Energiewende in Deutschland - Geschwindigkeit - Kosten?

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Samurai76 schrieb:
Du verschweigst (und Deine Quellen auch), dass die EE in Bayern fast nur Solar sind, wie hier dargestellt. Und damit hat, besonders die Industrie, ein Problem, wenn Nachts kein Strom mehr da ist.
Auch Wind ist viel zu unzuverlässig für die Industrie.

Samurai76 schrieb:
Zum Strom/Gas Mangel: Wenn Putin beschließt, abzudrehen, hat Deutschland genug Gas für Strom und Heizungen. Nur für die Industrie reicht nicht mehr ganz. Damit hat Deutschland evtl. ein Gasproblem, keinesfalls ein Stromproblem.
Wenn die eine Energiequelle zur Erzeugung der anderen verwendet wird, hat man inherent ein nachgelagertes Problem. Dieses einfach totzuschweigen oder gar abzustreiten ergibt keinen Sinn.

Samurai76 schrieb:
Wenn Putin beschließt
https://www.deutschlandfunk.de/habeck-zu-nord-stream-2-stopp-100.html
Trotz des vorläufigen Stopps des Pipelineprojekts Nord Stream 2 sieht Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) die Gasversorgung in Deutschland nicht gefährdet.
Wieder so eine peinliche Aussage von Habeck. Geht aber noch weiter:
Armbrüster: Könnte Deutschland denn komplett auf russisches Gas verzichten?
Habeck: Ja, kann es.

Ja, merkt man ja aktuell, siehe das peinliche Drängen in Richtung Kanada, die Sanktionen zu umgehen, etc :)

Samurai76 schrieb:
Dann hat Europa ein Stromproblem, nicht Deutschland.
Diese Aussage verstehe ich nicht.
 
Binalog schrieb:
Die Energiepreise bedürfen einer Vollbremsung. Eventuell wäre eine zeitweise Aussetzung des Merit-Order-Prinzips und Umstellung auf die Netzentgeltsystematik eine Möglichkeit.
Warum müssen auch grundlegende Rohstoffe am Aktienmarkt gehandelt werden? Es braucht hier staatlich gesteuerte langfristige Lieferverträge und kein Cassino was nächstes Jahr vielen den Teppich unter den Füßen wegziehen dürfte.
 
Samurai76 schrieb:
(...)Welches ist denn das richtige Verhalten? Soweit mir bekannt, kann kein Netzbetreiber eine Proivatanlage steuern, oder? Kann der Netzbetreiber überhaupt mit einer Privatanlage kommunizieren?
Steht in den gennanten Normen VDE-AR-N 4105/4110.

Es geht nicht nur um die Wirkleistungsregelung von extern, sondern um den eingebauten Regler der Anlagen, der automatisch seine Dienste verichtet, z. B. hinsichtlich Blindleistung, FRT, usw. Die Normen haben über 100 Seiten und sind leider nicht lizenzfrei. Aber Du findest mittels Google ausreichend Material (Beispiel)zu den genannten Themen und Normen.

Netztechnik ist komplex und geht "etwas" über R=U/I hinaus.
 
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Samurai76 schrieb:
Wenn Putin beschließt, abzudrehen
Das Gasproblem haben wir, weil wir etwas beschlossen und uns dabei verkalkuliert haben.
 
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foo_1337 schrieb:
(...)Wenn die eine Energiequelle zur Erzeugung der anderen verwendet wird, hat man inherent ein nachgelagertes Problem. Dieses einfach totzuschweigen oder gar abzustreiten ergibt keinen Sinn.(...)
Der richtige Begriff für die derzeitige Situation ist "Energiekrise", was sich nicht nur bzgl. der Versorgungssicherheit bemerkbar macht, sondern auch an den Preisen.

Den Begriff "Energiekrise" will man m. M. n. bei den Grünen aber nicht verwenden, denn dann wäre es ja offensichtlich, dass man mit dem Abschalten der Atomenergie die Situation verschärft.
 
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foo_1337 schrieb:
wieviel Strom Bayern aus den EEG erzeugt.
Aus Deinen und meinen Quellen,
Bayern, größtes Flächenland, 20,1MW EE, hatte Ende 2018 204 MW Wind.
Niedersachsen, 2. Flächenland, 17,3 EE, hatte 746MW.
Schlussfolgerung: Bayern hat quasi nur Solar und im Verhältnis keine installierte Windleistung.
Binalog schrieb:
Abschalten der Atomenergie die Sitaution verschärft.
Wiederhole mich, nur in Bayern. In Deutschland wird sich für den angenommenen Winter statistisch die Ausfallzeit der Netze evtl. um eine Minute erhöhen. Das macht MIR privat keine Kopfschmerzen. Für die Industrie mag es je nach Zweig sehr anders aussehen. Und auf das Französische Dilemma im kalten Winter haben unsere 6GW Atom welchen Einfluss? Richtig, eigentlich keinen relevanten. Wobei das in Niedersachsen so oder so abschalten wird, da es jetzt schon im Streckbetrieb läuft. Sind also max 3 bis 4 GW, dass ist so irrelevant.
 
Samurai76 schrieb:
Das macht MIR privat keine Kopfschmerzen. Für die Industrie mag es je nach Zweig sehr anders aussehen. (...)
Und für die Menschen die dort arbeiten.
Samurai76 schrieb:
Und auf das Französische Dilemma im kalten Winter haben unsere 6GW Atom welchen Einfluss? Richtig, eigentlich keinen relevanten. Wobei das in Niedersachsen so oder so abschalten wird, da es jetzt schon im Streckbetrieb läuft. Sind also max 3 bis 4 GW, dass ist so irrelevant.
1 GW entsprechen ca. 500.000 Heizlüftern.
 
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Binalog schrieb:
1 GW entsprechen ca. 500.000 Heizlüftern.
Also gehst Du aus, dass ohne RU Gas im Winter die privaten Heizungen ausgehen? Niemals, denn davor werden Gasgroßverbraucher aus der Industrie abgeschaltet.. Es wird nicht darauf gewartet werden, dass das Gasnetz leerläuft. Argumentiere nicht, als wenn wir nur Gas aus Ru erhalten oder das die Welt untergehten wird, wenn die Pipe nichts mehr liefert.
Oder das Verbraucher für 55€Cent statt für 20€Cent (Gas) heizen? Ja, macht Sinn.
Nein, ist beides nicht Logisch.
Ergänzung ()

Binalog schrieb:
1 GW entsprechen ca. 500.000 Heizlüftern.
An Erzeugerleistung wird es uns auch in dem Szenario nicht mangeln oder gar scheitern. Dieser massive, ungeplante Umschwung wird die Verteilnetze überlasten, ja. Lokal, bis die Ursache ermittelt ist und den Häusern, die ungeplant auf 20kw Stromheizung umgestiegen sind etwas erzählen. Damit ist Bundesweit nicht mit Blackouts zu rechnen. Außer vielleicht in Bayern, machen Bundesweit auch hier keine 4GW den Kohl fett. Und BaWü, wobei die wenigstens eine bessere Stromanbindung genießen sollten.
 
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Binalog schrieb:
Das Verhalten der Verbrauchsgeräte bzw. deren Einsatz kennt man sehr gut, durch die statistische Verteilung werden für haushaltstypische Lasten Gleichzeitigkeitsfaktoren angesetzt. Bei einer Großstadt kommt auf eine einzelne Wohneinheit nur noch eine durchschnittliche Last von ca. 1 kW. Die dann noch vorhandenen kurzfristigen Schwankungen werden mittels der Momentanreserve der Kraftwerksgeneratoren (durch ihre Schwungmassen) ausgeglichen, danach folgen dann weitere Regelstufen... link

PV-Anlagen laufen aber im Gleichtakt, überegional nach Tag und Nacht und regional nach Witterungsbedingungen und sie verfügen über keine Schwungmassen. Ihr Verhalten in Abhängigkeit von Frequenz, Spannung sowie im Fehlerfall ist deshalb in den technischen Anschlussregeln VDE-AR-N 4105 (Niederspannung) und VDE-AR-N 4110 (Mittelspannung) vorgegeben.

Binalog schrieb:
Steht in den gennanten Normen VDE-AR-N 4105/4110.

Es geht nicht nur um die Wirkleistungsregelung von extern, sondern um den eingebauten Regler der Anlagen, der automatisch seine Dienste verichtet, z. B. hinsichtlich Blindleistung, FRT, usw. Die Normen haben über 100 Seiten und sind leider nicht lizenzfrei. Aber Du findest mittels Google ausreichend Material (Beispiel)zu den genannten Themen und Normen.

Netztechnik ist komplex und geht "etwas" über R=U/I hinaus.

Danke für die Infos erstmal.
 
Es wird Effekte geben, die Wärmeanwendungen vom Gas zum Strom führen. Wenn bei Gas-Zentralheizungen heruntergeregelt wird, dann werden die Leute teilweise mit Strom zuheizen und sei es in Form einer Heizdecke.

In Betrieben, denen das Gas abgedreht wurde, wird man nicht alles dem Frost überlassen können (z. B. Wasserleitungen) sonst gäbe es erhebliche Infrastrukturschäden.

Und es muss natürlich gewährleistet sein, dass das Gas auch überall hinkommt. Die Gasspeicher in Bayern/Österreich werden nicht mehr voll. Den Gasflüssen von Nord nach Süd sind gewisse Grenzen gesetzt.
 
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foo_1337 schrieb:
Zusammenhang auch die hier zitierte Aussage korrigieren?
Wieso sollte ich? Weil du, ideologisch geprägt, eben jene Anmerkung von mir ignorierst und sowohl die Größe Bayerns als auch die ideale Lage für eben Wasserkraft ignorierst und damit unterschlägst, das Bayern zwar in absoluten zahlen durchaus viel produziert aber eben nicht im Ansatz sein Potential nitzt, welches eben erheblich höher ist als vieler anderer Bundesländer?

Die absolute Produktion zu vergleichen ist halt völlige Augenwischerei angesichts allein der massiven Größenunterschiede der länder.
 
Binalog schrieb:
n Betrieben, denen das Gas abgedreht wurde,
Denen wird nicht das Gas abgedreht, die Heizungen werden weiterlaufen. Es wird vorgeschrieben werden, damit dann eben nur die Industrieverbraucher abgeschaltet werden, wo keine Folgeschäden erwartet werden. Und die Schmelzöfen gehen auch kaputt kommt jetzt. Ja. Muss man Bundesweit alle abschalten, damit das Gasnetz nicht zusammenbricht? Ich denke nicht, dann wird ein Teil eben jetzt einfach für Entschädigung abgeschaltet und gegen eine andere Technologie ersetzt, wo es schon möglich ist.
 
foo_1337 schrieb:
Wieder so eine peinliche Aussage von Habeck. Geht aber noch weiter:
die Gasversorgung war und ist nicht gefährdet, man hat nur durch die Verlautbarung ein Öl und Gas Embargo auf russisches Gas und Öl eventuell zu verhängen , eine künstliche Verknappung hervorgerufen. Gas wird genug da sein nur wird es Schweine teuer werden Um das zu Kompensieren, geben die Politiker ja Tipps, von wegen Kalt Duschen,Waschlappen usw usw
 
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@hotzenplot Das Gas Embargo gibts nicht. Es dreht sich dabei nur um Nordstrem 2. Ja, darum haben wir ja auch das LNG Gas an Marokko verkauft.

https://www.heise.de/tp/features/De...end-in-Europa-Einschnitte-drohen-7205996.html

Samurai76 schrieb:
Welches ist denn das richtige Verhalten? Soweit mir bekannt, kann kein Netzbetreiber eine Proivatanlage steuern, oder? Kann der Netzbetreiber überhaupt mit einer Privatanlage kommunizieren?
Natürlich kann er das. Darum sind die Smart-Meter doch auch da um die Netze zu regulieren und den Überlastungen entgegenzuwirken.

 
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Andy4 schrieb:
@hotzenplot Das Gas Embargo gibts nicht. Es dreht sich dabei nur um Nordstrem 2. Ja, darum haben wir ja auch das LNG Gas an Marokko verkauft.

ah ein Gasembargo wurde nie in Betracht gezogen?

In einer Entschließung, die am Donnerstag mit 513 gegen 22 Stimmen und 19 Enthaltungen angenommen wurde, fordern die Abgeordneten zusätzliche Strafmaßnahmen, darunter ein sofortiges „vollständiges Embargo“ gegen Einfuhren von Öl, Kohle, Kernbrennstoff und Gas aus Russland.

https://www.europarl.europa.eu/news...-embargo-gegen-energieressourcen-aus-russland

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron meinte bei der Gelegenheit, dass ein Gasimportverbot auf dem Tisch bleiben sollte:

https://de.euronews.com/my-europe/2...uf-russisches-gas-nachster-schritt-oder-no-go

und genau diese Verlautbarungen haben dafür gesorgt das die Gaspreise an der Gasbörse an die Decke gesprungen sind


NS2 ist für die EU total unrelevant, da NS 2 von den USA sanktioniert wurde!
 
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Das war mir neu. Klasse, dann kann die Turbine ja jetzt hier verrosten und wir werden alle glücklich sterben. Mission erfüllt.
 
Andy4 schrieb:
Klasse, dann kann die Turbine ja jetzt hier verrosten

das mit der Turbine ist nur ein politisches Schauspiel, denn es war Habecks Idee Deutschland als Zwischenstation zu nutzen. Nicht weil er Angst hatte um die Gasversorgung, sondern er war einer der ersten, die lauthals verkündeten, das die Wartung nur vorgeschoben ist und es nicht an der Turbine liegt.

da Gazprom einen Vertrag mit Siemens Energy hat und nicht mit irgendwelchen Regierungen, wurde es dank Habeck zum Politikum gemacht. Denn weder hat die Turbine in Deutschland zu sein, da die Turbinen schon immer in Kanada gewartet wurden und von Kanada direkt zum Bestimmungsort gebracht wurden, noch haben Politiker sich in irgendwelche wirtschaftlichen Verträgen die zwischen 2 börsennotierten Unternehmen gemacht wurden, einzumischen. Denn für die zuständigen Papiere sind die jeweiligen Unternehmen zuständig und nicht die Politik
 
Na siehste, die habens aber trotz dem gemacht und nun? Wie viele Beschäftigte hat BASF? 111.047 Mitarbeiter, Stand: 31. Dezember. Sollen die jetzt alle ihre Arbeit niederlegen und glücklich in ihre kalten Wohnungen gehen?
Wir haben uns zu sehr abhängig gemacht vom russischen Gas und auch aus norgwegischer Richtung kommen keine guten Nachrichten. Was soll man also tun? Da soll man nicht ausflippen und auf die Straße gehen?
 
Andy4 schrieb:
Wir haben uns zu sehr abhängig gemacht vom russischen Gas

wir waren und wir sind nie vom russischen Gas abhängig gewesen! da russisches Gas billiger war, hatten die Verbraucher eben geringe kosten. Anderes Gas war und ist teurer , dank den Verlautbarungen des Embargos noch teurer geworden. Die angebliche Abhängigkeit ist ein Märchen
 
Und, wie stehts um die privaten Finanzen? Ist also auch alles kein Problem? Vielleicht mache ich mir auch einfach zu viele Gedanken. Ich wünsche einen schönen Tag.
 
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