Energiewende in Deutschland - Geschwindigkeit - Kosten?

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"Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat ausgeschlossen, dass die Laufzeit der letzten drei deutschen Atomkraftwerke über das Jahresende hinaus verlängert wird, um Gas einzusparen.(...)
Etwas anderes sei die Frage der Stromnetz-Stabilität gerade in Bayern im Winter, sagte der Grünen-Politiker. "Das könnte unter bestimmten Voraussetzungen zu einem Problem werden."

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Die rhetorischen Aufwärmübungen haben offensichtlich begonnen. ;-)

So wie es jetzt aussieht, wird es auch nach dem 31.12.22 laufende AKWs geben.

Ich meine:

KKI 2: ist gesetzt

KKE: Wird wegen der Landtagswahl über den Jordan geschickt

GKN 2: 50:50
 
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hotzenplot schrieb:
bedank dich bei der Politik, denn ob Inflation oder Strom und Gaspreise an deren Börsen, ist deren ihr Werk und somit hausgemacht
Das wird in der Tat viel zu wenig thematisiert.

Es kann ja wohl nicht im Sinne der Gesellschaft sein, dass diese wegen zu hoher Lebenshaltungskosten in ernste Schieflage gerät. Dabei haben wir doch erst Runde Eins der Preissteigerungen hinter uns...
 
etwas erstaunlich ist das Schweigen der Industrie, sie müsste doch eigentlich viel schneller pleite gehen bei 5-10 fachen Gas- oder Stromkosten, es scheint also dass
a) entweder sie weiss mehr als wir (Privat)-Verbraucher
b) oder diese Kosten so lächerlich klein sind, dass es doch keine Rolle spielt

im Falle von b) würde ich dann gerne folgendes tun: die Industrie zahlt eine Industrieabgabe, in Höhe von dem 5-10fachen Strom/Gaspreis, als Ausgleich an die Verbraucher
 
whtjimbo schrieb:
etwas erstaunlich ist das Schweigen der Industrie, sie müsste doch eigentlich viel schneller pleite gehen bei 5-10 fachen Gas- oder Stromkosten, es scheint also dass
a) entweder sie weiss mehr als wir (Privat)-Verbraucher
b) oder diese Kosten so lächerlich klein sind, dass es doch keine Rolle spielt

oder

c ) das sie stärker entlastet werden als Privatverbraucher

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/strompreise-lindner-entlastungen-unternehmen-1.5608393#:~:text=Vor dieser Kulisse will Bundesfinanzminister,das der Süddeutschen Zeitung vorliegt.

d) die Energiekosten, werden auf die Kunden abgewälzt, was bei Mindestlohn und CO2 Abgabe funktioniert, funktioniert auch bei Energiekosten
 
whtjimbo schrieb:
etwas erstaunlich ist das Schweigen der Industrie, (...)
Die meisten größeren Industriebetriebe haben einen großen Teil an eigener Erzeugungsleistung und nutzen diese auch für Einspeisungen bei Markthöchstpreisen, es trifft sie, ja, aber sie haben etwas Ausgleichspotenzial.

Das trifft für Gewerbe und normale Letztverbraucher ohne Selbsterzeugung halt nicht zu. Die sind derzeit energiepolitisches Kanonenfutter.
 
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* hier stand Mist *
 
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ThomasK_7 schrieb:
600 Watt Balkon-Anlagen (=Mini-PV-Anlagen) gehen in der Regel nie ans Netz und müssen deswegen nicht im Verbund funktionieren.(...)
Und genau das ist oft der Irrtum, es besteht ein großer Unterschied zwischen "nicht einspeisen" und "nicht am Netz hängen". Mini PVs funktionieren sogar aufgrund ihres vorgeschrieben NA-Schutzes nur wenn sie am Netz hängen.

Wenn sie denn überhaupt einen haben...

1661097439528.png

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Du hast Recht!
Ist mir nach Verfassen meines Beitrages auch aufgefallen.
Ich habe ihn korrigiert, bevor ich Deinen Post sah.

Ist es technisch so, dass die Balkonanlagen den eigenerzeugten Strom, bis zu 600 Watt, in das öffentliche Netz einspeisen können, auch wenn kein Einspeisevertrag abgeschlossen wurde?
Wäre das kostenlose Potential zu Gunsten des Energienetzbetreibers dann z. Bsp. 10 Mio. Anlage zu je 600 Watt mal z. Bsp. 500 Watt Stromrückspeisung = 5 MWh?
 
Sie dürfen einspeisen, bekommen aber keine Vergütung. Zudem darf kein Zähler verbaut sein, der rückwärts laufen kann. Das wäre Abrechnungs- und Steuerbetrug.

Der Netzbetreiber hat dadurch keinen Mehrerlös, denn es reduziert nur seine Verlustenergie die er einkaufen muss, welcher er wiederum nur gegen Kostennachweis erstattet bekommt. Der "Gönner" der unentgeltlichen Einspeisung subventioniert die anderen Netznutzer, für den Netzbetreiber selbst ist es ein Nullsummenspiel.
 
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hotzenplot schrieb:
bedank dich bei der Politik, denn ob Inflation oder Strom und Gaspreise an deren Börsen, ist deren ihr Werk und somit hausgemacht
Das ist schon irgendwie faszinierend. Einerseits haben wir kein Gasproblem und andererseits darf ich mich aber dafür bedanken, dass es wohl doch so ist. Und wenn ich mich darüber jetzt beschwere bin ich automatisch rechtsradikal. Was für ein Irrsinn. Wie verrückt ist Deutschland eigentlich noch?
Rufen dann immer noch alle: "Ja, weitermachen!" Oder liegts daran, dass viele noch nicht wissen, was kostenmäßig auf sie zu kommt?
 
Andy4 schrieb:
Das ist schon irgendwie faszinierend. Einerseits haben wir kein Gasproblem und andererseits darf ich mich aber dafür bedanken, dass es wohl doch so ist.

wo schrieb ich was von Gasproblem? du stellst Fragen über Finanzen ( sprich wie man das bezahlen soll )

nur weil es teurer wird haben wir kein Gasproblem, die Politik hat sich bewusst oder unbewusst in die Preispolitik vom liberalisierten Gasmarkt eingemischt, da kannst du dich bedanken auch kannst du dich dafür bedanken, das die Politik den Gasmarkt überhaupt liberalisiert hat, denn ohne liberalisierten Gasmarkt, hätten wir diese Preis Probleme gar nicht ;)

Andy4 schrieb:
Oder liegts daran, dass viele noch nicht wissen, was kostenmäßig auf sie zu kommt?

Strom und Gasanbieter verschicken demnächst die Erhöhungen zu den Kunden, Betriebskostenabrechnung für dieses Jahr, gibt es erst nächstes Jahr, da die CO2 Steuer ab Januar wieder steigt, stehen nächste erhöhungen an. sollte es hart kommen wird Januar nochmal die Gasumlage erhöht, sprich woher soll man wissen, was auf einen zukommt, wenn die Rechnung noch nicht da ist?
 
Zuletzt bearbeitet:
Binalog schrieb:
Der Netzbetreiber hat dadurch keinen Mehrerlös, denn es reduziert nur seine Verlustenergie die er einkaufen muss, welcher er wiederum nur gegen Kostennachweis erstattet bekommt. Der "Gönner" der unentgeltlichen Einspeisung subventioniert die anderen Netznutzer, für den Netzbetreiber selbst ist es ein Nullsummenspiel.
Kannst Du das bitte näher erläutern!

Das mit den Zählern ist allseits bekannt.
 
@hotzenplot Wie auch schon weiter oben geschrieben. Was machen bspw. 100.000 Menschen, die keine Arbeit mehr haben, weil ihnen der Gashahn zugedreht wird? Da stehen übrigens 3 Gaskraftwerke auf dem BASF-Gelände.. Die Finanzen schließen das Andere eben nicht aus. Und genau deshalb bleibe ich auch dabei, dass wir doch ein Gasproblem haben. Weil unsere Politiker mit einfachen Worten dafür sorgen, dass der Handel verrückt spielt.

Was wird denn dann auf lange Sicht passieren? Deutschland wird als Industrie-Standort eher unatraktiv und die Firmen wandern ab. Das wird passieren bzw. es passiert ja schon. Die Menschen werden verarmen. Zu vergessen wäre auch nicht, dass einfach noch 12 Km an Stromtrassen fehlen, weils an der deutschen Bürokratie scheitert.
Abgeschaltet werden immer erst die erneuerbaren, weils nicht anders möglich ist einer Üerlastung entgegenzuwirken.
 
Andy4 schrieb:
(...)Abgeschaltet werden immer erst die erneuerbaren, weils nicht anders möglich ist einer Üerlastung entgegenzuwirken.
Das stimmt nicht ganz. So weit es die Systemstabilität zulässt müssen erst konventionelle Kraftwerke vom Netz, zuletzt dann EE. EE müssen derzeit in der Regel vom Netz, wenn die örtliche Netzkapazität nicht ausreicht. Das ist schon seit vielen Jahren so.
 
Ja müssen ist gut, das geht aber nicht so einfach. Man kann nicht einfach ein Kohle - oder Gaskraftwerk abschalten und die verpuffte Energie fliegt dann mal eben in den Himmel und verglüht.
 
Die Fahrpläne der Kraftwerke sind mittel- und langfristig geplant und werden in Abhängigkeit der EE-Erzeugung dann kurzfristig angepasst. Die Einspeiseprognosen für Wind und PV sind bzgl. der kommenden Tage schon ganz gut, so dass die Kraftwerke entsprechend eingestellt werden. Deshalb wird kein Kraftwerk spontan abgeworfen.

Das Problem ist die mittel- und langfristige Prognose, niemand kann derzeit verlässlich sagen ob die KW3 oder KW 7 im nächsten Jahr eine Dunkelflaute beinhaltet. Auf dieser Basis kann man halt schlecht mehrtägige Wartungspläne festlegen.
 
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@Binalog
Danke für den link, aber der beantwortet ohne Durchsicht der weiterführenden links nicht meine Frage, wie kostentechnisch der nicht gezählte, aber durch Mini-PV-Anlagen oder kleine PV-Anlagen ohne Einspeisevergütung trotzdem in das Netz eingespeiste Strom ergebnistechnisch und stabilitätsmäßig zu Buche schlägt.

Für mich schenkt der Privatanlagenbetreiber diesen Strom seinem Netzbetreiber, nicht immer deckungsgleich seinem Stromanbieter.
Wie ich dem link entnehme, werden die Netzentgelte im voraus nach den Ergebnissen der Vorperiode genehmigt.

wikipedia schrieb:
Die Netzkosten machen beim Strom rund ein Drittel und beim Gas etwa ein Viertel an der Energierechnung aus. Die Netzbetreiber haben aber allein im Jahr 2006 rund 21 Milliarden Euro Netzentgelte eingenommen, jedoch nur rund ein Zehntel dieser Summe wieder in die Netze reinvestiert. Das wird als Indiz für fehlenden Wettbewerb auf dem Energiemarkt und überhöhte Netzentgelte gewertet.
Leider eine sehr alte Momentaufnahme. Neuere Zahlen würden mich sehr interessieren.
 
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