Elektronische Patientenakte in 2 Monaten

A

AI-Nadja

Gast
Die elektronische Patientenakte (ePA) wird ab 15. Januar in zwei Modellregionen in Franken und Hamburg eingeführt. Etwa vier Wochen später soll sie bundesweit eingeführt werden.

Nähere Informationen zur ePA:
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/elektronische-patientenakte

Da ich die letzten paar Wochen einigen bei einem Widerspruch helfen sollte, möchte ich mit diesem Thema nur daran erinnern, dass es in 2 Monaten so weit ist und auf das Offensichtliche, aber gerne Vergessene hinweisen. Die Grippewelle schlägt zu, der Arbeitsaufwand steigt, dann steht noch Weihnachten vor der Tür und aus zwei Monaten Brutto können schnell mal nur 1 Monat Netto werden, weil man selbst oder die Krankenkassen beschäftigt, ausgelastet oder im Urlaub ist.

Wer aus Prinzip widersprechen oder einfach nur ein paar Jahren warten und zuschauen möchte, wie sich das Ganze entwickelt, kann auf den folgenden, teils gut aufbereiteten Infoseiten die Vorteile der ePA nachlesen oder direkt online mit einem Button (meist ganz unten) widersprechen:

AOK: https://www.aok.de/pk/versichertenservice/elektronische-patientenakte-epa-opt-out-erklaert/
Barmer: https://www.barmer.de/digitalegesundheit/elektronische-patientenakte
DAK: https://www.dak.de/dak/leistungen/elektronische-patientenakte-epa_42026
KKH: https://www.hkk.de/meine-hkk/elektronische-patientenakte/opt-out-einfach-erklaert
TK: https://www.tk.de/service/form/2165800/epaoptout/ePAOptOut.form?tkcm=ab

Edit:
Auch von Netzpolitik gibt es einen guten Artikel über die Vorteile und Nachteile und wie diese Daten anderweitig (für die Forschung) verwendet werden:
https://netzpolitik.org/2024/entsch...s-wirklich-machen-oder-lass-ichs-lieber-sein/
 
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Danke für die Links, ich werde widersprechen da ich unsere Regierung für zu unfähig halte diese doch sehr Privaten Daten sicher zu verwalten, die landen nachher noch zum Download im Darknet, dann lieber ein Paar Jahre warten bis man sich sicher sein kann dass das System ausgereift ist...
 
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Ahh, sehr gut, vlt. funzt das Ganze dann auch in 5-10 Jahren, ich muss mir ja immer das Gemaule im Bekanntenkreis anhören: "Bei Arzt X irgendwas Y gemacht, und Arzt Z hat es nicht gekriegt oder will eine Email/Papier/CD/bla, sonst geht das nicht, und das haben die mir/zum HA auch nicht geschickt..."

E: Hab nur so halb mitgekriegt das sowas ENDLICH mal kommt, auch wenn mir bei dem 1984-Zeugs nicht gaaanz so Wohl ist...😓
Ich werde da nicht widersprechen und halte das Ganze für Gut und schon lange überfällig, auch wenn ich denke dass das Ganze erst so in 5-10 Jahren einigermaßen laufen wird, aber wir werden sehen.
 
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Das "nur" passt irgendwie nicht... laut Google sind über 90% der "Deutschen" in der gesetzlichen Krankenkasse versichert und mehr als 2 Krankenkassen (GKV und PKV) gibt es ja bei uns nicht :D
 
Die Barmer ermöglicht den Widerspruch gegen die Weiterleitung der Daten zu Forschungszwecken erst sechs Monate nach Beginn der Einführung, ab dem 15. Juli '25. Fängt ja schon gut an mit dem Datenschutz, bevor das Ding überhaupt eingeführt ist, ne?
 
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Xero261286 schrieb:
ich werde widersprechen da ich unsere Regierung für zu unfähig halte diese doch sehr Privaten Daten sicher zu verwalten
Das ist dein gutes Recht. Deine Begründung klingt jedoch nicht nach einer informierten Entscheidung sondern nach Stammtisch.

Gnah schrieb:
Fängt ja schon gut an mit dem Datenschutz, bevor das Ding überhaupt eingeführt ist, ne?
Auch hier: Stammtisch. Du kannst natürlich die Kasse wechseln, wenn dir eine andere einen besseren Datenschutz liefert. Oder erstmal der ePA widersprechen.
 
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Ich bin da auch etwas hin- und hergerissen. Einerseits ist die Digitalisierung tatsächlich überfällig und die Akte würde mir erlauben, besser zu sehen was die Ärzte tatsächlich so machen (z.B. abrechnungstechnisch) und nicht nur, was sie mir in der knappen Zeit erzählen.
Andererseits fürchte ich auch dass es nun, da der Datanschatz rasant anwächst, in absehbarer Zeit zu Hacks oder aufgedeckten Schwachstellen kommen wird, und das halt mit den sensibelsten aller Daten. Zudem frage ich mich auch, wie gut die chronisch überforderten Praxen die Akte zum Start tatsächlich bespielen werden, teils können die Ärzte ja noch nichtmal das schon länger vorgeschriebene e-Rezept.

Vermutlich werde ich noch etwas abwarten, Angehörige von mir haben weniger Bedenken und ich kann mir bei ihnen ansehen wie das Ganze so funktioniert...

Edit: Beim CCC gibts auch interessante (kritische) Vorträge aus Sicht eines Hausarztes zum Thema:
https://media.ccc.de/v/gpn21-167-di...in-elektronische-patientenakte-epa-quo-vadis-
https://media.ccc.de/v/gpn22-389-el...n-germany-digitalisierung-in-der-medizin-2024
 
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andy_0 schrieb:
Das ist dein gutes Recht. Deine Begründung klingt jedoch nicht nach einer informierten Entscheidung sondern nach Stammtisch.


Auch hier: Stammtisch. Du kannst natürlich die Kasse wechseln, wenn dir eine andere einen besseren Datenschutz liefert. Oder erstmal der ePA widersprechen.
Was hat das denn bitte mit "Stammtisch" zu tun wenn eine der größten Krankenkassen der Republik selbst sagt dass einem eine der Widerspruchsoptionen ein halbes Jahr lang erstmal gar nicht zur Verfügung stehen wird und man somit nur die komplette ePA ablehnen kann?
 
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Ich wiederspreche nicht weil es auch Vorteile hat. Aber kann ich auch verstehen das man Sorge um seine Daten hat. Die Bundesregierung, egal welche, ist wirklich unfassbar unfähig. Siehe Vorratsspeicherung....
 
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Ich sehe da für mich auch nur Vorteile.
Habe seid 2018 3 Aktenordner voll mit Arztberichten.
 
Hallo

Xero261286 schrieb:
Danke für die Links, ich werde widersprechen da ich unsere Regierung für zu unfähig halte diese doch sehr Privaten Daten sicher zu verwalten,
Die Daten der elektronischen Patientenakten werden doch nicht von der Regierung verwaltet.

K3ks schrieb:
"Bei Arzt X irgendwas Y gemacht, und Arzt Z hat es nicht gekriegt oder will eine Email/Papier/CD/bla, sonst geht das nicht, und das haben die mir/zum HA auch nicht geschickt..."
Das ist das Problem, das ein Arzt nicht weiß was ein vorheriger Arzt dem Patienten verschrieben/gegeben hat, das löst die elektronische Patientenakte.
Es kann böse für einen Patienten enden wenn er von einem Medikament zu viel bekommt oder Medikamente bekommt die nicht zusammen passen.

Grüße Tomi
 
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00Julius schrieb:
Hast du da bitte mal eine offizielle Quelle zu?
Sie möchten diese Funktionen nicht nutzen? Ab dem 15. Januar 2025 können Sie Funktionen selbst über die Barmer eCare-App sperren oder Sie melden sich bei der Vertrauensstelle der Barmer. Die Sperrung der Datenweiterleitung an das Forschungsdatenzentrum wird ab dem 15. Juli 2025 möglich sein.
https://www.barmer.de/digitalegesundheit/elektronische-patientenakte
Text bei "Kann ich einzelne Funktionen der elektronischen Patientenakte ablehnen?" ausklappen.
 
Gnah schrieb:
Widerspruchsoptionen ein halbes Jahr lang erstmal gar nicht zur Verfügung stehen wird und man somit nur die komplette ePA ablehnen kann
Selbst wenn es so wäre wie du sagst: die Option keine ePA für die ersten Monate zu führen ist eine valide Option, sollte der Datenschutz entsprechend relevant hoch eingeschätzt werden.

Sich hinzustellen und eben "Scheiß Staat, nur dir 100% Lösung ist die richtige Lösung. Und auch nur dann wenn es schon seit gestern geht" zu äußern, ist halt Stammtisch. Zumal hier die Krankenkasse in der Schuld ist.

SSD960 schrieb:
Aber kann ich auch verstehen das man Sorge um seine Daten hat.
Sorgen sind valide. Dann ist man aber auch in der Holschuld, wenn man sich darüber äußert.

SSD960 schrieb:
Siehe Vorratsspeicherung
Ein gänzlich anderes Thema.

SSD960 schrieb:
Bundesregierung, egal welche, ist wirklich unfassbar unfähig
Stammtisch. Es sind eben sehr komplexe Themen mit vielen verschiedenen Perspektiven und Interessen. Häufig sind die Ergebnisse sehr unzufriedenstellend. Sa bin ich vollkommen bei dir.
 
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AI-Nadja schrieb:
Auch von Netzpolitik gibt es einen guten Artikel.

Ich finde den Artikel richtig schlecht, nicht nur wegen dem Gendern. Wenn ich mal bei einem Unfall ins Krankenhaus komme, können nun elektronisch die Daten von meinem Hausarzt freigegeben werden. Ja, nur der kann das. Verschweigt der Artikel.

Und generell, wenn ich mal bei einem Unfall im Krankenhaus liege, wäre mir das schnelle öffnen über meinen Hausarzt lieber, als in den Netzpolitik-Himmel zu kommen.
 
@Gnah
Ok, Danke
Das hatte ich so nicht gefunden.

Allerdings wird ja auch gesagt, dass die ePA zwar für jeden Versicherten angelegt wird, die Nutzung allerdings freiwillig ist.
Wenn ich also dem Anlegen der ePA nicht widerspreche aber meinen Ärzten keine Erlaubnis erteile die Akte zu befüllen, bleibt die ePA leer!
Geht also auch.
 
Lotsenbruder schrieb:
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/elektronische-patientenakte
1727959171751.png
 
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