longusnickus schrieb:
(...) aber ich verstehe nicht warum man nicht an der bedienbarkeit der dateimanger arbeiten (...)
Arbeitest du an der von dir
genannten geforderten Bedienbarkeit
des eines Dateimanagers unter Linux? Nein? Dann hast du auch nicht das Recht eine solche einzufordern.
Vielleicht sollte endlich auch mal der Letzte verstehen, dass es weder Linux im Kern, also Linus Torvalds mit seinem Linux Kernel, noch irgendeine Distribution darauf abgesehen hat, es allen Recht zu machen oder irgendeine Alternative zu Windows darzustellen.
Wer unter Linux meint irgendwas besser machen zu können, der ist herzlich eingeladen sich zu beteiligen und es besser zu machen.
Gerade die oftmals kritisierte Vielfalt und Fragmentierung in unzählige Distributionen und Desktop-Umgebungen zeigt doch, dass es ebenso unzählige Menschen und Communities gibt, die meinen es besser zu können und die ihren eigenen Weg gehen.
Entweder man findet eine Distribution die weitestgehend den eigenen Ansprüchen entspricht und im besten Fall beteiligt man sich und trägt selbst etwas dazu bei, oder man man macht im besten Sinne des Open Source Gedanken sein eigenes Ding und die Dinge wie z.B. einen Dateimanager so wie man ihn sich vorstellt.
Egal wie oft ich auch lese, dass "Linux endlich Windows auf dem Desktop ablöst" oder "Linux nie einer Konkurrenz zu Windows auf dem Desktop wird", es wird niemals passieren. Linux ist kein Konkurrezprodukt zu dem Betriebssystem Windows. Denn "das Linux" gibt es überhaupt gar nicht.
Da ist kein Unternehmen im Hintergrund, keine finanziellen Interessen, einfach gar nichts, was "das Linux" überhaupt zu einem Konkurrenzenten zu Windows machen könnte.
Auf Basis der Linux Kernel kann ein jeder sich ein Betriebssystem ganz nach seinen Wünschen und Vorstellungen zusammenstellen, eigene Ideen umsetzen, für sich behalten oder mit anderen teilen, sein eigenes Ding machen oder sich in einer Gemeinsacht ("Community") beteiligen.
Wer tatsächlich denkt, dass Linux in 5, 10 oder 50 Jahren irgendeine Konkurrenz zu einem Betriebssystem eines maximal profitorientierten börsennotierten Unternehmen wie Microsoft wird, hat den Gedanken und die Idee hinter Linux leider nicht verstanden und auch wenn der ein oder andere verzweifelt auf der Suche nach einer Alternative zum Betriebssystem aus Redmond ist, muss man ihm leider sagen, schau dir ggf. mal macOS an.
Ohne Fleiß kein Preis, so läuft es nun einmal unter Linux und so lässt das ewige Gebashe á la "Linux wird sich nie auf dem Desktop durchsetzen" involvierte Linux-Anwender, die zu einem Großteil bereits das Betriebssystem ihrer Wünsche haben, völlig kalt. Es kann nicht das Problem derer sein, die sich beteiligen und wirklich etwas dazu beitragen, dass es mittlerweile sehr gute Distributionen und Desktop-Umgebungen gibt, dass eine Vielzahl der Windows-Nutzer mit ihrem Betriebssystem unzufrieden ist. Wäre das nicht der Fall, würden sie sich nicht dermaßen darauf versteifen, all die vermeintlichen Unzulänglichkeiten von Linux aufzuzählen.
Das beste Beispiel dafür ist Windows 10, welches ich selbst beruflich für meine Anwendungen von Adobe, verschiedene Benchmark-Tools und das Übertakten von Arbeitsspeicher verwende. Was wurde dieses mehr schlecht als recht gelungene Rolling Release [wenn man es denn so nennen darf] selbst von den Windows-Nutzern kritisiert und gehatet? Telemetrie, Spionage, fragmentierte Einstellungen und nicht zuletzt die unsäglichen Feature-Updates, die so tolle Funktionen wie neue Snipping-Tools für Screenshots bringen und dabei gerne mal ganze [zuvor über Monate stabile] Arbeitsumgebungen zerschießen.
Dennoch ist dieses Betriebssystem für sie das einzig wahre. Warum? Weil Spiele so gut laufen? Ich starte ein- bis zweimal pro Woche Windows 10 für The Witcher III oder nutze meine Nintendo Switch für Zelda BotW, ansonsten bootet bei mir Manjaro, im übrigen seit 2012 und bereits damals das bessere Rolling Release!
Wie dem auch sei, niemand hat etwas gegen Windows, es hat ganz klar seine Berechtigung und darf auch gerne auch zukünftig das beste Spiele-OS der Welt sein. Ich selbst nutze es aus exakt diesem Grund. Aber bitte hört auf, Linux aus welchem Grund auch immer als Kokurrenz zu Windows zu sehen. Das ist es nicht, war es nie und wird es auch nie sein.
Liebe Grüße
Sven