehrsentwicklung. Bevor eine Straße angefasst wird, schaut man immer, wie sich die Umstände und der Verkehr in den nächsten 30-40 Jahren entwickelt. Darauf basiert dann der Entwurf und das ist es dann auch, was am Ende in Beton gegossen wird. Diese Vorgehensweise ist vernünftig.
Bei dir erwartet man also eine Zunahme des Verkehrs um ca. 50% in den nächsten 30 Jahren.

Du kannst übrigens bei der Stadt/Land/Bund immer nachfragen, aus welchen Gründen so und so groß gebaut wird.
 
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manchae schrieb:
In Zeiten wo wirklich noch mehr investiert werden sollte für die Zukunft kommt die Schuldenbremse vorbei.
Die "kommt nicht vorbei", die ist seit zig jahren FESTgeschrieben. nur, weil politiker meinen, man müsse gesetze nicht beachten, bedeutet das nicht, dass die realität (geld ist weg) einen nicht irgendwann mal einholt.
auch wenn das hier schon mal ähnlich formuliert wurde, aber
1. ist das keine überraschung, dass kein geld da ist; die bundesregierung hat das lediglich mit "kreativer buchführung" zu verschleiern versucht
2. so lange noch geld für allen möglichen schnurz (den zähle ich hier nicht auf, da kann sich jeder seinen teil denken) übrig ist, sollen die mir nicht kommen mit "neue schulden" oder "höhere steuern".
Ergänzung ()

Krik schrieb:
Das liegt an der Prognose der lokalen Verkehrsentwicklung. ..
Du kannst übrigens bei der Stadt/Land/Bund immer nachfragen, aus welchen Gründen so und so groß gebaut wird.
theoretisch korrekt, praktisch hat man wahrscheinlich irgendwas herbeifantasiert, um EU-Fördergelder zu erhalten, und die mussten dann einfach mal weg.
man könnte es auch als "lieber eine neue 6-spurige als eine marode 4-spurige fahrbahn" formulieren. nur so mein gedanke dazu.
 
Ich habe sowieso nicht verstanden, warum die Bahn in privater Hand liegt.
Jeder Gewinn soll nicht als boni ausgezahlt werden, sondern massiv in das Unternehmen reinvestiert werden.

Die Politik braucht sich nicht wundern, wenn es mir der Verkehrswende nicht klappt, wenn wir einen so schlechten Öffentlichen Nahverkehr haben.

Ich war vor ein paar Wochen das erste mal in München und war erschrocken über deren absolut veralteten U-Bahn Züge.
Da hat alles geklappert und die Türen musste man mit irgendwelchen mechanischen Griffen öffnen.
Das war wirklich gruselig. Wenn ich jeden Tag damit fahren müsste, würde ich mich wohl nach ein paar Wochen erhängen.
 
Die Bahnnutzung scheint in ganz Europa nicht sonderlich beliebt. Der Anteil der Menschen die Bahn fahren, liegt seit 20 Jahren bei etwa 7%.

Besonders Klimafreundlich ist die Bahn auch nicht. Immer noch viel Kohle und Gas Loks.

https://www.era.europa.eu/content/era-20-years-empowering-european-railways

Ich nutze die Bahn nur auf meinen wenigen Dienstreisen in der 1. Klasse. Privat fahre ich lieber Auto. Entspannter und schneller.
 
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KlaasKersting schrieb:
Deutschland hat Rekordsteuereinnahmen, aber spart an Infrastruktur.

Es betrifft ja nicht nur die Bahn, Brücken sind in miserablem Zustand und dauernd gesperrt, Schulen fallen auseinander.

Das sind alles Investitionen, die sich langfristig rentieren würden, stattdessen wird das Geld für „gewisse andere Dinge“ verprasst.

Kann man sich nicht ausdenken.
So ist es. Wir finanzieren Radwege in Peru (https://www.transparenzportal.bund.de/de/detailsuche/DE-1-202068302?id=DE-1-202068302) und sparen dafür an der eigenen Infra. Deutschland ist auf dem absteigenden Ast und das ist 100% selbstgemacht. Der Standort DE wird immer unattraktiver und man muss sich schon fragen, ob das Absicht ist, da bestimmte Leute es toll finden wenn wir uns deindustrialisieren.

Wenn man den Autofahrer schon mit CO2 Steuer zu den Öffis drängen will, dann sollte die Alternative wenigstens ansatzweise funktionieren. Aber nein.
 
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